Kleine Monitore verführen zu zu starker Kompression?

[Phal-d]

Hallo zusammen,

Ich wollte mal fragen ob es jemand anderen auch so geht wie mir.

Folgendes:

Kam jetzt schon öfter vor daß ich auf kleinen Speakern "gemastert" (oder auch gemischt + Master) habe und dann auf großen Lautsprechern gemerkt habe dass ich es mit der Kompression viel zu gut gemeint hatte.

Ist das eine typische Erscheinung bei kleineren Speakern?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Das war bei billigen Esi Near04 so (werft jetzt nicht mit Steinen daß ich in Bezug darauf das Wort Mastern in den Mund nehme).

Auch passierte es bei besseren Adam A3X und Sub8 so.

Mit Adam A7X + Sub war das Ergebnis weniger überkomprimiert aber doch immer noch einen Ticken zuviel wenn ich über alte 15 Zoll (Tieftöne) Philips Boliden gegengehört habe, kam das schon auffallend ans Tageslicht.

Es ist übrigens überraschend wie groß der klangliche Unterschied zwischen A3X und A7X ist obwohl sie den gleichen Hochtöner haben....


Gruß

 

[one_hit_wonder]

Es ist übrigens überraschend wie groß der klangliche Unterschied zwischen A3X und A7X ist obwohl sie den gleichen Hochtöner haben....

Noch überraschender ist es, das jemand versucht mit solchen Monitoren ernsthaft Mastering zu betreiben.

 

[Kassette]

ernsthaft Mastering

Ernsthaft Mastering betreiben würde man nicht in Anführungszeichen schreiben wie im Ausgangspost.

"gemastert"

Mir ist die Abhängigkeit zur Monitorgröße nicht geläufig. Eher die fehlende Hör-Erfahrung. Stell doch mal 2 Samples rein, was du als überkomprimiert oder eben nicht siehst.

 

[AlphaMastering]

Es liegt vermutlich an der zu geringen Abhörlautstärke.
Der zweite wichtige Punkt ist eine zu nahe Sitzposition an den Speakern, was man wiederum nur eher mit größeren Speakern (+Raum) umsetzen kann. (Nachtrag: es ist gemeint NICHT zu nahe zu sitzen!)

 

[LM18]

Es liegt vermutlich an der zu geringen Abhörlautstärke.
Der zweite wichtige Punkt ist eine zu nahe Sitzposition an den Speakern, was man wiederum nur eher mit größeren Speakern (+Raum) umsetzen kann.

Funny
Bei mir ist es eher umgekehrt.

Überkompression höre ich eher, wenn ich auf "flüsterleise" abhöre.
Wenn ich lauter abhöre und die Bässe langsam auch in den körperlichen Bereich rücken, täuscht einem dieses Gefühl unter Umständen Punch vor.
Die Übergänge sind fliessend und man hört sich falsch ein, so wie man nicht merkt wenn die Bremsen im Auto langsam schlechter werden.

77 - 83 dB SPL sind für EQing ein guter Pegel wie ich finde, aber um den Kompressionsgrad abzuhören ist für mich:
Je leiser desto besser.

 

[synthpark]

Es liegt vermutlich an der zu geringen Abhörlautstärke.
Der zweite wichtige Punkt ist eine zu nahe Sitzposition an den Speakern, was man wiederum nur eher mit größeren Speakern (+Raum) umsetzen kann.

Sicher?
Größere LS brauchen mehr Abstand für gutes Stereo.
Bei hoher Lautstärke komprimieren kleine Lautsprecher von sich aus viel schneller als große.

 

[AlphaMastering]

Überkompression höre ich eher, wenn ich auf "flüsterleise" abhöre..

Ja, da hast Du nicht unrecht.
M. M. nach aber eher wenn es schon passiert ist, man sich also etwas Fertiges anhört.
Weniger IM Arbeitsprozess selber, wenn man schon langsam drauf-hin-arbeitet und es immer mehr wird, weil es ja vermeintlich immer besser klingt.
Beim Mastering einer Compilation/LP und der allerletzten Kontrolle der Songs zueinander (Lautheit) höre ich auch gerne leiser ab.

Sehr leises (kurzzeitiges) Abhören oder eigentlich „Kontrollieren“ empfiehlt sich fürs Mixen, wenn man die Objektivität nach Stunden vermisst und die wichtigsten Dinge/Probleme aus den Augen verloren hat wie z.B. Lautstärke der Stimme, zu heftige „S“-Laute, zu laute Becken oder HH, zu lauter Anschlag der Kick, zu viele Höhen auf der Snare, Verhältnis Gitarren/Vox, ….


Die Frage des Threads meint ja vermutlich eher Limiting als denn Kompression, da er „Überkompression“ schreibt, was eher auf zu viel Lautheit (also Limiting) hinweist.
Wie immer hilft jedoch: Abstand gewinnen, seine eigenen Sachen wenn möglich ein paar Tagen nirgends anhören und dann nochmal ganz objektiv betrachten.

 

[AlphaMastering]

Sicher?

Nein, nicht sicher, deswegen "vermutlich"

Größere LS brauchen mehr Abstand für gutes Stereo.

Ja, das hab ich u.a. gemeint

Bei hoher Lautstärke komprimieren kleine Lautsprecher von sich aus viel schneller als große.

Ja, das sollte jedem hier klar sein. Wobei komprimieren nicht unbedingt das richtige Wort ist, denn zuerst werden Unmengen an Verzerrungen entstehen.
Andererseits lösen (hochwertige), kleine Speaker meistens (nicht alle) besser bei geringen Lautstärken auf, also Große.
Für richtig gute Speaker ist Beides kein Thema, die gibts dann aber nicht unter den bekannten Namen im Studioladen...

 

[SilentWarrior]

seine eigenen Sachen wenn möglich ein paar Tagen nirgends anhören

oder zumindest wo anders. Das ist auch so eine Sache. Mein Song klingt super, der Bass ist fett und so, danach Pustekuchen.

 

[Akai31]

Kleine Mitteltöner sind zwar oft akkurater als große, zumindest bei hochwertigen Speakern. Was man aber nicht unterschätzen darf beim Vergleich ist die Abbildungsfähigkeit tiefer Freq. Das ist es nämlich, was dann oft den Unterschied macht. Größe, Räumlichkeit und Luft spielt sich nämlich sehr oft (auch) da unten ab und auf kleinen Speakern neigt man viel schneller dazu diesen Bereich zu stark in Mitleidenschaft zu ziehen oder zuwenig durchhörbar zu gestalten, eben weil man nichts oder nur sehr verzerrt hört (nein, ein Messdiagramm oder Herstellerangabe sagt da leider eben nix aus und auch KHs sind nur sehr bedingt tauglich dafür).
Ich erinner mich noch wie ich damals, nach dem ich mir endlich kleinere Geithains geleistet hatte, stolz wie Bolle ins große Studio bin, um meinen darauf akkurat geputzten, sauber gestaffelten Mix gegenzuhören: erst auf den fetten Speakern konnte man eindeutig hören wie klein und schrumpelig mein Mix ggüber meinen Referenzen eigentlich wirklich klang. Das hatten mir die Geithains definitiv so nicht gezeigt.

 

[DocNo]

Hallo zusammen,

Ich wollte mal fragen ob es jemand anderen auch so geht wie mir.

Folgendes:

Kam jetzt schon öfter vor daß ich auf kleinen Speakern "gemastert" (oder auch gemischt + Master) habe und dann auf großen Lautsprechern gemerkt habe dass ich es mit der Kompression viel zu gut gemeint hatte.

Ist das eine typische Erscheinung bei kleineren Speakern?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Noch nie.

 

[one_hit_wonder]

Das hatten mir die Geithains definitiv so nicht gezeigt.

Da sind die Genelecs aber auch nicht besser.

 

[synthpark]

Ja, das sollte jedem hier klar sein. Wobei komprimieren nicht unbedingt das richtige Wort ist, denn zuerst werden Unmengen an Verzerrungen entstehen.

gut, dass wir dasselbe meinen. Aber Compression ist eine Form von Verzerrung, nur Halt mit Attack = 0.

 

[DocNo]

Kleine Mitteltöner sind zwar oft akkurater als große, zumindest bei hochwertigen Speakern. Was man aber nicht unterschätzen darf beim Vergleich ist die Abbildungsfähigkeit tiefer Freq. Das ist es nämlich, was dann oft den Unterschied macht. Größe, Räumlichkeit und Luft spielt sich nämlich sehr oft (auch) da unten ab und auf kleinen Speakern neigt man viel schneller dazu diesen Bereich zu stark in Mitleidenschaft zu ziehen oder zuwenig durchhörbar zu gestalten, eben weil man nichts oder nur sehr verzerrt hört (nein, ein Messdiagramm oder Herstellerangabe sagt da leider eben nix aus und auch KHs sind nur sehr bedingt tauglich dafür).
Ich erinner mich noch wie ich damals, nach dem ich mir endlich kleinere Geithains geleistet hatte, stolz wie Bolle ins große Studio bin, um meinen darauf akkurat geputzten, sauber gestaffelten Mix gegenzuhören: erst auf den fetten Speakern konnte man eindeutig hören wie klein und schrumpelig mein Mix ggüber meinen Referenzen eigentlich wirklich klang. Das hatten mir die Geithains definitiv so nicht gezeigt.

Die Kirsch zeigen dir das jetzt aber?! Ich habe die immer noch nicht getestet.

 

[Akai31]

Das hatten mir die Geithains definitiv so nicht gezeigt.

Da sind die Genelecs aber auch nicht besser.

Welche "die Genelecs" genau? Und wenn nein, wofür...?

 

[Akai31]

Die Kirsch zeigen dir das jetzt aber?! Ich habe die immer noch nicht getestet.

Die K haben nen super präzisen Mittenbereich und ein 6" macht prinzipbedingt wenig Wind in den Tiefen, aber bei mir stehen die ja unterfüttert mit zwei richtigen dicken 100l Subs.
Leider wirds die wohl in Zukunft nicht mehr geben, weil der TMTnicht mehr hergestellt wird und selbst der Hersteller nicht für adäquaten Ersatz sorgen kann. Warum auch immer...

 

[one_hit_wonder]

Welche "die Genelecs" genau?

Ich habe bisher noch keinen Genelec gefunden der nicht larger than life klingt.
Ist für mich kein Monitor zum Mischen.
Zum Mastern schon gleich überhaupt nicht.

 

[andy_g]

Kompression hörte ich oft in den Bässen die dazu noch aufgeblassen und voller klangen. Ob Geithain RL 904, Focal, Genelec, ... das macht die Bassbeurteilung manchmal echt schwierig. Es war ein richtiges Aha Erlebnis als ich die Dynamik meiner jetzigen den Verdades gehört habe. Sind auch nur 2 Wege Lautsprecher, geht also.

 

[synthpark]

Ich habe bisher noch keinen Genelec gefunden der nicht larger than life klingt.
Ist für mich kein Monitor zum Mischen.
Zum Mastern schon gleich überhaupt nicht.

auf welche Monitore schwörst du denn eigentlich?

 

[one_hit_wonder]

auf welche Monitore schwörst du denn eigentlich?

Zum Aufnehmen/Mischen ATC oder Quested.
Zum Mastern PMC. Die klingen so schön zwischen Studiomonitor und edlem HiFi.