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  • Ersteller artname
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Ja Teestunde, da stimme ich der Edith sofort zu. Und dennoch war echter Pop und Rock nie anders. Viele Welterfolge wurden von jungen, chancenlosen Musikern geschrieben. Einfach, weil sie es tun mußten. Und mit den Vorschüssen wuchs verständlicherweise deren Bereitschaft, auf scheinbar sicherere Pferde zu setzen...

Ich deutete weiter unten nicht auf Aufwand-Nutzen-Relationen, sondern eher darauf, sein Selbstwertgefühl zu schützen, wenn man auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten erhobenen Kopfes möglichst lange locker (oder wenigstens nicht all zu verbittert) mit der Ehrlichkeit jonglieren möchte ;-)
 
Ich deutete weiter unten nicht auf Aufwand-Nutzen-Relationen, sondern eher darauf, sein Selbstwertgefühl zu schützen, wenn man auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten erhobenen Kopfes möglichst lange locker (oder wenigstens nicht all zu verbittert) mit der Ehrlichkeit jonglieren möchte
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Ja mit der Aussage kommt man der Sache schon ein bisschen Realitäts - Näher, und das ist eigentlich auch nochmal eine Erklärung auf meine Frage, um auf gewisse Kompromisse einzugehen, oder mit der Ehrlichkeit zu jonglieren, wie Du es etwas anders ausdrückst.

Auch wenn wir hier über Geld nicht sprechen wollen wie Du schreibst lieber Artname, so geht es doch alles und immer wieder um das liebe Geld.
Und wer da etwas anderes schreibt, ist einfach zumindestens in dem Moment nicht ehrlich zu sich selber.
Vielleicht muß man das hier mehr trennen, für Musiker und Texter, die wirklich nur aus Spaß an der Freude agieren, oder Musiker und Texter, die damit ihr Geld verdienen, und es geschafft haben ihr Hobby zum Beruf zu machen.
Wenn man genug Kohle hat, kann man die Bälle beim jonglieren mit der Ehrlichkeit und dem Selbstwertgefühl auch ein wenig höher werfen.

Bis man sich das erlauben kann, muss man aber erst einmal Arbeiten und Produkte abliefern ,die überzeugen, und sich vor allem auch verkaufen lassen.

Leider habe ich das Gefühl, das sich auch ein Paar einfach geirrt haben, indem sie glaubten jetzt schnell mal ein bisschen auf Künstler machen um Geld zu verdienen, dann aber merkten, daß es hier so einige Probleme gibt, die man vorher nicht gesehen hat oder wollte.
Dann sollte man aber auch so ehrlich sein und sagen, gut ich habe es versucht, und es hat nicht sollen sein. Das akzeptiert und versteht jeder.

Aber hier vom Rucksack im Nacken, und Probleme die man hat, weil man ja in Vorleistung gehen muß und abhängig ist man auch weil man auf die Gnade der Sternchen angewiesen ist zu schreiben, finde ich sehr an den Haaren herbeigezogen, und nicht ehrlich. Da bleibt immer ein wenig, ich könnte ja wenn ich wollte.
In der Realität läuft das halt alles ein bisschen anders.
HL
 
@hedelund

In der Realität läuft das halt alles ein bisschen anders.

Wie wirklich ist die Wirklichkeit? ( Paul Watzlawick)

Vielleicht können wir uns darauf einigen, das das in DEINER Realität alles ein bisschen anders läuft? :)
Ich habe artname nicht so verstanden, das er SEINE Realität verallgemeinern möchte. Er schrieb, so denke ich, von sich.
In MEINER Realität ist es so, das ich mittlerweile etwas Geld mit dem Texten verdiene.
Und es wird, erfreulicherweise, mehr.
Trotzdem ich auch Aufträge ablehne. Eine Art deutschnationale Hymne für eine eher rechts gerichtete Organisation habe ich zum Beispiel abgelehnt.
Oder einen Text für einen Auftraggeber zu schreiben, der meinen musikalischen Partner verunglimpft hat. Da stehe ich so gaga gar nicht drauf.
Odér einen Text für jemanden, der ein homosexuelles Liebeslied getextet haben wollte.
Das hätte ich sehr gerne gemacht, habe ich mir aber nicht zugetraut.
Englische Texte lehne ich sowieso ab. Vielleicht mit einer Literaturübersetzerin im Hintergrund.
Sicher, ich bin überhaupt nicht auf irgendwelche Einnahmen aus der Texterei angewiesen.
Es mag sein, das ich sonst öfter mit der Ehrlichkeit jonglieren müsste, wie artname es treffend ausdrückte.
Das kenne ich, natürlich, auch aus beruflichen Zusammenhängen.
Und doch bin ich sicher, das ich auch dann bestimmte Texte nicht schreiben würde.
Denn ich habe schon manch anderen, weitaus höheren Preis, für die Aufrechterhaltung meiner Überzeugungen bezahlt.

@artname

Sorry für soviel OT. Eigentlich sind mir ja diese Abschweifungen vom Thema eher unangenehm.
Aber vielleicht ist es interessant, das sich ausgerechnet an diesem Text eine solche Debatte entwickelt?
Denn der Text hat ja auch die Kraft etwas zu polarisieren. Was mir sehr gut gefällt.
Gerade zum Thema Ehrlichkeit.
Ich habe mir übrigens zwischendurch die Frage gestellt, wie der " heimliche Adressat" des Textes
wohl auf ihn reagieren würde.
Vielleicht wäre das auch ein guter Gesprächsanlass? Auch über Ehrlichkeit?
Oder eher nicht?
 
hedelund schrieb:
Leider habe ich das Gefühl, das sich auch ein Paar einfach geirrt haben, indem sie glaubten jetzt schnell mal ein bisschen auf Künstler machen um Geld zu verdienen, dann aber merkten, daß es hier so einige Probleme gibt, die man vorher nicht gesehen hat oder wollte.
Dann sollte man aber auch so ehrlich sein und sagen, gut ich habe es versucht, und es hat nicht sollen sein. Das akzeptiert und versteht jeder.

Aber hier vom Rucksack im Nacken, und Probleme die man hat, weil man ja in Vorleistung gehen muß und abhängig ist man auch weil man auf die Gnade der Sternchen angewiesen ist zu schreiben, finde ich sehr an den Haaren herbeigezogen, und nicht ehrlich. Da bleibt immer ein wenig, ich könnte ja wenn ich wollte.
In der Realität läuft das halt alles ein bisschen anders.
HL
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Nun, ich denke diese Kaffeeesatzleserei ist einzig auf unsere Teestunde gemünzt.

Und ich sehe überhaupt keinen Grund für Dich "hedelund" :) Dir ein solches Bild zu malen.

Kommt ein wenig neunmalklug daher. Aber das kennen wir ja bereits.
 
@artname
Ich deutete weiter unten nicht auf Aufwand-Nutzen-Relationen, sondern eher darauf, sein Selbstwertgefühl zu schützen, wenn man auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten erhobenen Kopfes möglichst lange locker (oder wenigstens nicht all zu verbittert) mit der Ehrlichkeit jonglieren möchte
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Mit der Ehrlichkeit jonglieren, Mann, das ist gut gesagt! :) :) :)

@all
Schade, wir waren bei einem viel interessanteren Thema. Das Häßliche, der Tod im Popsong. Wer will noch mal, wer hat noch nicht...
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Ich will die Diskussion nicht abwürgen, doch "der Tod im Popsong" wäre mMn wirklich interessanter. :)
Ich habe keine Ahnung, was wo wie läuft, aber wenn ich mir überlege, wovon ich als Schreibende mehr profitiere, dann sicher vom Erfahrungsaustausch über das Handwerk. :) Denn erst mal müssen ja Texte da sein. Brauchbare. :)
 
ich habe jetzt keine diskussion verfolgt, aber will einfach mal mitteilen, dass mir dein text gefällt! ich hatte gleich spontan eine idee dazu, wenn du magst nehm ich die mal grob auf und schicke sie dir.
 
Hallo hedelund,

Ich hatte tatsächlich nur auf Teestunde geantwortet: Viel Arbeit, volles in Vorleistung gehen, wenig Gewinnaussichten. ABER: Wenn denn nun mal Texten des Schönste ist, was man sich vorstellen kann? Was soll der Geiz!!! Kunst ist wie Lotto spielen mit Ideen.

Aber dein Statement, hedelund, teile ich auch ansonsten keinesfalls.

Generell begegnen mir in meiner Arbeit viele Idealisten. Wer nicht seine Träume realisieren will, hat keine Chancen, oben an zu kommen! Das betrifft alle Gewerke: Künstler, Management, Studios, Veranstalter. Alle arbeiten 60-70 Stunden/ Woche. Geld und noch mehr Geld sehe ich da nicht als das zentrale Motiv. Die meisten, mit denen ich arbeitete, suchen viel eher das unverwechselbare eigene Produkt. DAS ist mMn der Motor. Trotz sich verdüsternder Aussichten. Der Kreative will vor allem kreieren! Darüber gibt es auch sehr aufschlussreiche psychologische Untersuchungen. Geld spielt im kreativen Bereich NICHT die erste Geige.
Du magst andere Erfahrungen gemacht haben. Das hängt eben vor allem vom Betrachter ab.

Mit der Ehrlichkeit jonglieren meint: Texte müssen ehrlich gemeint sein, um zu überzeugen. Die Seelen im Publikum reagieren automatisch und unbestechlich. Aber was ist für mich ehrlich? In erster Linie ja wohl Ehrlichkeit gegenüber mir selber. Und das bedeutet immer AUCH Eingeständnis meiner Schwäche und Vergeblichkeit...

Nicht, daß man DAS nun auch ungeschminkt schreiben sollte! UM GOTTESWILLEN! (Die Leute wollen nicht umheult werden. Andeutungen sind das höchste, was wir vertragen) - Aber der Texter muss sich mMn zunächst unbedingt ehrlich spiegeln. Und im zweiten Zugriff seine heimlichen Eingeständnisse attraktiv verkaufen: ironisch, schockierend oder wenigstens pointiert. Und um diesen zweiten Zugriff schaffen zu können, muß das eigene Selbstwertgefühl auf Zuruf funktionieren. Ich zum Beispiel analysiere unentwegt mein Handwerk (Poetik, Musik), für die Illusion, mir so einen winzigen Vorsprung vor meinen Konkurrenten zu verschaffen. Ähm... ja... doch. :D
Oder ich schreibe eben Testtexte, von denen ich natürlich nicht glaube, dass sie HEUTE kommerziellen Erfolg haben. Heute nicht, und vielleicht auch morgen nicht... aber jedes realisierte Wagnis pumpt das Selbstwertgefühl eben doch ein klitzekleinwenig auf... ;-)
 
@artname
aber jedes realisierte Wagnis pumpt das Selbstwertgefühl eben doch ein klitzekleinwenig auf...
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Auch ein gutes Mittel gegen die Schere im Kopf. :)
 
@Teestunde
Richtig. die Schere im Kopf ist mMn das größte Problem eines Texters. Oft ist es unser moralisches Denken, was unser Schaffen bieder macht...

@ Mama
Der Gemeinte reagierte erwartet: Wie Goebbels: Alle seine Kritiker sind sowieso nur entartete Erdlinge. Er keifte in der von mir gespiegelten Sprache zurück. Demagogen sind wie alle Menschen: Sie können nicht aus ihrer Haut. Aber das erheiterte mich dieses Mal. Ich habe nun einen Pfeil mehr im Sprach-Köcher. Dafür bin ich ihm letztlich dankbar. ;-) Jedes Unglück birgt eine Chance. Oder?

@Neu

Danke für die positive Kritik. Na, da bin ich mal gespannt :)
 
Hab grad noch mal geschaut, wie der Versfuß heißt. Ja, so gesehen "verdanken" wir deinem Widersacher wieder mal allerhand Inspiration. :)
 
Moin,
hab mal n bisschen rumgesungen und stell dir die Idee, die ich zu deinem Text hatte einfach mal rein. Zwar viel versungen und ich hab eh nicht soviel Ahnung vom Aufnehmen, aber die grundlegenden Züge sind (denke ich) erkennbar.
 
Gut mein Lieber, es kann nur eine Skizze sein, aber vielleicht sagt ja artname, das könnte was werden.

Ich kann mir weil ich selber auch Musik nach Texten hin und wieder komponiere, schon vorstellen, wo Dein Anliegen hingeht.

Auf jeden Fall hast Du Courage, indem Du Deine Idee so freimütig hier reinstellst.

LG HL
 
Hallo Neu,

ein Dankeschön an Dich für Deine Courage. Ich finde es gut, wenn jemand so mutig ist, in diesem Forum eine Skizze zu posten. Aber ich muss leider sagen, dass sich das etwas nach Otto Walkes anhört.

viele Grüße
Ralf
 
Ich finde es niedlich.... krumm und schief, aber man erkennt schon, wo die Reise hingehen soll.
 
  • Danke
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dass sich das etwas nach Otto Walkes anhört.
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Also das finde ich nicht. Es ist ne Skizze und gut. Sollte man auch als solches bewerten.
Ich meine auch zu erkennen, was du meinst. Ich hatte jetzt aber nach dem Rammstein, Til Lindeman und Joseph Goebbels Gerede ehrlich gesagt auch etwas anderes im Sinn.

Mal an alle: Ich finde, so ne Skizze sollte schon in Ordnung sein. Die produzieren wir alle. Und warum mit Worte umschreiben, wenn mans auch zeigen kann?

Gruß
Thorsten
 
  • Danke
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mensch, hier ist ja was los! ;-)

also mit courage hat das in meinen augen nichts zu tun, ist halt einfach ne gesangsmelodie mit nem bisschen begleitung. natürlich weiß ich, dass meine stimme nicht die beste ist und ich hab das ganze jetzt auch nicht 2 tage lang im studio aufgenommen oder nochmal überprüft, ob die tonlage zu meiner stimme richtig passt usw...
der hintergrund war ganz banal der, dass ich den text von artname gelesen habe und irgendwie lust auf meine gitarre bekommen habe, diese genommen habe und gleich die melodie im kopf hatte. das hätte ich jetzt schön für mich behalten können, aber ich dachte mir eventuell freut sich artname (oder noch jemand hier) darüber, dass mich sein text so "flugs" kreativ werden ließ und vielleicht ja auch über die idee ansich.
und son bisschen rumprobieren wird ja nochmal erlaubt sein, oder wat? :)

nicht mehr und nicht weniger!
 
Hab es mir eben angehört. Die Musik bringt mich dem Text näher, mit dem ich beim "nur" Lesen nicht so viel anfangen konnte. :)
 
Hey ihr Lieben,

Veröffentlichungen sind immer von der Genehmigung ALLER Autoren abhängig. Bitte holt euch vorher meine Genehmigung im Pf ein, wenn ihr im Forum Vertonungen meiner Texte veröffentlichen wollt!! Das ist pures Urheberrecht! Bitte nicht vorher veröffentlichen.

ich habe den Song noch gar nicht gehört. Ist also keine qualitative Wertung - nur eiin nett gemeinter rechtlicher Hinweis. Danke und

Lg
 
hey artname,
du hattest auf meine frage geschrieben "na da bin ich mal gespannt". da ich dir hier anscheinend via pm nichts schicken kann (hatte ich zuerst versucht), ich die idee auf keiner webseite von mir hochgeladen habe und du ja deinen text hier eh schon in dem rahmen des forums veröffentlicht hast, habe ich keine bedenken gesehen.
ich gehe gerade davon aus, dass das hier so eine art kreativer arbeitsplatz ist, nehme aber das lied jetzt lieber raus, weil mir das alles ein wenig zu viel wird.
lg
 
Hallo Neu,

Ich ahne deine Enttäuschung. Ich habe die Musik gestern wirklich nicht hören können schick sie mir doch. Ich antworte bestimmt.

Was Kreativität betrifft: die lässt sich im Verborgenen, wo "Unbefugte" keinen Zutritt haben, garantiert besser entwickeln. :) Am Ende steht vielleicht eine professionelle Produktion oder der Gang ins Feedback- Forum.

Ich würde hier nichts rein stellen, was ich für unvertonbar hielte. Aber vorrangig geht es mir darum, zu erfahren, ob und warum es Komponisten reizt.., oder eben nicht. Und dafür ist mir ein öffentliches Streitgespräch sehr! recht. :)
 
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