Komischer Stolz/Ehre

[SoulFrontier]

Es gibt keine Garantie das man es wirklich schafft, aber es gibt eine Garantie das man es nicht schafft, wenn man es nämlich nicht versucht.

Absolut korrekt. Aber das ist eine Binsenweisheit. Das bedarf keiner Erwähnung.

Lass doch diese Leute labern (ich verstehe Dich da schon!). Lasse reden!

Kümmer Dich nicht drum. Looser bleiben Looser was immer Du sagst oder tust.

Hat keinen Zweck sich da zu engagieren.

Aber ich bin mir sicher, dass Bohlen seine eigene Musik nicht abfeiert.

Absolut korrekt. Der Mann ist völlig auf finanziellen Erfolg fixiert und das ist sein einziges Kriterium.
So viel Kohle wie möglich scheffeln und darin ist er ungesehen einer der besten weltweit.

Musik ist für Bohlen nur Mittel zum Zweck. Da gibt's keinen ambitionierten, tollen Musiker dahinter. Von von Leidenschaft getriebener Musik versteht er natürlich überhaupt nichts. Das ist ihm suspekt, da macht er sich höchstens drüber lustig.

Weil er nur Schmalspur seichten Pop für anspruchslose Massen Konsumenten kann und dies als Nonplusultra des Geldverdienens erlebt.

Etwas, was ich gut finde an ihm:

Er steht absolut dazu. Macht daraus kein Hehl.
Hat Betriebswirtschaft studiert und dabei sehr gut aufgepasst.

Ich gönne ihm auch den Erfolg! Soll er von mir aus gerne haben, in den Schoß gefallen ist ihm nämlich nix. Alles clevere und auch durchaus harte Arbeit.

 

[gyn]

Auf diesen Spruch hab ich die ganze Zeit gewartet.

Etwas wirklich wollen bedeutet auch wirklich opfer zu bringen. Wenn man Arzt werden möchte, dann muss man auch Zeit investieren, dass kommt nicht von alleine angeflogen wie es viele Musiker hoffen. Finde es sowieso interessant das die Leute, die immer gerne reich wären oder sich wünschen ein Star zu sein im Prinzip absolut nichts dafür tun, insbesondere in der Musikerwelt.

Da hocken die dann da und regen sich über schlechte Musik auf, warum diese auch noch Geld bringt usw.
Aber das diese Menschen einfach mal hingehen und sich mit dieser Musik beschäftigen, analysieren und
es dann mal selbst versuchen so einen Song zu schreiben (man kann ja den Song besser schreiben...), nein, dass passiert nicht.

Stattdessen hocken die in ihrer kleinen Bude und jammern herum innerlich, nach außen hin aber völlig cool wirkend und
geben sich damit zufrieden mit so jämmerlichen Sätzen wie "bevor ich Schlager schreibe, hänge ich mein Hobby an den Nagel".
Aber in diesem Satz kommt ja schon der erste große Fehler vor "Hobby". Diese Leute dürfen es nicht als Hobby ansehen sondern als Aufgabe. Es ist wie arbeiten, man muss es machen und das Tag für Tag. Von alleine steht kein A&R vor der Tür und bettelt um einen
Vertragsabschluss.

Es gibt keine Garantie das man es wirklich schafft, aber es gibt eine Garantie das man es nicht schafft, wenn man es nämlich nicht versucht.

Was willst du mir denn hier erzählen? Kennst du mich oder weisst du, was ich gemacht habe? Sitzt mit deinem breiten Hintern hinter deinem Bildschirm, drückst den ganzen Tag auf deiner Maus rum und willst mir Vorhaltungen machen? Hast du jemals in deinem Leben irgendetwas riskiert?

Ich habe mit 27 meinen Arsch riskiert, weil ich Musik machen wollte, und sonst nichts. Hab meinen sicheren Job gekündigt, meine Wohnung, meine Versicherungen, hab hier alle Zelte abgebrochen, wie meine Bandkollegen auch. Ich wollte das so dermaßen und war solchermaßen davon überzeugt, daß ich / wir es schaffen, mit unserer Musik was zu reißen, daß wir ins volle Risiko gegangen sind. Wir sahen hier nicht wirklich eine Perspektive, und sind rüber nach Spanien. Die einzige, die nicht mitgezogen hat, war unsere Sängerin, also hat unser Gitarrist beschlossen, selbst zu singen. Wir haben in Spanien innerhalb von ein paar Wochen ein komplett neues Programm aus dem Boden gestampft, haben Gigs organisiert und durchgezogen mit komplett eigenen Songs, ein Wahnsinn, ich kann es heute nur so beschreiben - und sind im Endeffekt grandios gescheitert. Aber ich möchte die Zeit nicht missen, auch wenn es zwischendurch schwer war, fast schon kafkaesk. Aber immerhin konnten wir eine Zeit lang mehr oder weniger gut von der Musik leben, es "geschafft", wirklich groß rauszukommen, haben wir aber nicht. Ich bin später haarscharf an der Obdachlosgkeit vorbeigeschrammt, da kam vieles zusammen zu der Zeit, aber so ist das oder so kann das sein, wenn man seinen Arsch riskiert.

Du hast überhaupt keine Ahnung, wie das Spiel wirklich läuft.

 

[SilentWarrior]

Wir haben da diese eine Frage, ob es nützlich / arrogant / abgehoben sei, nur Musik zu machen, die einem selber gefällt.

Ist es nicht. Es ist nur dann doof, wenn man damit eine breite Masse begeistern möchte, diese aber die Musik nicht versteht/mag oder was auch immer und sich dann über die breite Masse aufregt.

In Deutschland gibt es Köche die Knotschi sagen zu Gnocchis. Dann wiederum Köche die Knoschi sagen.
Die breite Masse sagt es auch so falsch, weil sie es nicht besser wissen,
Hier regen sich viele Italiener immer auf, weil es falsch ausgesprochen wird, aber letztendlich verkauft sich das Produkt
gut und die Köche machen Kohle damit.
Der leidenschaftliche Hobbykoch weiß es evtl. besser und sagt richtigerweise Njoki, nur verstehen dann viele nicht was er meint.
Er fängt an dann zu erklären was Gnocchis sind, dass diese aus Kartoffel gemacht werden usw. anstatt einfach Knotschi oder Knoschi zu sagen.
Ich glaube Hobbymusiker sind wie Hobbyköche. Sie begreifen nicht, dass die Masse keine Feinheiten benötigt.
Niemand hockt da und analysiert sein Lieblingslied, nicht einmal Hobbymusiker. Wer kennt schon die Akkordfolgen?
Die Dinge sollen nur unterhalten oder satt machen. Alles andere scheint sehr nebensächlich zu sein.

Ich zitiere mal "Salieri" aus Mozart: "Zu viele Noten" und nun Mozart "Es ist aber so wie es ist perfekt!"

 

[SilentWarrior]

Du hast überhaupt keine Ahnung, wie das Spiel wirklich läuft.

Herzliches Beileid das eure Musik nicht gut für den Erfolg war.

 

[gyn]

Du hast überhaupt keine Ahnung, wie das Spiel wirklich läuft.

Herzliches Beileid das eure Musik nicht gut für den Erfolg war.

Ja, ich habe das bis heute nicht verwunden. Für mich war die Musik mehr als gut, auch heute noch. Aber so ist es. Wenigstens habe ich es versucht. Ich hätte es nie verwunden, hätte ich das damals nicht gemacht.

Ich habe mich nie erfüllter gefühlt als zu unserer Band-Zeit damals.

 

[Turquoise]

Ja, ich habe das bis heute nicht verwunden. Für mich war die Musik mehr als gut, auch heute noch. Aber so ist es. Wenigstens habe ich es versucht. Ich hätte es nie verwunden, hätte ich das damals nicht gemacht.

Ich habe mich nie erfüllter gefühlt als zu unserer Band-Zeit damals.

Sehe ich auch so.
Ich glaube, es kann keiner ermessen, was jemand anders für den Erfolg getan hat und ob es genug oder das Falsche war. Der Schluss, Du hattest keinen Erfolg, also hast Du es nicht richtig angestellt bzw. dir nicht genügend den Arsch aufgerissen, hat was vom alten Webers Maxe seiner Protestantischen Ethik:
wenn Du in den Himmel willst, musst du ordentlich ranklotzen. Da gibt es heute noch Typen, die meinen, wer an Krebs stirbt, hat eben nicht genug gebetet...

Der Weber Max war nebenbei Atheist. Schon verwunderlich, dass so jemand ein bis heute gerne bemühtes Axiom über christliche Ethik aufstellt. Das hier erinnert mich wie gesagt auch sehr daran.

 

[SoulFrontier]

Hab ich erst gestern gegessen, diese Gnokis.
Gebraten mit Gemüse. Hat uns Allen fantastisch geschmeckt was meine Frau da gebrutzelt hat!

Ja, Gnokis. Immer wieder lecker, auch im Auflauf. Gerne.

Was war noch die Frage?

 

[SoulFrontier]

Ja, die Musiker. Also, nee schwierig! Ausser ich selber, ich bin umgänglich und sozial. Auch begabt.

Aber um mich ging es ja nicht.

 

[gyn]

Der Schluss, Du hattest keinen Erfolg, also hast Du es nicht richtig angestellt bzw. dir nicht genügend den Arsch aufgerissen, hat was vom alten Webers Maxe seiner Protestantischen Ethik:
wenn Du in den Himmel willst, musst du ordentlich ranklotzen. Da gibt es heute noch Typen, die meinen, wer an Krebs stirbt, hat eben nicht genug gebetet...

Ähm, wo liest du raus, daß ich so einen Schluss daraus gezogen hätte? Das, was du da schreibst, was ich angeblich für einen Schluss daraus gezogen hätte, ist kompletter Unsinn. Wie um Himmels willen kommst du auf sowas? Ich hab da gar keinen Schluss daraus gezogen, vor allem nicht, ich hätte mir nicht genügend den Hintern aufgerissen. Es hat nicht geklappt, so war das. Ich bin in der Beziehung eher Realist. Ob es klappt mit dem (kommerziellen) Erfolg oder nicht, hat aber so dermaßen überhaupt nichts damit zu tun, wie sich irgendjemand den Arsch aufreisst. Halt mal ein bisschen die Augen offen.

Wie oft habe ich schon mitbekommen von wirklich erfolgreichen Künstlern, daß die einfach ihr Ding durchgezogen haben, was ihnen Spaß gemacht hat, und plötzlich damit Erfolg hatten, aber jetzt nicht mit dem Hintergrund, groß rauszukommen. Es hat sich ergeben. Und das sind keine Einzelfälle. Denk mal drüber nach.

Das, worum es dem TE geht, ist doch ganz einfach, nicht bloß das große Spiel mitzuspielen, sondern er will unbedingt die Spielregeln ausfindig machen. Und das nicht bloß, um das Spiel besser zu beherrschen, sondern um es manipulieren und / oder kontrollieren zu können. Oder noch besser: Der TE glaubt, die Spielregeln zu kennen!

Aber so läuft das nicht. Es gibt keine Spielregeln. Das große Spiel kann weder kontrolliert noch manipuliert werden. Und wenn man das erst mal begriffen hat, kann man sich gemütlich zurücklehnen und dem bunten Treiben amüsiert zuschauen.

 

[Turquoise]

Ähm, wo liest du raus, daß ich so einen Schluss daraus gezogen hätte? Das, was du da schreibst, was ich angeblich für einen Schluss daraus gezogen hätte, ist kompletter Unsinn.

Ich dachte, es wäre aus meinem Beitrag ersichtlich gewesen, dass das meiner Ansicht nach eher Silent Warriors Meinung ist.

 

[SilentWarrior]

Das, worum es dem TE geht, ist doch ganz einfach, nicht bloß das große Spiel mitzuspielen, sondern er will unbedingt die Spielregeln ausfindig machen.

What? Du regst dich auf wenn andere meinen etwas bei dir herauszulesen, aber fahrst die gleiche Schiene

 

[SilentWarrior]

Ich dachte, es wäre aus meinem Beitrag ersichtlich gewesen, dass das meiner Ansicht nach eher Silent Warriors Meinung ist.

Ich kann meine Meinung immer noch selbst vertreten...

 

[synthpark]

Ja, Gnokis. Immer wieder lecker, auch im Auflauf. Gerne.

Was war noch die Frage?

Ach nööö

gnocchi

 

[synthpark]

hat was vom alten Webers Maxe seiner Protestantischen Ethik:
wenn Du in den Himmel willst, musst du ordentlich ranklotzen.

so wie Peter Doherty
Ich denke, man muss einfach als "Kunstwerk" geboren sein. So wie der Peter Doherty eben, ein wenig hardcore Junkie, past alles zusammen, runde Sache.

 

[Moogman]

Musik ist für Bohlen nur Mittel zum Zweck. Da gibt's keinen ambitionierten, tollen Musiker dahinter. Von von Leidenschaft getriebener Musik versteht er natürlich überhaupt nichts. Das ist ihm suspekt, da macht er sich höchstens drüber lustig.

Das stimmt so nicht ganz. Anfangs wollte er seine Musik vermarkten, weil er sie selber cool fand. Das war damals auch neu und unverbraucht. Der große Erfolg kam erst später, nach dem Klinkenputzen.
Das er heute nur noch den kommerziellen Erfolg bei seinen Produktionen sieht war ein längerer Prozess.

 

[Moogman]

wenn du etwas WIRKLICH willst, wirst du es auch schaffen.

Fleiß, Können und Wollen ist sicher eine Voraussetzung für den Erfolg, es klappt aber leider nicht immer.

 

[Gaffer]

Wir haben da diese eine Frage, ob es nützlich / arrogant / abgehoben sei, nur Musik zu machen, die einem selber gefällt.

Ist es nicht. Es ist nur dann doof, wenn man damit eine breite Masse begeistern möchte, diese aber die Musik nicht versteht/mag oder was auch immer und sich dann über die breite Masse aufregt.

Ja gut, klar. Da gebe ich Dir Recht.
Wobei ich ja finde, dass man manche Dinge trozdem aus dem Bauch raus entscheiden sollte, auch gegen die Meinung erwiesener Experten. Aber nach einer Meinung fragen, heisst ja noch nicht, diese Meinung auch garantiert übernehmen zu wollen.
Mit fällt da was zu den Beatles ein.
Kaum waren sie bei Parlophone angenommen, hatten sie nichts Arroganteres zu tun, als
- Ringo Starr gegen den Willen George Martins als Drummer durchzusetzen
- eigene Kompositionen in weit höherem Maß als üblich auf das Album zu bringen (gegen jeden Expertenrat)
- eine dieser Kompositionen (als Newcomer damals vollkommen unverschämt) als SINGLE herauszubringen, gegen jeden Expertenrat

Jetzt kann man sagen "ja klar, das waren auch die Beatles". Aber wir wollen nicht vergessen, dass George Martin ebenfalls ein absoluter Experte war, und die Beatles waren damals 4 Nichtse. Ich weiß nicht, welcher Newcomer es je zuvor gewagt hatte, seinen Willen gegen seinen Rat durchzusetzen. Und die Beatles haben dies gleich in so vielen wichtigen Dingen getan, wobei man munkelt, dass sie kurz darauf nicht gerade in der Versenkung verschwunden sind.

 

[Moogman]

@Gaffer: Manchmal muss man sich eben durchsetzen und stumpf sein Ding durchziehen, egal was andere davon halten.
Und man muss immer und immer wieder aufstehen.

 

[LM18]

Hab ich erst gestern gegessen, diese Gnokis.
Gebraten mit Gemüse. Hat uns Allen fantastisch geschmeckt was meine Frau da gebrutzelt hat!

Ja, Gnokis. Immer wieder lecker, auch im Auflauf. Gerne.

Was war noch die Frage?

Nicht relevant wie die Frage lautet - Du hast ja keine Antwort formuliert.

 

[SilentWarrior]

Mit fällt da was zu den Beatles ein.
Kaum waren sie bei Parlophone angenommen, hatten sie nichts Arroganteres zu tun, als

Ok, das wird jetzt ein schöner Post von mir, der Schluß meines Post wird interessant

Ok, du vergleichst hier aber verschiedene Dinge. Auf der einen Seite hast du Leute denen die Tür schon offen stehen
und auf der anderen Seite Leute die nicht mal in Sichtweite der Tür stehen.

Nehmen wir mal @Turquoise als Beispiel (sorry)

Ich kenne einige seiner Lieder und habe diese auch Leuten gezeigt unter anderem:

• There is a beautyful women on the road
• The Pilgrim
• Es ist genug
• Bruce Lee
• She Comes to me

Ich finde die Sachen gut, aber den Leuten, denen ich es vorspielte fanden es nicht gut bis auf eine Person und diese eine Person macht Musik und hört wohl mit dem Musikerohr. Alle Nicht-Musiker sagten, ist ok oder ne..nicht meins.

Mit dieser Information die ich habe, würde ich natürlich dem @Turquoise den Rat geben, zu versuchen seine Musik doch etwas massentauglicher zu gestalten, aber so, dass es ihm selbst auch noch gefällt (also kein Luis Fonsi, Helene Fischer...).
Massentauglich ist ja nicht immer gleich schlecht oder kitschig.

Und da wären wir ja schon beim Thema. Mein Rat, ist nicht aus den Fingern gesaugt, sondern eine Beobachtung, dass die Mehrheit der Leuten denen ich es vorspielte nicht zu begeistern waren.
Schöne Stimme wurde oft genannt, also so ganz ist die Hoffnung nicht weg. Er hat schon etwas was die Leute doch noch mögen.

Und da ja jetzt alle Könner versammelt sind in diesem Thread, hätte ich eine Idee:

Recording.de machte einen Chart Song.

In diesem Thread sind mehr als genug Leute vorhanden die das Zeug dazu hätten.
Texter, Mischer, Mastering Guys, Musiker und sicherlich der eine oder andere Geschäftsmann.

Wie schwer es ist, in die Charts zu kommen, wo doch die Musik so einfach ist, könnte man hier und jetzt beantworten, in
dem man das macht. Es gibt ja keine Risiken zu tragen, also verlieren kann niemand etwas.
Und wer sich um seine "Ehre" sorgen machen sollte, der kann es ja als Experiment ansehen, was es ja auch wäre.
Es ist nur eine Aufgabe.

Und Social Network abdecken sollte bei vielen Teilnehmer (und wenn sie nur den Song auf FB, YT usw. posten)
kein Problem sein.

Hier ist alles was man benötigt um es in die Charts zu schaffen