Kopfhörer statt Abhörraum ?

  • Ersteller scrooge
  • Erstellt am
@ Ande:

Ton wurde über Esi near 5 gemischt.

Da wir auch beim Thema Abhörraum sind:
Weißt du in was für einem Raum die gemischt haben ?

LG
Hartmut
 
OK, du hast da ja anscheinend ein großes Insider-Vorwissen, das hatte ich mir jetzt wirklich anders vorgestellt. Auch bei einem eher kleinen Werbefilmchen, erst recht bei einem "etwas größeren" mit hohem Budget für Toyota o.ä..

Ich denke ja auch nicht, dass kleine [g=226]Monitor[/g]-Boxen schlecht wären, kommt wohl wirklich auf das Film-Format an und darauf, was die Tonmische für Ausmaße hat. Am wichtigsten ist sowieso, dass du (scrooge) mit deiner Abhöre umgehen kannst und sie richtig zu beurteilen weißt. Teuer muss die natürlich nicht zwingend sein.

Aber wenn ich die 1300 € unbedingt ausgeben MÜSSTE, dann würde ich sie sicher nicht in einen einzigen Kopfhörer stecken. Das ist alles.


Edit: OK, jetzt kam gleichzeit dein Post, scrooge. Wenn du sowieso nur nachts arbeiten kannst und nur 200 € zur Verfügung hast, ist das natürlich was ganz anderes. Auf Kopfhörern mischen ist trotzdem nicht so toll. Und wenn das ganze dann noch auf nem (Film-?)Festival läuft...
Ich würde dann trotzdem in Erwägung ziehen, mir wenigstens noch eine kleine Abhöre zum Gegenhören zuzulegen.
Ich selbst habe mir auf ebay Samson Rubicons R6a ersteigert, die kosten neu derzeit noch 450 € das Paar, ich hab 220 € gezahlt. Und mit denen bin ich sehr zufrieden.
Zuvor hatte ich mir Yamaha HS 80M zugelegt, nachdem ich die beim Probehören im Laden am besten fand. Die klangen dann nur leider bei mir völlig besch...
Die Rubicon R6a klangen dann im Laden nicht ganz so "gut" (etwas weicher und somit unehrlicher), aber trotzdem völlig in Ordnung für mich.
Dann hab ich ca. 2 Wochen bei ebay gegeiert und hatte n paar gute Boxen zum halben Preis. :)
 
scrooge schrieb:
@Jote
Den Hearo 888 oder 999 würde ich wohl für 200 € bekommen. Dein Statement zu meinen Samson Boxen lässt mich vermuten, dass ich mit dem Hearo dann doch besser dran wäre, oder .... ?

:schulterzuck: Keine Ahnung, ich habe die Hearo Systeme nicht gehört. Sorry, da möchte ich mit einem Vergleich lieber passen. Ich weiß nur, das das Hearo 999 sehr gute Kritiken in vielen HiFi Magazinen für sein natürliches Hörverhalten bekommen hat und in den Bestenlisten für Kopfhörersysteme immer weit oben war. Die kleinen Samson sind aber auf jeden Fall wichtig, da du so beurteilen kannst wie dein Mix auf kleinen Boxen klingt.
 
Jote schrieb:
Hier noch ein evtl. Tipp bzgl. Kopfhörermix ein [g=8]PlugIn[/g] welches das mixen mittels Kopfhörer ermöglichen soll.
Der hat mir den Sound kaputt gemacht, indem er voll die unteren Mitten kastriert hat. Mit dem Isone habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Habe drei lange Sessions zum AB'en mit meinen Monis benötigt (vorgestern erst damit fertig geworden), um den Isone auf meine Anatomie abzustimmen... und jetzt bin ich echt ziemlich zufrieden damit. Werde demnächst mal einen Mix nur damit machen, dann sehe ich mal, wo ich stehe :) Aber den Redline finde ich echt grütze!

Jote, hast Du den Isone ausprobiert, nachdem ich den letztens mal empfohlen hatte?
In dem Fall ist die billigere Variante die bessere. Sogar ziemlich eindeutig.
 
@Nickel:

Habe drei lange Sessions zum AB'en mit meinen Monis benötigt (vorgestern erst damit fertig geworden), um den Isone auf meine Anatomie abzustimmen

Wie bist du dabei vorgegangen ?
 
Im Manual wird die empfohlene Vorgehensweise beschrieben.

Der kritischste Parameter war bei mir die "Ear Size".
Prinzipiell ist der Effekt vergleichbar mit der Mittenbetonung eines Wah Wahs - nur leichter. Egal welche Einstellung, das klang für mich zunächst immer unnatürlich. Wie sich rausgestellt hat, lag das aber daran, dass ich mich schon zu sehr an die Kopfhörer gewöhnt hatte. Als ich auf die Monitore ging, war plötzlich der selbe Effekt zu hören. Es wird empfohlen, diese Einstellung in mono zu machen. Habe dann Referenzmaterial angehört und immer wieder zwischen Kopfhörer (AKG K701) und Monitoren umgeswitcht und so lange angepasst, bis die Betonungen übereingestimmt haben. Das war ein sehr ermüdender Prozess. Ich konnte nach fünf Minuten schon nicht mehr klar urteilen und brauchte oft Pausen. Letztendlich hat es sich aber ausgezahlt, wie ich finde. Der Effekt ist bemerkenswert.

Noch ein Wort zu den verschiedenen Boxenmodellen im Isone. Diese lasse ich immer komplett weg. Ich möchte nur den 3D-Effekt haben. Die Boxen-Emulationen verbiegen nur das Frequenzbild unnötig. Das nutze ich prinzipiell nur zum gegenhören, da es mir reicht, wenn der Kopfhörer an sich schon einen nicht-linearen Frequenzgang hat. Während der Arbeit bleibt diese Funktion aus.

Leider hat der Raum in Isone zuviele ERs. Das kann man aber kompensieren, indem man den Raum groß wählt, den Abstand zu den virtuellen Monitoren aber klein hält.
 
NiCKEL schrieb:

Jote, hast Du den Isone ausprobiert, nachdem ich den letztens mal empfohlen hatte?
In dem Fall ist die billigere Variante die bessere. Sogar ziemlich eindeutig.

Oha, o_O :eek: :waaaaaaas: :schaem: Ich hatte den Redline [g=226]Monitor[/g] gedanklich im Hinterkopf einen Tag nach unserem Gespräch. Den habe ich auch als Demo draufgezogen und muss sagen, geht so. Den Isone hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm und ins Thema hatte ich nicht mehr geschaut. Da habe ich wohl gepennt. Ok, teste ich am Wochenende mal aus. :)

Eine vorgehensweise beim probieren des Isone hast du ja schon mal gemacht. Da werde ich mich mal dran halten. Danke.
 
Das Problem beim AB-hören, ist, dass man ja Kopfhörer aufsetzen, Monis abschalten, Isone aktivieren muss bzw. umgekehrt. Das dauert immer einige Sekündchen. Viel Zeit für das Ohr, einige Details wieder zu vergessen...

In der Anleitung wird genau erklärt, wie man die Parameter am besten einstellt. Für die Einstellung der "Head Size" wird zum Beispiel empfohlen, nur L oder nur R zu hören. "Ear Size" in mono usw.

Bei der Einstellung der Distanz zu den virtuellen Monitoren habe ich mich an der Kick orientiert. Nur soviel Raum, dass die Kick gerade so nicht zusuppt. Das ist nur wenig über einem Meter. Abstellen mag ich den Raum allerdings nicht, weil er dafür sorgen könnte, dass man selbst im Mix nicht zuviel [g=108]Hall[/g] verwendet.
 
@ scrooge: um Deine Frage zu beantworten: Geschnitten und natürlich auch gemischt wurde in einem ca 20 qm großen Raum. Akustische Optimierung: Null komma Josef! Sie haben jedoch den Sprecher für's overvoicen amtlich in einem Studio aufgenommen.
Willst Du eigentlich in 5.1 abmischen oder in Stereo?
Wie gesagt, der Ton beim Film ist einfach nicht so wichtig - das will in einem Audioforum natürlich niemand hören - ist aber so. Sprachverständlichkeit ist bei Indiefilmen nach wie vor das a & o. Und da musst Du halt schon bei der AZ höllisch aufpassen.
Mein Lieblingserlebnis zum Thema Audio im TV Geschäft:
Große Sportproduktion in Brasilien. Der Ton wurde in Mono (!!!) angeliefert. Wir dachten, es handele sich dabei um einen defekt. Nach Rückfrage beim Hostbroadcaster erklärte man uns: "Listen man, a good mono is better than a bad stereo!" - da sagste mal besser nix mehr.
Wenn Du einen guten Film gemacht hast, der Ton sauber geangelt wurde und es sich nicht gerade um die Doku einer Jazzband handelt, kannst Du getrost im heimischen Kellerstudio auch ohne großes Pipapo mischen - aber bitte über Monitore - Kpfhöhrer taugen da wirklich nicht als einzige Referenz.
so long,

Ande
 
@Ande

Wirklich interessant, wie es bei den Profis manchmal so läuft. Vielen Dank für den Erfahrungsbericht.
Beim aktuellen Film haben wir mit dem Zoom H2 aufgenommen. Da ich das interne Mikro des H2 so gut fand haben wir einfach das H2 selbst auf die Angel gesetzt. Etwas abenteuerlich, aber das Ergebnis kann sich hören lassen. :)

LG
Hartmut
 

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