ESP 1010 + Goldmike Gesangsaufnahme über XLR zerrt

[Hombre30]

Hallo zusammen,

ich bin ein absoluter Neuling hier bei Euch im Forum und bräuchte - wie soll es anders sein - dringend Eure Hilfe bzw. gut gemeinten Rat.

Zu meinen Vorkenntnissen und zu meinem Setup:
Ich mache jetzt seit ca. einem Jahr Homerecording am PC, hatte vorher mit nem 8-Spur Gerät von Yamaha (MT 8X) erste Erfahrungen sammeln können und habe mir vor einem Jahr eine ESI ESP 1010 Soundkarte gekauft.
Die Soundkarte habe ich in meinem Rechner (HP, 1 GB RAM, 3,3 GHz, 250 GB Festplatte) ohne Probleme installiert. Das System läuft einwandfrei und ich nehme momentan über Sony Vegas 5.0 auf.

Ich habe alle Songs mit Drumloops aufgenommen, Gitarren über VOX Tone Lab und [g=118]Bass[/g] über SM TB 202 aufgenommen...klingt alles zufriedenstellend und es gab noch nie Probleme.

Jetzt kommt das eigentliche Grund meiner Frage:
Unser Sänger hat sich einen Goldmike (SPL 9844 GOLDMIKE) und ein Brauner [g=116]Mikrofon[/g] (BRAUNER PHANTOM-AE-N) zugelegt und darüber wollten wir jetzt mit der ESP 1010 Gesang aufnehmen.
Die Verkabelung war wie folgt:
- Brauner [g=116]Mikrofon[/g] (mit dem extra mitgelieferten [g=15]XLR[/g] Kabel in den INPUT vom Goldmike)
- OUTPUT vom Goldmike mit [g=15]XLR[/g] in den Mikrofoninput 1 der ESI Soundkarte und den Eingang auf "LINE" gestellt.
- das Goldmike haben wir auf (nur!!!) 20,5 gestellt und die [g=76]Phantomspeisung[/g] 48 V aktiviert - die [g=76]Phantomspeisung[/g] am ESP 1010 ausgeschaltet

Problem: die Gesangsspuren zerren, sobald unser Sänger stärker und mit mehr Dampf in das Mikro singt...mit Abstand zum [g=116]Mikrofon[/g] ist da nix zu machen...bringt das gleiche Ergebnis.

Jetzt das Kuriose:
Sobald man aus dem Goldmike (OUTPUT) mit nem Klinke-Kabel in den ersten Analog-Eingang (Front: Klinke-Eingang) an der ESP 1010 geht, zerrt der Gesang nicht mehr und der Sänger kann richtig Gas geben. Aber: der Gesang klingt nicht mehr ganz so fein wie vorher.
Die Flair-Schaltung am Goldmike macht es über Klinke - unserer Meinung nach - nicht besser.

Ich habe jetzt schon alles versucht, den Input-Pegel in der Soundkarte runterzufahren, habe den Digital [g=105]Gain[/g] auf Null runtergezogen, das Direct Wire nach Manual zu konfigurieren...und es hat alles nichts gebracht.
Am Goldmike kann's eigentlich nicht liegen...der ist kaum an.

Also:
Bei [g=15]XLR[/g]-[g=15]XLR[/g] Verkabelung zerrt's definitiv, es klingt super, jedoch macht die Gesangsaufnehmerei keinen Spaß.
Bei [g=15]XLR[/g]-Klinke Verkabelung zerrt's nicht mehr, klingt bedingt schlechter und man kann ganz normal Gesang aufnehmen.

Weiß von Euch einer Rat, ob man in der ESP 1010 irgendwas umstellen muss???...das Manual bietet bezüglich Gesangsaufnahme keine großen Erkenntnisse.
Und wir würden halt doch lieber über [g=15]XLR[/g] aufnehmen.
Oder liegt es an dem Mikrofonverstärker, der in der Soundkarte ist??? Kann man den ausschalten???

Über Antworten würde ich mich sehr, sehr freuen...Ihr seid meine letzte Hilfe.

Herzliche Grüße

Hombre

P.S.: ESI Pro Deutschland habe ich schon ne Mail geschrieben...bis jetzt keine Antwort

 

[floxe]

die esi arbeitet mit einem referenzpegel von -10dbv. das heißt 0db im pc entsprechen ca. einer spannung von 0,3V.

der goldmike gibt aber wesentlich mehr spannung ab (anderer referenzpegel).

dass ein klanglicher unterschied zwischen klinke und [g=15]xlr[/g] ist, kann ich mir kaum vorstellen ehrlich gesagt.

das brauner selbst gibt schon massig pegel von sich und ist eines der "lautesten" großmembraner.

ich würd einfach den weg der unsymmetrischen klinkenverbindung wählen - sprich, vom klinkenlineout in den klinkenlinein.

lg
flox

 

[Jeff]

Hi,

- OUTPUT vom Goldmike mit [g=15]XLR[/g] in den Mikrofoninput 1 der ESI Soundkarte und den Eingang auf "LINE" gestellt.

Ich arbeite zwar nicht mit der ESI 1010 sondern mit dem Vorgänger (C-Port), aber bei der ist es z.B. nicht möglich, den [g=15]XLR[/g]-Eingang auf Line-Pegel umzustellen. Es ist so, dass die Eingänge 1 & 2 quasi doppelt vorhanden sind. Einmal als Klinke-Line-Eingang und einmal als [g=15]XLR[/g]-Mikro-Eingang. Sobald ich ein Kabel in den Klinke-Eingang stecke, wird der [g=15]XLR[/g]-Eingang stumm geschaltet.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Line-Einstellung nicht wirklich den [g=15]XLR[/g]-Eingang betrifft, sondern nur irgendeine interne Umschaltung zwischen Klinke- und [g=15]XLR[/g]-Eingang. Das würde nämlich erklären, warum es zu Verzerrungen bei der Verbindung [g=15]XLR[/g]-[g=15]XLR[/g] kommt. Der Goldmike gibt ja ein Line-Signal aus, dass für einen Mikrofonvorverstärker viel zu hoch ist.

Warum jetzt das Signal über den Klinke-Eingang anders klingt, ist merkwürdig. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass evtl. irgendwo Pegel verloren geht (Goldmike zu leise, ESI-Mixer zu leise) und das Mikro nur leiser wird. Zudem klingt natürlich ein übersteuerter (auch wenn die Verzerrungen noch nicht wirklich wahrnehmbar sind) Mikrofonvorverstärker anders, evtl. höhenreicher.
Ich würde mich davon nicht blenden lassen.
Ich gehe von meinem Mic-Preamp zwar mittlerweile digital in meiner Karte, aber über den Line-Out des Preamps zum Line-In der Soundkarte klingt er fast gleich. Dieser minimale Unterschied kommt vermutlich von den unterschiedlichen A/D-Wandlern.

Zum Support von ESI: Das macht glaube ich der Claus Riethmüller. Der treibt sich hier auch ab und zu mal rum Zudem haben die auch einen sehr guten telefonischen Support. Schau mal unter www.ridi.com.

 

[Hombre30]

Hallo Flox und Jeff,

erst mal herzlichen Dank für die schnellen und kompetenten Antworten.

Ich denke auch, dass es letztendlich auf die [g=15]XLR[/g]-Klinke Verbindung rauslaufen wird bzw. muss.

Vielleicht hat ja ESI noch was dazu zu sagen...mal sehen, ob sie sich per Mail bei mir melden.
Unser Sänger will auch mal bei SPL anrufen...man weiß ja nie.

@Jeff:
Danke für den Tipp mit Claus Riethmüller - klasse!!!
Ich werde mich mal an ihn wenden.
Die zwei Mikroeingänge kann man bei der ESP 1010 auf "MIC" (und bei Bedarf auf +12 V Phantomspeise) oder "LINE" schalten.

Allgemein:
Vielleicht bilden wir uns den Soundunterschied auch nur ein (haben halt ewig rumprobiert, Kabel ausgetauscht, Soundkarte umgestellt, etc...), aber bei der [g=15]XLR[/g]-[g=15]XLR[/g] Verbindung mussten wir den Gesang fast nix EQ-en (war schon richtig gut) und bei [g=15]XLR[/g]-Klinke, haben wir dann doch ein paar Frequenzen nachbearbeiten müssen. Alles etwas seltsam.

In diesem Sinne, ich sage: DANKE!

Falls jemanden noch was einfällt...bin für alles dankbar!

Viele Grüße,

Hombre

 

[floxe]

aber bei der [g=15]XLR[/g]-[g=15]XLR[/g] Verbindung mussten wir den Gesang fast nix EQ-en (war schon richtig gut) und bei [g=15]XLR[/g]-Klinke, haben wir dann doch ein paar Frequenzen nachbearbeiten müssen. Alles etwas seltsam.

braucht nur der abstand zum mikro etwas anders sein und schon kommen leicht unterschiedliche ergebnisse raus. kann natürlich auch sein, dass ihr bei einer aufnahme die röhre mehr angefahren habt und euch das gut gefallen hat - keine ahnung. meine preamps klingen alle gleich, egal ob ich sie per klinke oder [g=15]xlr[/g] anschließe.

habt ihr die files auch wirklich bei gleicher lautheit verglichen - sobald ein signal nur etwas lauter ist wird es meist als besserklingend bewertet.

lg
flox

 

[Hombre30]

Hi Flox,

ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass wir eigentlich schon alles mit gleichem Abstand und gleichem Pegel verglichen haben...

Aber es kann auch sein, dass wir nach der ganzen Aufregung mit der Zerrung die Files anders wahrgenommen haben...das menschliche Ohr hört ja nach ner gewissen Zeit nicht unbedingt das Gleiche.

Aber danke für den Tipp...daran werde ich auf alle Fälle noch mal denken, wenn wir wieder loslegen können.

Wenn ich Antwort von ESI oder Claus Riethmüller bekommen habe, dann werde ich sie hier posten...

Danke für Eure Hilfe...kann ich nur weiterempfehlen.

Many Greeeeeeetz

Hombre