Kann digitales EQ'ing mit analogem mithalten?

[Schlumpfpeter]

ne - eben grade nicht. Mein Punkt ist ja, dass es völlig egal ist, womit - wenn ich bessere Entscheidungen treffen kann aufgrund des Workflows: Automation - dann klingt auch besser, als wenn das formal schöner klingende Werkzeug faktisch schlechtere Aufgaben erfüllt.

Deswegen war ich beim REQ, der hörbar besser ist als z.B. der Q10, aber auch hörbar schlechter als z.B. Epure oder EvoEQ von Flux

Ah, ok, da hab ich dich falsch verstanden.

 

[Schlumpfpeter]

Ich glaube das war in meinem Thead:

https://recording.de/threads/standard-eq.257898/

Der war es, danke!

 

[SilentWarrior]

Der war es, danke!

Und ja, ich bleibe dabei: der Standard EQ gefällt mir auf der Summe am besten, abgesehen vom viel hilfreicheren Spectre.

 

[Schlumpfpeter]

Und ja, ich bleibe dabei: der Standard EQ gefällt mir auf der Summe am besten, abgesehen vom viel hilfreicheren Spectre.

Den Spectre hatte ich schon wieder völlig verdrängt..... Danke für die Erinnerung.

 

[Glutamatjunkie]

Dass Problem bei dem Teil ist, dass es die Aufnahme "ohne" die analoge EQ Einstellungen durchführt.

Bitte? Was ist denn das für ein Pult?

 

[LM18]

Bitte? Was ist denn das für ein Pult?

Direct out - nach Preamp und Filter?
Das wäre durchaus eine denkbare Konstellation bei einer Mischpultauslegung...

 

[Astronautenkost]

Ich finde, dass es einen großen Unterschied macht, ob man nun z.B. einen Neve, API, oder SSL Preamp verwendet, die klingen tatsächlich unterschiedlich. Demzufolge ist das verwendete Equipment genauso entscheidend, wie das Knowhow. Und warum sollte das bei einem Röhren-Mikrofon (dessen Klang einige sehr mögen) anders sein, als beim analogen Mischpult, EQ, Comp usw.?
Dass es zwingend "besser" klingt, als mit einem Plugin, sagt ja keiner, nur das es anders klingt und dieses "anders" gefällt dem einen eben mehr als dem anderen.

Ein Mikrofon sowie den Preamp bekommst Du nicht durch digitale Berabeitung des Signals ersetzt. Für den Schallwandelungsprozess ist imer noch Hardware erforderlich. Anders ist es mit den Gerätschaften, die das elektrische Signal manipulieren. Zumal es in den meisten Fällen heute in digitaler Form vorliegt. Wer nutzt noch Bandmaschinen?

 

[livingsounds]

Wer nutzt noch Bandmaschinen?

Ich. Trotz sehr guter aktueller Mixbus-Kette (2254->G24->G23->PL-2) setzt die M15 am Ende noch mal ein fettes Sahnehäubchen drauf. Auch wenn's rauscht, laut und warm ist, zurückspulen nervt, die Kalibrierung verrutscht usw. Es gibt dazu aktuell keine gleichwertige Alternative. Und die Maschine hat mit vor knapp 15 Jahren gerade mal 200 EUR gekostet.

 

[Soundloch]

BANDMASCHINE....dieses Wort verzaubert mich noch immer. Hätte ich eine, ich würde sie nutzen wie ein Teufel.

 

[Schlumpfpeter]

BANDMASCHINE....dieses Wort verzaubert mich noch immer. Hätte ich eine, ich würde sie nutzen wie ein Teufel.

Kann ich nachvollziehen. Ich träume ja immer noch von meiner kleinen analogkette nur für Sättigung. Transformer, Bandmaschine, alls son Zueg. Kann ruhig bilig sein, kein Highend Kram, nur um schönen Rotz rein zu kriegen.

 

[Astronautenkost]

Wer nutzt die Bandmaschine noch in professionellen Zusammenhängen fürs Tracking und Mixing?

 

[Soundloch]

Bestimmt kein Schwein. Doch das wird der Bandmaschine auch nicht gerecht. Die muss richtig angefeuert werden wie ein Hexenkessel. Da sollten auch nur Wahnsinnige ran. Professionelle können in ihrer DAW auf das Aliasing achten, für die ist eine Bandmaschine nichts mehr.

 

[LX!]

Bitte? Was ist denn das für ein Pult?

Presonos AR16, hatte aber mit Thomann drauf angesprochen und die Antwort war dass das bei allen Digitalen Mischpulten der Fall sein. Abgreifen des Signals direkt nach Preamp ohne EQ.

 

[Pianist_Berlin]

Da wir es in meinem Sprecherraum-Thread gerade hatten, hier mal zwei Vergleichsaufnahmen.

Sprachaufnahme mit Neumann USM 69, in der analogen Welt ist nur der Vorverstärker ADT TM 101 aktiv, und die Bearbeitung von Frequenzgang und Dynamik erfolgte digital im DHD-Mischpult:

Und nun noch mal neu eingesprochen, diesmal erfolgt die komplette Bearbeitung in den analogen ADT-Modulen, also Vorverstärker TM 101, EQ TM 105 und Voiceprozessor TM 119:

Ich habe praktisch für die rein digitale Bearbeitung die erprobten Werte der analogen Geräte übernommen und diese dann aus der Kette rausgenommen. Da liegen nun keine Welten dazwischen, aber nebenan im anderen Thread kamen wir alle gemeinsam zu dem gleichen klaren Ergebnis.

Matthias

 

[livingsounds]

Da wir es in meinem Sprecherraum-Thread gerade hatten, hier mal zwei Vergleichsaufnahmen.

Sprachaufnahme mit Neumann USM 69, in der analogen Welt ist nur der Vorverstärker ADT TM 101 aktiv, und die Bearbeitung von Frequenzgang und Dynamik erfolgte digital im DHD-Mischpult:

Anhang anzeigen 143390

Und nun noch mal neu eingesprochen, diesmal erfolgt die komplette Bearbeitung in den analogen ADT-Modulen, also Vorverstärker TM 101, EQ TM 105 und Voiceprozessor TM 119:

Anhang anzeigen 143391

Ich habe praktisch für die rein digitale Bearbeitung die erprobten Werte der analogen Geräte übernommen und diese dann aus der Kette rausgenommen. Da liegen nun keine Welten dazwischen, aber nebenan im anderen Thread kamen wir alle gemeinsam zu dem gleichen klaren Ergebnis.

Matthias

Kein kleiner Unterschied.

 

[clemenserwe]

Ich habe praktisch für die rein digitale Bearbeitung die erprobten Werte der analogen Geräte übernommen und diese dann aus der Kette rausgenommen.

Mir erscheint es logisch, dass an unterschiedlichen Geräten (egal ob analog oder digital) bei gleich eingestellten Werten nicht die gleichen Ergebnisse rauskommen. Interessanter wäre doch die Frage, ob man dem Ergebnis nahe kommt - egal welche Werte man dafür einstellen muss.

 

[sts]

Mir erscheint es logisch, dass an unterschiedlichen Geräten (egal ob analog oder digital) bei gleich eingestellten Werten nicht die gleichen Ergebnisse rauskommen. Interessanter wäre doch die Frage, ob man dem Ergebnis nahe kommt - egal welche Werte man dafür einstellen muss.

In der Tat. Ob die Knöpfe dabei auf 5,5 oder auf 11 stehen, ist ziemlich egal.

 

[Pianist_Berlin]

Das mag sein – aber ich erwarte an sich schon, dass ein Hersteller von professioneller Tontechnik seine digitalen Skalen so beschriftet, dass am Ende das gleiche herauskommt. Das lässt sich ja messtechnisch leicht nachvollziehen. Allerdings hatte ich genau diese Einwendungsmöglichkeit auch im Hinterkopf und hatte das daher gegengecheckt. Also ich hätte, wenn ich bei null angefangen hätte, auch die digitalen Einstellungen so gemacht, wie ich sie gemacht habe: für meine Stimme brauche ich relativ schmalbandige Absenkungen von jeweils -4 dB bei 125 Hz, 500 Hz und 1,5 kHz. Bei 60 Hz gebe ich hingegen ein wenig dazu, um ein gutes Fundament zu haben. Und dann noch ganz leichte Kompression, ganz leichte Begrenzung und ganz leichtes De-Essing.

Matthias

 

[livingsounds]

Moment, Du hast hier nicht mit Rauschen o.ä. gematcht sondern einfach die Knöpfe gleich eingestellt? Da kommt praktisch nie dasselbe raus.

 

[Pianist_Berlin]

Ich prüfe immer, wo meine Überhöhungen liegen. Dazu drehe ich den Anhebungs-/Absenkungsregler hoch und sweepe beim Sprechen durch das Band. Dann merke ich, wo die Problemfrequenz ist. Und dann senke ich die um 4 dB ab. Das mache ich dann mit allen Bändern. Und da kam analog wie digital praktisch dasselbe raus. Also scheinen die Beschriftungen ziemlich nahe bei einander zu sein. Hätte mich auch gewundert, wenn DHD das nicht ordentlich macht.

Matthias