Kann Musik noch NEU sein?

[shadowmonkz]

ohne die dummen gäbe es keine gescheite

 

[BassBohrer84]

Ich denke schon das noch viele "neue" Musik kommen wird, natürlich gehen wir jetzt immer mehr in die Elektro Richtung, aber das hat ja auch was!

 

[cherry50]

Nachteilig sehe ich da, dass die Firmen natürlich die Anfälligkeit der Leute für "Kult" ausnutzen und den Markt mit etlichen Nachbauten von "Kultgeräten" fluten und als heißen Scheiß bewerben, mit dem man den "Original '80er-Sound" bekommt.
Elektronische Musik war aber gerade dadurch entstanden und befeuert, dass sie keinen Kult um Altes gemacht hat.

+1

LG Cherry50

 

[SoulFrontier]

Joo mei, ich weiß leider nicht so recht worum es hier geht, aber das ist bei mir ja immer so!

Mir war und ist es immer völlig egal! Ich meine ob das nun alt, neu oder was immer ist.

Musik muss mir gefallen, mich verzaubern, Emotionen auslösen. Muss Energie und Gefühl haben und erzeugen.

Neu ist für mich ständig so Vieles...weil ich doch auch aus dem Osten bin! Oh mein Gott.

Es ist ungefähr so mit meiner eigenen Kreativität und der Musik:

Ich stehe mit meinem kleinen Buddeleimer am Meer. Das Meer besteht aus Klängen, Tönen, Rhythmen.
Ich schöpfe Wasser und fange an aus dem Sand was zu bauen.

Es gefällt mir, bin mächtig stolz u.s.w. Dann gehe ich am Strand lang und sehe die Burgen und die Werke anderer

Die Ideen fließen in meine nächste Buddel Burg...

Ich bin und bleibe ein Kind mit ganz viel Lust und Neugier auf neue Möglichkeiten ich spiele!!!

Ich kann noch 10000 Jahre immer wieder etwas FÜR MICH PERSÖNLICH Neues schaffen! Wenn ich das will.

Was mir immer dabei wichtig ist: Ich bleibe jung solange ich offen bin für neues und lerne, neue Dinge lerne, ausprobiere.

Instrumente spielen lernen! neue techn Möglichkeiten ausprobieren!

Habe zum Geburtstag eine extrem hübsche und wundervoll klingende Resonator Gitarre bekommen. Neue Welten FÜR MICH!!!
Was interessiert es mich ob das ein uralter Hut für die Menschheit ist???

Ich höre zur Zeit ganz viel Musik aus den fünfziger Jahren, die alten Songs aus der Ära des Rock'n'Roll. Wunderbar! Ich liebe den Sound. Vor allem die drums. Geil!

 

[aksul]

Ganz ehrlich? ich denke das ab und zu auch, dass man doch eh nichts mehr Neues oder Besonderes mit den 12 Tasten und ein paar Oktaven machen kann.

Ich werde aber so gut wie jedes Jahr eines Besseren belehrt.

Letztes Jahr war es z.B. Rather Be von Clean Bandit. Daran ist nichts besonders in eigentlichem Sinne,aber ich finde dieses Lied bis heute genial.

Dieses Jahr wurde ich von Lean On von Major Lazer positiv überrascht. Als ich das zum ersten Mal gehört habe,dachte ich: was für ein Mist! Unter Tempo 100? Nur so eine Harfe mit einem Pluck? Simple Basedrum und Hi Hat mit soetwas wie einem Beat Repeater verwursteln? Und dann die Stimme so verwursteln,dass das wie ein Synthesizer klingt? Wem soll das gefallen?

Aber nach ein paar Mal fand ich das Lied auch super. Im Hintergrund kommen immer so Spielereien mit weiteren Acapella-Elementen.

Aus meiner Sicht muss Musik nicht neu sein. Worauf ich ja immer noch warte in der elektronischen Szene,dass Chiptune mit den nächsten Jahren mehr zum Tragen kommt.

Was ich aber haße, sind die Trittbrettfahrer, die alle versuchen den Hit zu kopieren. Das war ja so extrem nach Levels von Avicci. Als ich fürs Auflegen nach neuer elektronischer Musik gesucht habe in diesem Zeitraum, habe ich ständig das gleiche gehört.

 

[holgi]

Ich stehe mit meinem kleinen Buddeleimer am Meer. Das Meer besteht aus Klängen, Tönen, Rhythmen.
Ich schöpfe Wasser und fange an aus dem Sand was zu bauen.

Gefällt mir

Es ist wohl so; wer neugierig ist wird immer auch neues schaffen.

 

[verflixte13]

... Kann Musik noch Neu sein? ...


hm ... es kommt doch darauf an --> wie/in welchem kontext
man "neu" definiert.

in der kunst: ... da erweitert "das neue" die formensprache
und dadurch, im besten falle, auch das menschliche bewusstsein.

subjektive empfindungen werden objektiviert und erschaffen
dadurch neue "reflektionsräume", die jede gesellschaft/kultur
zur weiteren entwicklung benötigt.

und alles andere, das bereits objektiviert wurde und "trotzdem"
in den schon vorhandenen räumen erstellt wird, das nennt
sich dann --> dekoration ... oder --> das leben, denken,
fühlen, arbeiten, in/mit den eigenen sentimentalitäten.

nun, diese "sentimentalitäten", die sind nichts wirklich neues,
zu ähnlich und dadurch kollektiv verbreitet sind sich diese
rührseligkeiten ... und "dennoch" können selbst hier neue
"variationen" des bereits alt-bekannten entstehen, wenngleich
diese nichts mehr mit "dem neuen"/dem erweiternden
im kontext der kunst/geschichte zu tun haben.

das meiste, das uns heute also musikalisch um die ohren weht,
sei es im radio oder bei konzerten oder auch hier im forum,
das ist alles andere als neu, sondern, eben deko-variationen,
die unseren eigenen lebens-sentimentalitäten den gewünschten
soundtrack liefern ... aber hey ... -->

... ich komme damit prima klar! und liebe meine eigene
"musikalische" rührseligkeit, selbst wenn sie nicht neu,
sondern, ein ziemlich ein alter verbeulter hut ist! LG

 

[Lobotomeandyou]

Nachteilig sehe ich da, dass die Firmen natürlich die Anfälligkeit der Leute für "Kult" ausnutzen und den Markt mit etlichen Nachbauten von "Kultgeräten" fluten und als heißen Scheiß bewerben, mit dem man den "Original '80er-Sound" bekommt.
Elektronische Musik war aber gerade dadurch entstanden und befeuert, dass sie keinen Kult um Altes gemacht hat.

Naja, wenn die Werbung annähernd das hält, was sie da verspricht, macht der Nachbau durchaus Sinn, auch auf VST Ebene. Denn da steckt auch 'ne Orientierungshilfe hinter, wenn man z.B. gewisse Vorstellungen vom Sound hat. Man muss es ja nicht so nutzen um wie eine Kopie einer Kopie zu klingen. Aber hinter alten Geräten stecken ja auch bewährte Konzepte. Neue Konzepte können durchaus, wenn nicht praxisbewährt, den User überfordern.

 

[Hyp]

Neue Konzepte können durchaus, wenn nicht praxisbewährt, den User überfordern.

Guter Punkt! Daher müssen neue Synth-Konzepte häufig nur als Preset-Schleudern herhalten, bzw. es wird nur an der Oberfläche der Möglichkeiten gekratzt. Die Revolution der Technik wartet noch auf die eingehende Nutzung durch den Menschen.

Bücher zu diesem Thread wären übrigens:

Mark Fisher "Ghosts of my Life"
Simon Reynolds "Retromania"

Die Zukunft ist eine Sache der Vergangenheit. Zumindest der Fluchtpunkt, der mal als Zukunft verstanden und verhandelt wurde. Folgt man dem Popjournalisten Simon Reynolds (in "Retromania") oder dem Kulturtheoretiker Mark Fisher (in "Ghosts of my Life") lautet so der zeitdiagnostische Befund unserer Tage. Demnach hat Pop als einstmals zentrale Schubkraft nicht nur seine "Nowness" verloren, sondern auch seine aufsprengende Kraft, aus der Gegenwart heraus einen verheißungsvollen Möglichkeitsraum für Künftiges zu skizzieren. Stattdessen: Nostalgie und Depression, Archivierung und Musealisierung.

www.perlentaucher.de/im-kino/kosmischer-tsunami.html

 

[Rektum]

Der bequeme DAW-User von heute hat doch sicherlich nur wenig Interesse daran, sich intensiver mit einem Synthesizer zu beschäftigen. Der will nur Presets, alles andere ist ihm zu hoch oder zu anstrengend.

 

[ModulationMatrix]

Der bequeme DAW-User von heute hat doch sicherlich nur wenig Interesse daran, sich intensiver mit einem Synthesizer zu beschäftigen. Der will nur Presets, alles andere ist ihm zu hoch oder zu anstrengend.

Da gibts so'ne und so'ne. Nicht von dir auf andere schliessen.

 

[cherry50]

@Rektum

Der bequeme DAW-User von heute hat doch sicherlich nur wenig Interesse daran, sich intensiver mit einem Synthesizer zu beschäftigen. Der will nur Presets, alles andere ist ihm zu hoch oder zu anstrengend.

Also ich glaube nicht, das erfolgreiche Produzenten Komponisten usw, erst anfangen sich Synthyklänge zu formen. So ein Quatsch, das kann ein Hobbymusikbastler zu Hause vielleicht machen, aber hinlangen und der Sound muss stimmen, abgesehen von ein paar kleinen Korrekturen zur Anpassung.
Wenn ich Brot essen will, fange ich nicht erst an mir das selber zu Backen, sondern kaufe es mir beim Bäcker und fertig.
Was ich mir allerdings auf die Schnitte rauftue, damit sie auch schmeckt, ist eine andere Sache.

Das sind total überholte Denkweisen.
Da gibt es Total gute Musiker und Programmierer, die sich ne Birne machen, um die Presets so Benutzerfreundlich wie nur möglich zu machen, und Du als kleiner vordichhindudeler, fängst an aus ner Mücke eine Kreissäge zu formen.
Das kann zwar wahnsinnig Spaß machen, und gibt Dir ein Riesen Gefühl für das was Du da alles so kannst.
Ändert aber nichts am Gesamttenor der Sache, denn Du bist wieder am Anfang, und keiner will den Mist haben.
Manchmal frage ich mich schon, bin ich hier das Kücken und doch nicht der alte Mann von 70 ?

LG Cherry50

 

[Cruba]

Sehe ich genauso. Es ist halt immer die Frage aus welchem Beweggrund man Musik macht. Ich bin da halt experimenteller.

Ich stand als ich noch Hardware benutzte morgens auf und sagte mir, heute machste nen Song nur mit der 808. Genauso mit meinem Projekt momentan.

Wenn das Projekt beendet ist habe ich auch schon was neues. Dann suche ich nämlich nach einem Sound, als wenn ne 70ger Jahre Band live spielt.

Wenn jemand beim produzieren schon die Charts und Verkaufszahlen im Kopf hat, wird es auch so klingen.

 

[Rektum]

Dem DAWler von heute ist es doch schon zu anstrengend, nach den richtigen Akkorden zu suchen.
Wichtig sind nur noch die Deals, wo man ein vollautomatisch agierendes VSTi besonders günstig bekommt. Dafür reicht die Energie noch.

 

[ModulationMatrix]

Dem DAWler von heute ist es doch schon zu anstrengend, nach den richtigen Akkorden zu suchen.
Wichtig sind nur noch die Deals, wo man ein vollautomatisch agierendes VSTi besonders günstig bekommt. Dafür reicht die Energie noch.

Schon wieder von dir auf andere geschlossen. Ersetze "Dem DAWler von heute" einfach durch "mir", dann passt es

 

[AndiPaulo]

Also ich glaube nicht, das erfolgreiche Produzenten Komponisten usw, erst anfangen sich Synthyklänge zu formen.

Doch, aber die brauchen für nen Sound nur 2 Minuten.

 

[ModulationMatrix]

Also ich glaube nicht, das erfolgreiche Produzenten Komponisten usw, erst anfangen sich Synthyklänge zu formen.

Doch, aber die brauchen für nen Sound nur 2 Minuten.

Auf jeden schrauben die selber. Hängt noch vom Genre ab. Für 0815-Schnullifax-Pop wird sicher Nexus aus der Kiste genommen, aber Jon Hopkins verbringt Tage am Stück vorm Synth (stell ich mir jetzt einfach mal so vor ). Und auch gute EDM Produzenten schrauben auf jeden Fall lange selbst, denn bei EDM ist der Sound gleich die Musik. Das ist eine Einheit. Skrillex wird kaum Presets durchklicken.

 

[shadowmonkz]

Ich schraube auch viele Stunden an den Synthz heisst aber nicht das ich am Schluss nicht doch ein Preset verwende, ist das nun Kacke oder nur ein wenig

 

[cherry50]

@cruba meunt

Sehe ich genauso. Es ist halt immer die Frage aus welchem Beweggrund man Musik macht. Ich bin da halt experimenteller.
Ich stand als ich noch Hardware benutzte morgens auf und sagte mir, heute machste nen Song nur mit der 808. Genauso mit meinem Projekt momentan.
Wenn das Projekt beendet ist habe ich auch schon was neues. Dann suche ich nämlich nach einem Sound, als wenn ne 70ger Jahre Band live spielt.
Wenn jemand beim produzieren schon die Charts und Verkaufszahlen im Kopf hat, wird es auch so klingen.

@ Cherry50
Ja gut, dann weiss ich nicht warum oder worüber wir hier überhaupt noch diskutieren.
Ich habe auch keine Verkaufszahlen im Kopf, wäre schön, wenn es so wäre, bin aber der Meinung, ein bisschen immer den Finger am Puls der Zeit zu haben, wäre schon nicht verkehrt.
Wäre ich stehengeblieben bei den Stones und CCR und Golden Iring, sowie Status Quo usw., denn das war meine Zeit,
dann würde ich heute im relativ betagten Alter nicht mehr live Musik machen, und würde dahinkümmern und den ganzen Tag die alten Platten hören. Schrecklich diese Vorstellung.
So bin ich bei den Massen gelandet, die gerne Musik zur Unterhaltung hören, dabei abfeiern einfach tanzen und glücklich sind, Die anschließend sagen Top, das war schön oder, ich höre eigentlich Metal, aber was Ihr macht ist auch echt gut.
Vielleicht ticke ich anders, jedenfalls mache ich Musik, und das vom 15 Lebensjahr an, um Leute zu unterhalten, und um zu entertainen.
Bei der NVA brauchte ich nie Kartoffeln schälen, sondern mußte immer das Akkordeon mitschleppen, und dann die Bande bei Laune halten.
Die Studenten haben mich zum Dorfbeatle gekürt und desöfteren Nachts aus dem Bett geholt, weil sie Tanzen wollten.
Wie waren die erste Beatband in unserem Kreis, und die Mädchen haben reihenweise auf dem Tisch getanzt, wenn wir Poor Boy von den Lords gespielt haben.
Das war schön, ist aber vorbei, und heute ist es auch schön und greifbare Gegenwart
Wenn Ihr mal dreißig Jahre mehr auf dem Leib habt, sucht Ihr dann immer noch den Klang einer 808
oder 909 ? Na wenn das Euer Ziel ist, dann habt Ihr es ja jetzt schon erreicht.
Sorry, aber ich verstehs nicht.

LG Cherry50

 

[sixstringwarrior]

Ich verstehe euch Elektroniker nicht. Was ist so ehrenhaft daran ewig einen bestimmten Sound zu suchen? Ich bin froh, wenn meine Presets ready sind, damit ich möglichst ablenkungsfrei Songs schreiben kann