Fast jede Nacht / Goldnes Licht

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Fast jede Nacht

Die Stadt, getaucht in goldnes Licht.
Ich seh’s, doch es erreicht mich nicht.
Es macht mich eher beklommen.
Du wirst nie wiederkommen.
Seit Jahren schon kein Tannebaum.
Kein Glockenspiel erfüllt den Raum.
Kein Reim, kein Liedersingen.
So kann kein Fest gelingen.

Nur langsam geht die Hoffnung weg,
das Warten hätte einen Zweck.
Ich schrak empor fast jede Nacht.
Wie töricht doch die Trauer macht!

Ich kam schon längst am Tiefpunkt an.
Dass man sich so verlieren kann!
Wie soll das Blatt sich wenden?
Du fehlst an allen Enden.
Wie heilig war die Weihnachtszeit!
Nichts hat mich jemals so erfreut.
Zeit wär’s, sich zu besinnen.
Trost steckt im Neubeginnen.

Nur langsam geht die Hoffnung weg,
das Warten hätte einen Zweck.
Ich schrak empor fast jede Nacht.
Wie töricht doch die Trauer macht!

---------------------------------------------
Version 2 unter #23
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Text berührt mich. Nur den Schluss, dass Trauer töricht mache, teile ich nicht.

@SoulFrontier: also mir genügt da
"Zeit wär’s, sich zu besinnen.
Trost steckt im Neubeginnen."

Ansonsten sehe ich keinen Zwang zum positiven "Benefit". Es gibt auch ein Publikum, dass es zeitweilig genießt, "happy to be unhappy" zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das erinnert mich an eine Folge aus "Unsere kleine Farm". In einem Laden geht die Tür auf, eine Frau schaut verängstigt herein und fragt die Verkäuferin, ab die nicht ihre beiden Kinder gesehen hätte - und dann beschreibt sie sie. Die Verkäuferin erwidert nein, leider nicht. Die Frau geht wieder.
Darauf einige Kunden, oh, hoffentlich finden sich die Kinder. Die Verkäuferin: sie wird ihre Kinder niemals finden. Denn sie sind vor vielen Jahren bei einem Unglück ums Leben gekommen...
 
Ist mir zu viel Jammern. Das will niemand lesen oder hören.
Egal was Du meinst, ist das LD nun tot oder einfach verduftet, es ist einfach nur hilfloses Weinen ohne Benefit.

Mach daraus etwas, das Mut macht und/oder Menschen hilft in ähnlicher Situation.
Du steckst imo fast ständig in dieser Misere. Deine Texte sind sehr oft aus der Verlierer Perspektive geschrieben und jeder Blues Musiker hat mehr Hoffnung und Gutes zu bieten als Du.

Sorry, klingt sicher harscher als gemeint, aber ist halt mein Empfinden.
 
@alle:
Ich hatte Skrupel, den Text hier einzustellen. Konnte mir die Reaktionen ausmalen. Trotzdem, kann ja sein, dass der ein oder andere Hinweis das berühmte Goldkörnchen enthält. Die Trauer um einen Menschen hat für mich mit der Verliererperspektive nichts zu tun. Aber ich kann ja mal versuchen, die sich abzeichnenden Besserungen des Empfindens mit einfließen zu lassen. Ich bin sozusagen einen Schritt weiter als mein Text. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist mir zu viel Jammern.
Kommt ein bisschen geballt daher, mein Anliegen war, mich dem Thema Weihnachten mal ganz privat zu nähern und mich keiner offiziellen Erwartung verpflichtet zu fühlen. Mal sehen, ob ich mich wenigstens andeutungshalber zu einem positiven Ausblick durchringen kann. :)
 
Wenn Du anfängst, mit einzuberechnen, was das Publikum denkt, wird Kunst zu Propaganda.
Ja. Trotzdem wollte ich eigentlich erst mal ein paar Tage warten, ob mein Text mir übermorgen noch gefällt. Aber die Neugier auf unmittelbare Reaktionen war größer. :)
 
Sprich für Dich.
okay. Ich halte nichts vom Baden in Selbstmitleid. Ich glaube dass dies "Kassengift" ist. Ich bin der Meinung Künstler dürfen alle Situationen darstellen aber im von der TE bevorzugten Schlager ist das ein wenig suboptimal.
 
Für einen potentiellen Interpreten würde ich auch anders schreiben. Das hier war sozusagen privat.

Vielleicht tauschen: die Zeile "Trost steckt im Neubeginnen" in den Refrain nehmen und den Refrain zur Strophe machen.
 
Generell ist der Rückzug auf das Betrauern von Verlust verständlich, klar
 
Möglicherweise bist Du hier falsch gewickelt. Was hast denn dies hier mit vermeintlich "gutem Benehmen" zu tun? Nichts. Nothing to say it in your own language.
 
Also eins wollte ich bestimmt nicht, dass ihr euch jetzt gegenseitig fertig macht. Vielleicht steckt in meinen Texten etwas zuviel Lamento. Graham ist meine Straße ein Stück mitgekommen, muss aber jetzt nicht als Ritter in die Schlacht ziehen. Auch wenn mich das rührt. ;)
 

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