Harmoniert und leistet mein geplantes Equip etwas? (Rap)

[mosaik97]

Guten Abend!

Ich hatte vor, mir neues Equipment anzuschaffen. Der preisliche Rahmen war zwischen 500 und um die 1000 angesetzt. Gerade weil ich noch Schüler bin, muss ich wissen, ob sich denn das Equipment lohnt - oder ob es besser ist, das Geld zu sparen und bei meinem Magneto SE Electronics und dem UR22 zu bleiben, denn ein minimaler Qualitätsunterschied ist mir leider unter diesen Umständen zu wenig für 1000€.

Zuerst wäre da das Mic. Ein Neumann TLM 102 (https://www.thomann.de/de/neumann_tlm_102_nickel.htm) sollte es werden. In manchen Studios, wo auch Rap recorded wird, kommt das zum Einsatz, soweit ich mich erkundigen konnte.
Wird das denn eigentlich mit meiner Stimme harmonieren? Oder brauche ich ein Mic, das mehr Bass oder Höhen betont? Vielleicht kann mir da insofern schon jemand einen Tipp geben.

Das Interface, das UR22 von Steinberg (https://www.thomann.de/de/steinberg_ur22.htm) wollte ich eigentlich behalten. Bin damit vollkommen zufrieden, und ein Kollege von mir meinte, dass das auch dem Neumann-Mic gerecht wird, obwohl der Preis für das UR22 wirklich moderat ist.

Nun zu dem Punkt, bei dem mein Kollege und ich uns kein bisschen einig waren: Ich hatte vor, mir den SPL Goldmike 9844 zu zulegen (https://www.thomann.de/de/spl_goldmike_9844.htm?sid=50d318b0f7fe351ddde26f87d5ab5197). Die UVP dazu ist bei 865€, zurzeit bietet es Thomann für 479€ an. Laut Testberichten verleiht es der Stimme noch mal etwas Wärme und gleichzeitig viel Dicke, was für Rapvocals sehr wichtig ist. Mein Kollege meinte allerdings, das Geld kann ich mir sparen. Ich bräuchte kein Preamp - das beschaulich eingebaute Preamp im UR22 würde reichen.
Würde denn der Goldmike einen wesentlichen Unterschied bringen, oder geht das alles, wie mein Freund sagte, "durch gutes Mixing auch und ist 500€ günstiger" ?

Da ich keine Möglichkeit habe, irgendwo eine kleine Booth reinzusetzen, wollte ich mir noch folgenden Micscreen kaufen: https://www.thomann.de/de/se_electronics_reflexion_filter_project_stud.htm
Rentiert sich denn dann das Neumann-Mic überhaupt, oder ist der Micscreen voll ausreichend?

Mein Plan war, mit meinem Equipment auch Musikqualität zu liefern, die ich nach dem Mix und Master auch auf Itunes anbieten kann. Mein Kollege meinte, mit dem Equipment würde das gehen, was meint Ihr dazu? Vor allem bezüglich des Mic-Screens weis ich noch nicht so recht, vielleicht hat hier jemand damit Erfahrungen!

Alternativ zum Neumann TLM 102 hätte ich noch das halb so teure Rode NTA2 A im Petto. 300 Euro sind natürlich eine riesen Stange Geld, also wollte ich das Neumann-Mic auch nur kaufen, insofern man wirklich merkt, was man da im Raum stehen hat - auch, wenn er nicht gedämmt ist, sondern nur ein 100€ teurer Mic-Screen absorbiert.

Vielleicht gibt es ja auch zum Mic-Screen Alternativen, oder vielleicht günstigere Mic-Screens, die mehr Wirkung erzielen. Bin da auf Erfahrungen und Fachwissen angewiesen, das mehr sagt, als tausende Produktbeschreibungen.
Besonders was den Goldmike betrifft und ob er denn die knapp 500€ wert ist, oder ob gutes Mixing reicht.

Würde mich über ehrliches Feedback freuen!

Liebe Grüße aus Bayern

 

[AndiPaulo]

Soundqualität kann man nur bedingt kaufen.

Die Industrie will Zeugs verkaufen und will einem einreden was man alles für fedden Sound kaufen muss. Viel wichtiger ist aber: Gute Performance in gutem Raum, know-how bei der Nachbearbeitung. Das kannste nicht kaufen darum weiss ich nicht ob dich neues Equipment viel weiter bringen würde. Falls du Recording-Anfänger bist: lerne dein Zeugs gut aufzunehmen und gut zu bearbeiten, da haste erst mal mehr davon.

Von einem guten Mikro haste am meisten, den Rest kannste erst mal weglassen. Ob das TLM 102 zu deiner Stimme passt hab ich keine Ahnung, das musst du ausprobieren.

 

[stefangeidel]

Ehrliches Feedback möchtest du? OK.

1. Das Mikro geht in Ordnung.
2. Das Interface geht in Ordnung.
3. Das Neumann-Teil wird nur in sehr kleinen Studios gern genommen, weil das das einzige Mic von Neumann ist, dass sich die Anfänger leisten können und weil Neumann ja ne geile Marke ist...
4. Niemand weiß, welche Mics mit deiner Stimme harmonieren. Das wissen wir erst, wenn wir deine Stimme darüber (unter guten Aufnahmebedingungen) aufgezeichnet hören.
5. Du brauchst kein Goldmike. Lerne lieber, deine Stimme anständig zu mischen und
6. schaffe dir eine anständige Raumakustik für die Aufnahme.
7. Ein Reflexion Filter ersetzt keine Booth und
8. eine Booth ist in 95% aller Fälle zu vermeiden.
9. Weils so wichtig ist: Beschäftige dich mit dem Thema Raumakustik (hier im Unterforum).
10. Vergiss erstmal iTunes...

So das war alles in Kürze.

 

[mosaik97]

Soundqualität kann man nur bedingt kaufen.

Die Industrie will Zeugs verkaufen und will einem einreden was man alles für fedden Sound kaufen muss. Viel wichtiger ist aber: Gute Performance in gutem Raum, know-how bei der Nachbearbeitung. Das kannste nicht kaufen darum weiss ich nicht ob dich neues Equipment viel weiter bringen würde. Falls du Recording-Anfänger bist: lerne dein Zeugs gut aufzunehmen und gut zu bearbeiten, da haste erst mal mehr davon.

Von einem guten Mikro haste am meisten, den Rest kannste erst mal weglassen. Ob das TLM 102 zu deiner Stimme passt hab ich keine Ahnung, das musst du ausprobieren.

Ja, da hast du recht. Ich sage immer, was vor dem Mic passiert ist viel wichtiger als alles andere. Gerade bei Rap. Lieber nehm' ich die Doubles 10 mal auf, bis alles perfekt ist, als es dann Stunden vor dem PC nachzubearbeiten.
Allerdings werde ich mit meinem 70€ Mic nicht viel weiterkommen, wenn ich Musik auf Itunes bereitstellen möchte.
Weil Du sagtest "Gutem Raum". Reicht denn der Mic-Screen als Schutz?
Und gibt es Erfahrungswerte, ob das Neumann denn eher die Höhen,Tiefen oder die Mitten betont?

 

[mosaik97]

Ehrliches Feedback möchtest du? OK.

1. Das Mikro geht in Ordnung.
2. Das Interface geht in Ordnung.
3. Das Neumann-Teil wird nur in sehr kleinen Studios gern genommen, weil das das einzige Mic von Neumann ist, dass sich die Anfänger leisten können und weil Neumann ja ne geile Marke ist...
4. Niemand weiß, welche Mics mit deiner Stimme harmonieren. Das wissen wir erst, wenn wir deine Stimme darüber (unter guten Aufnahmebedingungen) aufgezeichnet hören.
5. Du brauchst kein Goldmike. Lerne lieber, deine Stimme anständig zu mischen und
6. schaffe dir eine anständige Raumakustik für die Aufnahme.
7. Ein Reflexion Filter ersetzt keine Booth und
8. eine Booth ist in 95% aller Fälle zu vermeiden.
9. Weils so wichtig ist: Beschäftige dich mit dem Thema Raumakustik (hier im Unterforum).
10. Vergiss erstmal iTunes...

So das war alles in Kürze.

Okay danke. Merkt man denn einen großen Unterschied zwischen dem Neumann und dem Rode NT2 A ? Ist das die 300 wert?
Kann nur leider mein Zimmer nicht mit Raumakkustik ausstatten und Dämmatten, da liegt bisschen das Problem.. Da muss ich kreativ tätig werden..
Und zu der 10. : Wieso? Itunes ist vorerst eine gute Methode, etwas Geld mit einer Single aus seiner Platte zu machen.

 

[Saurus]

...geht das alles, wie mein Freund sagte, "durch gutes Mixing auch..." ?

Logisch

https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Mischmaschine/192840/Post_2181803.html

 

[AndiPaulo]

Weil Du sagtest "Gutem Raum". Reicht denn der Mic-Screen als Schutz?

Keine Ahnung, hab so´n Dingens noch nie gehabt.

Es gibt Leute die in nen Kleiderschrank reinsingen, geht auch. Wenn du dann noch ein paar Haken in die Zimmerdecke schraubst und mit Schnur verbindest daß du ein paar Bettdecken drüber hängen kannst kriegste ne staubtrockene Aufnahme hin.

 

[mosaik97]

...geht das alles, wie mein Freund sagte, "durch gutes Mixing auch...?

Logisch

https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Mischmaschine/192840/Post_2181803.html

Man hört allerdings die schlechte Aufnahmequalität trotzdem, behaupte ich

 

[mosaik97]

Weil Du sagtest "Gutem Raum". Reicht denn der Mic-Screen als Schutz?

Keine Ahnung, hab so´n Dingens noch nie gehabt.

Es gibt Leute die in nen Kleiderschrank reinsingen, geht auch. Wenn du dann noch ein paar Haken in die Zimmerdecke schraubst und mit Schnur verbindest daß du ein paar Bettdecken drüber hängen kannst kriegste ne staubtrockene Aufnahme hin.

Kleiderschrank mi Gymnastikmatte drüber war bis jetzt mein "Geheim"rezept

 

[Saurus]

...geht das alles, wie mein Freund sagte, "durch gutes Mixing auch...?

Logisch

https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Mischmaschine/192840/Post_2181803.html

Man hört allerdings die schlechte Aufnahmequalität trotzdem, behaupte ich

Wirklich schlecht ist nur die Audioqualität vom Beat.




.

 

[stefangeidel]

Okay danke. Merkt man denn einen großen Unterschied zwischen dem Neumann und dem Rode NT2 A ? Ist das die 300 wert?
Kann nur leider mein Zimmer nicht mit Raumakkustik ausstatten und Dämmatten, da liegt bisschen das Problem.. Da muss ich kreativ tätig werden..
Und zu der 10. : Wieso? Itunes ist vorerst eine gute Methode, etwas Geld mit einer Single aus seiner Platte zu machen.

Nochmal - ich kenne deine Stimme nicht im Zusammenhang mit anderen Mics - vielleicht passt ein 5€-Aldi-Mic am besten zu dir... vielleicht braucht es aber auch ein U87...

Wenn du in deinem Zimmer keine Raumakustik verändern kannst, bringt dir auch teures Equipment nix... das ist als würdest du nen Formel 1-Wagen durch nen Acker jagen...

Wieso kein iTunes? Glaubst du denn ernsthaft, dass deine Aufnahmen gut genug für den Markt sind? Und dass man heute mit Musik noch Geld verdienen kann? Mach dir da keine Illusionen... Niemand kennt dich, du bist kein Ausnahmetalent (zumindest nichts, was ich aus der einen Aufnahme entnehmen konnte)... also, woher soll das Geld kommen?

 

[mosaik97]

Okay danke. Merkt man denn einen großen Unterschied zwischen dem Neumann und dem Rode NT2 A ? Ist das die 300 wert?
Kann nur leider mein Zimmer nicht mit Raumakkustik ausstatten und Dämmatten, da liegt bisschen das Problem.. Da muss ich kreativ tätig werden..
Und zu der 10. : Wieso? Itunes ist vorerst eine gute Methode, etwas Geld mit einer Single aus seiner Platte zu machen.

Nochmal - ich kenne deine Stimme nicht im Zusammenhang mit anderen Mics - vielleicht passt ein 5€-Aldi-Mic am besten zu dir... vielleicht braucht es aber auch ein U87...

Wenn du in deinem Zimmer keine Raumakustik verändern kannst, bringt dir auch teures Equipment nix... das ist als würdest du nen Formel 1-Wagen durch nen Acker jagen...

Wieso kein iTunes? Glaubst du denn ernsthaft, dass deine Aufnahmen gut genug für den Markt sind? Und dass man heute mit Musik noch Geld verdienen kann? Mach dir da keine Illusionen... Niemand kennt dich, du bist kein Ausnahmetalent (zumindest nichts, was ich aus der einen Aufnahme entnehmen konnte)... also, woher soll das Geld kommen?

Danke schon mal so weit.
Reicht denn ein ordentlich gedämmter Kleiderschrank, wo das Mic drin' steht?
"Für den Markt" ist dann in meinem Fall die Fanbase, die nicht durch die Decke schießt, aber da ist. Würde mit den Kosten für Itunes etc. ca. 100-200 Profit daraus schlagen, was natürlich als Schüler wichtig ist, wenn man das Equip und die Produktion wieder reinholen möchte. Blind würde ich natürlich keinen Track zum Verkauf anbieten, denn wie Du schon sagtest: Wer fremdes soll denn darauf aufmerksam werden und das kaufen.
Btw: Ausnahmetalente gibt es im Rapgenre nicht wirklich behaupte ich. Im Rap geht es nicht darum, Oktaven mit einer unverkennbaren Stimme zu singen, Rap fällt da ja ein wenig aus der Reihe. Rap ist auch sehr viel Übungssache. Flow ist niemanden angeboren, der kommt nur durch Übung und indem man sich aufnimmt und kuckt, wo es noch hakt, und dann genau das verbessert. Man kann allerdings als Rapper "nebenbei" ein guter Musiker sein, selbst Beats bauen oder z.b. melodische Parts einbauen. Das ist nur meine Meinung dazu.

 

[stefangeidel]

Akzeptiert - jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung.

Meine dazu: Es gibt keinen erfolgreichen Musiker (auch im Rap), die nicht schon ein herausragendes Talent mitgebracht haben, bevor sie sich das erste Mal mit Musik beschäftigt haben.

Und zum Profit (Quelle: Rolling Stone Magazine):

So wie ich das verstehe, wärst du der Songwriter und das Studio, das die Aufnahmen macht, wird sicher auch einen Anteil haben wollen... Es bleiben dir also 7%...

Für 100€ Profit bräuchtest du also 1500€ an Einnahmen...

Jetzt zieh mal aus deiner Fanbase alle Leute ab, die sich das Album über nichtkommerzielle Vertriebswege besorgen oder schlicht kein Interesse daran haben... Von den umsatzbringenden Leuten ziehst du dann noch welche ab, die nicht das komplette Album kaufen sondern nur den ein oder anderen Song...

Also ICH würde für 1500€ an Einnahmen eine treue Fanbase von mindestens 1000 Leuten voraussetzen...

 

[mosaik97]

Akzeptiert - jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung.

Meine dazu: Es gibt keinen erfolgreichen Musiker (auch im Rap), die nicht schon ein herausragendes Talent mitgebracht haben, bevor sie sich das erste Mal mit Musik beschäftigt haben.

Und zum Profit (Quelle: Rolling Stone Magazine):

So wie ich das verstehe, wärst du der Songwriter und das Studio, das die Aufnahmen macht, wird sicher auch einen Anteil haben wollen... Es bleiben dir also 7%...

Für 100€ Profit bräuchtest du also 1500€ an Einnahmen...

Jetzt zieh mal aus deiner Fanbase alle Leute ab, die sich das Album über nichtkommerzielle Vertriebswege besorgen oder schlicht kein Interesse daran haben... Von den umsatzbringenden Leuten ziehst du dann noch welche ab, die nicht das komplette Album kaufen sondern nur den ein oder anderen Song...

Also ICH würde für 1500€ an Einnahmen eine treue Fanbase von mindestens 1000 Leuten voraussetzen...

Ja, da gebe ich dir Recht. Ich bin allerdings bei weitem kein überragender Musiker. Ich hasste als Kind den Klavierunterricht und hab ihn auch hingeworfen dann, er war zu langweilig um mich zu begeistern. Auch war ich nicht wirklich gut darin. Ich bin auch niemand, der sich hinsetzen kann und die schönsten Aakkordfolgen zustande bringt. Ich höre nur lediglich liebend gerne Musik. Aber musikalisches Talent im klassischen Sinne hatte ich nie. Für Rap allerdings habe ich extrem gutes Feedback bekommen, obwohl ich erst seit eineinhalb Jahren wirklich aktiv tätig bin. Über einen Moderator von Rapflash, der mir auch einen Artikel schrieb, bekam ich sogar Feedback von Sierra Kidd (folgten sich auf Twitter und hatten gutes Verhältnis zueinander), der sagte ich hätte "krasses Talent", was mich sehr freute. Soll auf keinen Fall hochtrabend klingen - oh nein! Eigentlich zweifel ich immer an meiner eigenen Musik und dem drum herum! Nur finde, das ist ein gutes Beispiel, dass es im Rap anders laufen kann. Vielleicht verstehst du meinen Gedankengang, auch wenn du nicht meiner Meinung bist. Aber das ist Nebensache hier in dem Thread.
Ich bin ungesigned, gerade weil mir sonst ein großer Teil des Gewinnes wegfällt. Und da ich mir die Fanbase selbst aufgebaut habe - wieso dann Geld an das Label abdrücken.
Da kümmere ich mich selber um das alles und habe mehr davon - meine Meinung.

 

[tomric]

Und da ich mir die Fanbase selbst aufgebaut habe - wieso dann Geld an das Label abdrücken.

Insofern würde ich mir etwaige digitale Vertriebswege sparen, 'ne LP oder EP-CD produzieren und die bei etwaigen Gigs, soziale Netze, usw. bewerben und an die Fans bringen. Wenn's im kleinen Rahmen starten soll, gibt es auch genug Anbieter, die einem bedruckte CD-Rohlinge und Verpackung zum selber brennen produzieren, wenn man sich Masteringstudio und/oder Presswerk sparen möchte…

 

[mosaik97]

Und da ich mir die Fanbase selbst aufgebaut habe - wieso dann Geld an das Label abdrücken.

Insofern würde ich mir etwaige digitale Vertriebswege sparen, 'ne LP oder EP-CD produzieren und die bei etwaigen Gigs, soziale Netze, usw. bewerben und an die Fans bringen. Wenn's im kleinen Rahmen starten soll, gibt es auch genug Anbieter, die einem bedruckte CD-Rohlinge und Verpackung zum selber brennen produzieren, wenn man sich Masteringstudio und/oder Presswerk sparen möchte…

Allerdings: Werden nicht alle verkauft, bleib ich darauf sitzen.
Aber werde mich da mal über Kosten etc. informieren, danke für die Anregung

 

[SuoerTrooper]

Ich verstehe immer nicht was die Rapper mit dem Goldmike wollen???

 

[Saurus]

Und da ich mir die Fanbase selbst aufgebaut habe - wieso dann Geld an das Label abdrücken.

Insofern würde ich mir etwaige digitale Vertriebswege sparen, 'ne LP oder EP-CD produzieren und die bei etwaigen Gigs, soziale Netze, usw. bewerben und an die Fans bringen. Wenn's im kleinen Rahmen starten soll, gibt es auch genug Anbieter, die einem bedruckte CD-Rohlinge und Verpackung zum selber brennen produzieren, wenn man sich Masteringstudio und/oder Presswerk sparen möchte…

Allerdings: Werden nicht alle verkauft, bleib ich darauf sitzen.
Aber werde mich da mal über Kosten etc. informieren, danke für die Anregung

Ich denke, Du musst Dir eine andere Grundhaltung zulegen.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass insbesondere im Musicbiz ganz andere Amortisationszeiten gelten oder sich gewisse Investitionen überhaupt niemals rechnen[sup]1[/sup].

Außerdem gibt es sowas wie Anschubfinanzierung und Werbe-Etats.

Du schriebst hier irgendwo mal sowas wie: "Ich kann [will] doch nicht mehr Geld für´s externe Mischen bezahlen, als ich für Interface und Mic ausgegeben habe."

Doch! Es sei denn, Du kriegst das selbst gebacken. Und selbst dann hast Du noch nichts platziert und ein finanzieller Erfolg ist völlig ungewiss.





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[sup]1[/sup] Eine Episode aus 1. Hand:

Vier ganz junge Bübchen aus meinem Umfeld wollten Rockstars werden. Also schnallten sie sich Gitarren vor den Bauch und besorgten sich ein Drum. Sie bastelten etwa 5 eigene Songs und gingen dann damit raus an die Öffentlichkeit. Natürlich waren sie furchtbar schlecht - in allen Belangen. Dennoch wurden sie überall gefeiert. Warum? WELPENBONUS.
Eines Tages wurde ein namhafter Produzent auf sie aufmerksam. Er dachte sich, ich habe schon einer Teenieband auf den Thron verholfen. Das klappt definitiv auch dieses Mal.
Die Jungs wurden jeder für sich einem persönlichen Coaching unterworfen. Mehrmals die Woche pendelte ein Shuttle mit den einzelnen Jungs zwischen ihrer Heimatstadt und einer Metropole hin und her, um Gesangs-, Gitarren-, Drum- und Bandtraining zu vollführen - das Ganze mindestens 1 Jahr lang. Im zweiten Halbjahr wurde in hochprofessionellen Tonstudios mit ihnen dann eine Platte produziert.
Als die Platte fertig war, hausierte der Produzent damit bei den dicksten Labeln und pokerte sogar.
Es kam dann auch zu einem Majordeal. Allerdings verlangte das Label, die Platte komplett zu überarbeiten, weil sie zu sehr nach des Produzenten ersten großen Wunderwerks klang. Also musste man wieder wochenlang in die oben genannten Studios gehen und neu produzieren.
Das Label segnete die Platte irgendwann ab und es wurden ein paar Musikvideos gedreht. Parallel wurde sich bei der Bravo eingekauft, um massenhaft Artikel über diesen Act platzieren zu können.
Im Hintergrund wurstelte ein Team von Anwälten an der rechtlichen Ausgestaltung der ganzen Schose.
Das Label setze die Combo dann ins Vorprogramm eines ihnen unterstellten Superstars.
Als die Minitour losging, stand plötzlich ein schwarzer Nighhtliner vor dem Proberaum der Kids und ab ging´s. (Sie haben die Shows übrigens in Vollplayback spielen müssen. Da sollte einfach nix schiefgehen.)
Auf Youtube wurde gepusht und innerhalb kürzester Zeit stand der Zähler irgendwo bei knapp einer halben Mio.
Die Bravo-Artikel wurden gestreut etc. etc.

ABER: Die Downloads bei iTunes & Co. liefen bescheiden. Es kam zu wenig bei rum.

Das Label kündigte innerhalb kürzester Zeit den Deal und Ende da. Die Band bekam dann aber noch ein paar Taler Schmerzensgel und war dann tot.

Was will ich damit sagen:
Der Produzent, der finanziell in Vorleistung gegangen war, bekam seine Kohle nicht mehr rein.
Ich schätze, er hat für Coaching, Tonstudios, Anwälte, Werbung etc. ungefähr ein halbe Mio EUR versenkt.
Es hätte natürlich auch klappen können. Das tut es aber nicht immer und nicht mal in diesem Beispiel mit ordentlich Vitamin B.





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[tomric]

Allerdings: Werden nicht alle verkauft, bleib ich darauf sitzen. Aber werde mich da mal über Kosten etc. informieren, danke für die Anregung

Wir haben in unserer Band für unsere Demo-CDs diese Variante incl. simpler Kartonschuber (2 seitig, 4-Farbdruck) gewählt. Die Kosten sind im Vergleich zu einer Pressung recht überschaubar (z.B. 200 Stück ca. 260 Euro), auch wenn kleinere Mengen teuerer sind und man kann halt jederzeit einfach nachordern...

 

[Cruba]

Moin mosaik...

Also was ich gehört habe ist für mich Standard, as das musikalische angeht. Die Qualität ist sicherlich erheblich verbesserungswürdig.

Nun ist die Frage wo die musikalische Reise überhaupt hingehen soll. Bist Du ein bodenständiger Typ, der sein Din macht und es "schön wäre" wenn sich eine Fanbase aus eigenem Antrieb bildet und Dir folgt, oder willst Du die Fanbase zwingen und Dir erkaufen.

Gerade in diesem ganzen HipHop Bereich geht es doch schon lange nicht mehr um musikalische oder gedankliche Inhalte. Geschätzt 1000 Pesonen schreiben wärend ich hier tippe irgendwelche Texte wie gut oder schlecht die Welt oder das eigene Leben ist und packen etwas Musik und Beat drunter.

Wenn Du wirklich erfolg haben willst musst Du als Person und mit der Musik aus der Masse herausstechen. Das sehe ich nicht. Gerade dann wird es für mein Empfinden schwer sich bei solchen 0815 Konsumbörsen wie iTunes durchzusetzen. All diese Portale haben eine Aufmerksamkeisspanne, die weit unter der eines Hundes ist und wenn man dann im Pool verschwindet, hat man auch keine Handhabe wieder an die Oberfläche zu kommen.

Rein technisch gesehen würde ich folgendes machen:

1) Kein weiteres Geld in Ausrüstung stecken

2) keinen dubiosen, dahergelaufenen Manager oder ein ebensolches Label an mich ranlassen

3) mir ein wirklich gutes, gesprächsbereites Studio suchen, welches in dem Bereich Referenzen hat und um Mithilfe bitten. Das sind gute Kontakte die man sich aufbauen kann und wenn man sich riechen kann, ist es kein Problem, sich mal eine Stunde zusammenzusetzen. Da holt man sich dann Tips ab, wie man im sich qualitativ verbessern kann.

Das muss übrigens keins von diesen superdupercoolen Studios sein, die mit krassen Namen rumwerfen. Es soll ein Studio sein, welches sich soundtechnisch auskennt und das kann auch ein Studio sein, welches vornehmlich nicht in die HipHop Szene involviert ist.

4) eine eigenmotivierte Kampagne starten. Ich hatte das Glück, mal so einen Rider für eine Werbekampagne für ein neues Phil Collins Album(But sereously) von WEA in die Hände zu bekommen. Da ist wirklich minutiös aufgelistet wann wo welches dämliche Plakat wie lange hängt und wie lange wo und was im Radio beworben wird.

Sowas kannst Du ganz alleine machen. Überleg Dir, welche klassischen Kommunikationskanäle Du erreichen kannst, schaff Dir Kontakte und setze nicht auf irgendein virales Youtube Traumgebilde.

Lokale Radiosender, Lokale Zeitung, Interviews, Fototermine, Nadelstichtaktik über vielleicht 1-2 Jahre. Du kannst Dich allein aufbauen.

Noch ein lieb gemeinter Tip: Höre feinfülig hin, wer Dich lobt, welche Leute Dir was sagen. Ich sag' Dir auch warum:

Akzeptiert - jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung.

Meine dazu: Es gibt keinen erfolgreichen Musiker (auch im Rap), die nicht schon ein herausragendes Talent mitgebracht haben, bevor sie sich das erste Mal mit Musik beschäftigt haben.

Und zum Profit (Quelle: Rolling Stone Magazine):

So wie ich das verstehe, wärst du der Songwriter und das Studio, das die Aufnahmen macht, wird sicher auch einen Anteil haben wollen... Es bleiben dir also 7%...

Für 100€ Profit bräuchtest du also 1500€ an Einnahmen...

Jetzt zieh mal aus deiner Fanbase alle Leute ab, die sich das Album über nichtkommerzielle Vertriebswege besorgen oder schlicht kein Interesse daran haben... Von den umsatzbringenden Leuten ziehst du dann noch welche ab, die nicht das komplette Album kaufen sondern nur den ein oder anderen Song...

Also ICH würde für 1500€ an Einnahmen eine treue Fanbase von mindestens 1000 Leuten voraussetzen...

Ja, da gebe ich dir Recht. Ich bin allerdings bei weitem kein überragender Musiker. Ich hasste als Kind den Klavierunterricht und hab ihn auch hingeworfen dann, er war zu langweilig um mich zu begeistern. Auch war ich nicht wirklich gut darin. Ich bin auch niemand, der sich hinsetzen kann und die schönsten Aakkordfolgen zustande bringt. Ich höre nur lediglich liebend gerne Musik. Aber musikalisches Talent im klassischen Sinne hatte ich nie. Für Rap allerdings habe ich extrem gutes Feedback bekommen, obwohl ich erst seit eineinhalb Jahren wirklich aktiv tätig bin. Über einen Moderator von Rapflash, der mir auch einen Artikel schrieb, bekam ich sogar Feedback von Sierra Kidd (folgten sich auf Twitter und hatten gutes Verhältnis zueinander), der sagte ich hätte "krasses Talent", was mich sehr freute. Soll auf keinen Fall hochtrabend klingen - oh nein! Eigentlich zweifel ich immer an meiner eigenen Musik und dem drum herum! Nur finde, das ist ein gutes Beispiel, dass es im Rap anders laufen kann. Vielleicht verstehst du meinen Gedankengang, auch wenn du nicht meiner Meinung bist. Aber das ist Nebensache hier in dem Thread.
Ich bin ungesigned, gerade weil mir sonst ein großer Teil des Gewinnes wegfällt. Und da ich mir die Fanbase selbst aufgebaut habe - wieso dann Geld an das Label abdrücken.
Da kümmere ich mich selber um das alles und habe mehr davon - meine Meinung.

Wer zum Teufel ist "einen Moderator von Rapflash" und wer ist "Sierra Kidd"? Ich hab' weder jemals was von Rapflash noch von Sierra Kid gehört und wenn ich mich erst im Inet darüber informieren muss, dann sind es an den Haaren herbeigezogene Referenzen.

Auf der anderen Seite natürlich dienlich für die von mir angesprochene Kampagne. Die beiden Kontakte kann man ja dafür nutzen, wenn die wirklich was taugen.

Unmusikalisch zu sein ist natürlich nicht unbedingt ratsam. Glaube ja nicht, das da draussen in dem Bereich HipHop viele reine MC's rumlaufen. Ich verweise gern auf die Sängerin Sheila E. Die ist nicht einfach nur Sängerin, die spielt Drums & Percussion und zwar auf zimlich hohem Niveau für den Hausgebrauch. Kate Bush ist nicht "nur" Sängerin. Die kann Synthesizer besser programmieren als jeder hier im Forum. Denk da mal drüber nach. Du brauchst nämlich auch etwas Pulver zum verschiessen und zudem bist Du produzenten nicht hilflos ausgeliefert.

Unsigned zu sein ist in Deiner Position momentan besser, ich würde Schülern das Signen sowieso nicht raten, weil die absolut keine Erfahrung haben.

Einfach nen Mikro in die Hand nehmen und Erfolg haben klappte schon in den 70gern nicht. Das Masse/Qualität Verhältnis war damals durch den Psychadellic & Progrock Hype ähnlich wie jetzt gerade in Deinem Bereich.

Nimm Dir mal ein paar Blatt Papier und mach Dir n' paar Listen:

Musiker, Labels, Lokalradiosender, Studios, Lokalzeitungen
1) bestehende Kontakte (mit Wertung/Einstufung nach Recherche, wie wertvoll die wirklich sind)
2) benötigte Kontakte
3) wünschenswerte Kontakte

2 Jahres Kampagne
1) Interviews (Radio/Zeitung)
2) Verteilaktionen CD/Platte
3) Auftritte/Kooperationen(featuring xyz)
4) was weis ich... hier fängt Deine Arbeit an

Checkliste
1) was zu erreichen ist
2) was erreicht wurde

Naja, irgendwie so... Viel Glück und keep the forum informed!