Indiginus Blue Street Brass

[Dodo_I]

http://indiginus.com/blue_street.html

Hab ich mir geleistet. Ist toll !

Im Moment für ca. 53,- Euro auch nicht wirklich teuer ...

 

[musicdevil]

Stimmt, hab mir die Demos angehört und klingt für mich beeindruckend realistisch.
Auch die Auswahl scheint doch recht umfangreich zu sein. Der Preis ist Hammer.
Ich glaub die Library kann ich auch noch gut gebrauchen

 

[Realist]

Die anderen Libraries sind auch teilweise gut und günstig.
Hatte mir vor einer Weile mal die Delta Slide Gitarre geholt.

 

[musicdevil]

Jo hab auch ne ganze Menge von denen:
Renaxxance ist richtig richtig gut, The Resonator, StrumMaker, Delta Blues, Mountain Dulcimer.

 

[Realist]

Ist schon krass, was die aus so wenig MB an Samples rausholen, wenn man bedenkt wie groß manche Libraries anderer Hersteller sind.

 

[Dodo_I]

Und ich hab endlich eine Miles Davis Trompete ...
Und auch endlich wieder ein Euphonium!

Ansonsten funktionieren auch die drei "Tutti"-Sachen ganz gut.

 

[Can]

Ich find das Brio Percussion Ensemble großartig. Eine Art Stepsequencer um schöne Latin-Percussions zu bauen. Mit Patterns dabei, die man selber noch verändern kann.

Was ich auch unbedingt haben wollte (ist aber beim Percussion Ensemble inklusive): Die Bar Chimes

http://indiginus.com/barchimes.html

Die Idee find ich total cool. Fertige Chimes-Samples sind nie genau so, wie man sie braucht. Mal zu kurz, mal zu leise. Mit dem Instrument kann man Chimes einfach selber spielen wie es zum Stück passt

 

[Can]

Und bei den Audiodemos liefern die teilweise auch MIDI-Files mit, womit man die Audiodemos zu Hause nachstellen und damit rumbasteln kann. Macht auch nicht jeder Hersteller - cool.

 

[Hyp]

Klingt wahrlich beeindruckend... Aber wenn man sich einmal einen richtigen Trompeter dazugeholt hat, der seinen geschulten Ausdruck und seine Interpretation in die Waagschale wirft, möchte man nach meiner Erfahrung gar nicht mehr auf dem Keyboard so ein Blasinstrument imitieren, zumal als jemand, der keine Vision für dieses Instrument entwickelt hat. Gerade wenn es bei authentisch klingenden akustischen Instrumenten in einem Stück gar keine Spieler dahinter gibt für die Credits, ist das auch seltsam.

Wenn man nur hier und da mal eine Sequenz braucht für einen Disco-Loop, ist es schon eher wieder was anderes.

Nur mal wieder mein Plädoyer, sich über's Netz mit passenden Instrumentalisten zusammenzutun, was so einfach möglich und praktikabel ist wie nie zuvor in der Weltgeschichte, und gemeinsam davon auch langfristig deutlich mehr haben

 

[Can]

Ja, ich spiel auch alle paar Tage mit Trompetern und Saxophonisten zusammen und kann mir seitdem auch nicht mehr vorstellen, Trompete und Saxophon einzuspielen.

Aber es gibt dennoch seine Gründe: Wenn es GENAU so klingen soll, wie man es im Kopf hat. Wenn man selber jeden Ton formen will. Amateur-Trompeter/-Saxophonisten kriegen das selten genau so hin. Und Profis muss man erstmal kennen und einen guten Draht haben... oder sie für ne Studioaufnahme bezahlen.

Also nichts gegen Leute, die eine ganz Nacht lang ein 20 Sekunden Trompetensolo programmieren. Macht Spaß und man kann es so lange hindrehen, bis man zufrieden ist. Ob es natürlich hinterher wirklich realistisch klingt, ist eine andere Frage. (Der Trompeten-Kumpel spielt 2-3 Takes ein und ist dann sauer, wenn man immer noch nicht zufrieden ist )

 

[musicdevil]

Das Gute daran ist doch gerade, dass man keinen guten Trompeter mehr suchen muss...keinen Drummer, Bassisten, kein ganzes Orchester usw., denn man hat heutzutage die Möglichkeit alles allein (als zb. Keyboarder) mit Librarys usw. zu machen. Ich sehe das als großen Vorteil und nicht als Nachteil. Ist man damit nicht zufrieden, kann man immer noch schauen, aber die Möglichkeiten sind schon cool.

 

[Hyp]

Wenn es GENAU so klingen soll, wie man es im Kopf hat.

Die realen Instrumentalisten haben meine eigenen Vorstellungen und Erwartungen immer übertroffen, muss ich sagen
Aber klar, diesen Fall all gibt es natürlich, den du da erwähnst.

Wenn man selbst nicht ganz unambitioniert ist, kommt man auch an gute Instrumentalisten, für die geht so eine Einspielung ja relativ fix. Man muss nur lokal auf Konzerten / Jam-Sessions und im Netz etwas suchen.
Ich hatte u.a. den Star Wars-Trompeter aus Los Angeles gefragt, und er hatte zwar keine Zeit, aber er hat sich meine CD über Bandcamp gekauft - auch o.k.
www.danielrosenboom.com/film-tv-video-game-credits

 

[Can]

Ich hatte u.a. den Star Wars-Trompeter aus Los Angeles gefragt, und er hatte zwar keine Zeit, aber er hat sich meine CD über Bandcamp gekauft - auch o.k.

Nice!

Also ich hatte den Fall vor Jahren ein paar Mal: Ich hab Gitarren-Solo mit Motif ES gespielt. Klang natürlich nach Synthie-Gitarre, aber war sonst genauso wie ich mir's vorgestellt hatte, die Melodien, die Energie. Hab's dann einspielen lassen... war auch cool und klang natürlich echt, aber hatte eben einen anderen Spirit als ich an der Stelle in meinem Track haben wollte.

 

[Hyp]

man hat heutzutage die Möglichkeit alles allein (als zb. Keyboarder) mit Librarys usw. zu machen.

Du kannst natürlich keinen Instrumentalisten ersetzen, der sich Tausende Stunden in sein Instrument versetzt und damit eine Sprache entwickelt hat. Dazu fehlt dir die Auseinandersetzung mit dem Instrument (was weit mehr als das reine Spielvermögen ist) und schlichtweg das Spektrum des Zusammenwirkens all der möglichen Artikulationsparameter.
Für einfache Stücke und wenn die einzelne Stimme einem größeren (sinfonischen) Klangkörper untergeordnet ist, kann man mit Libraries schon einiges ausrichten. Aber darüber hinaus ist der Programmieraufwand größer als die Suche nach einem Instrumentalisten (und damit verschwendete Zeit, in der man weiter komponieren könnte) - und es bleibt immer ein Aufwand, der ohne Gefühl und Erfahrung für das tatsächliche Instrument betrieben wird.
Alles mit Software zu machen, ist doch eher gestrig, als das Internet noch keinen so hohen Durchdringungsgrad hatte.

Es kann gern jemand versuchen, die Trompete von z.B. Frank Wilke auf meinem vorletzten Album nachzuprogrammieren (Tracks 2, 4, 5, 7):

 

[Hyp]

Hab's dann einspielen lassen... war auch cool und klang natürlich echt, aber hatte eben einen anderen Spirit als ich an der Stelle in meinem Track haben wollte.

Es reicht wohl nicht, irgendeinen guten Spieler es machen zu lassen. Ich höre mir z.B. 100 Trompeter durch und frage dann 5 davon an, von denen ich weiß, dass sie etwas sehr gut Passendes für den Kontext bringen werden, den ich habe. Und von denen sagt dann auch mehr als die Hälfte zu, weil meine Vorauswahl eben schon auf die Musiker passt.
Den Aufwand muss man auch nur einmal betreiben (solange man selbst nicht stilistisch krass wechselt), denn man gewinnt so Langzeitkollaborateure und damit Synergien für mehr Entwicklung und Möglichkeiten.

Vielleicht hätte man durch genaue Beschreibung / Vorspielen auch in deinem Fall das gewünschte Ergebnis von dem Spieler haben können. Wobei ich den künstlerischen Ansatz besser finde, wenn jeder seine Vision einbringt und sich ausdrückt statt nur Handwerk mit Erfüllen fremder Vorgaben abzuliefern.

 

[Nightfly]

Ich finde die Hybris, dass man sich mit tollen Libraries quasi omnipotent alle Instrumente selbst schrauben kann, befremdlich.
Die Software selbst hat schon ihre Berechtigung, das Gefühl, per Mausklick an den Ausdruck und die Tiefe eines guten Instrumentalisten heranzureichen, hingegen nicht. Es schmeckt schal.

 

[User70408]

klingt ein wenig wie ... für arme
na ja, halt PC-Mucke ... wir leben ja im 21.Jh ...
ich werde wirklich alt, das klingt ein wenig wie Sex für Eunuchen ... so ein sch###
hach, wenns euch Kindens Spaß macht, dann spielt euch halt damit

 

[Nightfly]

das klingt ein wenig wie Sex für Eunuchen

Gefühlsecht

 

[Nightfly]

dass man keinen guten Trompeter mehr suchen muss...keinen Drummer, Bassisten, kein ganzes Orchester usw., denn man hat heutzutage die Möglichkeit alles allein (als zb. Keyboarder) mit Librarys usw. zu machen.

Ja, für Autisten ohne Anschluss ist das in der Tat ein Fortschritt.

 

[Realist]

Ich finde die Hybris, dass man sich mit tollen Libraries quasi omnipotent alle Instrumente selbst schrauben kann, befremdlich.
Die Software selbst hat schon ihre Berechtigung, das Gefühl, per Mausklick an den Ausdruck und die Tiefe eines guten Instrumentalisten heranzureichen, hingegen nicht. Es schmeckt schal.

Hyp und Du haben natürlich recht und es wird auch keiner bestreiten, dass man einen echten Musiker und dessen Performance virzuell ersetzen kann.
Es gibt aber Anwendungsfälle wo es Sinn macht bzw. gar nicht drum herum kommt.
Z.B. im Hobbybereich. Den meisten reicht die Qualität dort aus und man wird wohl eher keine Profimusiker anheuern.
Es klingt auf alle Fälle besser als irgendeine GM-Tröte.

Ein weiterer Punkt wäre die Vorproduktion um überhaupt mal zu hören wo die Reise hingeht bzgl. der "Klangfarbe" oder Atmo eines Songs.

Aber auch im Profibereich und speziell in der Produktionsmusik sind solche Libraries ein Muss.
Ich lese zur Zeit ein Buch über das Thema und der Autor hat schon hunderte Cues für Serien, TV-Shows etc geschrieben und dort untergebracht.
Meistens ist es gar nicht möglich, dass Du als Komponist noch andere Musiker mit ins Boot holen kannst, weil die Termine so eng gesteckt sind. Die Auftraggeber wissen ja auch das es diese ganzen "tollen" Möglichkeiten gibt.
In manchen fällen ist es so, dass Du morgens eine Anfrage bekommst und mittags schon liefern musst, weil sonst bist Du raus.
Ein weiterer Punkt wäre halt das Budget. Oft reicht die Kohle gar nicht aus um Studioaufnahmen selbst zu finanzieren.
Du selbst willst ja auch etwas verdienen, wenn Du davon leben willst.
Man könnte jetzt darüber diskutieren, dass man das leider oft auch hört und wo das Ganze noch hinführen soll, aber letztendlich ist es wie es ist. Wenn Du deine Brötchen in der Industrie verdienen willst, musst Du da mitspielen, sonst macht es ein anderer. Und das ist jetzt nicht nur auf Musik bezogen.
Aber wie schon geschrieben wird in dem Bereich auch Keiner sagen, dass Libraries besser sind als echte Musiker.
Die Auftraggeber wissen sehr genau was geht bzw. Stand der Dinge im Bereich virtuelle Insrumente ist und oft reicht es denen aus, weil der Cue im Hintergrund düdelt oder nur eine kurze Sequenz verwendet wird etc.
Ein echtes Orchesterstück zu lizensieren wäre in dem Fall auch viel zu teuer und der Produzent könnte sich dann wohl ab der nächsten Show einen neuen Job suchen.