J.Cash American Recording I Sound

[berta]

Wolfgang schrieb:

Weil das Homerecording im professionellen Stil ist.
Gerade weil es so minimalistisch ist muss alles bis in´s kleinste Detail zu 120% durchdacht und durchgefuehrt werden um ein optimales, gewuenschtes Ergebnis zu erzielen.
Und Talent allein reicht da bei weitem noch nicht.

Na ja, das Equipment und die Möglichkeiten der Mikrofonierung sind überschaubar. Bei solchen Aufnahmen ist die Performance tausendmal wichtiger als die Tontechnik.

 

[Wolfgang]

berta schrieb:
Na ja, das Equipment und die Möglichkeiten der Mikrofonierung sind überschaubar.

Da spricht wieder die Unerfahrenheit!

Ich finde es wesentlich schwieriger eine Akustikgitarre mit Gesang perfekt aufzunehmen als eine Bigband mit 30 Mikros.

 

[berta]

Schwierig ist es vielleicht in sofern als dass die "perfekte" Aufnahme von vielen Faktoren abhängt, auf die der Tontechniker keinen Einfluß hat. Wenn der Künstler es reisst, muss die Aufnahme gar nicht perfekt sein. So arbeitet Rick Rubin als Produzent.

 

[Wolfgang]

Auch wenn es manchmal nicht so klingt aber Rick Rubin ueberlaesst nie etwas dem Zufall.

Es klingt genau so weil er es so haben will.

 

[berta]

"I have no training, no technical skill — it's only this ability to listen and try to coach the artist to be the best they can from the perspective of a fan."
Rick Rubin

 

[Astronautenkost]

Ich finde es doch immer wieder erstaunlich, wie hier spekuliert wird, dass irgendwelche professionellen Superproduktionen mit billigstem Equipment gemacht werden, nur weil irgendwer mal irgendwann auch ein SM58 benutzt hat.
Alles in der hartnäckigen Hoffnung, man könnte das dann auch schaffen. Dabei kommt niemand auf die Idee, dass Michael Schumacher auf einem normalen Opel Astra Formel 1-Weltmeister geworden wäre. Silverstone lang fahren kann man mit dem Opel nämlich auch. Und mit Know How bekommt Schumacher natürlich mit einem Astra bessere Rundenzeiten hin als ein Amateur. Dabei geht es im Endeffekt aber um die Performance des Ferrari, die zusammen mit dem Know How den Weltmeister ausgemacht hat!

 

[Wolfgang]

berta schrieb:
"I have no training, no technical skill — it's only this ability to listen and try to coach the artist to be the best they can from the perspective of a fan."
Rick Rubin

Er weiss aber auch exakt welchen Engineer er mit welchem Raum bei einem bestimmten Kuenstler einsetzen muss um das zu erreichen was er will.

Das ist die Aufgabe eines guten Produzenten!

 

[berta]

..ist das so? Ich kenne ihn nicht persönlich.
Aber du verstehst schon was ich sagen will, oder?

 

[Wolfgang]

berta schrieb:
Aber du verstehst schon was ich sagen will, oder?

Das jeder der ein bisschen Talent und eine Behringerausruestung hat in seinem Schlafzimmer die selbe Qualitaet wie Rick Rubin hinbekommen wuerde wenn er die gleichen Musiker haette?

Ne, das versteh ich nicht.

Allein wer weiss das bei solchen Produktionen eine 4-5 mal laengere Preproduktion vorausgeht als die eigentliche Aufnahme, erkennt das hier nichts dem Zufall ueberlassen wird.

 

[berta]

Nein da verstehst du mich falsch.
Ich sage dass eine solche Produktion auch ohne riesiges Budget möglich ist. Man braucht nicht zwangsläufig Vintage Mikrofone für 15.000 Euro und die tollsten Tontechniker der Welt dafür. Gutes Equipment ist inzwischen auch für Homerecorder erschwinglich.

In Bobby Owsinskis "Recording Engineer Handbook" wird die Wichtigkeit der einzelnen Faktoren so eingeschätzt:

50 % Performance
20 % Raum
20 % Mic-Positionierung
10 % [g=116]Mikrofon[/g]

Ich finde das triffts ganz gut .

P.S. Ich nehme mal an dass bei der Vorproduktion auch am Repertoire gearbeitet wird.
P.S.S. Hat jemand Behringer gesagt?

 

[Wolfgang]

berta schrieb:
In Bobby Owsinskis "Recording Engineer Handbook" wird die Wichtigkeit der einzelnen Faktoren so eingeschätzt:

50 % Performance
20 % Raum
20 % Mic-Positionierung
10 % [g=116]Mikrofon[/g]

Ich finde das triffts ganz gut.

Da wird nur leider still und heimlich vorausgesetzt das sowohl der Toning als auch der Produzent absolute Koenner ihres Faches sind und das verwendete Equipment die Qualitaet der beteiligten Leute entspricht.

Also wieder mal nichts was man in einem Homerecording Studio antrifft.

 

[diagnostix]

oh nee, immer diese diskussionen...

VORSICHT, GELABER

nach dem match am sonntag redeten ein guten drummer, ein guter saxophonist und ein guter bassist über aufnahmesessions welche noch gemacht werden müssen.

der drummer ist gut, aber erst vor paar wochen erlebte er wie mühsam ist in einem RICHTIGEM studio die drums aufzunehmen.

halbe stunde musste er nur kick sporadisch treten.
15 minuten mit einzelnen schlägen hihat "spielen".
in der zw.zeit rannte ein typ hin und her mit dem stimmschlüssel und spannte die fälle hin und her...

und fertig... gehe nach hause, du drummer, und komm morgen wieder.
er kam morgen, und war erschreckt wie er unpräzise und schwimmend spielt.

HA LIVE HÖRT SICH DAS NICHT SO, ich bin halt gut, donnerwetter!

DAS DARF NICHT SEIN DASS ICH SO SCHLECHT BIN!

aber es gibt keine ausrede - das set klingt technisch optimal, profis schrauben am sound und es bleibt nur der drummer mit seiner performance allein als schuldig.

ok, er hat kapiert dass ER SICH NOCH NIE SO "NAH" UND BIS INS DETAIL GEHÖRT HAT und dass die aufnahmen DIE LINEARITÄT DER ZEIT EINFRIEREN, SO WIE EIN FOTO.
und kein von uns ist auf jedem foto gleich schön oder gleich hässlich...

nach halber stunde war er fotogen, weil er ein intelligenter und guter musiker ist, und mit diesem erfahrung ist er jetzt sehr gut für nächststehende sessions bewappnet.

so hat er absolut keine probleme wenn der bassist und saxplayer in den anderen räumen als er die gleiche takes recorden.
er jammert nicht, dass er nicht spielen kann, wenn die andere nicht in dem gleichem raum sind...

aaaber der saxplayer hat bis jetzt recordet nur mit dem minidisc, und zwar nur sich selber.
ey, ne, ha wie, in anderem raum?
ohne die anderen um mich?
ha das geht nicht. das ist tot. kein feeling.
WAAS, overdubbing?
das macht kein mensch! parker, alle legenden haben auch nicht overgedubbt! die haben mit einem mikro ihre aufnahmen gemacht!

HEIDENEI!
zuerst ist er kein charlie parker, aber nach den 60-en hat der parker auch mehrkanalaufnahmen gemacht, und wo er fehler gemacht hat, war es ausgebessert, das ist sicher wie der amen idk...

also der saxplayer hat NICHT GELERNT DASS MAN feeling NUR ÜBER DIE OHREN REGISTRIERT (was musik betrifft) und wenn er keine zuschauer hat, dann ist er eine niete, und nicht ein musiker - also er macht musik aus ego, und nicht aus dem bedürfnis....

SCHNITT, FAAAZIT.
mister cash IST ALLEIN FÜR SEIN PERFORMANCE VERANTWÖRTLICH.
weil er so gut ist, kann er sich auch die besten helfer aussuchen.
und teurste mikros.
ABER ER WEISS (WUSSTE) WIE DIE TONTECHNIK FUNKTIONIERT und was er machen muss, um das optimale aufs medium zu transportieren.
und gute aufnahmen, dank dem wissen, hätte er auch mit günstigerem equipment gemacht.

GUTES PERFORMANCE IST A und O, und nicht mikrofontechniken und teuere sachen.
danke, bin schon weg.
vg
dragan

 

[HippieGriller]

Man kann "den Rubin Sound" nicht nachmachen, da dieser schlicht nicht existiert. Im Gegensatz zu Produzenten, die den Aufnahmen einen (unverkennbaren Stempel) aufdrücken (z.B. "Fett, Oida! Krass Oida! Timbaland", Peter Tägtgren, Scott Burns, Sunlight Studio, Tue Madsen) gehört Rubin mit eingigen Wenigen (Rudy van Gelder, Teo Macero) zu einer Zunft von Produzendten, die es schaffen, den unverfälschen Original Sound so gut wie möglich zu transportieren. Wenn eine JC American neben an läuft, klingt das so nah, erdig und präsent, als ob Cash dort sitzt.

Kein Kleister, keine Samples, Overdubs, keine Dopplungen - und wenn doch - dann so verdammt gut, daß kein Mensch das merkt.

 

[Astronautenkost]

Man braucht nicht zwangsläufig Vintage Mikrofone für 15.000 Euro und die tollsten Tontechniker der Welt dafür.

Das kannst Du nur sagen, weil du noch nicht wirklich mit einem Elam oder U 47 oder großen Brauner gearbeitet hast!

 

[HippieGriller]

Um auf den - sehr gelungenen und etwas psychotropen Beitrag von diagnostix einzugehen - während andere mit Rouge und Puder kommen, reisst Rubin dem Künstler die Haut von den Knochen und reduziert ihn auf die Essenz.

Es gibt nur wenige, die diese härstese aller Prünfungen bestanden haben.

 

[carlo67]

gehört Rubin mit eingigen Wenigen (Rudy van Gelder, Teo Macero) zu einer Zunft von Produzendten, die es schaffen, den unverfälschen Original Sound so gut wie möglich zu transportieren. Wenn eine JC American neben an läuft, klingt das so nah, erdig und präsent, als ob Cash dort sitzt.
Kein Kleister, keine Samples, Overdubs, keine Dopplungen - und wenn doch - dann so verdammt gut, daß kein Mensch das merkt.

Das glaubst aber auch nur du. Oder ?

 

[HippieGriller]

Welche der beiden Alternativen?

 

[berta]

Wolfgang schrieb:
Da wird nur leider still und heimlich vorausgesetzt das sowohl der Toning als auch der Produzent absolute Koenner ihres Faches sind und das verwendete Equipment die Qualitaet der beteiligten Leute entspricht.
Also wieder mal nichts was man in einem Homerecording Studio antrifft.

Ach ja genau, Homercorder sind alles Nieten und haben Schrott-Equipment.
Jetzt kann die Diskussion wieder von vorne anfangen.

*schnarch*

 

[carlo67]

Der Cash war wohl noch nicht mal an der Songauswahl für sein Vermächtnis beteiligt. Glaubst du im Ernst, dass der Depeche Mode oder NIN gehört hat ? LOL.

 

[Wolfgang]

HippieGriller schrieb:
Man kann "den Rubin Sound" nicht nachmachen, da dieser schlicht nicht existiert.

Ein guter Produzent zeichnet sich eben dadurch aus das es nicht nach ihm klingt sondern nach dem Kuenstler.

Timbaland mag vielleicht ein guter Arrangeur, Beatbastler und Sampleschubser sein aber zu dem Titel Produzent ist noch ein weiter weg!