GEMA vs. die ganze Welt ...

  • Ersteller DerGipfel
  • Erstellt am
Na, ihr seid beide schon begnadete Interpreten großer literarischer Werke.

Der eine verkörpert den Don Quixote, der andere den Mephistopheles. ;-)
 
:)
 

Anhänge

  • 521557_456097737752825_589270914_n.jpg
    521557_456097737752825_589270914_n.jpg
    30,9 KB · Aufrufe: 131
Weiß denn einer, was die GEMA an Gebühren für einen Hit im Radio bekommt? Wie ist denn da die Verteilung (Neuer Hit, Oldie oder wie)? Werden die Beiträge da auch angebohen? Würde mich echt mal interessieren...
 
Zum Abschluss kann ich nur noch mal empfehlen, daß man sich mal den verlinkten Artikel durchliest:
http://www.golem.de/news/imho-gema-und-youtube-der-kampf-ums-urheberrecht-1205-92076.html

"Der Autor Professor Dr. Thomas Hoeren ist ein deutscher Rechtswissenschaftler mit Schwerpunkt Informations- und Medienrecht. Er war bis Ende 2011 Richter am OLG Düsseldorf. Seit 2012 ist er Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der westfälischen Wilhelms-Universität Münster."
Der kann solche Dinge bestimmt besser beurteilen als wir.

Das Urteil selbst kann jeder, der des Lesens mächtig ist, faktisch prüfen, auch ohne Doktortitel. Das ist aber nicht das hauptsächliche Ziel des Artikels. Was wir hier lesen, nennt man eine "Expertenmeinung", und die kann von einem zum anderen Experten völlig anders lauten. Gehe mal davon aus, dass beide Parteien anerkannte Rechts- und Medienexperten ins Rennen schicken, und trotzdem gehen sie mit gegensätzlichen Forderungen und Erwartungen in die Auseinandersetzung.

Die GEMA unterliegt einer gesetzlichen Lizensierungspflicht, Youtube/Google muss sich mit maximalem wirtschaftlichen Erfolg den Anteilseignern präsentieren.

Es ist so, dass keine der beiden Seiten in dieser Instanz einen eindeutigen Sieg davon getragen haben (und das ist eine nahe liegende Wertung). Eine Vorabprüfung kann es einerseits nicht geben, die von Youtube eingesetzte Prüfsoftware reicht aber nicht aus, um Verstöße so zu vermeiden, wie das zumutbar möglich wäre. Das ist das Urteil.

Der Rechtsstreit geht jetzt in die nächste Runde, und parallel werden die Verhandlungen über Vergütungen wieder aufgenommen. Alles wird gut - irgendwann ...
smil470009513826a.gif
 
Weiß denn einer, was die GEMA an Gebühren für einen Hit im Radio bekommt? Wie ist denn da die Verteilung (Neuer Hit, Oldie oder wie)? Werden die Beiträge da auch angebohen? Würde mich echt mal interessieren...
Wenn's dich interessiert, schau' mal auf gema.de vorbei und nutze die Tarifsuche. Vorab - ob ein Song ein Hit ist oder nicht, spielt keine Rolle bei der Gebührenfindung.
 
der mann hat ja auch GAR keinen interessenskonflikt bei dem thema ;)
 
Und hier mal ein wirklich sehr guter Beitrag zum Urheberrecht:

http://www.spiegel.de/netzwelt/netz...aring-viel-meinung-wenig-wissen-a-856537.html

Vor allem auch einige der Kommentare darunter, wie zum Beispiel, dass sich das aktuelle Urheberrecht nur Kopien zählt etc.

Was ich aber vor allem bemerkenswert finde, ist zum Einen die Tatsache, dass gar keine Erhebungen möglich sind, weil seitens GEMA und Politik massiv gemauert wird.

Zum Anderen, dass die meisten Künstler vom Urheberrecht in der jetzigen Form gar nichts haben. Vom Urheberrecht in der jetzigen Form profitieren nur die ca. 10% Erfolgreichsten.
Aber lest den Artikel selbst :) .
 
Ich finde auch, dass die GEMA die Verteilstruktur überarbeiten muss - ist von mir und anderen hier auch schon mehrmals geschrieben worden. Dazu braucht es allerdings keine Änderung des Urheberrechts. Mit ihrer Position dazu haben auch die Piraten so ihre Probleme:

http://www.heise.de/newsticker/meld...egalen-Download-ihres-Buches-vor-1709787.html

Naja, in dem Artikel geht es gar nicht um die Piraten, sondern um den Versuch, etwas Objektivität in eine sehr emotionale Debatte zu bekommen, indem man endlich mal verifizierbare Statistika aufstellt. Aber daran hat wohl niemand Interesse, hüben wie drüben nicht.

Ich denke schon, dass wir auch das Urheberrecht aufdröseln müssen. Wie in einem Beitrag unter dem Artikel beschrieben, geht es im Urheberrecht vor allem um den Schutz vor Kopien. Das ist aber inzwischen technisch kaum noch möglich.

Denn wie hat Frank Schirrmacher in der FAZ sinngemäß geschrieben (und der nimmt sicher nicht die Position der Piraten ein ;-) ):
"Egal, ob einem Jugendlichen bei einem illegalen Download (der meist viel einfacher zu bewerkstelligen ist als ein legaler!!!) einer radikalen Gruppierung zuzuordnen ist, spätestens, wenn er eine 5stellige Strafe zahlen muss, ist er so radikalisiert, dass er selbst den besten Urheberrechtsargumenten nie wieder zugänglich ist . . ."

Und nein, ich habe jetzt ganz spontan auch nicht die Idee, wie man Künstler bessser an ihrem eigenen Ideen finanziell beteiligen kann und wie man ihr geistiges Eigentum besser schützen kann. Vielleicht schützt man es am Besten, indem man ihr Eigentum zum Allgemeingut erklärt, und sie pauschal für ihr "Dasein als Künstler" bezahlt.

Ich weiß, klingt doof, aber vielleicht verstehst Du die Richtung, auf die ich hinaus will . . .
 
Der Artikel ist nicht viel mehr, als eine Linksammlung, insofern fällt es mir schwer, darin einen neuen Ansatz zu sehen.

Wie in einem Beitrag unter dem Artikel beschrieben, geht es im Urheberrecht vor allem um den Schutz vor Kopien.
Das hat ein User wie du und ich geschrieben. Ernster als dich oder mich würde ich den auch nicht nehmen.
Das Urheberrecht umfasst weit mehr, als das Kopieren von Werken zu regeln. Und der Zusammenhang von Tonträgern und Urheberrecht ist nicht 1:1. An der Kopie einer CD verdient der Urheber einen sehr kleinen Teil. Der Rest ist Label, Handel, Musiker, Promo, Management, Produktion usw. Alles nicht auf der Basis des Urheberrechts.

Der Teil „Tonträger, Bildtonträger und Datenträger" hat für die GEMA in 2011 136,7mio Euro Ertrag erbracht - bei einem Gesamtertrag von 825,5mio Euro. Alleine TV und Video haben 262mio erbracht.

Es bleibt ein schwieriges Thema. Die Höhe der Strafzahlung für illegale Downloads ist ein Aspekt. Wenn es aber darum geht, das zu legalisieren, um nicht zu viele unbedarfte User zu kriminalisieren, sehe ich die Urheber als Opfer. Und die sind mir nunmal näher ...

Piraten sind hier insofern immer ein Thema, weil sie 1. ohne das gar kein Profil hätten und 2. viele das Problem bei denen in guten Händen vermuten.
 
Ohne mich jetzt näher mit dem Thema befasst zu haben, kommt mir diese News doch sehr seltsam vor.
Ich denke nicht, daß diese "Piratenpolitikerin" gegen die illegalen Downloads vorgegangen ist, sondern viel mehr, daß der Verlag dies in ihrem Namen getan hat.
Könnte auch einfach eine Marketingstrategie sein. Denn ohne diese News, die für viel Aufregung und Shitstorm sorgte, hätte wohl kaum jemand überhaupt etwas von diesem Buch mitbekommen.
 
Ohne mich jetzt näher mit dem Thema befasst zu haben, kommt mir diese News doch sehr seltsam vor.
Ich denke nicht, daß diese "Piratenpolitikerin" gegen die illegalen Downloads vorgegangen ist, sondern viel mehr, daß der Verlag dies in ihrem Namen getan hat.
Könnte auch einfach eine Marketingstrategie sein. Denn ohne diese News, die für viel Aufregung und Shitstorm sorgte, hätte wohl kaum jemand überhaupt etwas von diesem Buch mitbekommen.
Ist was dran: das sagt die Urheberin der Süddeutschen:
"Es ist ja klar, dass der Verlag dagegen vorgeht, wenn mein Buch auf einer Homepage zum Download steht. Ich sehe darin auch keinen Widerspruch. Ich lehne nicht das Urheberrecht, sondern den Begriff des geistigen Eigentums ab, weil er ein Kampfbegriff ist".

Soviel Zeit muss sein. Bisschen nebulös bleibt's trotzdem ...

Fest steht aber auch, dass sie das Prinzip ihrer Partei, "das nichtkommerzielle Kopieren, Zugänglichmachen, Speichern und Nutzen von Werken nicht nur zu legalisieren, sondern explizit zu fördern" (Zitat Parteiprogramm der Piraten), mit dieser Art der Veröffentlichung selbst nicht umsetzt. Politiker halt ...
 
Ohne mich jetzt näher mit dem Thema befasst zu haben, kommt mir diese News doch sehr seltsam vor.
Ich denke nicht, daß diese "Piratenpolitikerin" gegen die illegalen Downloads vorgegangen ist, sondern viel mehr, daß der Verlag dies in ihrem Namen getan hat.
Könnte auch einfach eine Marketingstrategie sein. Denn ohne diese News, die für viel Aufregung und Shitstorm sorgte, hätte wohl kaum jemand überhaupt etwas von diesem Buch mitbekommen.


OOOch das Buch wurde schon des Breiten diskutiert, als gerade der Verlagsvertrag unterzeichnet war. Julia Schramm ist übrigens keine "Piratenpolitikerin" sondern eine der führenden Piratenpolitikerinnen (also ohne Anführungszeichen ;-) ). Sie ist nach wie vor im Bundesvorstand.

Für das Buch hat sie einen ausgesprochen üppigen Vorschuss bekommen über den sie ohne weiteres öffentlich geredet hat. Prinzipiell habe ich das so verstanden:

"Wenn ich so viel Kohle bekomme, darf der Verlag das Buch auch nach altmodischem Copyright verbreiten."

Das kann man natürlich doof finden aber ich gebe zu Bedenken, dass die ganze öffentliche Diskussion von Seiten Julia Schramms fast gar nicht im bei Politikern üblichen Bullshit-Stil geführt wurde.

Hunderte andere Politiker handeln gegen die Ideale, für die sie sich wählen lassen, wenn jemand genug bezahlt. Aber wer redet ganz offen darüber?

William Burroghs hat schon Ende der 1960er gesagt: "You can run a country without police but cannot rule without bullshit."

Insofern bin ich für jede Politikerin dankbar, die/der wenigstens versucht, ohne das elende, verlogene Gefasel der politischen Klasse auszukommen.
 
Julia Schramm ist übrigens keine "Piratenpolitikerin" sondern eine der führenden Piratenpolitikerinnen (also ohne Anführungszeichen Zwinker
Also, man kann das durchaus in Anführungszeichen setzen, weil Piraten und Politiker erstmal nicht richtig zusammen passt ... Das sind doch eher Laiendarsteller, die Schauspieler spielen, die in einer Art Daily Soap Politiker geben
smil470009513826a.gif
Gerade das macht doch den Charme der Truppe aus.
 
Julia Schramm ist übrigens keine "Piratenpolitikerin" sondern eine der führenden Piratenpolitikerinnen (also ohne Anführungszeichen Zwinker
Also, man kann das durchaus in Anführungszeichen setzen, weil Piraten und Politiker erstmal nicht richtig zusammen passt

Insofern sie noch nicht genauso verlogen daherlabern wie alle anderen und die groteske Außendarstellung von Gabriel, Merkel, Rösler, Kühnast und Konsorten nicht nachahmen, hast Du schon recht ;-)
 
Julia Schramm ist übrigens keine "Piratenpolitikerin" sondern eine der führenden Piratenpolitikerinnen (also ohne Anführungszeichen Zwinker
Also, man kann das durchaus in Anführungszeichen setzen, weil Piraten und Politiker erstmal nicht richtig zusammen passt ... Das sind doch eher Laiendarsteller, die Schauspieler spielen, die in einer Art Daily Soap Politiker geben ;) Gerade das macht doch den Charme der Truppe aus.
Lustig, daß das so rüber kommt.
Ich würde ja eher sagen, das sind eben "echte Politiker", während die meisten bei CDU/SPD/usw. nur professionelle Schauspieler sind. ;)

Wobei es sicher auch bei den Piraten schwarze Schafe gibt und geben wird. Da muss die Zukunft erst noch zeigen, ob sie durch ihre neuartige Hierarchie verhindern können, am Ende so zu werden wie die anderen großen Parteien.
 
Wobei es sicher auch bei den Piraten schwarze Schafe gibt und geben wird.
Das ist auch schwierig, weil eine neue Partei, die zu Anfang sehr rasch gewachsen ist, dankbares Spielfeld für mittelmäßige Menschen mit Geltungssucht und Profilneurose ist. Da sehen Viele die Chance, auf kurzem Wege prominent zu werden. Das im Einzelfall zu erkennen und damit klar zu kommen, wird sicher eine ganze Weile dauern.
 

Ähnliche Themen

Bill_Presston
Antworten
19
Aufrufe
46K
Bill_Presston
Bill_Presston
M
  • Artikel
Testberichte Backup-Strategien
Antworten
0
Aufrufe
2K
M
M
Antworten
0
Aufrufe
11K
M
M
  • Artikel
Testberichte IK Multimedia StompIO
Antworten
0
Aufrufe
31K
M
M
Antworten
0
Aufrufe
25K
M

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben