Live Aufnahme einer Jazz Combo

  • Ersteller trompeter
  • Erstellt am
T

trompeter

Registriert
27.03.14
Beiträge
10
Reaktionen
0
Punkte
15
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und suche Eure Hilfe.
Ich plane einen Live MItschnitt einer Jazzcombo mit Klavier, Bass, Drums, einem Solobläser/Vocal und zwei weiteren Bläsern. PA wird man nicht viel benötigen (nur Vocal), da der Raum nicht so groß ist. Leider habe ich bis jetzt nur 8 Eingänge mit meinem Scarlett 18i20.
Mikrofone habe ich folgende:

4x Kleinmembran (Rode M5 und Oktava)
1x Großmembran
1x Bassdrum Mikro
und diverse dynamische Mics wie das Shure Sm58

Ich hätte mir gedacht, ich stelle zwei Raummikrofone auf (Kleinmembran), mikrofoiere das Schlagzeug mit einem Mono Overhead (Großmembran oder Kleinmembran?) und Bass Drum, das Klavier auch mono (Gm/KM?), Bass direkt Out des Verstärkers oder Mikro..
Für den Solobläser und Vox hätte ich das Sm58 gedacht und die anderen zwei Bläser (Saxophone) mit einem (?) Kleinmembran...

Bringt das was, oder sollte ich (möglichst günstig) mein Scarlett per Adat erweitern?

Danke für Eure Hilfe,
Peter
 
Ich würde das Interface erweitern und dann folgendes machen:

Klavier Stereo KM
Bassdrum
Overheads Stereo KM
Bass GM
Solo KM
Bläser Stereo KM
Vox SM58

Raum Stereo KM

Gruß

Sebastian
 
hi,

ein eintrag reicht idr. du brauchst nicht in 2 unterschiedliche foren posten.

damit kann man doch schon einiges machen.

ch1 Kick
ch2 snare sm57
ch3 overhead links km
ch4 overhead rechts km
ch5 bass
ch6 klavier bassmid im idealfall auch km, alternativ was dynamisches
ch7 klavier himid km, alternativ was dynamisches
ch8 bläser 1
ch9 bläser 2
ch10 Solobläser / Vocal
ch11 Raum L km
ch12 Raum R km

kleiner würde ic hdas nicht machen. gerade bei jazz. das einfachste wäre jedoch auch einfach:
ch1 Raum L
ch2 Raum R
ch3 Bühne L
ch4 Bühne R
und das ganze in 2 ORTF.
 
Hallo, das hört sich schon mal ganz gut an, ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das interface aufrüsten kann...
Spricht etwas gegen die Mono Mikrofonierung des Klaviers und der Drums?

Und welche Stereoanordnung wäre für die Bühnenmikros gut, Spaced Pair, XY oder ORTF?

Gruß
 
du wirst mit einem mikro an nem klavier nicht wirklich weit kommen, da du, wenn du es mittig mikrofonierst, die mitten überpräsent sind, die tiefen und hohen tasten im verhältnis zu schwach durchkommen.

Drums leben so bisschen auch vom Stereoabbild des Sets. Bei jazz macht das find ich einiges noch aus, hier geht es ja um den natürlichen klang. Mono ist da einfach nicht natürlich.

Du kannst dein Interface problemlos mit einem optischen Adat-Preamp um 8ch erweitern. Der Wandler jedoch sollte zum syncen auch nen ADAT-In haben, den du am ADAT-Out deines interfaces anschließt. Günstigste Alternative wäre ein gebrauchter Behringer ADA8000, den gibts gebraucht schon für um die 100€, alternativ den neuen besseren ADA8200. kostet ein bisschen mehr.

Mikrofonie ORTF, ist aber auch geschmackssache.
 
Wenn der Raum groß und trotzdem tolle Akustik hat, würde ich stark auf raummikrofone setzen. Ein tolles Beispiel sind die chesky Brüder. Simple stereo Aufnahmen können wirklich toll sein. Aber dafür brauch man einen tollen Raum, Möglichkeit akustische Elemente aufzubauen und muss die Musiker in richtigem Abstand stellen. Vintage recording sozusagen.
 
Wenn Du Dein Interface nicht aufrüsten kannst, würde ich sowas probieren:

ch1 Kick
ch2 overhead
ch3 bass
ch4 klavier
ch5 bläser
ch6 Gesang/solo bläser (sie wechseln sich ja ab)
ch7 Raum L km
ch8 Raum R km

Alternativ:
ch1 Kick
ch2 overhead
ch3 bass
ch4 klavier
ch5 klavier
ch6 bläser1
ch7bläser 2 oder snare
ch8 Gesang/solo bläser (sie wechseln sich ja ab)

Hast Du eigentlich mehr Kanäle am Mixer, und kannst am Mixer vormischen, z.B. Snare und Bass auf einen Kanal, Klavier links und rechts auf einen Kanal, o.ä. Stunts?
 
kleiner Raum. kleine PA. Wahrscheinlich mäßiger Mischpulthall auf der PA für das Konzert.

Also ich würde, obwohl es Jazz ist auf die Raummikrofone verzichten.

Kick
OH
OH
Bass
Piano (etwas weiter weg geht auch ein Mikro)
Sax 1
Sax 2
Vocals/ Solo Trompete

Fertig.
 
Vielen Dank für die vielen Antworten!

ich persönlich habe etwas Angst, Schlagzeug vorzumischen und danach nichts mehr verändern zu können.

Ich werde warscheinlich nicht aufrüsten und das Hauptaugenmerk auf die beiden Raummikros setzen, der Rest sollte zur Verstärkung dienen, falls etwas stark unterrepräsentiert ist.

Was sagt ihr? wie weit weg von der Bühne sollte ich die Mikros stellen und ist AB oder ORTF oder XY die richtige Wahl? Mein Problem mit XY und ORTF wäre, dass ein riesiger Overheadständer entweder im Sichtfeld der Zuschauer stören oder quasi mitten in den Stuhlreihen stehen...

Liebe Grüße
 
Dann bleibt ja nur AB.
Oder aber, XY vorne am Bühnenrand, wenn es da noch gut klingt!!! Oder XY von der Decke her abhängen.
Ich hatte mal eine Folkband mit XY-Mikrophon aufgenommen, auf Stativ vor der Bühne, im Sichtfeld der Zuschauer. Es war aber ein kleines Mikrophon, das hat nicht so sehr gestört. Die Höhe des Mikros über Boden ist auch klangentscheidend.

Gibt es eigentlich eine Probe in diesem Raum? Dann würde ich während der Probe die Raummikros hin und her rücken, bis es am stimmigsten und ausgewogensten klingt.
Dann bekommst Du fast schon den richtigen Sound allein durch die Raummikros. Die anderen Mikros dienen dann nur noch zum unterstützen.
Falls das nicht geht, während einer Probe mit offenen Ohren umhergehen. Wo es am besten klingt, kommt das Raummikro hin.

Wenn es noch nicht mal Probe gibt, wird es echt schwierig... aus der Ferne kann man da eigentlich nichts raten... wenn man auch gar nciht weiß, wie groß die Bühne ist, wie laut oder leise die Band und die Bläser spielen...

Vormischen hieße ja, die Sachen zusammen mixen, die man durch Filter wieder trennen könnte, im Zweifel. Also, Bass und Snare, oder Kick und Snare. Das kommt aber auch darauf an, was da gespielt wird, die Jazzer machen ja gerne viele Wirbel, oder spielen gar mit Besen, dann geht das nachträgliche Trennen dann nicht mehr.

Drums müssen nicht stereo sein, es reicht auch ein Overhead. Wenn da (viel) mit Besen gespielt wird, oder der Drummer gerne Ghostnotes durchwirbelt, würde ich überlegen, ein Mikro für die Snare zu nehmen, denn sowas geht aus der Ferne leicht mal unter, ist aber wichtig für den Groove.

Es wäre also:
Ch1 Raum L
Ch2 Raum R
Ch3 Snare
Ch4 Kick + Overhead vorgemischt oder Overhead
Ch5 Bass oder Bass + Bläser 2 (riskant, könnte man aber über EQ wieder etwas trennen)
Ch6 Klavier oder Klavier tiefe + hohe Töne vorgemischt
Ch 7 Bläser oder Bläser 1 oder Bläser (1) + Kick (riskant, könnte man über EQ wieder etwas trennen)
Ch 8 Gesang/Solo Bläser

Mit Bläsern (spielen die gestopft oder "volle Pulle"?) wird wohl viel auf das Overhead übersprechen, also vieleicht beim Bühnenaufbau das Drumkit geeignet hinstellen und Overhead ausrichten, dass nicht zuviel überspricht.

Letzlich kommt es aber auf die Band an, welche Musik sie spielen, wie man welche Instrumente aufnimmt. Man könnte auch Kick und Bass vormischen, das kriegt man aber nicht wieder getrennt, allenfalls könnte man eine zu laute Kick über Transientendesigner um-muffeln, aber nicht wirklich.

Ich bin jetzt echt gespannt! Kannst Du nach der Aufnahme einen kleinen Schnippsel posten, und uns raten lassen, wie Du es wohl gemacht hast?

Grüße
 
HIi das Konzert ist war erst in einem Monat, aber dann poste ich etwas! Und Danke nochmal.

Liebe Grüße
 
Ich habe im Jazzbereich schon sehr überzeugende Aufnahmen und Übertragungen eines Schlagzeugs mit nur einem einzigen OH-Mikro gemacht, sonst nix. Kein BD-Mikro, keins für die Snare. Ich war zuerst dagegen, die Musiker mussten mich dazu überreden. Die wussten sehr genau, was sie taten. Wieder mal was gelernt.

Was die Bläser angeht, mag ich keine Gesangsmikros mehr dafür (früher habe ich die auch benutzt und fand es immer mühsam, da einen brauchbaren Sound rauszuholen). Wenn es klar und brilliant sein soll, dann ein KM, aber normalerweise (ich mische regelmäßig Soulbands) nutze ich ein spottbilliges Superlux PRA 628 Mk II (39,- EUR pro Stück), Du brauchst nur ein gutes Stativ dazu, welches das Mikro einigermassen vom Bühnenboden entkoppelt plus einen wirksamen LoCut). Natürlich klingt ein Sennheiser MD 421 da besser und ist insgesamt leichter im Handling, aber es klingt nicht achtmal so gut (und es ist rund achtmal so teuer).

Viele Grüße
Jo
 
Danke, endlich mal einer, der sich auch dieser Mikrofone bedient.

Ich habe auch mit einer ORTF Version von Superlux 129-€ , verschiedene Recordingarbeiten erledigt. Es stimmt, denn das Teil ist ziemlich hart aufgehängt in der Spinne, und damit das nicht zu harsch klingt, muß man etwas gegensteuern.
Der Klang geht natürlich immer noch besser, erfüllt aber vollkommen seinen Zweck zur Zufriedenheit der Kunden.

Für Vereine, Chöre und Instrumental Gruppen als Demo für einen angenehmen Preis, ewig Zucker.

Schnell aufgebaut, bei Bedarf noch ein oder zwei Stützen und fertig ist der Lack.

LGCherry50
 
Mal ein anderer, blasphemischer Gedanke:

Bei Jazzcombos in Kneipen/Clubs und kleinen Säälen bin ich dazu übergegangen, Raum- und Gesamtbühnenmikropaar wegzulassen und nur noch die Einzelmikrofonierung zu verwenden. Klavier und Drum Overheads in stereo, ansonsten alles einzeln mikrofoniert. Bei so kleinen Räumen, kommt vom Publikum und dem Rest (das was man Atmosphäre nennt) noch genug über die Drumoverheads rein. Natürlich klingt das dann nicht so, wie es live geklungen hat, aber das will man ja oft auch gar nicht. Man will es ja durch die Einzelmikrofonierung besser machen als es in der Realität war...

Müsst ihr jetzt alle nicht auch so machen - macht was ihr wollt. Bei Jazz ist da ja eh immer ein wenig was Philosophisches mit bei. Ich habe jedoch eine Menge Aufnahmen auf diese Art gemacht, die bei den Kunden bestens angekommen sind. :)

just my 2 cents

ratunion
 

Ähnliche Themen

M
Antworten
4
Aufrufe
1K
Mit Senf
M
RECORDING-Redaktion
    • Danke
  • Artikel
Antworten
8
Aufrufe
18K
diagnostix
diagnostix

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben