Noch ein paar Empfehlungen. Ich hatte mal mit einem zu schwachen Rechner im Urlaub zu tun. Da wollte ich noch ein Projekt für einen der Mix Contests zuendemischen. Da half nur noch in Cubase, einige virtuelle Instrumentenspuren zu freezen wzB Superior Drummer und Trillian. Da lagen die CPUen auch schon 6 Jahre auseinander (AMD64 4200 und i7 860). Aber mit dem Freezen konnte man dann komfortabel arbeiten. Ich würde mal eine Cubase Demo ausprobieren, ob solche Features eventuell für die Zukunft weiterhelfen würden.
Wegen des Lenovos müßte man mE nochmal ganz von vorne mit der Installation beginnen, um noch vor der Installation von zu vielen Treibern herauszufinden, ob der Laptop überhaupt das Potential für Audiobearbeitung hat. Ich hatte mal ein mainboard, da waren die kernel latencies einfach nur hoch im Bereich 280µs und mit hohen "Spikes" über 800-1000µs. Nach BIOS und Windows Tuning habe ich das Mainboard immerhin so hinbekommen, dass es bis ca 70µs kernel Latenz runterging im IDLE Betrieb. Wenn es dann Spikes gab, dann lagen sie im Rahmen und es gab wenigstens keine Dropouts.
Zufällig stellte sich heraus, dass der Nachfolger des Boards bei gleichen BIOS Einstellungen und gleichen Windows 7 tuning bis runter auf ~2µs Kernel Latenz ging. Manchman ist das BIOS / Board design einfach problematisch und bei Laptops kann man in den BIOS Einstellungen meistens eh nicht viel tun.
Ich würde vielleicht noch zu folgender drakonischen Massnahme greifen.
Laptop nochmal komplett neu aufsetzen und nach der Windows Installation direkt erstmal Windows Update abschalten, damit der sich nach der Installation vonWindows die ganzen Updates runterzieht. Mach die Messungen erstmal mit plain vanilla Win7 SP1.
Mit LatencyMon 4.02 (!!!) messen, wie weit die Kernel Latenzen denn überhaupt runtergehen können, in welchem Bereich die üblicherweise liegen, was sind die recurring peaks, welche "spikes" / Ausreisser gibt es bei den absoluten peaks.
Aber nimm am besten bei Windows 7 die LatencyMon version 4.02. Die hat Vorteile. Die für Windows 8 optimierte version 6 kann man in der config zwar für Windows 7 umstellen, so dass wieder auf kernel Ebene (genauer) gemessen wird, aber die gibt - wenn ich mich recht erinnere - doch sehr merkwürdige Werte aus. Also besser die 4.02er nehmen.
Installiere vielleicht noch den Chipset Treiber aber nicht mehr. Und dann versuchst Du erstmal, die BIOS Einstellungen so hinzubekommen, dass die LatencyMon "kernel Latency" Werte möglichst unter 100 besser noch unter 50µs bleiben. Ideal wären Werte unter 10µs, die hin und wieder einen peak unter 100µs haben. An der Stelle finde ich kannst Du am besten das BIOS einstellen.
Und dann machst Du jeweils 3 Minuten Messugen und notierst Dir die Werte. Danach wiederholst Du die Prozedur jeweils nach der Installation von den notwendigsten Treibern: Video, Ethernet, USB (wenn erforderlich), Mauspad, WLAN.
Dann würden mich mal die Ergebnisse interessieren.
Dann installierst Du FL und Dein Monster VST und schaust mal, wie dann die Ergebnisse sind.
Mit getuntem BIOS erreiche ich auf dem alten so wie auch meinem neuen System mit Server Board Werte bis unter auf 1,7µs. In der Regel schwanken die Werte im Bereich unter 10µs und haben Peaks unter 75µs.
Dein System kann auch meinetwegen 50µs haben, wichtig is, dass es zu keinen hohen Spikes kommt. Und das bekommst Du nur mit BIOS und Windows Tuning hin und auch nur dann, wenn es Dein System erlaubt.
Hier kannst Du die alte Version von LatencyMon, für Windows 7 Systeme, runterladen, die gibt es glaube ich auf der Hersteller Seite nicht mehr.
https://dl.dropboxusercontent.com/u/96192996/LatencyMon-4.02.exe
https://dl.dropboxusercontent.com/u/96192996/LatencyMon-4.02.exe.md5
Viel Erfolg, tja und leider, ohne Fleiß kein Preis. Aber wenn Du das so gründlich machst, dann hast Du Dein System im Griff. Dann mach ein Diskimage davon zB mit Acronis True Image 2014 (nicht 2015!), die sind die schnellsten beim sichern und recorvern der OS partition. Und siehe zu, dass Du OS und userdaten in verschiedenen Partitionen unterbekommst, dann kannst Du schneller das OS und installierte Programme recovern, als wenn es nur eine Partition gibt. Und ich würde Dir empfehlen direkt schon nach der 1. Windows Neu-Installation ein System Image anzufertigen. Falls Du Dir etwas verdaddelst, dann kannst Du viel schneller wieder neu aufsetzen. Was auch hilft ist, dass Du den Platz für Systemwiederherstellungspunkte ausreichend dimensionierst und vor der installation eines jeden Treibers einen solchen setzt, dann kannst Du auch mal schnell wieder einen schritt zurückkommen, falls Du mal einen schlechten oder falschen Treiber erwischt hast.
Grundsätzlich: das BIOS Tuning dient dazu, dass Du möglichst viel von dem Stromsparfunktionen der CPU etc abschaltest, damit Du möglichst eine stabile Clock und geringe Grundlatenz hinbekommst. Das Windows Tuning sorgt dann on top dafür, dass Windows nicht zu viele Resources verplempert bzw hier und da irgendwelche Aufgaben im Hintergrund ausführt, die dann auch beim Recording stören. Ein guter Tuning guide, den Du möglicherweise noch über google bekommen kannst ist dieser hier: "Windows 7-PC für den Audio-Einsatz als DAW optimieren".
