Komischer Stolz/Ehre

[SilentWarrior]

Das Angebot/die Konkurrenz wird größer.

Dafür hat man aber die Möglichkeit ohne zu touren auch andere Städte oder Länder per Internet zu erreichen.
Die Waage steht schon noch stabil, nur der Weg ist nicht mehr derselbe.

 

[jet2]

Wir haben da diese eine Frage, ob es nützlich / arrogant / abgehoben sei, nur Musik zu machen, die einem selber gefällt.
Weiss ich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass Bohlen seine eigene Musik nicht abfeiert. Wenn man den über seine Mucke reden hört, hört man eig nur Plattenverkäufe hier und Charts da. Wie er das mit dem Falsett-Gesang jetzt im Nachhinein sieht oder mit dem ewig langen 80er-Hall auf der Snare - das ist dem völlig wurscht und bei sowas schalte ich ab, denn:
bessere Berichte von der Börse gibts auf n-tv.

da möcht ich gerne mal wissen, wer die musik auswählt, die immer vor den ntv-nachrichten läuft...
zum teil nur schwer erträglich...

 

[Hyp]

Als Sven seinen Schranz gemacht hat, wusste auch niemand das es mal erfolgreich sein wird.

Chris Liebing war das https://de.wikipedia.org/wiki/Schranz

 

[SilentWarrior]

Als Sven seinen Schranz gemacht hat, wusste auch niemand das es mal erfolgreich sein wird.

Chris Liebing war das https://de.wikipedia.org/wiki/Schranz

Die Musik gab es schon vorher, er nannte es nur schranzig (Quelle: Interview)

 

[verflixte13]

Nochmal...für langsam lesende: es geht um Amateure die Erfolg wollen und nicht um diejenigen die nur Musik machen aus Spaß an der Freude.

… dann nenne diese doch beim namen … und diskutiere das
nicht über haltlose allgemeinplätze …

denn, selbstredend streben auch „amateure“ ihren „erfolg“ an …

das kann ein guter mix sein, den sie z.b. in der mischmasch hinterlegen
und dafür ein ehrlich gemeintes lob einfahren oder ein gig in der eckkneipe,
wo sie den anwesenden ihre neuen songs zu gehör bringen …
(und manch´ anwesender Zuhörer manche der melodien, nachsummend
mit auf den heimweg nimmt … )

das ist und kann für viele bereits ein „erfolg“ sein …

also, über was willst du denn eigentlich reden? … deine allgemeinen unterstellungen
mal ausgeklammert …

LG

 

[Hyp]

Die Musik gab es schon vorher, er nannte es nur schranzig (Quelle: Interview)

Klar hat es die Musik gegeben, zu dem dann der Begriff aufkam, wie auch sonst?
Steht auch alles bei Wiki (wer es noch nicht wusste).

 

[Carcinome]

Das Angebot/die Konkurrenz wird größer.

Dafür hat man aber die Möglichkeit ohne zu touren auch andere Städte oder Länder per Internet zu erreichen.
Die Waage steht schon noch stabil, nur der Weg ist nicht mehr derselbe.

Doch wenn ich z.B. regional toure (was wohl immer der erste Schritt sein wird) habe ich vielleicht "nur" 1000 Mitbewerber und online gleich zig-Millionen.
Und unter diesen muss ich überhaupt erst mal gefunden werden. Da erscheint mir ein Gig in der Eckkneipe doch besser, was die Publikunsreichweite angeht.
Für mich neigen sich also da Waagschalen.

 

[SilentWarrior]

@verflixte13
Ja.

 

[muffy]

Daraufhin meinte er, wenn er mit einem solchen Song, von dem er schön wüsste, dass er nie im Radio gespielt wird, an den Sender herantrete, sei das am Ende schädlich für seine eigene berufliche Reputation...
Was willst Du da machen?

Tja, entweder das Spiel mitspielen und den Song kürzen (who's gonna die?) oder für immer die Story erzählen, dass man fast mal im Radio war.

Ich denke, statt der Worte "Stolz / Ehre" könnte man auch eher "Prinzipien" verwenden. Ausgerechnet Musiker legen sich immer die abenteuerlichsten Prinzipien auf, warum sie irgendwas nicht machen, was im Grunde ein Schritt nach vorne wäre.

Ich hatte in meiner aktivsten Zeit (Oberstufe / Anfang Studium) eher die Einstellung - was muss ich machen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Was muss ich machen, um da oben auf der Bühne zu stehen? Was muss ich machen, um bei Euch in der Band einzusteigen? Was, Du, lern erstmal spielen!

Ok, dann habe ich gut 2 Jahre am Stück, sogar auf dem Klo beim Kacken (kein Witz) und im Bett liegend Bass gespielt. So, bin wieder da, kann ich jetzt in Eure Band? Nein, wir haben einen Basser, aber wir können ein Nebenprojekt mit dir machen! Cool, ein paar Wochen später stand ich dann auf der o.g. Bühne (im Jugendzentrum ). Was aber damals geil war, denn da waren die Ottos, die in keiner Band waren und natürlich Chiiicks. ^^

Nächster Schritt: was muss ich machen, um das Ganze professionell zu machen? - Du könntest Musik studieren. Ok, sich umgehört, was es so gibt, relativ schnell rausgefunden, dass the place to be das Berklee College of Music ist, die wohl erste Adresse für Contemporary Music.

Am Aufnahmetest gescheitert, aber Plan B: erstmal Summer School für 5 Wochen und dann ggf. Stipendium raushauen oder vor Ort überzeugen. Hat beides nicht geklappt, aber ich war dort und es war eine Wahnsinns-Erfahrung, v.a. weil mir dort (anfänglich schmerzhaft) bewusst wurde, wie weit ich im Grunde von dem dortigen Niveau weg war / bin. Aber damit Frieden gemacht und seitdem Musik wieder mit viel mehr Spass erlebt.

tl;dr: whatver.

 

[Turquoise]

Tja, entweder das Spiel mitspielen und den Song kürzen (who's gonna die?) oder für immer die Story erzählen, dass man fast mal im Radio war.

Ich denke, statt der Worte "Stolz / Ehre" könnte man auch eher "Prinzipien" verwenden. Ausgerechnet Musiker legen sich immer die abenteuerlichsten Prinzipien auf, warum sie irgendwas nicht machen, was im Grunde ein Schritt nach vorne wäre.

Der Punkt an der Geschichte ist doch, dass jemand, der gar nicht beim Radio war, sondern beim Fernsehen, entschieden hat, wie ich den Song beim Radio präsentieren müsste. Und wenn ich nicht auf ihn höre, dann wird er eben gar nicht erst dort vorgestellt. Für mich eine Kompetenzüberschreitung: jemand wollte in einem Bereich eine Entscheidung treffen, in der er gar nichts zu entscheiden hat. Wie die Jungs vom Radio den Song haben wollen, könne sie mir doch selber sagen. Was, wenn er unecht gehabt hätte? Was, wenn die Jungs beim Radio gesagt hätten, ey, der Song ist so lässig - da spielen wir ihn halt mal 3 Minuten an? Ich meine, viele Wege führen nach Rom, oder?
Wenn Du da anfängst, auf alle möglichen Leute zu hören - und jeder will ja irgendwie mitreden und mitbestimmen - kommst du doch in Teufels Küche und nie wieder raus. Das wollte ich damit sagen.

 

[Turquoise]

… dann nenne diese doch beim namen … und diskutiere das
nicht über haltlose allgemeinplätze …

Eigentlich ging es um mich. Und nicht um "die Amateure". SW hat mir hinter den Kulissen ins Gewissen geredet, doch einmal etwas Massentaugliches zu machen. Ich antwortete, wenn dieses Massentaugliche so und so aussähe, wäre mir das wahrscheinlich peinlich, wenn ich das machen würde. Ich kann da einfach nicht dazu stehen.
Danach wurde dieser Faden hier eröffnet.

 

[muffy]

Tja, entweder das Spiel mitspielen und den Song kürzen (who's gonna die?) oder für immer die Story erzählen, dass man fast mal im Radio war.

Ich denke, statt der Worte "Stolz / Ehre" könnte man auch eher "Prinzipien" verwenden. Ausgerechnet Musiker legen sich immer die abenteuerlichsten Prinzipien auf, warum sie irgendwas nicht machen, was im Grunde ein Schritt nach vorne wäre.

Der Punkt an der Geschichte ist doch, dass jemand, der gar nicht beim Radio war, sondern beim Fernsehen, entschieden hat, wie ich den Song beim Radio präsentieren müsste. Und wenn ich nicht auf ihn höre, dann wird er eben gar nicht erst dort vorgestellt. Für mich eine Kompetenzüberschreitung: jemand wollte in einem Bereich eine Entscheidung treffen, in der er gar nichts zu entscheiden hat. Wie die Jungs vom Radio den Song haben wollen, könne sie mir doch selber sagen. Was, wenn er unecht gehabt hätte? Was, wenn die Jungs beim Radio gesagt hätten, ey, der Song ist so lässig - da spielen wir ihn halt mal 3 Minuten an? Ich meine, viele Wege führen nach Rom, oder?
Wenn Du da anfängst, auf alle möglichen Leute zu hören - und jeder will ja irgendwie mitreden und mitbestimmen - kommst du doch in Teufels Küche und nie wieder raus. Das wollte ich damit sagen.

Das mag sein, aber ich denke, dass man doch als Jungspund beim 12" Maxi Kauf mitbekommen hat, dass es eine Maxi-Version gibt und auf der B-Seite eine Radio Edit, die immer ziemlich genau 3:00 - 3:30 Min gegangen ist. Oder bestimmte Stücke wie With Or Without You nie ausgespielt wurde (der geht fast 5 Min) - oder wenn, dass das der Moderator sehr ausgiebig angekündigt hat, wie damals Werner Reinke auf HR3 - Hitparade International: jetzt für Sie, zum 5. Mal in Folge, bitte nicht wieder wählen, jetzt zum letzten Mal in voller Länge.... ich kann mich noch erinnern, weil ich den Track damals zum ersten Mal ohne Reingelaber oder Verkehrsmeldung aufnehmen konnte.

Will sagen: dass es Standards gibt, weiss man.

 

[Gel Mitglieder 58746]

Also ich finde es wird viel zu getrollt. Ich habe gestern erst einen Jungen DJ (so um die 16 Jahre alt) getroffen. Der dachte sich das so: Er legt jetzt mal ne Weile auf bis ers drauf hat (kann ja nicht so lange dauern), und dann würden die Labels seine Mixe nur so aus der Hand reißen. Sein Wunsch war es seine "eigene Musik" zu produzieren. Als ich ihn darauf hinwies das er da n Denkfehler hat, weil er zu erstmal gescheite Lieder produzieren muss die dann auch in der jeweiligen Szene funktionieren.. weil man einen Ruf erarbeitet hat. Fans besitzt etz. Da ist leider seine Begeisterung recht schnell weg gewesen. Weil die Kids von Heute es einfach nicht drauf haben sich hin zu hocken und dabei zu bleiben. Klar auch ich habe in dem Alter vieles noch anderes gedacht aber damals gab es nicht wie heute Foren und Internet wo man Informationen schnell herbekommen kann. Und dann kommt es eben drauf an, liegt einem überhaupt das Genre? Ich kenne Psytrance Producer welche mit Hip Hop oder Rock vollkommen überfordert wären. Das Ergebnis würde sicher nicht schlecht klingen, doch nicht schlecht ist auch nicht Gut.

 

[SilentWarrior]

Danach wurde dieser Faden hier eröffnet.

Nö. Es sind schon einige und ich kann dir versichern, dass du nicht der Grund bist.
Meine WhattsApp habe ich schon auf stumm geschalten und wir beide haben unsere Nummern nicht ausgetauscht.
Du gehst mir mit 1000% am wenigsten auf den Keks.
Ballerst mich nicht mit Hörproben oder elendlangen PM voll.

 

[muffy]

Als ich ihn darauf hinwies das er da n Denkfehler hat, weil er zu erstmal gescheite Lieder produzieren muss die dann auch in der jeweiligen Szene funktionieren.. weil man einen Ruf erarbeitet hat.

Ich glaube, es gibt genug "Kids", die auch ihre Stunden vor FL Studio absitzen und was reissen. Aber es gibt sicher auch viele, die aufgrund fragwürdiger Role-Models a la Kardashian oder Paris Hilton den Eindruck haben, dass "Fame" im Grunde nur durch Schminken und Selfies posten angeflogen kommt.

Dabei wird übersehen, dass selbst diese Personen wahrscheinlich wesentlich mehr für ihre Kohle machen als nur Selfies auf Insta.

 

[Turquoise]

Das mag sein, aber ich denke, dass man doch als Jungspund beim 12" Maxi Kauf mitbekommen hat, dass es eine Maxi-Version gibt und auf der B-Seite eine Radio Edit, die immer ziemlich genau 3:00 - 3:30 Min gegangen ist. Oder bestimmte Stücke wie With Or Without You nie ausgespielt wurde (der geht fast 5 Min) - oder wenn, dass das der Moderator sehr ausgiebig angekündigt hat, wie damals Werner Reinke auf HR3 - Hitparade International: jetzt für Sie, zum 5. Mal in Folge, bitte nicht wieder wählen, jetzt zum letzten Mal in voller Länge.... ich kann mich noch erinnern, weil ich den Track damals zum ersten Mal ohne Reingelaber oder Verkehrsmeldung aufnehmen konnte.

Will sagen: dass es Standards gibt, weiss man.

So krass habe ich das ehrlich gesagt nicht mtbekommen. Ich saß auch die ganze zweite Hälfte der 1980er mit dem Kassettenrecorder da und habe auf RIAS2 die Charts aufgenommen oder versucht, unter der Woche ein Lied von Anfang bis Ende ausgespielt zu bekommen. Dann habe ich die Kasseten beschriftet. Von 3 Minuten Standard konnte da keine Rede sein. Da war einiges über 4 Minuten Länge dabei. Gerade als Michael Jackson mit BAD rauskam, da war fast jede Single länger als 4 Minuten. Man in the Mirror sogar über 5. Billie Jean 5 Min. Thriller 6 min. Und viele andere. Gerade in den Späten 1980ern waren die guten Lieder meistens über 4 min. Da gab es noch Intros von 20 Sekunden, bis die erste Strophe losging. Klar hat da der Moderator ins Intro reingequatscht und man hat sich geärgert. Aber es wurde gespielt.

Dass es ein Standardmaß von 3 Minuten Länge gibt ist etwas, das ich nicht akzeptiere. Da lieber mache ich keine Musik mehr als mich solchen Diktaten zu unterwerfen. Musik hat etwas mit Freiheit zu tun. Wenn 1780 vier Minuten Länge gegolten hätte, hätte Mozart keine einzige Sinfonie schreiben können. So ein Wahnsinn mit der Länge! Es gibt zig verschiedene Tempi, zig verschiedene Strukturen, wie ich ein Lied aufbaue - und am Ende sollen immer 3 Minuten heraus kommen? Da können sie mich alle mal am Arsch lecken. Dann gibts eben keine Musik von Turquoise. Ganz einfach. Dann wird Platz für die ganzen glattgelutschten 3-Minuten-Superhelden und ihre unvergleichliche, einzigartige, sensationelle Musik.

 

[Moogman]

Der Punkt an der Geschichte ist doch, dass jemand, der gar nicht beim Radio war, sondern beim Fernsehen, entschieden hat, wie ich den Song beim Radio präsentieren müsste. Und wenn ich nicht auf ihn höre, dann wird er eben gar nicht erst dort vorgestellt. Für mich eine Kompetenzüberschreitung: jemand wollte in einem Bereich eine Entscheidung treffen, in der er gar nichts zu entscheiden hat.

Bist halt selber schuld, wenn du als relativ unbekannter Act deine Chance vertust und so ein divenhaftes Verhalten an den Tag legst.
Manchmal muss man sich für seine Ziele eben bücken, Stiefel lecken und auf Andere hören.

 

[muffy]

Dass es ein Standardmaß von 3 Minuten Länge gibt ist etwas, das ich nicht akzeptiere. Da lieber mache ich keine Musik mehr als mich solchen Diktaten zu unterwerfen.

Ich will dich auf keine Weise persönlich anmachen, ich denke das kommt auch rüber. Aber genau diese Aussage ist ja ein Paradebeispiel für "komische Prinzipien".

Wenn ich Songs schreiben könnte und die Chance hätte, Airplay zu bekommen, würde ich den Track sogar auf 30 Sekunden kürzen und einen Bukakeshower vom Newsteam in Empfang nehmen.

 

[Moogman]

Dass es ein Standardmaß von 3 Minuten Länge gibt ist etwas, das ich nicht akzeptiere. Da lieber mache ich keine Musik mehr als mich solchen Diktaten zu unterwerfen. Musik hat etwas mit Freiheit zu tun. Musik verlangt Freiheit.

Dann wird deine Mucke eben nicht gespielt, so einfach ist das. Jeder, der ins Radio will, produziert auch einen passenden Radiomix. Am Ende ist es immer besser, einen etwas gekürzten Track on Air zu haben, als gar keinen.
Wenn du das auf 3 Minuten nicht irgendwie hinbekommst, dann solltest du an deinen Fähigkeiten arbeiten.
Ich produziere gelegentlich Filmtrailer und da habe ich gerade mal 20 Sekunden.

 

[muffy]

Stell dir mal vor, du machst Jingles oder Audio-Signets und hast nur 2 Sekunden. ^^