Idee für neuen Aufnahmeraum - gut oder schlecht?

[Collus]

Hallo liebe Community!

War seit längerem nicht mehr aktiv hier, in letzter Zeit aber wieder oft am Foren durchstöbern etc und das hat einen guten Grund:

Ich habe vor mir ein Studio einzurichten in einem (finde ich) optmialen Raum.

Länge: 9.8m
Breite: 7.2m
Höhe: 4.3m

Der Raum befindet sich im EG, rechte Seite ist eine Aussenwand, linke Seite ist eine Wohnung.
Im 1. Stock (also einfach darüber) ist "bloss" eine Terasse der Dachwohnung, welche dann ebenfalls links diagonal zum Raum liegt. Der Eingangsbereich bzw die Front ist vollständig Verglast, also ca. 30m2 Glasfront.

Nun habe ich gedacht den Raum aufzuteilen in ca 25m2 Regie und ca 40m2 Aufnahmeraum.
Auf der linken Seite würde ich eine entkoppelte Betonmauer entlang der Grundmauer ziehen um die Emissionen in die benachbarte Wohnung zu minimieren, an der Aussenwand würde ich nichts machen.

Nun zur Eigentlichen und Wichtigen Frage:

Die Wände sind allesamt Backsteinwände. Ich stelle mir vor anstatt nur Absober hin zu knallen die zwei Wände links und rechts VOLLSTÄNDIG mit einem Holzrahmen zu versehen, darin 20cm Steinwolle packen und danach mit Molton zu überziehen.
Ist das eine gute Idee, oder macht das den Raum zu "tot"?
Ich denke vorallem, dass ich den Bass damit ziemlich einschränke, was ich aber eher als positiv betrachten würde. Wie seht Ihr das?

Also der Raum wäre in der Länge links rechts komplett verschalt, im hinteren bereich ist die Glasfront und vorne die Mauer zur Regie (die ich wohl ebenfalls Mauern werde)

-Seht ihr das als guten Plan an, oder soll ich das lieber wieder vergessen?
-Stellt die Glasfront wohl ein grosses Problem dar, oder lässt sich das mit einem Grossen Molton-Vorhang beheben?

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen und mich somit vor grossen Fehlern bewahren =/

falls erwünscht kann ich noch nen grundriss anhängen

 

[Emmsen]

Hi,

bei einem Vorhaben in dieser Größenordnung würde ich mich direkt an Black Bender wenden und das von ihm planen lassen. Das ist der sicherste Weg, wenn du dein Geld vorm verbrennen schützen willst.


LG Martin

 

[Collus]

Also ich hoffe mal auf ein wenig Forenaktivität bei den Experten..
und falls sich nix tut gibts ne PN an Bender

 

[Bert4]

Hallo


Du planst ja auch einen halben Umbau !
Weil ja auch Wände gezogen werden.
Wobei deine "Schallschutzwand" fraglich ist !


Was soll man da für Tipps geben ?
Keine Budget Angaben.
Keine Skizze ! (Ist das Wichtigste)

Nun habe ich gedacht den Raum aufzuteilen in ca 25m2 Regie und ca 40m2 Aufnahmeraum.

Wenn die Raumratio beachtet wird sollte es passen.

Auf der linken Seite würde ich eine entkoppelte Betonmauer entlang der Grundmauer ziehen um die Emissionen in die benachbarte Wohnung zu minimieren, an der Aussenwand würde ich nichts machen.

Der Körperschall vom Boden, der Decke und den anderen Wänden wird damit nicht
minimiert.

Ich stelle mir vor anstatt nur Absober hin zu knallen die zwei Wände links und rechts VOLLSTÄNDIG mit einem Holzrahmen zu versehen, darin 20cm Steinwolle packen und danach mit Molton zu überziehen.

Ist das eine gute Idee, oder macht das den Raum zu "tot"?

Ich denke vorallem, dass ich den Bass damit ziemlich einschränke, was ich aber eher als positiv betrachten würde. Wie seht Ihr das?

Naja, Hand und Fuß hat das nicht

Der Bass wird dadurch eher weniger "optimiert"

Wie. Wo und Was man optimiert hat viele Wege.
Wichtig ist bei einer Optimierung (Regie)
eine gleichmäßige Dämpfung im gesamten Frequenzspektrum.

Aufnahmeraum ist ein anderes Thema.

Ich kann dir nur zwei Sachen empfehlen:

Alle Stickys in Ruhe und gründlich reinziehen.
Damit die Basis klar wird.

Oder, wenn das ganze auch einen höheren Anspruch haben soll.
Also wirklich funktionieren, dann schreib Bender eine Anfrage.
Weil dein Raum schon ordentlich Potential hat.
Und es schade wäre, wenn da irgendwas gemacht wird.


lg Bert

 

[Collus]

Also die Skizze ist Angehängt, der Raum ist jener auf der linken Seite, Rechts ist die angrenzende Wohnung (obwohl auch Büro geschrieben). Die Rote Wand wäre die zur Regie die ich bauen würde
Zum Budget ists schwer zu sagen... Grundsätzlich so gegen 10'000 CHF was ungefähr 8'300 Euros entspricht, allerdings ist in der Schweiz ja auch alles teurer

Deshalb liegt eine vollständige Raum-in-Raum konstruktion (vorerst) nicht drin, deshalb die Idee mit mal einer Mauer anzufangen bzw 2 (Regietrennwand) und später bei Möglichkeit die Restlichen 2 Wände noch zu machen (und bei Bedarf), evtl sind die Nachbarn ja nicht so empfindlich.

Und das mit den Vollständig mit Rockwool gefüllten Wänden wäre für den Aufnahmeraum gedacht, die Regie werde ich genau ausmessen etc. Da frag ich mich sowieso ob ein Aufnahmeraum auch ausgemessen werden muss...?

Danke schon mal für die Antwort

 

[clemenserwe]

Man sieht ja bei der Skizze keine Maße.

Aber grob geschätzt wären in Deiner Regie die Raumseiten im Verhältnis 1:2 - das macht die Behandlung von Moden schwieriger.

Der Aufnahmeraum wird ca. quadratisch - auch das ist eher ungünstig.

Das könnte man mit genaueren Maßen widerlegen

Wenn die Raumratio beachtet wird sollte es passen.

Eben.

 

[Collus]

Ich weiss, bin momentan unterwegs..
Werde mich morgen um eine Richtige skizze kümmern inkl masse und geplante ei richtung

 

[LM18]

Hi,

bei einem Vorhaben in dieser Größenordnung würde ich mich direkt an Black Bender wenden und das von ihm planen lassen. Das ist der sicherste Weg, wenn du dein Geld vorm verbrennen schützen willst.


LG Martin

Exakt so würde ich dass auch machen.
Das ist nicht einen Hobbyraum mit ein paar Dämmplatten verpappen.

Das wird schneller "Bau" mit Ärger dran als man ausatmen kann.

Messen um die Grundsubstanz zu erfassen und auch um die Wirksamkeit einer Maßnahme im Nachgang vergleichen zu können.
Und dann planen lassen um danach zu kalkulieren wie weit man es treiben muss oder will.

Funktion weit vor Optik.

 

[heimlichstillleise]

Lass das auf jeden Fall professionell planen. Da steckt viel Potenzial drin und die reine Planung ist nicht so teuer, dass man das nicht durch vermiedene Fehlversuche auf jeden Fall wieder raus hat. Der Raum würde sich gut für a ein all in One Konzept anbieten. Getrennte Regien sind doch von gestern

 

[Collus]

Vielen Dank für eure Antworten.
Nun gut dann werde ich mich mal an Bender wenden und schauen was er zu sagen hat.

Vielen lieben dank und vorallem auch dafür, dass ihr den raum ebenfalls mit grossem potenzial seht..

 

[LM18]

Vielen Dank für eure Antworten.
Nun gut dann werde ich mich mal an Bender wenden und schauen was er zu sagen hat.

Vielen lieben dank und vorallem auch dafür, dass ihr den raum ebenfalls mit grossem potenzial seht..

Ich sehe keine besonderen Potentiale.

Nur jemand der sich professionell beraten lassen sollte, bevor er sich in was reinschraubt wo er nachher nicht mehr rauskommt.

Es wird sich, wie nahezu immer wenn man was baut, auf einen fortlaufenden Kompromiss hinauslaufen.
Und den muss man versuchen so flach wie menschenmöglich zu halten.

Planung, durch jemanden der weiss was er tut, ist der erste Schritt.

 

[Black_Bender]

moin,

danke dass ihr mich hier einfach so empfiehlt


@ collus

in meinem profil steht auch meine e-mail adresse. das macht sich besser für mich.

btw.
sobald an angrenzenden wänden jemand wohnt und das gebäude einem nicht selbst gehört und man keinen entsprechenden gewerbemietvertrag besitzt in den die nutzung als tonstudio geklärt ist dann ist ein richtiges prof. tonstudio und adäquater schallschutz in kaum einen fall umsetzbar.

in erster linie weil es selbst mit RiR konstruktionen nicht leise genug wird um z.b. nachts ein schlagzeug zu recorden ohne dass der nachbar wirklich gar nichts von mitbekommt und sich gestört fühlt.
weitere gründe dass es nicht finanzierbar ist
selbstbau ist übrigens nicht möglich wenn man nicht eigentümer ist
selten genehmigen das eigentümer so etwas in einem wohnhaus zu bauen
und auch ganz oft der fall ist dass das gebäude nicht die mindeststatik erfüllt um solch eine konstruktion nachhaltig zu bauen.

mein lieblingsbeispiel aus der praxis:

meine werkstatt ist im keller eines mehrstöckigen DDR stahlbetonbaus.

in den obersten stockwerken 4-6 proben bands.
wenn die loslegen kann ich mein radio quasie abschalten und mitsingen.
trotz 4-6 massiven tonnenschweren betondecken.

der schall wird durch die wände weitergeleitet. funktioniert genauso gut wie die weiterleitung des schalls durch luft.


man muss einen komplett geschlossenen raum bauen der komplett fachgerecht entkoppelt ist von allen wänden decke und boden des hauses. anders kann man diese schwingungen nicht aufhalten.

eine einfache wand vor die wand des nachbarn setzen bringt also nichts.
die nachbarn werden sich von euch gestört fühlen wenn ihr instrumente aufnehmen müsst die nicht in der lautstärke kontrolliert werden können wie z.b. schlagzeug.
lautes abhören in der regie ist auch nicht möglich ohne dass der nachbar das voll mitbekommt.



lg

 

[heimlichstillleise]

Hallo Bender.

von Dir hätte ich eine so pauschale Antwort eigentlich nicht erwartet. Klar wirst Du in vielen Fällen recht haben, aber es gibt auch Substanz in der das funktionieren kann. Mein Studio befindet sich auch in einen Stahlbeton-Bau. und vor der RiR einbauten haben wird Emmisionsmessungen zu allen Nachbar gemacht und schon im Rohzustand gab es über der Gesamten Frequenzbereich fast 50 dB Dämpfung. Nach dem RiR wäre das jetzt sicher auch in einem nicht Gewerbeobjekt zu betreiben. Und der Raum klingt ja irgendwie nach Anbau. Möglicherweise gibt es also außer der einen Seitenwand keine durchgehenden Bauteile. Es kommt halt immer auf den Einzelfall an. Klar werden die angegebenen 8000 € für ein RiR knapp, aber wenn vielleicht gute Beziehungen zu einem Trockenbauer bestehen und man günstig an Material kommt und Bisen und Decke Anbau und nicht durchgehend sind könnte es wirklich mit der Tenningswand funktionieren. Man müsste halt mal ne Emissionsmessung machen um das einzuschätzen. Wenn das in der Stadt liegt, dann könnten 60 dB Dämpfung reichen, dass es sogar Nachts im allgemeinen Rauschen untergeht.

 

[Black_Bender]

hi,

ich schrieb ja "in kaum einem fall"
das schließt absolute ausnahmen natürlich aus.

von meiner erfahrung her war mindestens eines der angesprochenen punkte dann aber immer das KO kriterium warum so etwas nicht durchführbar war wenn nebenan jmd. wohnt und man selbst weder eigentümer ist noch einen gewerbemietvertrag hat.

also

-statik
- schallschutz nicht hoch genug ausführbar (stichwort schlagzeug zu ruhezeiten)
- kein einverständnis des eigentümers
-kosten

ich hab momentan wieder mehrere projekte in der schweiz. tatsächlich sind 10.000CHF auch nicht ausreichend. erst recht nicht wenn man dann auch noch die innenakustik damit finanzieren muss.

schweiz ist halt extrem krass teuer. hat mir dieses jahr schon einige ungute überraschungen beschert

 

[Collus]

Black_Bender schrieb

@ collus


sobald an angrenzenden wänden jemand wohnt und das gebäude einem nicht selbst gehört und man keinen entsprechenden gewerbemietvertrag besitzt in den die nutzung als tonstudio geklärt ist dann ist ein richtiges prof. tonstudio und adäquater schallschutz in kaum einen fall umsetzbar.

Da geb ich dir absolut Recht, hier ist die Situation allerdings so:

Es ist ein Gewerberaum und auch von der Verwaltung her ein Tonstudio erlaubt.
Die angrenzende Wohnung im EG gehört dazu, wird aber (weil ichs mir NOCH nicht leisten kann) untervermieted durch mich. Das Ziel ist dass ich in 1-2 Jahren selbst dort wohnen kann. Ich störe mich dann ja auch sicher nicht an meinem eigenen Studio

Nur die Wohnung überhalb ist vermietet, die Verwendung des Raumes als Studio ist aber genehmigt.
Ich werde dir in den nächsten Stunden eine E-Mail zukommen lassen.
Ich finde es super von dir, dass du Leuten weiterhilfst und sie berätst.. und ja, die schweiz IST teuer...

LG

 

[Black_Bender]

na klingt doch schonmal nach passenden voraussetzungen
bin von 7.7. - 9.7. auch zwischen zürich und luterbach unterwegs. habe zwar einen ziemlich straffen zeitplan an den tagen aber vlt. passt da ja zufällig was.

alles weitere dann per mail.

lg

 

[Collus]

Hallo... Da ich diesen Thread aufgemacht habe und noch nen interessanten Artikel gefunden habe dachte ich ich poste den Link hier.

Was meint Ihr dazu? Auf Schaumstofflager.de schreiben sie was von einem 3-Schicht konstrukt, das den Lärm SEEEEHR gut dämmen soll.. Lest doch selbst mal..

Wäre das wirklich eine Möglichkeit? Bin da ziemlich skeptisch

http://www.schaumstofflager.de/cms/laermdaemmung-schallisolierung.html

LG