High Pass anders klingen?

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Hallo

Ich wollte mal wissen ob ein High pass filter anders klingen kann.

Ich habe sonst immer den High pas Filter an meinem Mic eingeschaltet, habe diesen mal weggelassen und den beim Presonus Tubepre eingeschaltet und irgendwie klingt es anders nicht schlechter ganz im gegnteil sogar besser irgendwie hat die stimme vorher lauter geklungen jetzt ist sie irgendwie distanzierter was mir sehr gut gefällt.

können high pass filter anders klingen/wirken oder bilde ich mir das nur ein ?
 
Natürlich können sie das, je nachdem welche Charakteristika (für Rapper: wie die Kurve schliesslich aussieht) sie aufweisen.
 
Das hängt natürlich auch von der entsprechenden Grenzfrequenz und der Flankensteilheit ab. Natürlich kann es dadurch unterschiedlich klingen.

edit: da hat sich doch einfach einer vorgedrängelt;-)
 
Hehe, man nennt mich auch Häuptling Flinker Finger :D

Dafür gehst Du mehr in's Detail ;)
 
Nein, Du täuschst Dich nicht. Ein Highpass bzw. Lowcut Filter verschandelt nämlich die darüber liegenden Frequenzen bis weit in die Mitten hinein mit Phasenverschiebungen. Also wird der Lowcut am besten klingen, der die geringere Eckfrequenz hat. Meist sind Low Cuts vermeidbar oder umgehbar, mit weniger Nebenwirkungen, d.h. n.M. würde ich irgendwie versuchen, sie ganz überflüssig zu machen, siehe weiter unten ...

Ich wurde kürzlich von jemand aufgeklärt, der das schon lange wusste. Ich war ungläubig, weil ich es schon tausendfach gelesen hatte, wie man mit Lowcuts so umzugehen hat und dass sie selbstverständlich sind.. Dem ist nicht so. Seit her mache ich es anders und habe viel schneller konsistente, druckvolle und tighte Mixe am Start, mit wesentlich weniger Folgeeingriffen und mit wesentlich mehr Freude am Mixen.

Ich versuche sie nun möglichst weg zu lassen, d.h. Bei der Mikrofonierung, Klangauswahl, etc. einfach darauf zu achten, dass Eingriffe nicht notwendig sind. Und wenn doch, dann ganz ganz vorsichtig (also z.B. bis z.B. bis max. 30 Hz wenn das Instrument ab 60 Hz wichtige Frequenzen hat). Ansonsten sind Low Shelves und ggf. noch gezielte normale Glockenartige EQ´s besser, denn ersterer ist in der Regel sanfter und mit weniger Nebenwirkung verbunden und zweiterer hat bei linearphasigen EQ´s gar keinen negativen Einfluss auf die Phasen rechts und links davon. Low Cut und etwas weniger der Low Shelf aber wohl.

Auch schön, bei einigen Mikros wird z.B. an "Low Cut bis 160 Hz" angegeben. Das sind aber keine Cuts, das sind Shelves und die reichen ganz sanft bis zu diesen 160 Hz. Und rate mal, welche Mikros sich im Mix, auch wenn diese Option an gelassen wird, wesentlich besser handhaben lassen und auch viel natürlicher im Bass- und Mittenbereich klingen ? Ja, genau diese. Ich war ursprünglich auch verwundert, weil einige Hersteller wirklich Cuts bei 60, 75, 80, 100 oder auch 120 Hz angeben und z.B. ein AKG C214 160 Hz, wo ja die Stimme eigentlich schon ganz schön trägt. Aber etwas Lektüre und ein Wink von jemandem aus einem Forum hat´s dann offenbart, kein Problem, kann sehr gut klingen, kein Argument, das Mikro nicht zu kaufen. Mit dem Mikro bin ich übrigens sehr sehr froh geworden.

Naja, nach einer kurzen Probierphase wurde mir dann die Tragweite dieses negativen Nebeneffekts dann doch bewusst. Der Dank waren deutlich lauter und druckvoller wirkende Mixe, weniger schwabbelige Tiefmitten, mehr Druck bei Gitarren, Snare, Tomtoms, die sich solo abgehört vielleicht viel sauberer und besser anhören wenn sie entsprechend behandelt wurden. Im Mix tut man sich einen riesen Gefallen wenn man möglichst keine benutzen muss, es kommt am Ende mehr raus. Dass sich dann z.B. unnötiger tieffrequenter Mulm ansammelt, hat sich komischerweise nicht bestätigt, ich hatte bisher nicht einen Mix, der so zu einem Subwoofer- Matsch verkommen wäre oder der mir Bandbreite für den Rest der Frequenzen gestohlen hätte, ganz im Gegenteil.
 
@10vor6

Wenn das alles der Friedemann T. hört. Bei dem dürftest Du keinen Mix zum Mastern abgeben , nada.
 
zehnvorsechs schrieb:
Ansonsten sind Low Shelves und ggf. noch gezielte normale Glockenartige EQ´s besser, denn ersterer ist in der Regel sanfter und mit weniger Nebenwirkung verbunden und zweiterer hat bei linearphasigen EQ´s gar keinen negativen Einfluss auf die Phasen rechts und links davon.
die phase bleibt unverändert, das stimmt, dafür hat man pre-ringing.
ansonsten sanfte lowcuts gibts ja auch noch. die haben dann 6dB flankensteilheit.

if it sounds good, it is good. ;-)

[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/karumba">karumba</a> am 17.06.2010 09:40 Uhr]
 
Eben, wenn ein Filter besser klingt als der andere, dann hat der andere Parameter. Und wer sagt denn dass nicht *beide* dieser Filter dem Signal zuviel weg nehmen ? Also ohne das aufzeichnen so unverfälscht wie es geht und mit Software kucken wieviel und wenn überhaupt nötig eingreifen, dann braucht er vielleicht nicht den Filter am Mikro, nicht am Preamp sondern nur in der Software und da dann deutlich weniger, sanfter, anders. Aber kategorisch Lowcut, warum ?

Außerdem verteufle ich den Lowcut ja nicht völlig, sondern mache darauf aufmerksam, dass man nur Probleme lösen muss, die auch welche sind. Und dass man Probleme im Vorfeld vermeiden kann. JEDER Eingriff mit EQ ob analog oder digital bedeutet auch eine Verzerrung in irgendeiner Form, eine Nebenwirkung. Diese kann den Nutzen durch den Eingriff auch übertrumpfen.

Und sanftere und bei deutlich tieferen Frequenzen angesetzte Lowcuts, Low Shelf, eine stinknormale Glockenkurve oder Kombinationen daraus können zum gleichen Ergebnis bei weniger Nebenwirkungen für das Nutzsignal führen. Ein Masterer wird es nicht hören, wie Du zum Ziel gekommen bist. Er muss sich dann melden, wenn Du einen Fehler gemacht hast, den er nicht ausbügeln kann.

Was den Herrn T. angeht, ich habe sein Buch nicht gelesen und möchte ihn nicht vorab verurteilen, da solche Zitate dann häufig auch aus falschen Zusammenhängen gerissen werden oder einfach nur ein Missverständnis vorliegt. Jedenfalls kann er genauso Recht damit haben, wenn er es nicht übertreibt es es nicht so schlimm. Aber man übertreibt sehr schnell und weiß hinterher nicht, warum der Aufnahme die Basis, die Substanz fehlt obwohl doch alles es toll und super sauber und vollständig geklungen hat. Und es gibt oft sanftere und schmerzfreiere und mit weniger Nebenwirkungen versehene Wege nach Rom.
 

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