Gesangskabine

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enaxena

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Hallo,

ich bin neu hier und mache mich wahrscheinlich gleich unbeliebt, weil dieses Thema schon oft genug vorgekommen ist. Aber ehrlich gesagt liest man soviel verschiedenes und jeder sagt was anderes - da wirds echt kompliziert...

Also, mein Problem:
Ich plane, in meinen Kellerraum eine Gesangskabine zu bauen. Die Größe würde ich mir etwa 2,5m x 1,7m x 2m (LxBxH) vorstellen. Geht aber auch kleiner, wenn das für meinen Gebrauch ausreicht.

Im Endeffekt geht es mir vor allem darum, dass ich ohne meine ganzen Nachbarn in unserem Haus zu stören, meine Gesangsproben regelmäßig machen kann. Das heißt, dass die Box nach AUßEN hin zumindest großteils schalldicht ist.

Innen soll sie jedoch so beschaffen sein, dass es noch einen guten Klang gibt. Das heißt, das Singen soll Spaß machen - nicht dass meine Stimme da drin total erstickt... :-s

Ich will da drin aber nicht unbedingt aufnehmen - zumindest ist dies nicht meine 1. Priorität...

Hättet ihr Tipps, wie ich die Kabine für meinen Gebrauch konstruieren sollte?
Ich hoffe, es können mir hier ein paar wirklich Erfahrene weiterhelfen, denn von Eierpappe und co. lass ich mich nicht wirklich überzeugen...

Danke schon mal für Eure Hilfe!
 
enaxena schrieb:
Hallo,

ich bin neu hier und mache mich wahrscheinlich gleich unbeliebt, weil dieses Thema schon oft genug vorgekommen ist. Aber ehrlich gesagt liest man soviel verschiedenes und jeder sagt was anderes - da wirds echt kompliziert...


ach,
und Du meinst wenn Du jetzt den 10tausendsten Thread zum Thema aufmachst
wird es unkomplizierter?!?!? und alle sagen jetzt das Gleiche?
 
Danke für die "freundliche Hilfe"! *kopfschüttel*

Es tut mir ja leid, wenn das nun schon der 10tausendste Thread zu diesem Thema ist!
Aber ich recherchier hier schon die ganze Zeit rum und finde nunmal nichts, was auf meine Vorstellung passen würde.

Ich mein, den meisten geht es bei einer Gesangskabine schließlich darum, darin Songaufnahmen zu machen. Ich will aber als Priorität 1 einen guten Sound da drin haben. Wie soll ich das nun machen? Fleckchenweise oder ganz mit Pyramidenschaum auskleiden? Die Box sternenförmig bauen?
Gleichzeitig brauch ich ne gute Isolierung außen: Reicht eine Wand und Dämmmaterial oder doch doppelwandig? Wie dicht macht das Ganze?

Wer hat sich so eine Kabine schon gebaut, die den gleichen Zweck erfüllt wie ich sie brauche?
Wer kennt sich WIRKLICH aus?

Danke!
 
Die Antwort lautet in Kurzform:

(1) Wenn du an BESONDERS an einem guten Sound interessiert bist, dann wird eine Kabine IMMER suboptimal sein. Viel besser ist es da, den vorhandenen Raum akustisch zu optimieren oder zumindest zu verbessern (Aufnahmezwecke).

(2) Wenn es Schallschutzgründe sind (Schutz nach außen oder von außen) - und nur dann - kann eine Kabine Sinn machen. Dann bitte so groß wie irgend möglich bauen und die sog Golden Ratios beachten. Bitte Googlen dazu.


Bei mikasmietshaus.de gibt es ein brauchbares Forum.
http://mikasmietshaus.carookee.com/

Außerdem (allerdings englisch):

http://www.johnlsayers.com/


Stichworte zum Suchen ansonsten:

- Bassfalle
- Super chunks
- Absorber
- Diffusoren


Nein, Noppenschaum ist nicht der Weisheit letzter Schluss und wird den Sound sogar eher verschlimmbessern.
 
Super, danke!

Das mit den Goden Ratios hab ich noch gar nirgends gelesen. Da wäre vielleicht was zu machen. Außerdem hab ich im Kellerraum eigentlich eh viel Platz, dann mach ich die Kabine mal so groß wie`s geht. Ich brauch nämlich definitiv ne Kabine - wegen den Nachbarn...

Die Links muss ich mir dann noch genauer angucken.

Nur, dass Noppenschaum nicht so ideal wäre, höre ich nun zum ersten Mal... den nimmt doch jeder?!
 
In den 80ern und 90ern fand man in jedem Probenraum Eierpappen an den Wänden. Als sich endlich mal herumgesprochen hatte, wie die Absorptionswerte von Eierpappen sind, (siehe http://www.acousticsfirst.com/docs/egg.pdf) stürzte sich alle Welt auf das andere Zeug, was so ähnlich aussieht wie der Wandbehang in "richtigen Studios": den billigen Verpackung-Noppenschaum.

Schaumstoff in Noppenform ist grundsätzlich nichts schlechtes, aber das leichte, dünne Zeug kann man getrost vergessen.
 
den nimmt doch jeder?!

Jeder was? Jeder, der Ahnung hat oder jeder der irgendwas wohlmöglich noch akkustisch verbessern will? Noppenschaum ist - wenn er sinnvoll, d.h. bei bedarf in richtigem Maße, angewendet wird - eine Variante zur Absorbtion von hohen bis mittleren Frequenzen. Also wenn ein Raum zB eine extreme Diffusion im oberen Frequenzbereich aufzeigt, dann kann man der mit Noppenschaumstoff (in beachtung der Dicke!) einhalt gebieten. Da aber meistens die tieferen Frequenzen mehr Probleme machen, als die Höhen und Mitten, sollte man darauf achten, dass nicht zu viele Höhen absorbiert werden, da sonst das ungleichgewicht wohlmöglich zunimmt und der Raum damit noch unbrauchbarer wird.
 
Hallo,

Nur, dass Noppenschaum nicht so ideal wäre, höre ich nun zum ersten Mal... den nimmt doch jeder?!

dann hast du hier im Forum wohl noch nicht einen Thread zum Thema Akustik gelesen...
 
Dann bitte so groß wie irgend möglich bauen und die sog Golden Ratios beachten.

vielleicht macht es Dir die Suche einfacher, wenn Du direkt nach dem "goldenen Schnitt" suchtst. ist das gleiche, nur auf deutsch ;)

@mountainking, in wiefern soll man denn die golden ratio beachten? meinst Du damit, dass die Gesangskabine dem goldenen Schnitt im Verhältnis zum Kellerraum entsprechen sollte?
Ich kann gerade noch nicht so ganz folgen, wie dadurch zum einen der Klang und zum anderen die Abschirmung nach außen verbessert wird, wenn man die golden ratio berücksichtigt - da wir schließlich nicht die Größe des Kellers kennen.
daraus abgeleitet stellt sich für mich die Frage:
Gibt es für einen Gesangsraum überhaupt die optimale Größe, z.B. für 1-2 Sänger?
das würde mich einmal interessieren, ob es DIE Maße für einen Raum gibt, von dem man sagen kann, darin ist der Klang "perfekt" (was von der Masse der Musiker als perfekt bezeichnet werden kann), wenn man diesen dann auch noch auf bestimmten Wege Klangoptimiert (Bodenbelag, usw).
Für jemanden, der die Möglichkeit hat (Hausbau) sich einen solchen Raum zu planen und umzusetzen sicher hilfreich. Auch für diejenigen, die ggf. bestehende große Räume umbauen können.

denn so groß wie irgendwie möglich erscheint mir doch sehr gedehnt ;)
 
so ärgerlich das ist, aber "so groß wie möglich" ist halt einfach wahr.

Man kann kleine und große Räume mit gleich kurzen Nachhallzeiten und gleicher Klangfärbung des Nachhalls bauen. Ja.
Aber große Räume haben einen eindeutigen akustischen Vorteil: Der Hallradius ist bei großen Räumen (gemeint ist: größeres Volumen) einfach größer.
Was heisst das? Das bedeutet daß der Abstand von einer Schallquelle, bei der Diffusschall (=der [g=108]Hall[/g]) gleich dem Direktschall ist, größer ist.

Das bedeutet, daß auch bei größeren Mikrophonabständen "direktere" Sounds möglich sind.
In typischen Proberäumen ist der Hallradius u.U. so klein, daß man mit einer Niere zu sehr in den Bereich des Nahbesprechungseffekts kommt, und trotzdem noch jede Menge Raum mit drauf ist.
In großen Räumen kann man dagegen so weit weg gehen, daß die Stimme nicht mehr so dumpf klingt. Trotzdem klingt die Stimme immer noch schön direkt.

Die [g=98]Richtcharakteristik[/g] von Mikros spielt übrigens nur innerhalb des Hallradius eine deutliche Rolle. Außerhalb ist sie völlig Banane, da der Diffusschall diffus (überraschung!) ist, d.h. eh aus allen Richtungen kommt.

In typischen Proberäumen kann es daher sein, daß aufgrund eines kleinen Hallradius die Drum-Overheads einfach außerhalb des Hallradius der Trommeln liegen - womit die [g=98]Richtcharakteristik[/g] der verwendeten Mikros hinfällig ist. Man könnte sie also in jede beliebige Richtung drehen, ohne daß es einen großen Unterschied machte...

Daher wünsche ich in den meisten Räumen, in denen ich aufnehme, daß sie größer wären...
 

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