herausfordernde Trackideen?

[KoolKolle]

Vllt ein furz Geräusch verwenden und daraus einen ganzen Track produzieren?

Als ich das zum ersten Mal ausprobiert hab, war der Sound meiner Wahl ein Triangel. Ist aber wurscht, weil mit nem gut ausgestattetem Sampler kann man solche Geräusche als Basis für jeden Sound den man sich vorstellen kann verwenden.

Der Sampler wird zum Wavetablesynthesizer mit Signatur des als Basis genommenen Sounds, von daher ist wirklich alles möglich.

Ich hab mal aus nem trocken aufgenommen kurzen Sprachsample einen ganzen Hühnerstall, samt Hahn geformt und ein Motorrad kam auch dazu, das im Hühnerstall per Kickstart angeworfen wird und schließlich abfährt. Hat sich halt irgendwie so ergeben:

https://www.dropbox.com/s/n8zl9yj5wkt5rck/CloudifaehrtimHuehnerstallMotorrad5.wav

Im Zuge dessen gabs hier in der Community auch mal einen kleinen Contest zu diesem Sprachsample. Hab dann damals ne Anleitung verfasst wie man Drumsounds aus beliebigen Samples formt, klappt auch mit nem Furz:

https://recording.de/threads/sampelzaubereien-mit-kolle.137240/

Wenn man sich Drumsounds quasi aus jeder Luft saugen kann, ist der Rest schonmal nicht mehr so schwer.

Alles in allem eine sehr ergiebige herangehensweise die Spaß macht.

EDIT: Offenbar ist das alles gar nix Neues für den schnuffke...

Dann mal aber ein paar weitere Anregungen zu Challenges:

- ein Song ohne DAW, also einfach nur den PC als HD Rekorder nehmen mit nur einer Stereospur, vielleicht auch mit Sounds die aus der DAW abgefeuert werden, aber trotzdem One Take, sogenannte "Sessions"

- alle Sounds aus einem einfach gestricktem Synth (egal ob sw oder hw synth)

- effekte nur in echt, also außerhalb der elektrischen Schaltkreise. Als DAW Musiker kann man da mit Reamping experimentieren, also man schickt den Klang über Lautsprecher irgendwo hin und nimmt ihn mit einem Mikrofon wieder ab (naja also halbelektrisch ist das schon). Unterwegs kann der Ton dann was erleben (ein Rohrsystem? eine Hallspirale oder vergleichbare Konstruktionen, Lautsprecher in einer Gießkanne, was auch immer grad kommt).

 

[schnuffke2]

Cool, kommt ja was zusammen.

 

[schnuffke2]

Ein "perkussiver" Track ohne Puls fällt mir noch ein. Das würde bei mir zumindest ordentlich an die Substanz gehen und wäre ein ziemlicher Akt. Muss ich mal machen.

 

[KoolKolle]

Klingt spannend. Wie darf man sich das genau vorstellen? Jede Spur muss ein Synth sein, der nur einmal ein "note-on" signal erhält und Rhythmus kommt dann durch Modulation oder wie ist der Gedanke? So ist das ja auch mitunter zum Teil wenn man mit Modularsynthsystemen arbeitet.

 

[schnuffke2]

Mit "perkussiv" meine ich, dass es nicht "flächig" sein soll, sondern aus kurzen Soundereignissen besteht, wie eben z.B. Percussion. "Ohne Puls" soll heißen, dass man nicht mitklatschen könnte.

Wenn man sich z.B. ein Drumkit zusammengestellt hat, ist ja der erste Gedanke "ich bastel mir jetzt einen Rhythmus, einen Groove". Hier soll es aber nicht grooven, sondern eher bildhaft gestaltet werden.
Hab´ jetzt kein konkretes Beispiel parat, aber im Freejazz ist sowas öfter anzutreffen - da ist der Schlagzeuger ( und die anderen ) nicht mehr Timekeeper, sondern setzt sein Instrument punktuell ein.

 

[Hyp]

Ein "perkussiver" Track ohne Puls fällt mir noch ein. Das würde bei mir zumindest ordentlich an die Substanz gehen und wäre ein ziemlicher Akt. Muss ich mal machen.

Oder woran ich auch immer mal denke, ist elektronische Tanzmusik ohne Beats. In akustischer Musik ist Tanzmusik ohne Schlagzeug in zahlreichen Stilen ganz normal - von Walzer bis Tango. Ich stelle mir eine zukünftige neue Musik-(sub-)szene vor, in der DJs elektronische Tanzmusik ohne Beats spielen, weil sie einfach überflüssig sind in jener Tanzmusik. Rhythmisch kann solche Musik trotzdem ultra akzentuiert sein, mit mörderischen Subbässen, knallenden Chords usw.
Es heißt gern, alles sei schon dagewesen - aber vieles ist einfach noch nicht da in der Form einer Szene, die das jeweilige kultiviert.

 

[schnuffke2]

Eine funktionierende Szene bilden? Das nenne ich mal eine Challenge!

Aber im Ernst, hab´ zwar spontan keine Idee, stelle es mir aber spannend vor.

 

[Hyp]

Eine funktionierende Szene bilden? Das nenne ich mal eine Challenge!

Es gehören dazu "nur" mehrere DJs und Producer, die sich als Kollektiv entscheiden, einen bestimmten Stil zu kultivieren, also Tracks dieser Art zusammenzutragen, selbst zu produzieren, auf einer gemeinsamen Plattform zu präsentieren, dem ganzen einen eigenen Namen zu geben und auf regelmäßigen Partys (am besten zunächst schwerpunktmäßig in einer Stadt) zu präsentieren.

 

[schnuffke2]

Ach soooo ... hab´s mir jetzt komplizierter vorgestellt.

 

[Schlumpfpeter]

Ich hin ja immer ein freund der zeitlichen Limitierung. Heisst 2h pro track oder ähnliches.

Oder nur drei drum sounds nehmen...

Oder nur eine synth Spur.

Oder oder oder...

 

[schnuffke2]

Wenn ich die Zeit habe, werde ich mal eine "track a day" challenge starten, also für mich alleine. Das ist erstmal genug Zeitbegrenzung für mich. Das dann einen Monat oder so durchzuhalten, ist auch eine Hausnummer.