Kopfhörer: Wie Gear abhängig ist ein guter Mix? Oder reicht Können?

[SilentWarrior]

Ich mische auch nicht mit 1000 Euro+ KH und es geht wunderbar.

Das ist nicht das große Problem.

Sondern das der nächste mit ner kaputten Abhörbedingung dir dann Feedback gibt die einfach Banane ist (wie so oft)
Also muss es einen Nenner geben der das auch deutlich macht das die Abhörbedingung des anderen Banane ist.

Ich kann mir morgen AKG121 kaufen und jeden deiner Mixe in Grund und Boden feedbacken.
Was bleibt dann dein Gegenargument?
Wie überzeugst du mich dann das die AKG121 einfach keine Referenz sind?

Du kannst auf deine Erfahrung hinweisen (was nicht funktioniert da du nicht Scheps heißt) oder du sagst: schau mal, meine KH sind keine 1000€ KHs, aber zumindest taugen die mehr als deine 150€ Teile da präziser.
Dann kannst du noch irgendwelche Analyzer ins Rennen schicken um es noch einmal zu verdeutlich bla bla.

Und schau, schon wieder bisschen Mythos: Kopfhörer haben entscheidende Nachteile weil alle Räume keine haben...

Es ist eine endlosschleife. Auf Kopfhörer kann man nicht mischen und gleichzeitig kann man auf billigen Kopfhörer mischen.

 

[andy_g]

Gerade bei KH ist die Wahrnehmung sehr unterschiedlich. Die KH die ich benutze würde so mancher bestimmt als zu aggressiv empfinden...

Was bleibt dann dein Gegenargument?

Wenn mein Mix klingt, dann klingt er. Wozu soll ich das rechtfertigen? Ich kann doch nichts für den schlechten Geschmack der Anderen

 

[SilentWarrior]

Wenn mein Mix klingt, dann klingt er. Wozu soll ich das rechtfertigen? Ich kann doch nichts für den schlechten Geschmack der Anderen

So ähnlich habe ich es in meiner Signatur (die übrigens von vielen gerne zitiert wird).

Ich höre über CLA10 und Audeze LCD-X ab. Wenn mir dein Mix nicht gefällt, dann nicht weil meine Abhöre schlecht ist, sondern mein Geschmack von deinem abweicht.

 

[Schlumpfpeter]

Es gibt Tools (Tool inkludiert hier den Raum) die funktionieren einfach technisch betrachtet und manche die technisch betrachtet offensichtlich nicht funktionieren.

In dem Pool der funktionierenden Tools kann man sich dann geschmacklich austoben, da geht es aber nur noch um Nuancen, nicht um die gegebene technische Funktion.

"Geschmack" heisst nicht, das ein nicht funktionierender KH oder nicht optimierter Raum auf einmal funktioniert zum Mischen oder um zu lernen zu Mischen. Das geht nur mit Tools die technisch tatsächlich funktionieren.

Nix Geschmackssache, besonders nicht, wenn man noch stark im Lernprozess steckt. Dieser lernprozess findet auf unvolkommenen Abhören nämlich nicht statt. Das kann man sich dann schön reden und skill blablabla. Ist aber einfach Fakt, ohne funktionierende Werkzeuge, keine Lernkurve.

 

[pwrusr]

Dieser lernprozess findet auf unvolkommenen Abhören nämlich nicht statt.

Das stimmt einfach nicht.

Ich habe etliche Alben elektronischer Musik, die zweifelsohne zu Klassikern gehören und einfach nur in einem Raum mit einem Teppich, einer Couch und paar Vorhängen produziert wurden.

Die Probleme, das man meint eine besonders gute Abhöre in einem besonders guten Raum zu benötigen, haben andere Ursachen.

 

[Schlumpfpeter]

Nicht relativieren bitte, bringt nichts. Du hast keine Ahnung was da wirklich ablief, wie oft hin und her, wie viele Abhören da dann am Ende im Spiel waren (tausend mal im Auto gegen hören.. im Wohnzimmer........), was der MasterIng da für Freude hatte, wie viele Jahre die Produzenten ggf. vorher im Studio lernen durften etc. pp.

Viele "Klassiker" sind übrigens aus produktionstechnischer Sicht eher so Müll (siehe 36 Chambers, Wu Tang Clan). Musikalisch sicher nicht, aber hier geht es ja gerade um die Technik und nicht um musikalisches Genie. Und ja, das kann man durchaus trennen. Und ja, wenn ein Werk so brutal gut ist, dann kann das auch Mischfehler kompensieren.

Ich frag mich warum sich Leute im Audio Bereich ZWANGHAFT selbst im Weg stehen wollen und ständig die Grundlagen negieren müssen. Ich check es einfach nicht.

 

[hanselmann]

Ok, mal als Ansatz, den ewigen Gegensatz etwas zu erweitern folgende Idee:

Man könnte sagen, daß gutes Equipment entscheidend sein kann / ist, wenn es zielgerichtet eingesetzt wird.
Sei es in dem Bewusstsein, sich weiterentwickeln zu müssen, oder bereits zu dem Meistern zu gehören, was wohl auf die wenigsten zutrifft.
Bzw. gutes Zeug alleine macht es nicht, stellt jedoch schlicht das nötige Werkzeug dar.

Ein Meister des Fachs kann mal - oder aus einem gewissen Prinzip - mit durchschnittlichen Sachen arbeiten, wird aber vermutlich lieber die Tools seiner Wahl nutzen, die er aus bestimmten Gründen bewusst selektiert hat.
Was des Weiteren bei ihm alles abläuft, weiß man alles nicht genau.

Und das ist alles kein Zufall, denn damit werden u.a. Sachen beworben, die vor allem Leute kaufen, die noch nicht wirklich zu den Meistern gehören, dies aber durch den Kauf von Sachen ändern wollen und dabei oft scheitern, weil das Zeug eben nicht immer - zielgerichtet eingesetzt wird.

Fazit: ohne ausreichende Technik - wie auch immer - wird es sehr schwer….mit selbiger aber auch nicht direkt ganz leicht und bestimmt ist es kein selbstlaufender Prozess.

 

[Schlumpfpeter]

Fazit: ohne ausreichende Technik - wie auch immer - wird es sehr schwer….mit selbiger aber auch nicht direkt ganz leicht und bestimmt ist es kein selbstlaufender Prozess.

Das ist korrekt. Wobei es mit funktionaler Abhöre für ambitionierte Leute die mit viel Spaß an der Freude dabei sind, doch teilweise erschreckend leicht wird, sich zu entwickeln. Weil einem da einfach so extrem schnell ein Fehler nach dem anderen vorgeführt wird, den man macht. Und wenn man sich dann nicht selbst gegen das dazulernen verperrt, macht man den Fehler danach nicht noch einmal.

Was ich hier in den letzten paar Wochen alles festgestellt hatte... wie viel Quatsch ich mit Sounds teilweise gemacht habe, Sachen die sich einfach selbst blockiert haben, Saturation auf Bässen und Kicks die 0 Sinn ergeben haben (für die "Lautheit") und und und....

Hätte ich alles schon wissen müssen, wenn dieser einhör und Erfahrungsmythos stimmen würde. Ich hab + 20 jahre Erfahrung. Allerdings zu 99,9% unter schlechter Abhörbedingung. So wie 99% der Heimaufnehmer auch.

 

[livingsounds]

Im Gegensatz heute - struggle ich so vor mich hin, obwohl eigentlich relativ erfahren und durchaus mit major releases in der Vergangenheit…

Und hier kommt nach meiner Erfahrung wieder das Equipment ins Spiel. Die Raumakustik ist eine, extrem wichtige Dimension. Die andere ist die Klangqualität der Quellen und Bearbeitung. Wenn dabei unvermeidbar etwas mit dem Signal passiert, das diesem nicht guttut, wird es anstrengend. Ohne wieder die große OTB vs ITB Diskussion aufzumachen, ist das für mich im Rechner fast immer der Fall, insbesondere mit dem ganzen eingebauten Oversampling. Genauso macht mein Hardwaresetup nicht wirklich Freude, wenn zB die Stromversorgung vom Mischpult nicht stimmt oder sonstwie Instabilitäten in einer Schaltung den Klang beeinflussen. Vermeintlich kleine Dinge wirklich sich am Ende oft sehr deutlich aus...

Wenn man eine saubere Impulswiedergabe aus den Lautsprechern hat (für mich heißt das geschlossene Bauweise), möglichst keine Verfälschung durch die Wandler (leider praktisch kaum gegeben) und die Bearbeitung das Signal nicht in seiner Integrität beschädigt, kann man auch in einem weniger optimalen Raum im "ballpark" landen. Bildlich gesprochen hat man zwar einen Schleier auf der Scheibe, aber draußen scheint die Mittagssonne.

Man muß aber auch sehen, daß die Messlatte mittlerweile eine Ecke höher liegt.

In bestimmter formal technischer Hinsicht vielleicht, aber die Grund-Klangqualität insgesamt heute ist für meine Ohren fast immer ungenügend, und das hat technische Gründe und nichts mit Raumakustik oder den Leuten die Mischen zu tun.

 

[Anhall]

Huch !? ...was stimmt denn mit diesem Scheps nicht? liest er denn hier im Forum nicht mit?

View: https://www.youtube.com/watch?v=xVePPLwGTzo

 

[Schlumpfpeter]

Klar, wenn du technisch perfekt arbeiten kannst, kannst auch anfangen mit Imperfektionen zu spielen.

 

[livingsounds]

Was ich hier in den letzten paar Wochen alles festgestellt hatte... wie viel Quatsch ich mit Sounds teilweise gemacht habe, Sachen die sich einfach selbst blockiert haben, Saturation auf Bässen und Kicks die 0 Sinn ergeben haben (für die "Lautheit") und und und....

Ja, diesen ganzen Saturationsblödsinn sollte man vergessen.

 

[Anhall]

Wovon redet der Mann? man man.

View: https://www.youtube.com/watch?v=1DX_1c47s48

 

[synthpark]

Nicht Godwins Law, sondern: jede Diskussion mündet zwangsläufig in Esoterik.

 

[livingsounds]

Das stimmt einfach nicht.

Ich habe etliche Alben elektronischer Musik, die zweifelsohne zu Klassikern gehören und einfach nur in einem Raum mit einem Teppich, einer Couch und paar Vorhängen produziert wurden.

Die Probleme, das man meint eine besonders gute Abhöre in einem besonders guten Raum zu benötigen, haben andere Ursachen.

Die Signale aus guten Synths, Samplern und Romplern klingen in der Regel praktisch schon gemischt . Die gingen dann meist ohne Wandler- oder Bandmaschienenumweg in ein Analogpult, dazu ein paar Effektgeräte und NS10 (die straffe Impulsdarstellung macht es auch in suboptimalen Räumen noch möglich, die Basics zu erkennen).

Ich hab selber früher mit einer 909, einem Soundcraft-Pult und ein paar Synths und Samplern produziert, das mischt sich praktisch von selbst. Hat aber mit den heutigen Produktionsmethoden und allem außerhalb der elektronischen Musik nichts zu tun.

 

[Schlumpfpeter]

Die Signale aus guten Synths, Samplern und Romplern klingen in der Regel praktisch schon gemischt . Die gingen dann meist ohne Wandler- oder Bandmaschienenumweg in ein Analogpult, dazu ein paar Effektgeräte und NS10 (die straffe Impulsdarstellung macht es auch in suboptimalen Räumen noch möglich, die Basics zu erkennen).

Ich hab selber früher mit einer 909, einem Soundcraft-Pult und ein paar Synths und Samplern produziert, das mischt sich praktisch von selbst. Hat aber mit den heutigen Produktionsmethoden und allem außerhalb der elektronischen Musik nichts zu tun.

Joa, wobei die heutige Soundästhtik diesen alten Weg mmn. eigentlich nicht mehr richtig zulässt. Heute will elektronische Musik sauberst im Bass produziert sein, so das jeder Kick durchkommt und keine Lautheit verschenkt wird durch Unsauberkeiten und Überlagerungen zwischen Bass und Kick. Dazu muss es noch maximal schieben unten rum.

Das ist halt nur technisch sehr sauber umgesetzt möglich, und das ist dieser oldschool Weg eher nicht.

Ich will den oldschool Weg und darüber erzeugten Sound nicht schlecht reden, also nicht falsch verstehen! Das hat auch seinen Charme, ist im Mainstream aber soundtechnisch nicht mehr gefragt (ich beziehe mich gerade NUR auf elektronische, basslastige Musik!)

 

[livingsounds]

Joa, wobei die heutige Soundästhtik diesen alten Weg mmn. eigentlich nicht mehr richtig zulässt. Heute will elektronische Musik sauberst im Bass produziert sein, so das jeder Kick durchkommt und keine Lautheit verschenkt wird durch Unsauberkeiten und Überlagerungen zwischen Bass und Kick. Dazu muss es noch maximal schieben unten rum.

Das ist halt nur technisch sehr sauber umgesetzt möglich, und das ist dieser oldschool Weg eher nicht.

Ich will den oldschool Weg und darüber erzeugten Sound nicht schlecht reden, also nicht falsch verstehen! Das hat auch seinen Charme, ist im Mainstream aber soundtechnisch nicht mehr gefragt (ich beziehe mich gerade NUR auf elektronische, basslastige Musik!)

Ja, und das heutige Zeug klingt dann gerade auf richtig großen Club-PAs wie Grütze. 909->1202->Club-PA und der Saal tobt. Punch und Definition.

 

[Schlumpfpeter]

Ja, und das heutige Zeug klingt dann gerade auf richtig großen Club-PAs wie Grütze. 909->1202->Club-PA und der Saal tobt. Punch und Definition.

Hmm... jein.

Also ja, Pop-level Kram, auf jeden Fall.

Die Musik die ich gerade höre ist UKG und die strotzt quasi nur so vor 909 und subs die auf großen PAs das Erdbeben vermitteln das sie verdient! Quasi das damalige Erdbeben noch perfektioniert mit modernen Mitteln.

 

[livingsounds]

Hmm... jein.

Also ja, Pop-level Kram, auf jeden Fall.

Die Musik die ich gerade höre ist UKG und die strotzt quasi nur so vor 909 und subs die auf großen PAs das Erdbeben vermitteln das sie verdient! Quasi das damalige Erdbeben noch perfektioniert mit modernen Mitteln.

Klangbeispiel?

 

[Schlumpfpeter]

Klangbeispiel?

Hier ist einer der unten rum ordentlich schiebt:


View: https://www.youtube.com/watch?v=l0s9H9Q7YO4

Hab das Gefühl das die YT Version leider etwas beschnitten ist, kann aber auch Einbildung sein.