Low Cut bei Drum-Overheads?

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caleb

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Hallo,

im Titel steht's ja schon: würde man beim Mikrofonieren von Drums (Studio, nicht Bühne) davon profitieren, bei den Overhead-Mikros den Low Cut zu schalten?

Alle Trommeln werden einzeln mikrofoniert, d.h. die Overheads sind also nur für die Becken da.
Die meisten Becken haben letztendlich im Mix ja keine besonders intensiven Tiefen-Anteile, werden also von einem Low Cut bei 100Hz oder tiefer nicht merklich beschnitten werden.

Bleed von tiefenlastigen Trommeln wie Kick und Toms in den Overheads würde dem OH-Signal doch Dynamik nehmen, oder?

Ich meine, Einstreuungen durch unter-80/100Hz-Gerumpel von Kicks und Toms würde das nicht-gecuttete Signal auf den OHs lauter machen, sozusagen "den RMS-Pegel heben", somit müsste man den Gain für die OHs generell etwas zurückschrauben, um den Preamp nicht zu überfahren.

Wenn man den Low Cut in den OHs schaltet, würde das das tiefe Gerumpel etwas dämpfen, somit wäre das OH-Signal "RMS-mäßig" doch frei vom Druck der tiefenlastigen Trommeln, man könnte also den Preamp etwas weiter aufdrehen und die Becken heisser Aufnehmen.

Dadurch müsste dann doch, wenn auch nur minimal, z.B. das Ausklingverhalten des OH-Signals profitieren?

Mehr Gain am Preamp möglich = leisere Töne werden lauter aufgenommen = Becken sind beim Ausklingen "länger hörbar".
Weniger Gain am Preamp möglich = ganzes Signal wird leiser aufgenommen = Becken sind beim Ausklingen nicht so lange hörbar.
(Ausklingen im Sinne von "Übergang vom Schlag auf's Becken bis zum Ruherauschen der Mikro/Soundkarte-Combo" )

Ist da irgendwas dran?
Rein theoretisch, finde ich, macht's schon Sinn.
 
caleb schrieb:
Hallo,

im Titel steht's ja schon: würde man beim Mikrofonieren von Drums (Studio, nicht Bühne) davon profitieren, bei den Overhead-Mikros den Low Cut zu schalten?

Alle Trommeln werden einzeln mikrofoniert, d.h. die Overheads sind also nur für die Becken da.

Das würd ich sagen stimmt so nicht.
OH's sind auch dafür da das komplette Drumset Stereo abzubilden.

Zur deiner eigentlichen Frage hab ich aber keine definitive Meinung, da lass ich lieber mal andere ran. ;)
 
d.h. die Overheads sind also nur für die Becken da.

Ich versuche oft mit den Overheads das ganze Set möglichst gut abzubilden und leg hinterher nen lowcut bei max 45-60 hz und hol mir etwas frische im höhenbereich. So klingt das Set in meinen Ohren immer etwas natürlicher.

Man kann es natürlich auch anders machen wenns klingt!


lG Josch
 
aaaah zu langsam ^^
 
Und ich hab noch überlegt ob ich erwähnen muss, dass "pauschale" Aussagen in meiner Frage nicht allgemeingültig gedacht sind, sondern nur auf diesen-meinen Fall zutreffen...
Ich hätte es scheinbar tun sollen. :)

Also:
Doch, alle Trommeln werden einzeln abgenommen und die OHs sind NUR für die Becken da.
Das stimmt so schon.

Vielleicht hilft es zu erwähnen, dass es NICHT um Jazz oder Blues geht, sondern um Musik in Richtung Metal/Hardcore. "Voll auf die Zwölf".
Mit anderen Worten: möglichst trockener Direktklang ist gefragt, Natürlichkeit/Räumlichkeit spielt in diesem Fall eher eine Nebenrolle.
Und um der Wortklauberei vorzubeugen: mit Räumlichkeit meine ich nicht den Klang des Raumes, sondern die Ortbarkeit. ;)

Trotz aller gewünschter Lautheit und Direktheit braucht aber die Dynamik der Becken nicht leiden, wie ich finde.
Es bringt doch absolut nix, wenn "zarte" Becken (wie kleine Splashes, etc.) oder Bell-Schläge kaum wahrnehmbar sind - weil eben der Rest vom Set alles volldröhnt, und man dafür den Preamp nicht aufdrehen kann?

Zugegeben, ein Mikro-interner Low Cut, der ja in aller Regel als Trittschallfilter gedacht und üblicherweise bei 100Hz oder niedriger angesetzt ist, wird wohl nicht viel filtern, weil OH-Mikros sich ja bei der Abbildung von Tiefen für gewöhnlich sowieso eher zurückhalten, aber ETWAS würde der Cut dann doch helfen.
 
Trigger einfach!
 
Wenn du nur die Becken haben willst gibts zwei Möglichkeiten:

1. Mikros als Beckenmikrofone und nicht als OH - soll heißen: Close-Miking der Becken
2. Aufteilung der Aufnahme:
1. Drumkit inkl. Hi-Hat/Ride (je nach Verwendung)
2. Becken

Die erste Variante ist nur sinnvoll, wenn du nicht allzuviele Becken hast. Die zweite Variante bedarf eines guten Drummers.

Hier gibts nen Video bei Cubeaudio dazu: http://cubeaudio.podspot.de/files/SchlagzeugMit4Mics-540p.mov
 
Bisher hab' ich immer das komplette Kit mikrofoniert, alles in einem Aufwasch inkl. Triggerspuren aufgenommen, dann im Rechner mit getriggerten Samples unterlegt. Hat immer funktioniert, aber war eben nur "okay".
Zum größten Teil, weil die Overheads immer zu voll mit Gerumpel waren, als dass ich da noch groß was rausholen hätte können.

Danach bin ich auf Variante 2 umgestiegen, nur Drums mit "Stützbecken" (eben Hi-Hat oder Ride) aufnehmen, und den Drummer hinterher die Becken einklopfen zu lassen.
Das war ganz okay auf die Weise, weil ich jetzt Timing-Schwächen bei Becken besser korrigieren und die Becken generell besser im Verhältnis zu den Trommeln regeln konnte, war ja nicht mehr voll mit anderem Zeug.

Allerdings dauert das immer ein gutes Stück mehr, beansprucht (meiner Meinung nach) den Drummer mehr (dauert länger, Umdenken + mehr Konzentration erforderlich), und das alles ist nicht gerade optimal.

Also dacht' ich an den Zwischenweg: zwar alles in einem Aufwasch aufnehmen, aber die Overhead-Mikros so frei wie möglich von unbenötigtem quasi-Müll zu halten, also "untenrum" schön schlank machen.

Ne *reine* Triggerlösung ist nicht wünschenswert, immerhin is das ganze ja doch recht rohe Musik und kein Synthipop (no disrespect!), sollte sich also demnach auch nicht zu sehr nach Plastik anhören, und das ist bei Trigger/Sample-Lösungen leider zu leicht der Fall.
 
Hmm, also Low Cuts kann man bei Drum Overheads manchmal schon verwenden, man sollte aber vorsichtig sein und wirklich nur Rumpeln cutten, das durch den Raum entsteht oder wenn´s denn leider passiert ist, Körperschall durch schlechte Mikrofonständer und Halterungen. Ist das unnötige Rumpeln dann weg, dann kann man den Rest bis in die Mitten hinein vielleicht besser mit einem Low- Shelf noch etwas abmildern, damit die Direktsignale z.B. von der Snare, sich besser und gezielter im Mix durchsetzen können.

Aber Du wirst feststellen, je sorgfältiger man arbeitet und je mehr man sich Gedanken bei der Mikrofonierung und der Vorplanung macht, desto besser klingt es und desto weniger Eingriffe macht man hinterher auch mit dem EQ und das kann dann auch im Optimalfall heissen, dass man überhaupt nichts cuttet und auch nicht großartig absenkt, weil es alles so schön ineinanderpasst, dass sich ein sehr organisches und gutes Klangbild ergibt. In dem Falle ertappt man sich dann auch noch selten, dass man gated oder sonst wie editiert weil es einfach stimmig mikrofoniert ist ;)
 
Keine Einwände.

Ich hätte auch lieber einen akustisch (zumindest annähernd) optimalen Raum, eine (zumindest annährend) optimale Abhörsituation, hochwertige (Drum-) Hardware, hochwertige Mikrofone, und somit zumindest schonmal die *technischen* Voraussetzungen, um gute Aufnahmen zu erzielen. :)
Nur arbeite ich hauptsächlich mit Nachwuchsbands, und die haben i.d.R. nichts von Alledem.
Günstige Drumkits, schlechte Räume, meist mäßige Spielkünste... und normalerweise auch keine allzu hohen Erwartungen. So sieht das meistens aus.

Und weil das so ist, lohnt es sich auch für mich nicht, mein Equipment qualitativ wesentlich aufzurüsten oder mir eigene optimierte Räumlichkeiten anzuschaffen. Das würde für mich nämlich ordentlich ins Geld gehen, sich dadurch natürlich auch für die Bands preislich auswirken, und das natürlich weniger Arbeit für mich bedeuten... ausser ich zieh das Ganze dann wieder so auf, dass ich es hauptberuflich mache und mir damit meinen Lebensunterhalt verdiene, und das ist eigentlich nicht Sinn der Sache.
Was nutzen mir die tollsten Mikros, wenn das Aufzunehmende eh unteres Niveau bleibt, und was nützt mir eine tolle/teure Räumlichkeit, wenn keiner drin spielt? :)

Somit versuche ich also auch weiterhin mit allen Tricks und Kniffen, die sprichwörtliche Sch... so gut wie möglich aufzupolieren, und aus den gegebenen Zuständen die bestmöglichen Ergebnisse herauszuholen.

Und im Falle der Drums hab ich eben schon ein paar Erfahrungen gesammelt und "mein Level erreicht", wollte mich aber mal umhören ob's vielleicht damit noch ein Stück weiter geht.
Bevor ich mich in's Feld wage und da auf Gerate-wohl was versuche, das hinterher total floppt...
 
kurzum: "Low Cut bei Drum-Overheads?" -> ja, aber nur um die bassdrum etwas zu cutten. oftmals ist die aber wenig drauf & dann kommts dreckiger garnicht zu cutten. bässe anheben & pump it up im fatso. danach dann ev. cutten ;-)

die Overheads sind also nur für die Becken da.
nicht nur. ich finde OHs sind tragen auch stark zur snare bei (bei meinen mixen zumindest). sie tragen auch zu einem homogenen gesamtsound bei & da dürfen auch toms dabei sein.
 
Und ich hab noch überlegt ob ich erwähnen muss, dass "pauschale" Aussagen in meiner Frage nicht allgemeingültig gedacht sind, sondern nur auf diesen-meinen Fall zutreffen...
Ich hätte es scheinbar tun sollen.
vs.
ich finde OHs sind tragen auch stark zur snare bei (bei meinen mixen zumindest). sie tragen auch zu einem homogenen gesamtsound bei & da dürfen auch toms dabei sein.

:)

Der Gesamtsound wird letztendlich von Samples gestützt, die bringen eh "Künstlichkeit" ins Spiel. Da helfen separat aufgenommene Becken auch nicht viel, weil eben *gar nichts* von den echten Drums mit drauf ist.

Aber wie schon erwähnt: wenn ich alles auf einmal aufnehme und *zuviel* von den echten Drums mit auf den OHs ist, dann kann ich die Becken kaum noch praktikabel mischen.

Denn entweder hängt dann zuviel vom Gesamtsound der Drums von den Overheads ab, d.h. ich kann die Becken nicht leise ziehen ohne den Flair der echten Drums zu verlieren, oder wenn ich die OH-Spuren so laut ziehe, dass die aufgenommenen Drums wieder "echt" klingen, dann sind die Becken wieder so verdammt laut, dass sie alles erdrücken sobald irgendwas dynamikbearbeitendes auf den Drum-Bus gelegt wird...
 

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