Kopfhörer statt Abhörraum ?

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Salü zusammen,

ich schneide gerade einen Film und will demnächst die Tonmischung machen. Letztes mal hatte das ein Freund in seinem Kellerstudio mit Nuendo gemacht, diesmal kann er das nicht übernehmen.
Ich habe nicht die Möglichkeit mir einen Raum als Abhörraum herzurichten.

Nun gibt es ja so Erfindungen wie Headzone Pro von Beyerdynamic, die Raumklang im Kopfhörer möglich machen. Headzone ist mir aber zu teuer.
Ich strebe keine 5.1 Mischung an, aber auch für eine Stereomischung sollte man ja einen guten Abhörraum haben.

Wie sieht es da aus mit Lösungen wie AKG Hearo:
Kann man sowas als Ersatz für einen fehlenden Abhörraum verwenden ? Wenn ja, welches Produkt könnt ihr da empfehlen ?

Oder ist es da sinnvoller auf solche Lösungen zu verzichten und da wo man halt gerade sitzt mit Nahfeldmonitoren zu mischen/mastern ?


Was meint ihr ?

LG
Hartmut
 
lieber Monitore. Aber wenn du 1500€ hast, kannste dir auch nen Phonitor kaufen. Aber Monitore solltens schon sein.
 
Habe im Moment wenig Geld verfügbar.

Arbeite momentan mit den Samson Media One 3a.

Würden die ausreichen ?

LG
Hartmut
 
scrooge schrieb:
Arbeite momentan mit den Samson Media One 3a.

Würden die ausreichen ?

Kurze und schmerzlose Antwort: JAEIN!

Für den reinen Videoschnitt null Problem. Für eine Tonmischung die professionellen Ansprüchen genügen soll nicht. Um Tante Ernas letzte Geburtstagsparty zu vertonen wird es gehen.

Hängt halt von den Ansprüchen ab. Da du aber wohl nicht wirklich im Bereich Tonmischung bewandert bist, würden aber auch 1000,- Euro Abhören nicht wirklich was für deinen jetzigen Job bringen. Zum mischen gehört u. a. Erfahrung, die kann man leider nicht in Tüten kaufen. ;) :)
 
Naja wieviel Erfahrung du hast, und ob Du befähigt bist Deine Tonmischungen durchzuführen, weisst Du selbst wohl besser als wir...ich denke, das brauchen wir anhand dieses Threads nicht beurteilen zu wollen.

Jedenfalls würde ich wenn es um eine Stereo-Mischung geht, und Du einen Raum zur Verfügung hast, der Sagen wir mal über 14m² ist, auch eher eine vernünfitge Abhöre kaufen, die Boxen mindestens 1m von der Wand wegstellen, und das ganze vielleicht noch etwas akustisch optimoeren (siehe diverse Beiträge in diesem Forum), als eine kopfhörer-system zu kaufen, welches sowas simuliert.

Zusätlich mit einem guten kopfhörer immer mal reinzu hören, ist immer gut, aber ausschliesslich mit einem kopfhörer zu arbeiten ist bei der beurteilung von räumlichen informationen im Mix ([g=108]Hall[/g] & Co, ortung von vorne und hinten) schwierig.
 
Ja, Soundbearbeitung ist scheinbar eine Wissenschaft für sich.
Aber ich hab schon mehrfach die Tonmischung für Filme gemacht, manchmal für Kunden (kleine Demofilme für Messen), manchmal für private Spielfilmprojekte.
Aber ich will mich halt in der Qualität allmählich steigern, und damit meine ich insbesondere die Qualität desjenigen, der an der Mischung sitzt. ;-)
Ich denke ein gutes Gehör habe ich schon, war bei der letzten Mischung auch dabei und habe meine Wünsche geäußert. Aber wie du schon sagst ist es die Erfahrung, auf die es ankommt - und eben ein Raum, der das Abhören zumindest nicht extrem erschwert. Deswegen hatte ich gefragt.

LG
Hartmut
 
@funkyfloh

Ich habe auch noch einen Kellerraum mit etwa 17 qm. Der Raum ist länglich, aber rechtwinklig und einfach nur verputzter Stein + Korkboden.
Dort habe ich auch eine Stereoanlage mit seinerzeit recht teuren Canton-Boxen.
Ich überlege, ob ich die Tonmischung in dem Raum mache und die Musikanlage per Soundkartenausgang dafür nutze.
Wäre das der bessere Weg ?

LG
Hartmut
 
funkyfloh schrieb:
Jedenfalls würde ich wenn es um eine Stereo-Mischung geht, und Du einen Raum zur Verfügung hast, der Sagen wir mal über 14m² ist, auch eher eine vernünfitge Abhöre kaufen, die Boxen mindestens 1m von der Wand wegstellen, und das ganze vielleicht noch etwas akustisch optimoeren (siehe diverse Beiträge in diesem Forum), als eine kopfhörer-system zu kaufen, welches sowas simuliert.

Steht natürlich im Einklang mit ".... Habe im Moment wenig Geld verfügbar...."

Da hier mal wieder ein wenig realitätsfremd gedacht/empfohlen wird bin dann mal raus aus dem Thema, da gute Abhören plus Raumoptimierungen nicht mit dem Begriff "wenig Geld" harmonieren.

Hier noch ein evtl. Tipp bzgl. Kopfhörermix ein [g=8]PlugIn[/g] welches das mixen mittels Kopfhörer ermöglichen soll.

@scrooge
Wäre schön, wenn du noch ein Budget der HR Gemeinde geben könntest. Erleichtert den anderen dir Empfehlungen zu geben. :)
 
Gute HiFi-Boxen an einem soliden [g=182]Amp[/g] mit Direct-Schaltung (EQs umgehen) kann man genauso zum Abhören verwenden, wenn man darauf eingehört ist.
 
@Jote

Kann deinen Frust verstehen. Geht mir ähnlich, wenn jemand mit einer Billigkamera einen Blockbuster drehen will. :-\

Trotzdem einfach mal interessehalber an dich die Frage:
Wo geht ein Abhörraum bei dir preislich los, wenn man Dämmaterial, Boxen, etc. einkalkuliert ?

Momentan bekommt man bei einem Händler das Headzone Pro für 1300 Euro. Bin ich da auf jeden Fall unter dem Mimimum für einen passabel selbst ausgebauten Hörraum ?

LG
Hartmut
 
Nun, wie du geschrieben hast, hast du ja bereits Abhörboxen.
Du wirst es kaum glauben, was für einen Unterschied es macht, wenn man plötzlich etwas in die Raumakkustik investiert. Die eigenen Monitore kommen einem plötzlich fremd vor, wenn man in einer gut optimierten Raumakkustik sitzt. Wenn ich mich an deiner Stelle verbessern möchte, würde ich eben was in die Raumakkustik investieren. Dazu gibts aber eben eh schon genug Treads.
 
djsky schrieb:
Nun, wie du geschrieben hast, hast du ja bereits Abhörboxen.

:umguck: Hallo? Er hat 3" als Abhören auf dem Tisch stehen die Samson selber "nur" als Media Lautsprecher anpreist. Klingen zwar besser als die meisten PC-Lautsprecher, aber mehr nicht! Null Chance den Bassbereich zu beurteilen. Wie um Himmels willen soll eine Optimierung der Umgebung eine Verbesserung bringen? Bitte erkläre. Danke. :)

@scrooge

Nö, nix Frust. :) Nur angenervt von unrealistischen Empfehlungen und Tipps die nur verunsichern und andere Leser in ihrem Halbwissen bestärken oder aufbauen.

Man kann recht günstig eine gute Raumoptimierung hinbekommen durch einfaches stellen von Möbeln. Wohnzimmer haben oft eine (vermeintlich) gute Akustik, da alles vollgestellt mit Garnitur, Tisch, Stühle, Schrankwand, Bilder an der Wand, Vorhänge, Teppiche etc.. Auch so kannst du deinen Raum optimieren. Das Ergebnis der eventuellen Optimierung wäre aber eher zufällig und im Bereich bis 5" Monitoren auch nicht unbedingt nötig, es sei denn, dein Raum klingt wie ein Gästeklo. Ansonsten haben die kleinen Brüllwürfel kaum genug Energie um diese ernsthaft bändigen zu müssen.

Wenn du wirklich über einen Kopfhörer mixen möchtes, Budget mit 1300,- wurde genannt, dann empfehle ich dir dich mal bei SPL umzuschauen. Einmal der Phonitor http://www.spl.info/index.php?id=360&L=0 oder sein kleiner Kumpel 2Control http://www.spl.info/index.php?id=428&L=0 Dort gibt es auch seriöse Berichte bzgl. der Möglichkeit eines Kopfhörernmix mittels der Geräte.

Oder mein Tipp mit dem [g=8]PlugIn[/g] im vorherigen Post, einfach mal auf den rot markierten "Kopfhörermix" klicken.

Hier mal wegen Kosten einer do-it-yourself Raumoptimierung http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...g-Music-Store-Acoustic-Set/art-REC0004170-000 aber das Ergebniss kann keiner vorher sagen. Nur bessere Abhören solltest du dir schon anschaffen. Wenn du nicht unbedingt Tiefbass benötigst, würden gute 5" ausreichend sein. Deine "teuren" Canton sind kein Garant für eine brauchbare Abhöre würde aber evtl. für den Anfang reichen. Musst du halt mal ausprobieren.
 
Hi Jote,

das sind prima Tips, vielen Dank.

Noch eine letzte Frage:
Würde ein Surround-Kopfhörer-System wie der AKG Hearo auch in Frage kommen ?

LG
Hartmut
 
Was soll es denn für ein Film werden? Klassischer 2:30 Einspieler? Spielfilmlänge? Wie wurde der Ton aufgezeichnet?
Bei den meisten Schnittplätzen ist die Abhöre klein und einfach und der Raum nicht wirklich optimiert. Klar - in den ganz großen Editsuites ist das natürlich anders und spätestens bei aufwendigen Spielfilmproduktionen auch notwendig. Ich arbeite seit 15 Jahren beim TV - die letzten 8 in leitender Position. Was ich schon für Abhören an Schnittplätzen gesehen hab, ist eigentlich kaum zu glauben...
Ich würde Dir empfehlen, auf keinen Fall über Kopfhörer zu mischen sondern über Boxen. Wenn das Endprodukt auf nem Fernseher wiedergegeben wird (Messe, TV Ausstrahlung) sind die Boxen und die Abhörsituation fast schon egal.
Die Kollegen, die Dir Raumoptimierung und gute [g=102]Studiomonitore[/g] vorschlagen, liegen natürlich nicht falsch, der normale Produktionsalltag sieht dann doch meist anders aus und reicht in den meisten Fällen für gängige TV Formate völlig aus. Oder solls in Kino gehen?

so long,

Ande
 
@Jote: Upsa, da muss ich mich entschuldigen. Ich kenn die Boxen nicht und bin automatisch davon ausgegangen, das wären echte Abhörboxen.
Somit ist mein Tread natürlich hinfällig.
Sorry.
 
Noch eine letzte Frage:
Würde ein Surround-Kopfhörer-System wie der AKG Hearo auch in Frage kommen ?

Eine ehrliche Antwort:
Keine Ahnung. Ich habe den AKG Hearo noch nicht ausprobiert. Dem alten System Hearo 999 würde ich es aufgrund der Einstellmöglichkeiten zumindest zutrauen.

@ande
Jupp, gebe dir recht. Für normale Videoschnittarbeiten ist das alles ausreichend. Hatte ich ja bereits geschrieben. Tonmischung kann alles mögliche sein. Nur Sprache, Geräusche und evtl. bereits vorproduzierte Musik = null Problem. Einfach einen LowCut bei 50-60 Hz setzen und man ist auf der sicheren Seiten. Die kleinen Fernsehboxen oder PA Anlagen auf Messen sind safe. Das schafft man auch mit den 3" Zöllern die scrooge hat.

Sollte das aber eine bombastische Mischung fürs (Heim)Kino und Co. werden, wo die Musik evtl. noch komponiert wird und Subwoofer eingesetzt werden, evtl. Surround, dann ist eine vernünftige akustische Abhörumgebung erforderlich. Aber nur scrooge weiß was es werden soll. :)
 
@ Ande: Es geht aber nicht um den Filmschnitt, sondern (zusätzlich) um die Tonmische.

-> "ich schneide gerade einen Film und will demnächst die Tonmischung machen. Letztes mal hatte das ein Freund in seinem Kellerstudio mit Nuendo gemacht, diesmal kann er das nicht übernehmen.
Ich habe nicht die Möglichkeit mir einen Raum als Abhörraum herzurichten."

Jetzt mal noch meine Meinung dazu:

Das Problem liegt doch darin, dass du wenig Zeit hast, dir einen netten Abhörraum einzurichten, oder? Denn mit einem 1300 € - Budget kann man doch schon einiges hinkriegen, was zu ganz passablen Ergebnissen führt. Sich [g=226]Monitor[/g]-Boxen anzuhören, Absorber etc zu basteln und mit dem Raumklang tüfteln ist natürlich sehr viel aufwändiger, als sich eben schnell nen Kopfhörer zu kaufen.
Ich denke, so gut der Kopfhörer für Kopfhörer-Verhältnisse auch sein mag, kann er eine normale Abhöre mit guten Monitoren sicher nicht ersetzen.
Ich würde mir das also gut überlegen, ob ich das viele Geld in einen einzigen Kopfhörer stecken würde, anstatt mir eine, mit mehr Aufwand verbundene, längerfristige Lösung zu schaffen.

Für 500 € / Paar bekommst du ja auch schon ganz passable Monitore (z.B. HS 80 von Yamaha etc...) und hättest dann noch ne Menge Kohle, die du in die "Raumoptimierung" stecken könntest. Und deine Hi-Fi-Boxen fallen ja dadurch nicht weg, kannst ja immer noch zum gegenhören benützen.

Mal abgesehen davon, dass ich glaube, dass auch ein sehr teurer Kopfhörer keine passable Abhöre ersetzen kann, würde es mich nerven, ständig nur mit Kopfhörern abzumischen.
Ich mische selbst manchmal auf AKG 272 - Kopfhörern (der Nachtruhe wegen), finde die Ergebnisse auch meistens recht in Ordnung, aber höre dabei viel, viel mehr Referenz, als auf den Boxen, fast schon im Minuten-[g=253]Takt[/g]. Und trotzdem passiert es manchmal, dass ich mir den [g=118]Bass[/g]-Bereich komplett verhunze.

Soviel zu meiner Meinung.
--> Wenn die Zeit nicht allzu sehr drängt, lieber in eine längerfristige Abhör-Situation mit Studio-Monitoren + Raumoptimierung nach dem "Selbst-ist-der-Mann"-Verfahren investieren.

Gruß,

Jonsensberger

Edit: Ich kann den verdammten Text nicht posten. Kommt ständig die Nachricht: "Couldn't [g=84]insert[/g] post" oder so. Scheithe!
 
also zum Filmschnitt (egal ob nun nonlinear oder linear) gehört natürlich auch die dazugehörige Tonmischung - das machen im übrigen heutzutage in mehr als 90 % die Cutter. Wie man das findet, steht auf nem anderem Blatt. Von Spielfilmproduktionen / Kinoproduktionen jetzt mal abgesehen. Ein Beispiel? Ein Werbefilm für Toyota mit wirklich hohem Budget haben Freunde von mir produziert (Redaktion/Schnitt). Die haben die ganze Kohle für den DOP aus LA, Kameratechnik, 35mm, Licht, Abtastung etc. verblasen und dann auf finalcut geschnitten. Ton wurde über Esi near 5 gemischt. Spitzenergebnis und die Herren in Japan waren auch begeistert. Sicher wäre eine Mischung im Studio noch besser gewesen. Aber wozu? Ich habe noch nie nach einem Kinobesuch von einem meiner Freunde gehört: "woh, hast Du gehört, was der Film für'nen Straffen [g=118]Bass[/g] hatte?" So leid es mir tut - der Ton beim Film ist wichtig, aber nicht kriegsentscheidend.
 
Der Film soll (wie mein letzter Film auch) auf Festivals laufen. Es werden also auch Anlagen dabei sein, die eher dem Kino entsprechen.
Und nach euren bisherigen Postings ahne ich schon, dass es dann auf einen passenden Abhörraum hinausläuft.
Wie gesagt - bisher hatt ich für sowas einen "Tonmann" - nun muss ich mir irgendwie anders helfen.

Das Problem ist neben Zeit und Platz auch das Geld. Die 1300 € hatte ich genannt, weil man dafür z.Zt. das Headzone Pro bekommt, aber soviel Geld habe ich momentan nicht zur Verfügung.

Und ich arbeite Nachts, wenn die Family schläft....... ***grübel***

@Jote
Den Hearo 888 oder 999 würde ich wohl für 200 € bekommen. Dein Statement zu meinen Samson Boxen lässt mich vermuten, dass ich mit dem Hearo dann doch besser dran wäre, oder .... ?


LG
Hartmut
 

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