Komischer Stolz/Ehre

[synthpark]

Das trifft auch heute noch so zu, warum soll das nur in den 90ern gegolten haben?

es gibt Weisheiten und Erkenntnisse aus den 90ern. Alles darf, was gefällt, ist son Ding. Oder kam das erst ab 2000? Ich weiss nicht mehr genau ...

 

[pitto]

Alles geht und alles darf und manchmal ist ein Blick über den Tellerrand auch nicht falsch.

Weise Worte!

klingt nach 90er Jahre

Hää? Obwohl, stimmt, in den 90ern wurde solch revolutionäres Gedankengut noch an den Unis diskutiert, heute weiß das eigentlich jeder....

 

[jet2]

Das trifft auch heute noch so zu, warum soll das nur in den 90ern gegolten haben?

es gibt Weisheiten und Erkenntnisse aus den 90ern. Alles darf, was gefällt, ist son Ding. Oder kam das erst ab 2000? Ich weiss nicht mehr genau ...

2000 kamen dann so sprüche wie "alles kann, nichts muß" und "wer ficken will muß freundlich sein"

und dann kam der elektro-swing...

 

[pitto]

Das trifft auch heute noch so zu, warum soll das nur in den 90ern gegolten haben?

es gibt Weisheiten und Erkenntnisse aus den 90ern. Alles darf, was gefällt, ist son Ding. Oder kam das erst ab 2000? Ich weiss nicht mehr genau ...

2000 kamen dann so sprüche wie "alles kann, nichts muß" und "wer ficken will muß freundlich sein"

und dann kam der elektro-swing...

und dann gab es noch "gerne wieder"..., ach ne, das war Ebay

 

[flofri]

Für mich ist das Stink normale Standard Kost für die breite Masse. Beispiele Radiohead und Björk hatte ich erwähnt das ist eben nicht für die breite Masse und hat für mich mehr Seele und substanz als Tante Leona Lewis. Meine Persönliche Meinung

Da sach ich mal, zum Glück ist das nur deine persönliche Meinung, Björk halte ich für sehr kommerziell. Ich nenne das Nischen-Kommerzialität. Man sucht sich eine Nische (z.b. die Nische "nicht kommerziell sein") und macht da richtig Reibach, eben weil es genügend Leute gibt, die vermeintlich nicht kommerziell mit Herz und Seele, ich sags mal anders: "authentisch" verwechseln. Iss aber zum Glück auch nur meine persönliche Meinung....

Anyways, ein paar mehr Beispiele hätte ich mir von @SilentWarrior auch gewünscht...

Ich stehe zu meiner Persönlichen Meinung
Wie kann man Björk für sehr Kommerziell halten und sie dann doch als Nieschen Komerziell abstempeln die dann dort ihren großen Reibach macht ? das sollte man schon unterscheiden können b.z.w sich für eins entscheiden, vorallem Frage ich mich was Nieschen Kommerz sein soll, woran wird das gemessen ? an der Zuhörerzahl ? Plattenverkäufe ? Klicks ? Björk ist ein eigener Typ und hat das gemacht worauf sie Bock hat und hat damit auch noch Karriere gemacht und das finde ich schon sehr beachtlich weil das eben nicht jedermans Musik " für die breite Masse" ist und eher speziell. Da ziehe ich den Hut vor und das muss man erstmal schaffen.

 

[flofri]

Es gibt eigentlich keine gute oder schlechte Musik

Doch. Es gibt auch wirklich extrem schlechte Musik.

für mich werfe ich mal noise deathmetal und gabba in den Raum jeder soll aber das hören was er mag ich muss es mir ja nicht antun.

und dieser Thüringer Klöße Typ

 

[Moogman]

es gibt Weisheiten und Erkenntnisse aus den 90ern. Alles darf, was gefällt, ist son Ding. Oder kam das erst ab 2000? Ich weiss nicht mehr genau ...

Warum sollte ich einem eingefleischten Schlagerfan erzählen, das seine Musik die letzte Kacke ist?
Sowas steht mir doch überhaupt nicht zu, kann doch auch Jeder halten wie er mag.
Und wenn es ihn glücklich macht ...
Wenn ich diese Musik selber nicht mag, so gibt es auch dort wahre Perlen, die absolut perfekt ausproduziert wurden und das 95% der Forumsuser hier in dieser Qualität niemals hinbekommen würden. Das muss man einfach akzeptieren.[

 

[Moogman]

Björk ist ein eigener Typ und hat das gemacht worauf sie Bock hat und hat damit auch noch Karriere gemacht und das finde ich schon sehr beachtlich weil das eben nicht jedermans Musik " für die breite Masse" ist und eher speziell. Da ziehe ich den Hut vor und das muss man erstmal schaffen.

so isses.
Björk hat mal als ganz kleiner unbekannter Act angefangen und sie hat konsequent ihr Ding durchgezogen, der große Erfolg kam dann erst viel später.
Das findet man ja öfter, das Künstler für sehr geringe Gagen durch kleine unbekannte Provinzclubs tingeln und dann irgendwann einmal entdeckt werden. Ein typisches Beispiel dafür wäre Tori Amos.

 

[Gaffer]

Tja, hier liegt der Hund begraben, diese nehmen keine Vorschläge an, weil:
a) es dann ja nicht mehr "ihr" Song ist, sobald sie den Tipp eines anderen annehmen (welch Schwachsinn)
b) Solo-Kampmaschinen, daran ändern auch 1000 Fails nichts

was ist mit c) ich habe etwas Bestimmtes mit diesem Song ausdrücken wollen und mich bewusst von einer bestimmten Form von Produktion abgegrenzt dabei - und was ich hier als Vorschlag höre, ist exakt diese Form von Produktion und die will ich nicht.
und was ist mit den anderen 3 Handvoll Gründen, etwas nicht zu mögen?
Oder gibt es tatsächlich nur a und b, wie von Dir genannt und zwar so, dass es nur um eine Ablehnung wg. zu großen Ego geht?
Spricht da Frustration raus?
Auch allgemein klingt das alles sehr frustriert und negativ.
Es gibt so viele Leute, die verdammt gute Musiker sind und bewusst Abstand nehmen von archetypischen Wegen der Komposition und Produktion - und sie sind glücklich. Lass sie doch glücklich sein. Ich verstehe Deinen Frust und diese ganze Negativität nicht. Auch die einseitige Deutung von Herzensmusik als nicht erfolgsfähiger Musik halte ich für einen großen Trugschluss. Die allermeisten ganz Großen haben es ihrer eigenen Aussage nach geschafft, weil sie irgendwann den bewährten Weg verlassen haben und eben doch nur auf ihren Bauch gehört. Es gibt so viele Musiker, die das Konservatorium geschmissen haben - Helge Schneider z.B., dann noch Schauspieler, Maler usw.

Ach, der Modern Talking Link... aua. Schlagerscheiße ist das. Aber wenn Du unter "gut gemacht" verstehst, dass es nicht rauscht (war ja damals noch ein großes Problem), möglichst keine Ansprüche an die Ohren der breiten Masse stellt und denselben mit Endlos-Hall vershenen Snare-Sound hat wie seinerzeit 90 % aller Disco-Produktionen: ja, es ist in diesem Sinne "gut gemachter Schlagerscheiß".

 

[Moogman]

Ach, der Modern Talking Link... aua. Schlagerscheiße ist das. Aber wenn Du unter "gut gemacht" verstehst, dass es nicht rauscht (war ja damals noch ein großes Problem), möglichst keine Ansprüche an die Ohren der breiten Masse stellt und denselben mit Endlos-Hall vershenen Snare-Sound hat wie seinerzeit 90 % aller Disco-Produktionen: ja, es ist in diesem Sinne "gut gemachter Schlagerscheiß".

Es ist ja immer sehr einfach, negativ über andere Musiker herzuziehen, besonders wenn man selber nix auf die Kette bekommt.
Ich mochte die Musik von Modern Torkeln auch noch nie und dann dieses lächerliche Nora Kettchen -och neee.
Aber die beiden haben technisch gute Produktionen abgeliefert und punktgenau den damaligen Zeitgeist getroffen.

 

[Kosaken-Kaffee]

Wenn ich diese Musik selber nicht mag, so gibt es auch dort wahre Perlen, die absolut perfekt ausproduziert wurden und das 95% der Forumsuser hier in dieser Qualität niemals hinbekommen würden. Das muss man einfach akzeptieren.[

Das kann ja alles sein - mega Produktion. Der Song an sich kann aber dennoch scheisse sein. Ich sehe da den Zusammenhang nicht. Eine tolle Produktion kann nur bedingt einen beschissenen Song besser machen.

 

[Moogman]

Das kann ja alles sein - mega Produktion. Der Song an sich kann aber dennoch scheisse sein. Ich sehe da den Zusammenhang nicht. Eine tolle Produktion kann nur bedingt einen beschissenen Song besser machen.

Tatsache ist aber, das dieser "beschissene Song" oft in Stückzahlen verkauft wird, wovon die meisten Leute hier nur träumen können.

 

[Kosaken-Kaffee]

Tatsache ist aber, das dieser "beschissene Song" oft in Stückzahlen verkauft wird, wovon die meisten Leute hier nur träumen können.

Wenn Millionen von Fliegen ... du weisst ja, wie der Spruch weiter geht.

Hohe Stückzahlen bedeuten, dass der Song einen Nerv in der Masse getroffen hat. Das bedeutet doch nicht, dass der Song auch gut ist.

 

[SilentWarrior]

was ist mit c)

Ja, dann darf man nicht jemanden nach seiner Meinung fragen, wenn man alles genau so produziert wie man es will.

Spricht da Frustration raus?

Bei diesen Leuten ja, denn sie sind frustriert weil es nicht voran geht. Du bist wohl nicht fähig diesen Zusammenhang verstehen zu können:
DIESE LEUTE FRAGEN NACH MEINER MEINUNG UND ERKLÄREN MIR GLEICHZEITIG DAS ES EIN HIT WERDEN SOLL!!!!!
Kannst du das nicht endlich mal verstehen?

 

[SilentWarrior]

Ach, der Modern Talking Link... aua. Schlagerscheiße ist das. Aber wenn Du unter "gut gemacht" verstehst, dass es nicht rauscht (war ja damals noch ein großes Problem), möglichst keine Ansprüche an die Ohren der breiten Masse stellt und denselben mit Endlos-Hall vershenen Snare-Sound hat wie seinerzeit 90 % aller Disco-Produktionen: ja, es ist in diesem Sinne "gut gemachter Schlagerscheiß".

Nur ein Holzkopf versteht das nicht: die Leute liebten Modern Talking. Darum geht es bei kommerzieller Musik, dass die Leute es mögen.

 

[mazze]

Tatsache ist aber, das dieser "beschissene Song" oft in Stückzahlen verkauft wird, wovon die meisten Leute hier nur träumen können.

Wenn Millionen von Fliegen ... du weisst ja, wie der Spruch weiter geht.

Hohe Stückzahlen bedeuten, dass der Song einen Nerv in der Masse getroffen hat. Das bedeutet doch nicht, dass der Song auch gut ist.

Die Diskussionen erinnern an die Talkshows der 90er. Man streitet sich, ergebnislos, ob Tattoos gut oder schlecht sind, ob dicke Frauen schön sind oder nicht, ob es gut ist, wenn einer stolz darauf ist, von der Stütze zu leben.

Ich sehe hier im Forum, das gleiche Ziel wie im TV, es dient der Unterhaltung und mancher Erkenntnis nicht aber des Findens einer universellen Meinung ex Cathedra.

Um zu den bohlschen Fliegen zurückzukommen, wer sagt denn, was gute Musik ist? Für den Dieter ist die Musik vielleicht dann gut, wenn sie Fliegen en Masse anzieht...und? Legitim.
Ich unterstelle Mal, dass er nicht seine Werke hasst und sie nur zähneknirschend produziert hat, aber selbst wenn. Es mag zwar für das emotionale Ego angenehmer sein, wenn die außen anerkannte Schöpfungswertigkeit eine Stücks (wer beurteilt aber das?) genau so groß ist, wie der (finanzielle) Erfolg. Aber das sind alles schon wieder subjektive Parameter.

Und jeder von und würde, wenn er nicht unklug und darauf angewiesen ist, also vom Musikmachen in allen Formen lebt, so agieren.

Wenn die Lieblingsfarbe eines Malers Violett ist, wird er trotzdem dein Haus weiß nach Kundenwunsch streichen.

Ich würde, wenn ich in allen Belangen könnte, sudanesischen HipHopWalzer produzieren, wenn ich damit finanziellen Erfolg haben könnte, gut senegalesischen Afrotriphop würde ich aus Geschmacksgründen ablehnen MMM oder doch nicht, es geht ja ums Handwerkliche...

 

[synthpark]

Tatsache ist aber, das dieser "beschissene Song" oft in Stückzahlen verkauft wird, wovon die meisten Leute hier nur träumen können.

Ja, das beruht aber auf dem Prinzip, daß man der Meute eben bestimmte Sachen zu fressen gibt. Die Meute weiss gar nichts von anderen Songs.

Warum spielen letztenendes soviele Radiosender Evergreens aus den 80ern, wenn doch soviel toll ausproduzierte Musik auf dem Markt erscheint? Anscheinend ist die Halbwertzeit einfach zu kurz.

Da kommt irgendein "professionell klingender" Song, und das Akkordschema und Melodien sind sowas von runtergerockt und abgenutzt, daß nur ein 12-jähiger das noch für sich entdecken kann, aber eben niemand, der schon 20 Jahre Musik hört oder länger. Daß da jemand mit fett Geld verdient, ist mir absolut schnuppe. Warum soll ich das respektieren? Es gibt super Bands mit ihrem Sound und virtuose Musiker, die respektiere ich.

Das reine Song-Skelett zählt für mich, nur 30% der Sound. Und natürlich die Gesangsperformance, das reine Naturtalent, hört man raus, da können sie noch soviel melodynen, wie sie wolle, bzw. wenns dann ne Liveperformance ist, und der Gesang fällt im Konzertsaal extrem ab, hat man auch nichts von der Band.

Gute Songs zu komponieren ist von guten Einfällen abhängig, eine ganz heickle Geschichte, das geht nicht von der Stange. Wenn ich irgendeinen Popsong in den letzten 10 Jahren gehört habe, der mit gefiel, war 80% davon leider nicht made in Germany, sondern international, meist USA/Frankreich/GB, vielleicht isses nur mein Geschmack ...

 

[Gaffer]

Ach, der Modern Talking Link... aua. Schlagerscheiße ist das. Aber wenn Du unter "gut gemacht" verstehst, dass es nicht rauscht (war ja damals noch ein großes Problem), möglichst keine Ansprüche an die Ohren der breiten Masse stellt und denselben mit Endlos-Hall vershenen Snare-Sound hat wie seinerzeit 90 % aller Disco-Produktionen: ja, es ist in diesem Sinne "gut gemachter Schlagerscheiß".

Es ist ja immer sehr einfach, negativ über andere Musiker herzuziehen, besonders wenn man selber nix auf die Kette bekommt.
Ich mochte die Musik von Modern Torkeln auch noch nie und dann dieses lächerliche Nora Kettchen -och neee.
Aber die beiden haben technisch gute Produktionen abgeliefert und punktgenau den damaligen Zeitgeist getroffen.

Woher willst Du denn wissen, dass ich "nix auf der Kette" habe?

 

[Gaffer]

Die Diskussionen erinnern an die Talkshows der 90er. Man streitet sich, ergebnislos, ob Tattoos gut oder schlecht sind, ob dicke Frauen schön sind oder nicht, ob es gut ist, wenn einer stolz darauf ist, von der Stütze zu leben.

Nee, netürlich braucht es da keinen Konsens.
Jemand, der mit seiner Musik glücklich ist, braucht keinen Konsens.
Nur: es ist ein Trugschluss, zu glauben, die andere Position sei deshalb automatisch eine "objektive". Damit wären Verkaufszahlen der ultimative Faktor für gute und schlechte Musik. Kann wirklich niemand, der einen gewissen Überblick hat, ernsthaft behaupten. Van Gogh wäre demnach ein schlechter Künstler, Kafka ebenfalls.

 

[SilentWarrior]

Hohe Stückzahlen bedeuten, dass der Song einen Nerv in der Masse getroffen hat. Das bedeutet doch nicht, dass der Song auch gut ist.

Woran machst du es fest ob es gut ist? Ist ein Song dann gut wenn nach einem D-Dur plötzlich ein unerwartetes d-Moll folgt bevor es wieder zu a-Moll geht? Oder hat die Masse recht ob was gut ist?

Einigen wir uns auf gefällt statt gut?