Hilfe - ich kriege meinen Mix nicht lauter

[MrAnderson]

Hallo!


Habe mich beim mischen mal an bestimmte Dinge gehalten. Also das ich für jeden [g=190]Channel[/g] extra nen Comp verwenden. Für jedes einzelne Instrument vom Hihat bis zum Synth-Pad.

Aber ich kriege das alles irgendwie nicht lauter.

Da ich mich mit allen Kompressor-Einstellungen nicht so auskenne habe ich erstmal nur den [g=105]Gain[/g]-Regler verändert. Wie sonst auch. Erstmal alles so auf 15. Das ist aber zu leise wenn ich als Mp3 speicher. Dann habe ich auf 20, 25 usw gemacht.

Wenn z.B mit den Kicks zu hoch gehe dann dröhnt es zuviel.

Und sowieso, wenn ich den Gainregler höher mache dann ist die Laustärke im Master automatisch wieder im [g=99]Clipping[/g] Bereich und ich muß runter gehen. Dann bin ich aber wieder genau da wo ich vorher war.

Vorher als ich den Kompressor auf den Master hatte habe ich das alles irgendwie lauter bekommen.

Hier ist mal der MIx meines letzten Tracks:

test


Was meint ihr zu der Aufnahme-Qualität? Also ich bin stellenweise ein wenig im [g=99]Clipping[/g]. So vielleicht +1 db. Aber sonst isses mir zu leise.

Kann mir da jemand helfen?

Oder soll ich da nochmal mit nen speziellen Programm rüber? Über die Mp3?

Wenn ich dagegen andere gut gemischte Mp3´s bei gleich justierten Lautstärkeregler höre sind die viel lauter...

 

[HipHopMacher]

Es liegt doch klar auf der Hand, dass Du Dich
mit dem Thema Kompressor wesentlich intensiver
auseinandersetzen musst.
Es reicht nicht aus, einen Kompressor in den
[g=84]Insert[/g] zu legen und i r g e n d w a s einzustellen.
Und genausowenig ist es sinnvoll auf jeder Spur
einen Kompressor zu verwenden.

 

[mheadshot]

Ein [g=414]exciter[/g] würde deinen mix auch aufpeppen

 

[Pleytoon]

Ein [g=414]Exciter[/g]? Also ehrlich gesagt ist der Sound schon relativ spitz und brilliant. Klingt soweit auch nicht übermäßig unausgeglichen. Immer schön flat mischen und nicht zu viel Dampf drauf geben. Die Gesamtlautstärke kann man immernoch am Ende hochziehen. Clippen sollte es auf keinen Fall.

 

[MrAnderson]

@HipHopMacher: Ja klar. Es gibt für alles Theorie. Aber kann man da nicht auch vereinfacht nen paar gute Tipps geben?

Was nicht heisst das ich mich da nicht weiter informieren will(und muß).

Und das mit auf jeden [g=190]Channel[/g] wurde mir mehrmals gesagt.

Ich habe mal gehört das welche mit Kompressor und Limiter arbeiten. Wie sinnvoll ist das?

@headshot: Ok, muß ich mich mal drüber informieren.

@Pleytoon: Jo mit den Höhen usw passt es schon. Ich glaube die Kicks können noch mehr Druck haben und etwas lauter sein. Den [g=118]Bass[/g] darf ich nicht lauter machen weil es sonst zu sehr dröhnt.

Edit: Thx for Pm, Pleytoon! 8)

 

[Insane]

MrAnderson schrieb:
@HipHopMacher: Ja klar. Es gibt für alles Theorie. Aber kann man da nicht auch vereinfacht nen paar gute Tipps geben?

Was nicht heisst das ich mich da nicht weiter informieren will(und muß).
....

Ja, Fachbücher...

z.B.

Hubert Henle, Das Tonstudio Handbuch.

Thomas Sandmann, Effekte und Dynamics.

 

[leary]

ich empfehle dir erstmal komplett ohne kompressor und limiter zu mischen. benutze die automation! schraub so lange am mix rum und vergleiche mit anderen songs, bis du zufrieden bist. lass bei deinem mix ca. 6db [g=284]headroom[/g].

dann stellst du den mix hier rein und andere können sich am mastering versuchen und dir tips zur eigenen umsetzung geben.
kümmer dich erstmal um den mix und sorge dich nicht um endlautstärke. mach nicht zu viele baustellen gleichzeitig auf.

 

[MrAnderson]

@Rotten: Ich will kein Tontechniker werden. Nur meine privaten Aufnahmen verbessern.

@leary: Mit Automation da haben ich keinen Peil von. "[g=284]Headroom[/g]" ist das der Bereich welcher nicht angetastet werden darf? Vom Pegel?

 

[Insane]

MrAnderson schrieb:
@Rotten: Ich will kein Tontechniker werden. Nur meine privaten Aufnahmen verbessern.

Wie soll da gehen, wenn du dich nichtmal mit den einfachsten aber notwendigen Grundlagen auseinander setzen willst...

Du wegen "Menschen" wie dir macht das Forum hier echt solchen Spass.

Over and Out, so ne unqaulifizierte Scheisse, muss ich mir nicht geben...

 

[HipHopMacher]

Ich habe Dir per PM einige Tips gegeben.

Besorge Dir auch das Buch Dynamics und Effekte von Thomas Sandmann.


Wenn Du das Thema Kompression nicht in den Griff bekommst,
kannst Du das mit der "Musikproduktion" am PC praktisch vergessen.
Das ist wirklich absolutes Pflichtprogramm. Da mussten wir alle mal durch.

Bevor ich meinen ersten Komressor für 1.500 Mark angeschafft habe,
habe ich erstmal über 1 jahr nur darüber gelesen. Und dann hat es
auch noch eine Weile gedauert, bis ich das halbwegs kapiert habe,
wie das funktioniert.

Viele User machen deswegen sogar eine Ausbildung und geben
viel Geld dafür aus,nur um das alles zu verstehen.
In dem Sinne kann man sich da jetzt auch nicht hinstellen und sagen:
"Aber ich will doch nur mal so ein bissel Musik machen und mehr nicht..."

 

[leary]

was machst du denn, wenn z.b ein instrument plötzlich lauter wird, danach wieder leiser? bügelst du das einfach mit einem kompressor platt?
dafür kann man wunderbar die lautstärkeautomation benutzen. lies mal in deinem handbuch nach.

[g=284]headroom[/g] ist der bereich zwischen höchstem [g=357]peak[/g] und 0db. zwischen höchstem [g=357]peak[/g] und 0db sollte also ca 6db liegen, damit man im masteringprozess noch genügend luft hat.

 

[MrAnderson]

@rotten: Is ja gut. Dann läßte es.

@HipHomacher: Danke für die PM. Hat mir sehr geholfen! 8)

@Leary: Auch dir danke. Hat mir auch geholfen.

 

[Insane]

HipHopMacher schrieb:
Ich habe Dir per PM einige Tips gegeben.

Besorge Dir auch das Buch Dynamics und Effekte von Thomas Sandmann.


Wenn Du das Thema Kompression nicht in den Griff bekommst,
kannst Du das mit der "Musikproduktion" am PC praktisch vergessen.
Das ist wirklich absolutes Pflichtprogramm. Da mussten wir alle mal durch.

Bevor ich meinen ersten Komressor für 1.500 Mark angeschafft habe,
habe ich erstmal über 1 jahr nur darüber gelesen. Und dann hat es
auch noch eine Weile gedauert, bis ich das halbwegs kapiert habe,
wie das funktioniert.

Viele User machen deswegen sogar eine Ausbildung und geben
viel Geld dafür aus,nur um das alles zu verstehen.
In dem Sinne kann man sich da jetzt auch nicht hinstellen und sagen:
"Aber ich will doch nur mal so ein bissel Musik machen und mehr nicht..."

So hätte ich auch reagieren können, aber dafür fehlt mir GANZ sicher die Geduld...muhuhaaaa....denn solche Sprüche, wie der Gefallene höre ich fast jeden Tag....somit ist man doch reichlich sensibel in diesem Bereich.

 

[thma]

Der Lautheitskrieg ist vorbei!

Dei Track ist schon zu laut, wenn man die Massstäbe der Dynamic Range Initiave anlegt (http://www.dynamicrange.de/de).

(Hör Dir mal diesen Remix an: Youssou NDour remixed by thma der hat einen Dynamic Range von 14! Das klingt, hat Punch und ist Laut genug !)

Du hast durch zu starke Komprimierung den Punch Deiner Bassdrum kaputt gemacht.

Versuch mal mit Parallel Compression den Drums mehr wumms zu geben, dabei aber den Punch unangetastet zu lassen.

cheers,
Thomas

 

[HipHopMacher]

Kurze Erläuterung:
Um den "Punch unangetastet zu lassen" sollte man eine etwas
längere Attack-Zeit verwenden.
z.B. 20-50 ms

 

[zehnvorsechs]

Du hast den Kompressor nicht oder fast nicht arbeiten lassen, sondern als zusätzlichen Volumen- Regler verwendet, das macht so natürlich keinen Unterschied, außer daß Du das mit dem Volumen- Reglern am Mischpult wieder ausgeglichen hast.

Du mußt Dir drüber im klaren sein, daß der Kompressor, ganz grob beschrieben, laute Sachen erst einmal leider macht und leise Signale lauter, das geschieht um einen Einsatzpunkt, genannt "[g=359]Threshold[/g]" herum. Dadurch bleibt die Lautstärke erst einmal prinzipiell gleich, die Wellenform wird aber verdichtet, die Pegelunterschiede werden kleiner. Die Pegelspitzen gehen dafür aber, vor allem bei schneller Ansprech- Zeit, das ist die Attack- Zeit, etwas herunter. Du kannst dann den [g=105]Gain[/g]- Regler dafür etwas höher ziehen und das Signal dadurch lauter bekommen, als es vorher war. Der Nachteil von der Geschichte, und deshalb muß man genau wissen, was so ein Kompressor macht und wie er arbeitet ist, daß diese Pegelspitzen meist prägend sind für den Klang und Charakter des Instrumentes, d.h. eine knallende [g=149]Snare[/g], die man so glatt bügelt, verliert an Punch, dafür klingt sie flacher, lauter, aufdringlicher oder gar verzerrt, sie kann ein unnatürliches Abklingverhalten bekommen, patschen oder nur noch ein "Plöck" von sich geben. Wenn es sich um Audio Samples oder Aufnahmen handelt, dann werden auch Nebengeräusche wie Hallanteile und Rauschen damit hochgeholt und es können auch Verzerrungen entstehen, deshalb muß man sehr aufpassen, das Regelverhalten entsprechend einzustellen und den Klang wie gewünscht formen.

Attack- Zeit und [g=359]Threshold[/g] hatten wir ja schon. Die Ratio gibt das Verhältnis an, um wieviel das Laute dann leiser gemacht wird. 2:1 heißt dann z.B. daß alles, was über den [g=359]Threshold[/g] geht, um die Hälfte reduziert wird, bei 3:1 wären das schon 2/3 u.s.w. Diese Kurve ist dabei oft nicht linear, sondern wird oft durch die "Knee" Charakteristik etwas abgeändert, Linear wäre dann z.B. "Hard knee" und "Soft knee" wäre dann eher eine weiche ansteigende Kurve, die je nach Kompressor dann auch schon leicht unter dem [g=359]Threshold[/g] ansetzt.

Die Release- Zeit gibt an, wie schnell der Kompressor aufhört zu arbeiten und die Eingrenzung der [g=4]Dynamik[/g] wieder los läßt, sobald der Threshold überschritten wurde. Zu guter letzt gibt es dann noch bei vielen Kompressoren den Schalter [g=357]Peak[/g]/ RMS, der bestimmt, wie die Analyse des Threshold geschieht. [g=357]Peak[/g] wäre in diesem Fall die Wellenform an sich, während RMS die durchschnittliche Lautstärke über ein kleines Zeitfenster zur Analyse heranzieht.

So, wie sich das alles klanglich auswirkt und wie Attack und Release und all die andere Werte untereinander verhalten, verrate ich Dir an dieser Stelle nicht, das mußt Du mit Deinen Ohren herausfinden, denn die sind entsprechend zu trainieren und zu schulen.

Hier noch ein paar Tips :

Der [g=105]Gain[/g] dient zum Ausgleich des subjetiven Lautstärkeverlustes, wenn der Kompressor arbeitet, also wähle ihn so, daß der A/B Vergleich das Signal gleich laut wirken läßt, nur so kannst Du abschätzen, ob das was der Kompressor macht, Deinen klanglichen Absichten entspricht. Auto [g=105]Gain[/g] sollte man nicht benutzen, denn das macht das Signal insgesamt lauter und was lauter ist, bewertet man subjektiv als "besser", obwohl man es vielleicht schon platt geschraubt hat. Auch muß man sich darüber im klaren sein, daß ein Kompressor vor allem bei sehr kurzen Attack- Zeiten, sehr stark auf die tieferen Frequenzen auswirkt, d.h. sind Bässe und Tiefmitten von vorn herein matschig, macht sie ein Kompressor auch noch matschiger. Ich verwende deshalb einen Equalizer bereits vor der Kompression und nicht nachgelagert. Es gibt auch Kompressoren, die in der Analyse frequenzabhängig arbeiten, d.h. man kann z.B. den Tiefbass- Bereich aus der Analyse des Thresholds heraus halten und den Kompressor so sanfter und gezielter arbeiten lassen.

PS : [g=414]Exciter[/g] erzeugt künstliche Obertöne durch Verzerrung. Sowas ist in den meisten Fällen, gerade bei elektronischer Musik erst einmal nicht angebracht, [g=414]Exciter[/g] ist eher dazu da, muffig klingendes Audiomaterial, z.B. Tonbandaufnahmen, oder qualitativ minderwertige Mikrofonaufnahmen künstlich aufzufrischen, es werden aus vorhandenen Frequenzen neue erzeugt und in einen höher gelegenen, vielleicht unterbelichteten Frequenzbereich herein transportiert, so daß dort dann wieder etwas vorhanden ist, was man vorher vermisst hat. In den meisten Fällen läßt sich so etwas viel gezielter und besser mit einem Equalizer machen.

 

[Wolfgang]

zehnvorsechs schrieb:
...daß der Kompressor... laute Sachen erst einmal leiser macht und leise Signale lauter...

Wie das?

Der [g=105]Gain[/g] dient zum Ausgleich des subjetiven Lautstärkeverlustes, wenn der Kompressor arbeitet, also wähle ihn so, daß der A/B Vergleich das Signal gleich laut wirken läßt, nur so kannst Du abschätzen, ob das was der Kompressor macht, Deinen klanglichen Absichten entspricht.

Man sollte aber hinzufuegen das, wenn der Kompressor korrekt eingestellt ist, die Transienten nicht bearbeitet werden und deswegen sich der Peakwert der Audiospur nicht veraendert.

Deshalb sollte das [g=105]Gain[/g] nach Einstellung und Vergleich wieder auf Null gestellt werden um den [g=284]Headroom[/g] nicht zu verkleinern.

 

[alpenjodel]

Wenn man kaum untere/obere Mitten im Song hat,bekommt man den auch nicht ordentlich laut.

 

[Wolfgang]

Der Song besteht ja hauptsaechlich aus einer 50Hz resonierenden BD und einer 16kHz HH.

Was soll da laut werden? Schon mal nachgedacht welche Frequenzen fuer das Ohr die "Lautheit" ausmachen?

 

[David_ben_Jesse]

Hallo,

da muß ich dem Wolfgang zustimmen. Einfach mal den Gesang hinein mischen, denn in dem Frequenzbereich ist das Ohr empfindlicher bezogen auf den Schallpegel. Es wird schon laut genug sein.

viele Grüße
David