GEMA Vermutung könnte kippen....

[zettberlin]

@ zettberlin

Man könnte sehr wohl eine "Lizenzpflichtvermutung" statt einer GEMA-Vermutung einführen.

Mein Lieber, was soll denn das?
Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben? Um was diskutierst Du eigentlich noch? Ich mein, solche Nebelkerzen wie das mit der "Lizenzpflichtvermutung" - das ist doch Kinderkram.

Was die angeblich haufenweise vorhandenen besseren Methoden angeht, wird dann, wenn sie existieren und im Einsatz sind, genauso drüber gemault wie über die GEMA jetzt.

Am Ende bleibts sich nämlich gleich: Es muss gezahlt werden.

Ich mache mir ernsthaft Sorgen. Meinst Du im Ernst, die Kritiker der GEMA wollen einfach nur nicht mehr zahlen müssen?
Dann muss ich nämlich vermuten, dass Du von Dir selbst ausgehst. Mag sein, dass Du schon zufrieden bist, wenn Du für irgendwas nicht mehr bezahlen musst. Ich bin es nicht. Ich bezahle gerne für gute Musik. Und alle GEMA-Gegner, die ich kenne, denken genauso und praktizieren das auch. Und zwar deutlich mehr als jeder Durchschnittsbürger.

Es geht darum, *wer* das Geld bekommt. Es ist eben möglich, den ganzen Abend Musik zu spielen/hören, ohne einen Takt GEMA-Repertoir dabei. Und wenn ich dann dennoch an die GEMA zahlen muss, dann ist das schlicht Wegelagerei.

UND: Wenn GEMA-Repertoir gespielt wird, will ich gefälligst, dass mein Geld an die geht, die ich dabei höre. Und nicht an das Geschmeiß von industriellen Kunsthandwerkern, die in den zwei Dutzend Drecks-Radiostationen gespielt werden, die die GEMA für die Pauschale berücksichtigt.

Frag Dich mal, wie weit ein Konzept "zuende gedacht" ist, das grinsend in Kauf nimmt, dass eine große Zahl von berechtigten Autoren keinen verdammten Cent bekommen.

Jedes andere Konzept ist besser.

Ich respektiere die Autoren von Musik, die GEMA verachtet sie indem sie Komponisten und Textdichter ausschließlich als Kunsthandwerker betrachtet, die für einen Massenmarkt gefällige Plastikgülle fabrizieren oder als elitäre akademische Elfenbeinturmkonservative, die für eine bildungsbürgerliche Nische nichtssagende Artistik zusammenkonstruieren.

Wenn diese miesen, kleinen, bildungsverweigernden Kommerzwiesel ohne Abfindung und Pension verjagt und die GEMA mit demokratischen Strukturen und fairen Regeln neu aufgebaut wird, wird sie vielleicht nicht einmal abgeschafft werden.

 

[Dodo_I]

Ich mache mir ernsthaft Sorgen. Meinst Du im Ernst, die Kritiker der GEMA wollen einfach nur nicht mehr zahlen müssen?
Dann muss ich nämlich vermuten, dass Du von Dir selbst ausgehst. Mag sein, dass Du schon zufrieden bist, wenn Du für irgendwas nicht mehr bezahlen musst. Ich bin es nicht. Ich bezahle gerne für gute Musik. Und alle GEMA-Gegner, die ich kenne, denken genauso und praktizieren das auch. Und zwar deutlich mehr als jeder Durchschnittsbürger.

Es geht darum, *wer* das Geld bekommt. Es ist eben möglich, den ganzen Abend Musik zu spielen/hören, ohne einen Takt GEMA-Repertoir dabei. Und wenn ich dann dennoch an die GEMA zahlen muss, dann ist das schlicht Wegelagerei.

UND: Wenn GEMA-Repertoir gespielt wird, will ich gefälligst, dass mein Geld an die geht, die ich dabei höre. Und nicht an das Geschmeiß von industriellen Kunsthandwerkern, die in den zwei Dutzend Drecks-Radiostationen gespielt werden, die die GEMA für die Pauschale berücksichtigt.

Frag Dich mal, wie weit ein Konzept "zuende gedacht" ist, das grinsend in Kauf nimmt, dass eine große Zahl von berechtigten Autoren keinen verdammten Cent bekommen.

Jedes andere Konzept ist besser.

Ich respektiere die Autoren von Musik, die GEMA verachtet sie indem sie Komponisten und Textdichter ausschließlich als Kunsthandwerker betrachtet, die für einen Massenmarkt gefällige Plastikgülle fabrizieren oder als elitäre akademische Elfenbeinturmkonservative, die für eine bildungsbürgerliche Nische nichtssagende Artistik zusammenkonstruieren.

Wenn diese miesen, kleinen, bildungsverweigernden Kommerzwiesel ohne Abfindung und Pension verjagt und die GEMA mit demokratischen Strukturen und fairen Regeln neu aufgebaut wird, wird sie vielleicht nicht einmal abgeschafft werden.

Ganz exakt auf den Punkt gebracht !

Genau das erzeugt bei mir auch immer ein Unwohlsein, wenn es um die GEMA geht. Allerdings hat sie sich halt an die gesellschaftlichen Gegebenheiten angepasst: Die Kleinen zahlen für die Großen, und die Großen meinen, sie hätten es verdient.

Die GEMA-Vermutung könnte von mir aus bestehen bleiben, wenn endlich dieser unsägliche Verteilungsschlüssel aufgelöst würde. Wenn der einzige vollkommen undemokratische Verein endlich demokratischer würde.
Das wäre wichtig! Und richtig!

Dann könnte man auch mit der GEMA-Vermutung leben, mit den Verwaltungskosten etc.

 

[karumba]

ich bin kein experte aber ich bin da grob bei nachtschicht. die gemavermutung ist nach meinem verständnis per se schon sinnvoll & spart eben sehr viel verwaltungsaufwand aufgrund der statistik, dass in einem großteil der fälle wo musik gespielt wird diese eben im gema-katalog enthalten ist.

andere punkte die ich hingegen kritisch sehe sind (die hier z.T. mit in den topf "gemavermutung " geworfen werden):

(1) die pauschalabrechnung (z.b. mit clubs) - da müsste man alternativ dazu eine genaue liste abgeben dürfen

(2) der unfaire verteilerschlüssel bei angeschlossener, außerordentlicher und ordentlicher mitgliedschaft

in diesen 2 punkten gehört die gema mE umstrukturiert, wobei (1) ansich nicht schwierig sein sollte und der einfluss von (2) nach meinem verständnis automatisch zurück geht, je mehr man titelgenau abrechnet. alles in allem würde eine titelgenaue abrechnung beide kritikpunkte irgendwo lösen.

 

[Dodo_I]

(1) die pauschalabrechnung (z.b. mit clubs) - da müsste man alternativ dazu eine genaue liste abgeben dürfen

(2) der unfaire verteilerschlüssel bei angeschlossener, außerordentlicher und ordentlicher mitgliedschaft

in diesen 2 punkten gehört die gema mE umstrukturiert, wobei (1) ansich nicht schwierig sein sollte und der einfluss von (2) nach meinem verständnis automatisch zurück geht, je mehr man titelgenau abrechnet. alles in allem würde eine titelgenaue abrechnung beide kritikpunkte irgendwo lösen.

Ich glaube, das sind auch in etwa die beiden Punkte, die zettberlin immer wieder anspricht (und der hier einfach nur die Kippung der Gemavermutung als Anlass genommen hat, mal wieder einen GEMA-Thread zu eröffnen ).
Im Gegensatz zu mach anderem halte ich zettberlin nämlich nicht für einen grundsätzlichen GEMA-Basher (im Gegensatz zu manch anderem) .

 

[Moiterei]

ich bin kein experte aber ich bin da grob bei nachtschicht. die gemavermutung ist nach meinem verständnis per se schon sinnvoll & spart eben sehr viel verwaltungsaufwand aufgrund der statistik, dass in einem großteil der fälle wo musik gespielt wird diese eben im gema-katalog enthalten ist.

andere punkte die ich hingegen kritisch sehe sind (die hier z.T. mit in den topf "gemavermutung " geworfen werden):

(1) die pauschalabrechnung (z.b. mit clubs) - da müsste man alternativ dazu eine genaue liste abgeben dürfen

(2) der unfaire verteilerschlüssel bei angeschlossener, außerordentlicher und ordentlicher mitgliedschaft

in diesen 2 punkten gehört die gema mE umstrukturiert, wobei (1) ansich nicht schwierig sein sollte und der einfluss von (2) nach meinem verständnis automatisch zurück geht, je mehr man titelgenau abrechnet. alles in allem würde eine titelgenaue abrechnung beide kritikpunkte irgendwo lösen.

seh ich auch so.

 

[zettberlin]

Im Gegensatz zu mach anderem halte ich zettberlin nämlich nicht für einen grundsätzlichen GEMA-Basher (im Gegensatz zu manch anderem) .

Na, sagen wir es mal so: im Grunde *könnte* die GEMA respektable, vernünftige Arbeit machen, zur Zeit tut sie das aber nicht.

Ich sehe jedenfalls keinen Grund, das Recht von Autoren abzuschaffen, bei kommerzieller Verwertung einen fairen Anteil zu kassieren. Und dafür sollen sie auch eine Lobbyorganisation haben, die ihre Interessen vertritt. Eine Art Metaverlag, bei dem man Werke anmelden *kann* wenn man sie davon verwertet haben will.

Ein mögliche Lösung könnte auch eine staatliche Behörde sein, die diese Arbeit anbietet. Die stände dann zummindest unter demokratischer Kontrolle und es gäbe Mittel wie die Dienstaufsichtsbeschwerde, mit denen man bei Konflikten zu seinem Recht kommen könnte.

Und wenn die GEMA-Vermutung ins Kippeln gerät, wäre das ein Schritt in Richtung Veränderung, die ich für dringend nötig halte.

 

[EarlGrey]

Warum werden immer wieder die Gema-Vermutung an sich, der Verteilungsschlüssel und fehlende Playlists in einen Topf geworfen? Das sind völlig verschiedene Baustellen.

Veranstalter wollen grundsätzlich nicht viel zahlen, weil die Gema-Tarife eben mehr als eben mal Portokosten ausmachen. (Generell zu Recht, wie ich finde). Black Bender z.B. hat hier schon mal vorgerechnet, für wie ungerecht er Gema-Abgaben hält. Und mal ehrlich, die meisten Gewerbetreibenden, die irgendwo Kosten sparen können, mehr oder weniger legal, die tun es auch. Nicht alle, aber viele, und ohne die Gema-Vermutung würden es viel mehr tun. Das Gegenteil zu behaupten, halte ich für hoffnungslos naiv. Wenn der Mensch so uneigennützig und gerecht wäre, hätte auch der Kommunismus eine echte Chance gehabt.

 

[zettberlin]

Warum werden immer wieder die Gema-Vermutung an sich, der Verteilungsschlüssel und fehlende Playlists in einen Topf geworfen? .

Weil sie alle von der gleichen Organisation, der GEMA nämlich, zu verantworten sind vielleicht?

Die GEMA ist einfach zu mächtig, bisher ist jede Kritik an ihr abgeperlt. Wenn die Vermutung in Frage gestellt wird, könnte die GEMA möglicherweise nachdenklich werden, was eine sehr erfreuliche Entwicklung wäre.

Veranstalter wollen grundsätzlich nicht viel zahlen, weil die Gema-Tarife eben mehr als eben mal Portokosten ausmachen. (Generell zu Recht, wie ich finde). Black Bender z.B. hat hier schon mal vorgerechnet, für wie ungerecht er Gema-Abgaben hält. Und mal ehrlich, die meisten Gewerbetreibenden, die irgendwo Kosten sparen können, mehr oder weniger legal, die tun es auch. Nicht alle, aber viele, und ohne die Gema-Vermutung würden es viel mehr tun. Das Gegenteil zu behaupten, halte ich für hoffnungslos naiv. Wenn der Mensch so uneigennützig und gerecht wäre, hätte auch der Kommunismus eine echte Chance gehabt.

Wenn ich einem Musiker, den ich großartig finde, Geld zukommen lasse, ist das nicht uneigennützig, sondern einfach ganz normales Sozialverhalten.
So richtig ärgerlich werde ich bloß, wenn Musiker mein Geld bekommen, die ich ganz und gar nicht großartig finde. Wenn aus irgendeinem Ort, den ich nicht betreten *muss* Lady Kacka oder die Memmen Mannheims kariolen, gehe ich wieder raus, ohne irgendwas gekauft zu haben. Dennoch bekommen die Top10-Lumpen einen Anteil von meiner Zeche, auch wenn ich in Läden trinke, in denen garantiert ist, dass keine der von der Pauschale Bedachten dort erklingen.

Die Veranstalter sollen sich nicht so haben, sie geben die Kosten an die Gäste weiter, allenfalls hätten also die Gäste Grund, sich zu ärgern. Aber ich unterstütze jeden, der sich gegen die Zahlungen wehren will, weil sie nicht dort ankommen, wo sie hingehören und ich unterstütze auch die, de nicht zahlen wollen, weil sie keine GEMA-Musik nutzen. Mag sein, dass man eine normale Disse mit CC-Musik nicht voll bekommen kann aber viele Läden würden sich durchaus komplett mit CC beschallen lassen und dann wäre die Vermutung eben schlicht falsch und dürfte auch nicht zum Tragen kommen.

Ich wundere mich bisschen, dass Du als Jurist so überzeugt für eine Regelung eintrittst, die ganz offensichtlich einige grundsätzliche Rechtsregeln verletzt.

 

[tubeless]

die ganz offensichtlich einige grundsätzliche Rechtsregeln verletzt.

Wo ist das Problem?
Anders wäre die Sache nicht praktikabel. Da ist dann die Rechtsverletzung schlicht das kleinere Übel.

Die GEMA ist einfach zu mächtig, bisher ist jede Kritik an ihr abgeperlt.

Das ist keine Frage der Macht, sondern der Dicke der Haut und der Standfestigkeit. Lortusblätter sind auch nicht gerade ein Aushängeschild der Macht, trotzdem perlt an ihnen alles ab.

So richtig ärgerlich werde ich bloß, wenn Musiker mein Geld bekommen, die ich ganz und gar nicht großartig finde.

Das ist keine Ungerechtigkeit - wo kämen wir da hin, wenn jeder Himpel Gebühren nach seinem täglichen Gemütsszustand verteilen dürfte?

und ich unterstütze auch die, de nicht zahlen wollen, weil sie keine GEMA-Musik nutzen.

Das ist wieder sone Ansage. Die zahlen sowieso nicht, nur Du tust so.
Du unterstützt nur die, die keine Listen führen wollen. Also die paar Schreihälse, die am meisten gegen die GEMA-Vermutung wettern, weil sie ihnen Arbeit macht und nichts bringt.
Hätten sie halt was Ordentliches lernen sollen dann könnten sie GEMA-behaftete Musik machen und Kohle scheffeln.
aber so.......

 

[EarlGrey]

Weil sie alle von der gleichen Organisation, der GEMA nämlich, zu verantworten sind vielleicht?

In einer Diskussion über die Gema-Vermutung ist der Verteilungsschlüssel als Argument völlig neben der Sache. Und dass nicht ausgefüllte Playlists von der Gema zu verantworten sind, kannst Du nicht ernst meinen.

Ich wundere mich bisschen, dass Du als Jurist so überzeugt für eine Regelung eintrittst, die ganz offensichtlich einige grundsätzliche Rechtsregeln verletzt.

Die Gema-Vermutung als solche entspricht Recht und Rechtsprechung. Kannst ja mal die BGH-Richter fragen, wie die als Juristen das so sehen...

Abgesehen davon habe ich geschrieben, dass alles 2 Seiten hat. Und man kann keine besseren Lösungen finden, wenn man nur eine Seite betrachtet und die andere ignoriert.

 

[Dodo_I]

Warum werden immer wieder die Gema-Vermutung an sich, der Verteilungsschlüssel und fehlende Playlists in einen Topf geworfen? Das sind völlig verschiedene Baustellen.

Das haben wir doch jetzt auch schon festgestellt.

Das ist keine Ungerechtigkeit - wo kämen wir da hin, wenn jeder Himpel Gebühren nach seinem täglichen Gemütsszustand verteilen dürfte?

Missverstehst Du ihn wirklich - oder absichtlich? Da weiß ich jetzt nicht, was schlimmer ist
Oder missverstehe ich Dich?

Natürlich werden die Top10-Jammerlappen immer mehr Kohle einsacken, weil sie sicher mehr gespielt werden.
Was aber ungerecht ist, ist der Verteilungsschlüssel, nach dem angenommen wird, dass diese auch in Läden gespielt wird, die von zettberlins frequentiert werden. Einfach weil hochgerechnet wird, bzw. die Spielorte von den Lady Kacka-Liebhabern überproportional berechnet werden.

Es wäre schon schön, wenn diejenigen auch bedacht werden, deren Musik auch gespielt wird - und nicht nur die, von denen angenommen wird, dass deren Musik gespielt wird. Nach dem Motto: Die Monnemer Heulboje wird bei Shit Radio HHH bis zum Erbrechen gespielt, also wird sie bestimmt auch beim Alternativsender Radio X gespielt - und zwar genauso oft. Und nicht die Alternativbands Kackreiz oder Rinderwahn ...

 

[zettberlin]

Lasst uns mal praktisch werden:

@Dodo hat ja schon die Radiofrage ins Spiel gebracht. *Alle* Radiosender müssen Playlisten einreichen. Warum werden 2014 nicht auch alle ausgewertet?
Falls die Damen und Herren von der GEMA Hilfe bei der Auswertung ihrer Datenbanken benötigen sollte: ich mache mich gerne erbötig, zu einem erstaunlich fairen Kurs mal ein zwei Wochen darauf zu verwenden, für die Pauschale eine realistische Grundlage aus *allen* eingereichten Playlisten zu errechnen.
Das ist heutzutage Basishandwerk in der Computerei...

Schon dieser Schritt würde die Pauschale deutlich besser da stehen lassen und es würde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bei einigen wirklich kreativen, wirklich an Musik interessierten Autoren das erste mal eine kleine Überweisung einlaufen (die dann freilich nicht mehr in den Topf von HRK, Grönemeyer und Kollegen eingehen kann...).

Wie ich schon vorher geschrieben hatte, wäre ein Regime aus Lizenzierungspflicht, Playlisten und Strafen bei Verstößen(die es ja heute schon gibt) durchaus praktikabel.

Und man komme nicht mit "Überwachungsstaat" etc, dieser Vorwurf ist im Zusammenhang mit den quasistaatlichen Privilegien des kommerziellen Privatvereins GEMA geradezu grotesk. Wir reden hier von *öffentlichen* Veranstaltungen, das hat mit Privatspäre nichts zu tun.

Was mit Bürgerrechten zu tun hat, ist das Urheberrecht von Autoren, die benachteiligt werden, weil sie nicht in ein paar blöden Radiostationen gespielt werden und die zu einem Vertragsabschluss mit einem Monopolisten genötigt werden, der in seinem Vertrag Bedingungen aufstellt, die jeder Beschreibung spotten. Ich sage nur: Anmeldepflicht für jedes einzelne Werk und 6 Jahre (!!!) Frist bei Austritt bei gleichzeitig fehlender Garantie der Entfernung der gemeldeten Musik aus dem Katalog etc etc etc...



Wenn der BGH es für rechtens hält, dass Nutzer für Güter bezahlen müssen, die sie nicht nutzen und dass eingenommene Gebühren nicht an die gezahlt werden, mit deren legitimen Urheberrechten die Eintreibung begründet wird, dann kann man das hinnehmen oder nicht. Die Güterabwägung der Herren und Damen vom BGH ist fehlerhaft und scheint mir rechtlich hochgradig fragwürdig. Möglicherweise fehlt den Damen und Herren Richtern da der Sachverstand, das soll ja vorkommen....

 

[tubeless]

ich mache mich gerne erbötig, zu einem erstaunlich fairen Kurs mal ein zwei Wochen darauf zu verwenden, für die Pauschale eine realistische Grundlage aus *allen* eingereichten Playlisten zu errechnen.
Das ist heutzutage Basishandwerk in der Computerei...

WOW.
Na denn man tau.
Ich hatte Dich jetzt weniger für nen Träumer gehalten.
Aber den Durchsatz an Playlisten eines Tages mal eben so in einen neuen Verteilungsschlüssel umzurechnen, halte ich dann schon für recht wolkenkuckucksmässig.
Zumal Du ja damit nur für diesen Tag den Verteilungsschlüssel errechnet hast. Und dafür willst du dann zwei Wochen brauchen dürfen?
Ich mein, all die, die ne genaue Abrechnung wollen, werden Dir dann da noch zusätzlich Feuer machen. Da heisst es dann einfach: "Ja, das gilt ja nur für diesen Tag. Übermorgen wär das ganz anders...." und schon ist dein hübscher Schlüssel zum Teufel.

wäre ein Regime aus Lizenzierungspflicht, Playlisten und Strafen bei Verstößen(die es ja heute schon gibt) durchaus praktikabel.

Und was wäre dann da anders als bei der heutigen GEMA?
Ist Dir eigentlich klar, dass jede Menge Strafen gar nicht verhängt werden - nicht nur im Bereich GEMA wohlgekmerkt - es noch nicht mal in die Nähe dessen kommt, weil es keine Leute gibt, die das bearbeiten?
Wie willst Du da die Menge an zusätzlichen Kräften verantworten, die für ein weniger vermutungsgestütztes System nötig wären?

Aber egal.
Ich steh einfach nicht auf solche Wolkenschiebereien.
Man hat schon ne Menge Gesetze geändert, weil die Durchführung nicht praktikabel war - und auch wenn es damit ungerechter wurde..
Und weil die meisten Vorschläge zm Thema GEMA in der Praxis nicht umsetzbar sind zu einem vernünftigen Preis, werden diese Vorschläge halt auch im Orkus verschwinden. Zu Recht, meiner Ansicht nach......

 

[EarlGrey]

Wenn der BGH es für rechtens hält, dass Nutzer für Güter bezahlen müssen, die sie nicht nutzen und dass eingenommene Gebühren nicht an die gezahlt werden, mit deren legitimen Urheberrechten die Eintreibung begründet wird, dann kann man das hinnehmen oder nicht. Die Güterabwägung der Herren und Damen vom BGH ist fehlerhaft und scheint mir rechtlich hochgradig fragwürdig. Möglicherweise fehlt den Damen und Herren Richtern da der Sachverstand, das soll ja vorkommen....

Du hast offenbar keine Ahnung davon, was der BGH für rechtens hält und was nicht. Aber Hauptsache, gegen die Gema schreiben. Und dabei ist Dir mittlerweile jedes Scheinargument Recht, Du wirfst nicht nur Gema-Vermutung und Verteilungsschlüssel, sondern auch noch Abgaben auf Massenspeicher etc. wahllos in einen Topf.

 

[zettberlin]

Na denn man tau.
Ich hatte Dich jetzt weniger für nen Träumer gehalten.

Ich verdiene mein Geld mit komplizierteren Sachen.

Aber den Durchsatz an Playlisten eines Tages mal eben so in einen neuen Verteilungsschlüssel umzurechnen, halte ich dann schon für recht wolkenkuckucksmässig.

Statistik ist auch so ne Art Wissenschaft, hat mit Mathe zu tun...

Man kann heutzutage deutlich komplexere Datenströme in Echtzeit visualisieren, präzise, für wenig Geld.

Das wäre gar nicht nötig, schon eine bloße Hochrechnung auf seriöser Datenbasis pro Woche wäre ein Unterschied wie Tag/Nacht.

Würde bisschen Strom verbrauchen, kompliziert ist es nicht.

Zumal Du ja damit nur für diesen Tag den Verteilungsschlüssel errechnet hast. Und dafür willst du dann zwei Wochen brauchen dürfen?

Nach zwei Wochen würde die erste Hochrechnung vorliegen, ab dann jeden Tag oder jede Woche, ganz nach Wunsch immer frisch und sehr sehr nahe an der Realität... Gib mir 3 Wochen, dann kann ich mehr Minecraft spielen zwischendurch und am Sonntag ne Radtour...

wäre ein Regime aus Lizenzierungspflicht, Playlisten und Strafen bei Verstößen(die es ja heute schon gibt) durchaus praktikabel.

Und was wäre dann da anders als bei der heutigen GEMA?

Dass man

1.) Alternativen hätte (als Autor und Veranstalter)

2.)diese Alternativen dazu führen würden, dass die GEMA bessere Bedingungen macht oder untergeht....

 

[Kuno]

In einer Diskussion über die Gema-Vermutung ist der Verteilungsschlüssel als Argument völlig neben der Sache.

Das sehe ich nicht so. Denn die GEMA Vermutung sorgt dafür, den Status Quo aufrecht zu erhalten.

Die GEMA hat doch mit diesem Werkzeug gar kein Interesse daran, jemals Track-genau abzurechnen. Wozu denn auch?
Wenn ich die Wahl hab zwischen "Ich bekomme immer Kohle und kann sie dann unter einer kleinen Elite (die ja auch die Entscheidungen trifft) verteilen."
und
"Kohle gibt's nur, wenn auch was entsprechendes gespielt wird, und das Geld geht dann auch leider an den tatsächlichen Urheber und nicht an mich und meine Eliten-Kumpels."
dann ist ja klar, in welche Richtung man da arbeitet.

Wie ich bereits schrieb, wäre die GEMA-Vermutung gar nicht so ein großes Thema, wenn die GEMA denn wenigstens Listen mit den von ihr vertretenen Künstlern heraus geben würde.
Tut sie aber nicht. Sie stellt sich quer.

Und dann sind wir eben wieder bei dem Fall, daß man als Club-Betreiber nicht nur jeden einzelnen Song mitschreiben lassen müsste, sondern auch bei jedem Menschen mit Künstler-Namen den richtigen Namen heraus finden müsste.
Ach ne ... ist noch besser:
"Notwendig sind nach der bisherigen Rechtsprechung dafür die Nennung von Komponist, Texter, Bearbeiter und gegebenenfalls des Verlages, die an dem Werk beteiligt waren, auch dann, wenn es sich um ausländische Musik handelt."
Man muss schon ziemlich weltfremd sein, um zu glauben, sowas würde nicht ein erhebliches Maß an zusätzlicher Arbeit erfordern.

Man hat hier also auf der einen Seite die GEMA Vermutung, die Clubs und Radios zum Nachweis zwingt, und auf der anderen Seite die GEMA, die diesen Nachweis so schwer wie möglich macht, weil sie kein bisschen Interesse an einer gerechten Verteilung hat.

 

[boris8000]

Ich kann es auch nicht so ganz nachvollziehen.
Ich bin seit einigen Jahren bei der GEMA und profitiere auch ungemein davon.

 

[karumba]

@Dodo hat ja schon die Radiofrage ins Spiel gebracht. *Alle* Radiosender müssen Playlisten einreichen. Warum werden 2014 nicht auch alle ausgewertet?
Falls die Damen und Herren von der GEMA Hilfe bei der Auswertung ihrer Datenbanken benötigen sollte: ich mache mich gerne erbötig, zu einem erstaunlich fairen Kurs mal ein zwei Wochen darauf zu verwenden, für die Pauschale eine realistische Grundlage aus *allen* eingereichten Playlisten zu errechnen.

diesen vorschlag verstehe ich nun hingegen garnicht. die pauschal-abrechnung ist quasi die argumentative stütze für den unfairen verteilerschlüssel. je mehr pauschal abgerechnet wird, desto benachteiligter sind die "nicht-ordentlichen" mitglieder (sprich kleine/mittelgroße künstler/bands). ich sehe daher keinen grund die pauschalabrechnung mit dieser methode noch zu featuren. die gema sollte einfach die listen korrekt auswerten. ein entsprechendes digitales datensytem, wo man sich als abgabepflichtiger einloggen kann um die daten einzutragen sollte den overhead bei der gema überschaubar halten.

 

[zettberlin]

@Dodo hat ja schon die Radiofrage ins Spiel gebracht. *Alle* Radiosender müssen Playlisten einreichen. Warum werden 2014 nicht auch alle ausgewertet?
Falls die Damen und Herren von der GEMA Hilfe bei der Auswertung ihrer Datenbanken benötigen sollte: ich mache mich gerne erbötig, zu einem erstaunlich fairen Kurs mal ein zwei Wochen darauf zu verwenden, für die Pauschale eine realistische Grundlage aus *allen* eingereichten Playlisten zu errechnen.

diesen vorschlag verstehe ich nun hingegen garnicht..

Das wäre die zweitbeste Lösung und jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Die jetzige Methode zur Verteilung zu verbessern wäre auch mit Abstand die einfachste Reform....

 

[zettberlin]

Wenn der BGH es für rechtens hält, dass Nutzer für Güter bezahlen müssen, die sie nicht nutzen und dass eingenommene Gebühren nicht an die gezahlt werden, mit deren legitimen Urheberrechten die Eintreibung begründet wird, dann kann man das hinnehmen oder nicht. Die Güterabwägung der Herren und Damen vom BGH ist fehlerhaft und scheint mir rechtlich hochgradig fragwürdig. Möglicherweise fehlt den Damen und Herren Richtern da der Sachverstand, das soll ja vorkommen....

Du hast offenbar keine Ahnung davon, was der BGH für rechtens hält und was nicht. Aber Hauptsache, gegen die Gema schreiben. Und dabei ist Dir mittlerweile jedes Scheinargument Recht, Du wirfst nicht nur Gema-Vermutung und Verteilungsschlüssel, sondern auch noch Abgaben auf Massenspeicher etc. wahllos in einen Topf.

??

Du hattest bemerkt, dass das BGH die VErmutung für rechtens hält und schon damit habe ich genug Ahnung davon, dass ich es für falsch halten kann.

Und die Abgaben auf Speichersticks habe ich mit keiner Silbe erwähnt.

Was ist eigentlich los mit Dir, ich kenne Dich eigentlich als vernünftig temperierten Gesprächspartner, was soll die Aufregung?