Feedback Cover "Grenade"

[sts]

Karolin_Wenzel schrieb:
Was glaubst Du, würde ein professioneller Musikproduzent sagen?

Er würde das Produkt fertigstellen wollen. Er würde in diesem Stadium der Produktion (die CD ist so gut wie fertig, und das wurde zu Beginn klar gesagt) nicht die Songauswahl und andere grundlegende Dinge zur Debatte stellen. Man kann dem Künstler ja einfach mal zugestehen, dass er seine legitimen Gründe hat, diesen oder jenen Song zu spielen. Es ist seine eigene Entscheidung, und die ist hier nun mal bereits getroffen.

Und wenn Du meinst, dass jemenad anders zu dem Playback singen sollte, dann magst Du schon Recht haben

An welcher Stelle habe ich das geschrieben?

Wenn ich Deine beiden Posts lese, habe ich den Eindruck, Du möchtest lieber nichts von mir hören.

Ich habe lediglich eine andere Meinung als Du. Das ist etwas anderes, und es kommt in 99% aller Threads in diesem Forum vor.

Kritik ist sicher erwünscht, nur zielt manche Kritik an der Frage vorbei. Deine Kritik (aber durchaus nicht nur Deine) gehört meines Erachtens dazu, denn sie übergeht einfach, dass die Songauswahl nicht das ist, wonach hier gefragt wurde.

 

[stoman]

Allerdings trägt auch der m.E. eher unvorteilhafte Mix seinen Teil dazu bei, dass das Werk bei mir nicht so recht zünden will. Hier ließe sich schon noch mehr herausholen.

Was gefällt dir denn nicht am Mix?

Ich habe nicht auf Details geachtet, nur das Lied auf mich wirken lassen. Und dabei störte mich, dass die Stimme ein bisschen wie ein Fremdkörper wirkt.

Das Problem ist, glaube ich, kein technisches sondern ein künstlerisches. Der Mix ist einfach nur "ein Mix", geht aber nicht auf die Besonderheiten der Darbietung ein.

Ich müsste mir das Lied daraufhin noch einmal analytisch anhören, aber das mache ich morgen, da ich heute zu viel Sonne abbekommen habe und mich nicht wohl fühle. Ich muss jetzt (wieder) ins Bett und bin morgen hoffentlich zu genaueren Angaben in der Lage.

Schöne Grüße,
Steffen

 

[sts]

stoman schrieb:
Selbstverständlich kann man ein Lied ebenso lieddienlich wie nicht lieddienlich singen. Die meisten Hobbyisten singen nicht lieddienlich, insbesondere, wenn es sich nicht um selbst geschriebene Lieder handelt.

Dann verstehen wir unterschiedliche Dinge unter dem Begriff "songdienlich" (oder auch "lieddienlich"). Nach meinem Verständnis kann ein Instrumental-Arrangement bzw. der Beitrag eines einzelnen Instrumentalisten "nicht songdienlich" sein (Beispiel: Carlos Santana, wenn er einen kompletten Song zum Dauergitarrensolo umfunktioniert). Dass auch der Sänger das tun kann, mag schon sein, aber das entspräche dann einem anderen Verständnis des Begriffs (den Du vielleicht erklären oder anhand eines Beispiels erläutern magst).

 

[smehlsson]

@smehlsson: Das Konzept hinter dem Album verbietet Streicher oder ähnliches. Wir haben in allen Arrangements nur Gitarren, Vocalarrangements und teilweise Beatbox eingebaut. Wir wollten damit auskommen, weil es schon relativ nah an unserer Liveperformance sein sollte. Da sind die dicken Vocalarrangements teilweise schon an der Grenze.

dann vergiss das von mir geschriebene am besten wieder.
mit diesem hintergedanken macht die aktuelle umsetzung wohl deutlich mehr sinn.

 

[Instrumentenfreak]

Ich finds super - anfangs hats mich aber irritiert, dass du nicht ganz die originale Stimmführung hattest.

 

[stoman]

So, ich bin zwar immer noch sehr benommen, aber ich kann schon etwas genauer hinhören als gestern.

Ich bin immer noch der Meinung, dass der Gesang dem Lied nicht gerecht wird. Es klingt mir zu abgesungen, ohne die nötige Emotion und Energie. Gut gesungen ist es schon, aber ich höre in jedem Wort deutlich die angezogene Handbremse und spüre, dass mir nicht alles geboten wird, was dem Sänger tatsächlich zur Verfügung steht.

Dadurch, dass die Stimme im Mix sehr weit vorn steht, fällt das umso deutlicher auf. Da muss mehr passieren, oder der Mix muss entsprechend angepasst werden. Ich würde aber dem Sänger empfehlen, lieber ein paar Schreiübungen zu machen und dann noch einmal energischer einzusingen.

Schöne Grüße,
Steffen

 

[stoman]

Dann verstehen wir unterschiedliche Dinge unter dem Begriff "songdienlich" (oder auch "lieddienlich"). Nach meinem Verständnis kann ein Instrumental-Arrangement bzw. der Beitrag eines einzelnen Instrumentalisten "nicht songdienlich" sein (Beispiel: Carlos Santana, wenn er einen kompletten Song zum Dauergitarrensolo umfunktioniert). Dass auch der Sänger das tun kann, mag schon sein, aber das entspräche dann einem anderen Verständnis des Begriffs (den Du vielleicht erklären oder anhand eines Beispiels erläutern magst).

Für mich ist der Gesang ein Instrument wie jedes andere auch, und der muss, wie Du beschreibst, ins Arrangement passen und dem Gesamtprodukt dienlich sein. Wenn er deutlich spürbar abfällt oder als Fremdkörper wahrnehmbar ist, stimmt etwas nicht.

Bei den allermeisten (Hobby-)Sängern, mit denen ich bislang zusammengearbeitet habe, war das auch so, dass sie nicht in der Lage waren, ihren Gesang in die Musik zu integrieren. Allerdings höre ich hier deutlich mehr Potenzial als bei vielen anderen Hobby-Sängern. Ich bin mir sehr sicher, dass der Sänger, wenn er ehrlich zu sich selbst ist, zugeben wird, hier nicht 100 Prozent gegeben zu haben.

Ein wesentlicher Grund, warum bei Hobbyisten der Gesang so stark abfällt, ist m.E., dass nicht genug geübt wird. Man hört sich die Musik zwei-, dreimal an, nuschelt etwas dazu und geht zum nächsten Projekt über, ohne wirklich verstanden zu haben, was man da gesungen hat. Das kann unmöglich funktionieren, nicht einmal bei einem Profi. Man muss jede Note bewusst fühlen und eins werden mit der Musik, sonst geht's auf jeden Fall immer in die Hose.

Schöne Grüße,
Steffen

 

[sts]

stoman schrieb:
Für mich ist der Gesang ein Instrument wie jedes andere auch, und der muss, wie Du beschreibst, ins Arrangement passen und dem Gesamtprodukt dienlich sein. Wenn er deutlich spürbar abfällt oder als Fremdkörper wahrnehmbar ist, stimmt etwas nicht.

Gut, dann haben wir in der Tat einfach ein unterschiedliches Verständnis des Begriffs "songdienlich". Dass auch der Gesang ins Arrangement passt bzw. dem Gesamtprodukt dienlich ist, halte ich natürlich ebenfalls für erstrebenswert (alles andere wäre auch ungewöhnlich), Nur fällt das für mich eben nicht unter diesen Begriff.

Das hat vielleicht damit zu tun, dass der Gesang aus meiner Sicht eben nicht ganz "ein Instrument wie jedes andere auch" ist (auch wenn ich nachvollziehen kann, was Du damit meinst). Bestimmte Elemente eines Instrumental-Arrangements kann man weglassen, ohne dass es aufhört, ein "Song" bzw. "Lied" zu sein. Beim Gesang ist das nicht so: Lässt man ihn weg, ist es kein Song mehr, und daher ist "nicht songdienlicher Gesang" für mich zunächst ein Widerspruch in sich. Aber das sind individuelle Begriffsbestimmungen, an denen man sich eigentlich nur so lange aufhalten muss, wie Unklarheiten über das Gemeinte bestehen.

 

[altessockenfach]

Ich finds super - anfangs hats mich aber irritiert, dass du nicht ganz die originale Stimmführung hattest.

Dank dir.
Ja, das ist absichtlich so gemacht. Ich find dieses Gesprochene irgendwie merkwürdig. Bei mir klang es besser, wenn ich ihn gesungen hab.

Ich bin immer noch der Meinung, dass der Gesang dem Lied nicht gerecht wird. Es klingt mir zu abgesungen, ohne die nötige Emotion und Energie. Gut gesungen ist es schon, aber ich höre in jedem Wort deutlich die angezogene Handbremse und spüre, dass mir nicht alles geboten wird, was dem Sänger tatsächlich zur Verfügung steht.

Ein wesentlicher Grund, warum bei Hobbyisten der Gesang so stark abfällt, ist m.E., dass nicht genug geübt wird. Man hört sich die Musik zwei-, dreimal an, nuschelt etwas dazu und geht zum nächsten Projekt über, ohne wirklich verstanden zu haben, was man da gesungen hat. Das kann unmöglich funktionieren, nicht einmal bei einem Profi. Man muss jede Note bewusst fühlen und eins werden mit der Musik, sonst geht's auf jeden Fall immer in die Hose.

Also, ich muss sagen, ich hab den Song bestimmt schon an die 200 Mal gesungen.
Und ich weiß ja nicht, ich persönlich finde jetzt nicht, dass mir da Energie fehlt. Ich bin da beim letzten Refrain schon ziemlich an der Grenze. Das ist schon echt grenzwertig hoch in der Lautstärke. Deswegen, die Handbremse sehe ich jetzt nicht, allerdings sind die Strophen absichtlich so gehalten, dass sie etwas "zurückgenommen und gequält" klingen.
Freut mich aber, dass du so ne hohe Meinung von meinen Gesangskünsten hast.
Dank dir für das ausführliche Feedback.

 

[stoman]

Mit Energie meine ich übrigens nicht Lautstärke sondern emotionale Energie! Das kann auch sehr leise sein.

Schöne Grüße,
Steffen