Hörbuch-Schnitt in Cubase

[bafc24]

35 arbeit + 15 raum pro h. Dann aber auch wirklich sauber - atmer, knackser, spratzer, plopper usw. weg. Quasi einmal durch rxen und vorleveln. Da arbeitet man bestenfalls die zwei bis dreifache lauflänge

Uiiii, atmer weg???? Was ist den das für ein Unding. Hab mir schon viele - vor allem deutsche Hörbücher - anhören müssen welche gerade die Menschlichste aller menschlichen Gegebenheiten weg rasiert hatten.... die Atmer. Sorry....aber genau das geht gar nicht. Wenn ich ein Hörbuch höre und die Atmer sind weg, dann kriege ich Atemnot.und schon fast körperliche Schmerzen.
Atmer kann man gerne bei der Werbung oder PA Durchsagen weglassen, aber bei einem Hörbuch kriege ich da eine absolute Krise. Man kann gerne Atmer säubern, kürzen, verlängern, oder leiser machen aber weglassen ist für mich tabu.
Ich setze oft Atmer ein, wenn der Sprecher den ausgelassen hat und ich den vermisse. Abgesehen davon sind neben dem Atmer, der Sprachrhythmus und natürlich das Putzen der Sprachaufnahme unglaublich wichtig. Um ein natürlich klingendes Produkt an den Start zu bringen, musst Du je nach Sprecher/Sprecherin u. U. sehr viel investieren. Das geht natürlich nicht mit 20€ die Stunde.

Leider sind gute Hörbücher - obwohl zu 100tausenden produziert - immer noch Mangelware. Wir verrechnen da knallhart pro Stunde 120€. Ich persönlich finde den Umgang mit Sprache um einiges anspruchsvoller als eine reine Musikproduktion. Kling jetzt etwas absurd, da ja meistens nur eine Spur, aber ist so.

Der Mensch ist so auf Sprache kondizioniert, dass man da schon ein sehr feines Gehör erarbeiten muss, um eine Produktion so natürlich wie möglich an den Start zu bringen.

 

[rocking.xmas.man]

oh, äh ja. Da war kurz der kopf aus. Armer freilich nicht weg, sondern nur sauber... Da hast du ja vollumfänglich recht. War da gedanklich noch dort, wo ich freitag abend aufgehört hab...
ja, die arbeit an sprache ist regelmäßig deutlich anspruchsvoller als musik. Editing und natürlichkeit sind bei so exponiertem sprachmaterial einfach extrem aufwendig. Da braucht man nicht hoffen, dass sich irgendwas verspielt, oder ja so schnell vorbei ist oderso

 

[Nachtschicht]

die meisten antworten sind ja schon gelistet. man kann events statt markern nehmen, man kann zeit löschen als funktion nehmen und die marker mitverschieben, dank prerecording einfach die aufnahme kurz de- und reaktivieren usw...

zwei anmerkungen noch:

1. für kurz mal bisschen drübergehen ist die kombination bereichsauswahl und zeit löschen super effektiv, wenn man sich nen macro macht der gleichzeitig an den beginn des auswahlbereichs springt kann man quasi in einem durchgang alle editierungen gleich direkt anhören

2. wenn man aber selber die aufnahmen macht, dann ist tatsächlich so gut wie nichts so schnell wie das von rkdk schon erwähnte einzeichnen von objekten in exakt der rauszueditierenden länge direkt während der aufnahme. da nutzt man seine zeit effektiver als wenn man einfach dasitzt und zuhört, und am schluss hat man eben eine spur mit lauter "muss weg" objekten, anhand derer ein macro die edits machen kann (grob: springe zum nächsten objekt, zeit löschen, springe zum nächsten objekt usw) und dann ist mit einem klick der ganze kladderadatsch aufgeräumt.

weil es meistens während der aufnahme direkt im moment am offensichtlichsten ist, von wo bis wo man später schneiden wollen wird (im vergleich zu später, wo man sichs doch nochmal anhören oder zumindest näher anschauen muss um den frischen eindruck wieder zu bekommen), funktioniert das mit dem einzeichnen von objekten wirklich unglaublich gut. das fühlt sich dann schon geradezu magisch an, wenn dann ein einziger macro einem derart die arbeit abnimmt. simsalabim, der ganze mist ist weg. nice.

 

[Gast92251]

Atmer kann man gerne bei der Werbung oder PA Durchsagen weglassen, aber bei einem Hörbuch kriege ich da eine absolute Krise. Man kann gerne Atmer säubern, kürzen, verlängern, oder leiser machen aber weglassen ist für mich tabu.

fettestes + 1 !

Und genau dort fängt es an: VOR dem Mikro!
Professionelle Sprecher können das alles bieten. Ich arbeite mit Stimmen zusammen, da sitzen Aufnahmen schon beim ersten Take. Ganz ohne Patzer oder übertriebene Atmer, Schmatzer oder Doppler. Die sind alle bestens vorbereitet. Und das macht regelrecht Spass. Das kostet dann natürlich um einiges mehr, aber so wird auch immens viel Nachbearbeitung eingespart. Im Vergleich mal die Low Budget Produktionen, wo wirklich x-fach Doppler entfernt werden müssen. Ferner jeder Atmer korrigiert, Nuscheligkeit inklusive, falsche Aussprache eines Fremdwortes neu aufgenommen werden muss usw. usw. - für den Tonmann ein regelrechtes Grauen. Und dann im Nacken der Zeitdruck. Aber so etwas muss es ja auch geben. Leider wird der Markt durch billigste Jungsprecher oder Möchtegernstimmen, sowieso TV-Sternchen, die auch mal sprechen/synchronisieren wollen, geradezu überschwemmt und kaputtgemacht. Und dieses Phänomen gibt es schon einiger Jahre und es wird nicht besser. So ist das halt.

 

[bafc24]

ja tolle stimmen sind schon was feines. das ist so wie ein guter musiker mit einem guten instrument. klingt halt ungemein gut und das herz geht auf. da rückt die frage nach dem richtigen mikrofon und/oder preamp ziemlich in den hintergrund.
oder mit den worten eines küchenchefs: "welches kostbare gewürz könnte mein spitzengericht noch etwas veredeln?"
bin natürlich auch froh, dass ich in dieser liga arbeiten darf.