Habt ihr irgendwelche Dogmen...

Die einen nennes es die längste Serviette der Welt... für die Anderen ist es einfach nur Toilettenpapier. :D
 
Ah. :D

Hmm, naja, ich find: Eigentlich ist es doch wurscht, wie ein Song hergestellt wurde. Wieso kümmert dich das so sehr, ob das jetzt getriggert oder real ist, ge-melodynet oder nicht?

Das ändert ja an der Musik, die du da hörst, kein Stück.

Klar, gewisse Leute brauchen die Authentizität, um Ehrfurcht vor dem Stück oder dem Musiker zu haben. Das sind dann auch oft die, die vor Satriani oder Malmsteen in die Knie geben, dem Produzenten der Backstreet Boys aber am liebsten die Fresse einschlagen würden.
 
Ich würd auch eher von ner Umverteilung des Handwerks sprechen. Entweder die Band kanns oder der vor der Mattscheibe, wenn die erstere es nicht so konnte.
 
Die Grenzen verschwimmen doch sowieso. Wer weiß denn schon konkret, wer welches Solo in einem Durch gespielt wurde, oder wo wie geschnitten, gepitcht oder sonst was wurde? Wer traut sich zu, von 10 Metal-Produktionen fehlerfrei zu benennen, was wo getriggert wurde?

Peinlich kanns nur werden, wenn man die Studio-Performance mit der Live-Performance vergleicht, da kennt sicher jeder diverse Diskrepanzen...
 
goldendawn schrieb:
... um aufs Thema zurückzukommen:

Ich finde, weder "auf jeden Fall triggern", noch "auf keinen Fall triggern" sollte ein Dogma sein. Triggern erweitert doch nur die Möglichkeiten, und mehr Möglichkeiten zu haben, ist doch nie verkehrt!

Da gebe ich dir recht - aber du sprichst aus der Warte desjenigen, der mit vielen verschiedenen Musikern/Bands zurande kommen muss, die auch alle unterschiedliche Fähigkeiten und Vorstellungen haben. Daher ist es sinnvoll sich alle Möglichkeiten offen zu halten.

Ich unterliege aber nicht dieser Beschränkung - es würde mir auch nicht im Traum einfallen mit jemandem zusammenzuspielen von dem ich denken würde, dass man das ja dann im Studio alles geradebiegen kann was dieser Mensch da so fabriziert. Das ist für mich Dilettantismus.

Mit dieser Thematik beschäftige ich mich nur einmal - in dem Moment wo es darum geht ob man miteinander Musik macht oder nicht.
 
Zusammen wirklich fruchtbar und gut Musik machen können, das ist für mich fast noch seltener, als einen wirklich guten Freund zu finden (auch wenn sich das jetzt schmalzig anhört) - musikalisch passt es wahrscheinlich öfters bzw. eher, aber menschlich, musikalisch und von den Zielen her... da kann ich nur jede Band beglückwünschen, die da eine gute Chemie hat und das auch mit allen Mitgliedern über längere Zeit durchziehen kann....
 
leider nur zu wahr :heul:
 
goldendawn schrieb:
... da kann ich nur jede Band beglückwünschen, die da eine gute Chemie hat und das auch mit allen Mitgliedern über längere Zeit durchziehen kann....

Gründungsjahr: 1985
Gründungsmitgliederanzahl (damals):5
Gründungsmitgliederanzahl (bis vor kurzem):3

ich nehme die Glückwünsche einfach mal an :D
 
LetUBleed schrieb:
fretboardjunkie schrieb:
Mein Dogma ist, bloß nie ein Erkenntnis-Allergiker zu werden.

@LetUBleed: Kennst Du den Effekt, dass etwas, das Du aufgenommen hast, mit etwas zeitlichem Abstand eine komplett andere Wirkung auf Dich hat? Die Wirkung bestimmt Dein Urteilsvermögen. Dein Urteilsvermögen lässt Dich z.B. für das Arrangement oder die Instrumentierung bestimmte Entscheidungen treffen. An anderen Tagen kommst Du zu anderen Ergebnissen. Wenn Du erzählst, dass Du stets optimal entscheidest, dann lebst Du in einem abgeschlossenem Mikrokosmos.


Mist - da ist mir doch tatsächlich einer auf die Schliche gekommen *grummel*. Du hast dich nicht zufällig mit Erkenntnistheorie beschäftigt? Jedenfalls ist meine kleine Absolut-Solipsistische-Trutzburg uneinehmbar. :D

Täglich... ich stelle mir andauernd die Frage, warum ich so Vieles nicht in den Schädel bekomme.

Ooch.. das ist ja auch vollkommen in Ordnung, solange Du nicht Deinen eigenen Kosmos mit denen anderer verwechselst...

Autisten der Welt... vereinigt euch! :-D

Bist Du das selbst auf Deinem Avatar? *sabber*
 
fretboardjunkie schrieb:

Bist Du das selbst auf Deinem Avatar? *sabber*

nein, das ist meine hässliche Schwester - wir schöneren dürfen uns nur verschleiert unter Normalsterblichen bewegen :bang:
 
Stimmt. Musik ist Kommunikation. Das ist ein Dogma für mich. Nicht ist besser als die spontane Interaktion zwischen Musikern, die sich sowohl menschlich als auch musikalisch verstehen und die Willens und fähig sind, aufeinander einzugehen (und sich überhaupt gegenseitig wahrnehmen). Das ist ein Grund für mich, Musik zu machen (wobei ich gerade im Moment die Schnauze von psychotischen Mitmusikern einfach voll habe :-D )

Ein Stück zu produzieren ist etwas komplett anderes. Die innere Erlebniswelt des Musikers ist nicht einfangbar. Selbst live gespielte Musik ist nur unzureichend reproduzierbar (Denke, dass Wolfgang dazu eine Menge sagen kann). Aber das macht nix, schließlich geht es um die innere Erlebniswelt des Konsumenten. Und wenn eine Kakophonie stört, oder ein misslungenes Arrangement, oder ein Fehlgriff im Instrumentarium, oder es holpert, oder poltert, oder scheppert, oder die Aufmerksamkeit auf elendig lange Hallfahnen gelenkt ist, statt auf die Stimme, oder, oder, oder... dann funktioniert es halt nicht. Das ist dann eher des Produzenten Job.
 
LetUBleed schrieb:
fretboardjunkie schrieb:

Bist Du das selbst auf Deinem Avatar? *sabber*

nein, das ist meine hässliche Schwester - wir schöneren dürfen uns nur verschleiert unter Normalsterblichen bewegen :bang:

Aaaah... ja. Ich verstehe.

Und wer kriecht ihr da in den Arsch?
 
fretboardjunkie schrieb:

Aaaah... ja. Ich verstehe.

Und wer kriecht ihr da in den Arsch?

Welch schnöde Worte für solch ein reizendes Gesäß ts ts ts

Da soll noch jemand auf dem Bild sein? Ich sehe da nur ein Wesen - und da sage mal einer, unkontrollierter Verzehr von Froschpillen soll unbedenklich sein...

;)

EDIT: sry von nun an nur wieder In-Topic...
 
Leute, bitte wieder back to Topic!
 
Ähem.. ok ... *hrm* *hüstel* Bitte vielmals um Entschuldigung. Ich vergaß sowohl mich, als auch Sitte, Anstand, Moral.

Und Dogmen.

Ich schrieb ja schon vorher (oder wollte ich es nur schreiben?), dass Lehrsätze keinesfalls die Realität ersetzen sollten. Sie können sie zwar beschreiben und ihrer inneren Logik Ausdruck verleihen, aber Dogmen an sich sind, wenn man sie als unumstößlich betrachtet (was ja immanent ist), vielleicht sogar eher schädlich als nützlich. Anfangs, wenn man sich mit einer Materie zu beschäftigen beginnt, helfen sie, indem sie dem Lernendem die Materie nahe bringen können. Aber irgendwann sollte jeder selbst entscheiden können, ob und wo Grenzen aufrecht erhalten werden.

Beispiel Zappa: Das Thema kam ja vorhin auf... ich habe mal eine [g=420]CD[/g] mit 2 Stunden Gitarrensoli von Zappa ertragen. Was ich kapiert habe, ist, dass seine nun wirklich nicht hochtechnische und improvisative Art zu spielen (für "strat abuse" hatte er einen "italian bastard" namens Steve Vai in der Band) etwas hatte, nämlich innere Strukturen. Phrasierungen. Formal war das nicht gerade das, was ich von einem Gitarristen erwarten würde, aber es hatte trotzdem Substanz (die von Vielen gar erst erbracht wird).

Oder anders gesagt: Hören! ist ein weiteres Dogma, wenn man sich mit Musik beschäftigt. Zuhören. Dogmen (im Sinne von Regeln) dagegen warten nur darauf, gebrochen zu werden. Ob (J.S.) Bach wohl Hendrix gemocht hätte?
 
fretboardjunkie schrieb:

Oder anders gesagt: Hören! ist ein weiteres Dogma, wenn man sich mit Musik beschäftigt. Zuhören. Dogmen (im Sinne von Regeln) dagegen warten nur darauf, gebrochen zu werden. Ob (J.S.) Bach wohl Hendrix gemocht hätte?

Naja - hören ein Dogma? Ich würde das eher als eine Art Hörgewohnheit ansehen - wobei ich mir da im klaren bin, dass es auch Leute gibt die jegliches Vorhandensein von Hörgewohnheiten leugnen. (Ich hatte da mal eine längere Diskussion mit einem Komponisten für Neue Musik, der vehement diese These vertrat - klar man muss sich ja einreden, dass die Chance besteht, mit seiner12-Ton-Musik den Markt zu erobern *sfg*)

Aber im Endeffekt läuft doch diese ganze Geschichte hier mit Dogmata nur auf eins heraus - alle fordern man solle offen sein für alles. Und wenn man offen war für gewisse Sachen? Hat man dann das Recht zu sagen - das will ich auf keinen Fall? Muss man dann immer noch die Welt durch die rosarote "alles ist gut, alles ist nett"-Brille betrachten?

Da habe ich doch bei Ari, hier im Forum, in der Signatur einen netten Satz gelesen: "Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht dicht sein!" ;) (@Ari sry für das Zitat - aber es passt zu gut)
 
Mein "Dogma":

Wenn schon dekadent, dann ...

diamonds11.jpg



:D *duckundwech*
 
- sei fleißich, mach drei-dreißich :D
 
LetUBleed schrieb:
fretboardjunkie schrieb:

Oder anders gesagt: Hören! ist ein weiteres Dogma, wenn man sich mit Musik beschäftigt. Zuhören. Dogmen (im Sinne von Regeln) dagegen warten nur darauf, gebrochen zu werden. Ob (J.S.) Bach wohl Hendrix gemocht hätte?

Naja - hören ein Dogma? Ich würde das eher als eine Art Hörgewohnheit ansehen - wobei ich mir da im klaren bin, dass es auch Leute gibt die jegliches Vorhandensein von Hörgewohnheiten leugnen. (Ich hatte da mal eine längere Diskussion mit einem Komponisten für Neue Musik, der vehement diese These vertrat - klar man muss sich ja einreden, dass die Chance besteht, mit seiner12-Ton-Musik den Markt zu erobern *sfg*)

Aber im Endeffekt läuft doch diese ganze Geschichte hier mit Dogmata nur auf eins heraus - alle fordern man solle offen sein für alles. Und wenn man offen war für gewisse Sachen? Hat man dann das Recht zu sagen - das will ich auf keinen Fall? Muss man dann immer noch die Welt durch die rosarote "alles ist gut, alles ist nett"-Brille betrachten?

Da habe ich doch bei Ari, hier im Forum, in der Signatur einen netten Satz gelesen: "Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht dicht sein!" ;) (@Ari sry für das Zitat - aber es passt zu gut)


Nö. Ich werde mich stets gegen das Zitat wehren, weil ich mich keinesfalls jemals von Scheuklappen leiten lassen werde. Das ist eine ziemlich krasse Form des fremdbestimmt Seins. Ich muss nicht alles annehmen. Aber ich möchte es selbst ablehnen (wie Ari sich hier liest, meinte er es vielleicht ja sogar eher in dieser Form, aber der Wortsinn des Zitats ist ein anderer)

Ich denke, es geht darum, sich selbst in die Lage zu versetzen, bewusste Entscheidungen treffen zu können. Wer das nicht kann, und mit weniger zufrieden ist: Biddeschön, mach ma'. Aber nicht meine Baustelle.

Hören ist für mich zentraler Bestandteil des Musikmachens. Ist nun einmal die einzige Möglichkeit, Musik mit den Sinnen zu erfassen.

Hörgewohnheiten sind für mich ein anderes Thema. Trotzdem gibt es auch hier Dinge, die vielleicht so etwas wie Konstanten sind. Helmholtz (der mit den Resonatoren) hat ein Buch dazu geschrieben... ich suche es noch. Aber darin geht es genau um diese Themen: "Die Lehre vom Tonempfinden als physiologische Grundlage für die Theorie der Musik" Leider vergriffen... falls es jemand hat, immer her damit!
 
Also,ich finde,wenn jemand aus irgendwelchen für ihn wichtigen Gründen ein Dogma, wie soll ich sagen, annimmt oder erschafft, und sich daran halten möchte, dann wird das ein Teil des persönlichen Stempels sein, den er seiner Musik aufdrückt. Ich meine, es muss nicht unbedingt ein Hinderniss sein,denn so etwas macht jemand bewusst, meistens gibt es ja einen Grund, warum so ein Dogma entsteht. Muss nicht sein das automatisch die Musik die der jeweilige erschafft darunter leidet...sie wird einfach in eine bestimmte Richtung gelenkt...vermutlich in die,wo sie auch hin sollte...

Gruss
Frostberg
 

Ähnliche Themen

moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Testberichte Test: Nord Drum 3P
Antworten
2
Aufrufe
7K
goldline
goldline
moonbooter
Antworten
7
Aufrufe
29K
pitto
pitto
Can
Antworten
15
Aufrufe
135K
Asmotiv
A
R
Antworten
1
Aufrufe
37K
WaldebeatZ
WaldebeatZ

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben