Na ja, mac pro ist halt mac pro. I7 gibts mit dem mac mini.
Heute arbeiten sehr viele tonmenschen auch mit video. Die zeiten ändern sich. Von daher denke ich, kann der mac pro auch für audiomenschen sehr interessant werden.
tatsächlich sind xeons ja eher sogar schlechter für audio, zumindest in einem ganz grossen bereich.
oder, ums genauer zu sagen:
im bereich "viel performance bei niedriger latenz" raucht ein i7 jede xeon-konfiguration die nicht gerade 6000 euro mehr kostet komplett in der pfeife. da zählt nämlich eher speed pro kern als anzahl der kerne.
natürlich ist es auf der anderen seite so, dass ein xeon-setup mit möglichst vielen kernen "hintenraus" im mix dafür stärker ist. allerdings verliert das in zeiten, wo ein middle-of-the-road i7 mehr leistung mitbringt als man mit dem aufwändigsten pluginorgien-mix verbraten bekommt, zunehmend an bedeutung. ich hatte davor einen xeon octocore, und komm immer noch nicht aus dem staunen heraus, wie der jetztige rechner mit nur noch 6 kernen mein voriges setup um ein vielfaches plattmacht.
man kann das mac vs. pc dings ja mal weglassen - streng genommen sind das heute sowieso alles intelmaschinen mit identischem hardware-aufbau, und so wie man auf nem mac windows laufen lassen kann, kann man auf nem "pc" auch OSX laufen lassen. das scheint angesichts der krass gestiegenen verbreitung von hackintoshs in meiner umgebung zunehmend eine banalität geworden zu sein.
dann hat man den "emotionalen" OS-loyalitäts-anteil erstmal aussen vor und kann einfach über formfaktoren an sich reden.
und da bleibt für mich halt die erkenntnis, dass der kommende mac pro (mir fällts echt schwer, dieses designerdings "pro" zu nennen) für audio ziemlich suboptimal ausgestattet ist. das ding hat ganz klaren grafik-fokus (wobei auch da offensichtlich viele von der eher mittelbeeindruckenden grafikhardware enttäuscht zu sein scheinen), und beim ansatz "juhu wir lagern alles in einen thunderbolt-kabelsalat aus, geben nochmal xxxx euro für externe chassis aus oder kaufen gleich schlicht jegliche PCI-basierte peripherie nochmal neu" - von mir aus kann man geteilter meinung darüber sein, aber es bleibt halt die feststellung: die möglichkeit, sich alles in einen externen kabelsalat auszulagern hätte man auch schlicht mit nem TB port. die komplette entsorgung jeglicher internen ausbaufähigkeit, ob nun platten oder DSP oder audio-karten, die ist ja keine zwingende voraussetzung fürs vorhandensein von thunderbolt.
und wenn man sich dann noch eingesteht, dass originelles design bei einer profiworkstation nicht gerade oberste priorität hat, dann liegt für mich eigentlich auf der hand: hätten sie den klassischen mac pro in exakt dem formfaktor übernommen und einfach nur endlich mit aktuellen schnittstellen in hinreichender menge ausgestattet und ansonsten einfach die innereien auf den stand der technik gebracht, ich glaube viele profistudios wären bedeutend glücklicher gewesen über die entwicklung. und das teil hätte auch in der basiskonfiguration weniger gekostet, da die sicherlich nicht banalen R&D ausgaben für diesen neuen formfaktor entfallen wären.
man muss ja wirklich nix gegen haben, wenn jemand einen neuen formfaktor ausprobiert. den cube damals z.b. fand ich eigentlich nen guten ansatz. ein consumer-rechner zwar, aber dann wenigstens einer der was hermacht. die dinger stehen ja schliesslich im wohnzimmer, und wie zum zeitpunkt als der cube rauskam der durchschnittliche home-desktop aussah, darüber kehrt man besser lieber den mantel des schweigens
nur, dasselbe unter der überschrift "profiworkstation"...das ist und bleibt einfach echt sensationell thema verfehlt. es gibt exakt *null* vorteile (ausser eben, dass das ding wie ein eimer aussieht, hallelujah), aber aus sicht professioneller anwendung zahllose nachteile.
ich würd mich nicht wundern wenn die zahl der hackintoshs weiter steigt. macht auch wirklich sinn, wenn man sich mal anschaut, was für killermaschinen man schon für den einstiegspreis des eimers bekommt. und zwar nicht irgendwelches geschraubsel, sondern silent konfigurationen vom DAW-spezialisten, bei der die vewendete hardware bretthart auf optimale audiotauglichkeit getestet wurde.
ich finde es liegt einfach auf der hand, dass der eimer primär auf grafik-studios abzielt. aus deren sicht kann man den verzicht auf jegliche ausbaufähigkeit, den fokus auf grafik, viele kerne und in dem fall sogar den ach so hippen designformfaktor nachvollziehen. hätte apple den audiomarkt im fokus gehabt wäre da bestimmt was anderes bei rausgekommen, die sind ja nicht blöd. aber der markt ist ihnen wahrscheinlich schlicht zu klein.
