Ich fand Lösungen wie InPhase oder IBP von Little Labs immer ok, aber mitunter auch nacharbeitungsbedürftig. Damit meine ich, dass das, was von den Plugins als technisch korrekt ausgegeben wurde, nicht unbedingt am besten geklungen hat.
Bevor ich auf die Phasen schaue, prüfe ich ob die Polarität überall auch mit einer positiven Amplitude einsetzt. Bei Top und Bottom Snares tun die meisten von uns das, indem ein Phase Switch Knopf gedrückt wird. Dieser ändert aber typischerweise nicht die Phase, also die zeitliche Relation zwischen zwei Signalen, sondern die Polarität. Damit stelle ich sicher, dass die Impulse des Signals die Membran auch tatsächlich in eine Richtung bewegen. Wenn z.B. die Kickdrum positive Polarität aufweist, der Bass aber mit einer negativen Amplitude einschwingt, und beide zeitgleich aufspielen, dann muss sich die Membran sowohl zu mir hinbewegen, als auch von mir weg, und das im schlechtesten Fall simultan. Das geht zu Lasten der Klarheit und des Punches des Materials. Manche sehen diesen Punkt anders und schenken sich das.
Danach mache ich das eigentliche Alignment händisch, d.h. ich suche mir einen gut sichtbaren Transienten und bringe bei Maximalzoom die Startpunkte der Wellen in größtmögliche optische Übereinstimmung. Anschließend wird gehört, ggf. per Hand hin- und herbewegt bis das Signal am besten klingt, entweder über die Regionsparameter oder ein Sample Delay. Manchmal tut man sich mit der auditiven Beurteilung jedoch recht schwer. In solchen Fällen lege ich beide Signale wie oben beschrieben so exakt wie möglich übereinander. Nun ändere ich die Polarität einer der Spuren, und versetze sie so lange, bis ich die maximale Auslöschung erzielt habe. Wenn ich die Polarität dann wieder drehe, habe ich den maximalen Impact.
