Einsteiger Mixing-Tools: VSTs für EQ, Kompressor, Hall, Inspector

[FredTadge]

Hallo zusammen,

ich sag gleich vorweg: Ich kann nicht mixen und ich hab's schon tausendmal versucht. In erster Linie liegt das vermutlich an meinen Ohren oder an meiner Faulheit. Ich mache das schon ab und zu mal mit Proberaumaufnahmen, aber irgendwie ist das immer Mist.

Da ich jetzt gerade erst wieder ein Mixing-Projekt begonnen habe und durch den Kauf von NI Komplete letztes Jahr auf einmal so viele tolle neue Tools habe, dachte ich, vielleicht bringt ja eine Neuauswahl von Mixing-VSTs einen Effekt, und wenn auch nur psychologisch. Daher bitte ich mal um Empfehlungen für Alternativen zu vier Free-VSTs, die ich fast ausschließlich benutze:

- EQ: Da benutze ich fast ausschließlich ReaEQ, das ist der Standard-EQ von Reaper
- Kompressor: Meist benutze ich den Blockfish oder den Classic Kompressor von Kjaerhus. Auf der Summe nutze ich auch mal den Classic Master Limiter.
- Hall: Kjaerhus Classic Reverb
- Spectrum Analyser: Roger Nichols Digital Inspector

Also, was meint ihr, was es für Alternativen dazu gibt, möglichst einfach zu bedienen und möglichst günstig, darf aber zur Not auch nen bißchen was kosten.

Und habt ihr Tipps für den Workflow für einen Anfänger? Ich mache es meist so:
- Einzelspuren erstmal ohne Effekte auf richtige Lautstärkeverhältnisse bringen.
- Jede Spur einzeln (erst Kompressor, dann EQ) erstmal shapen, so dass sie gut für mich klingt. Reihenfolge:
Overheads, Bassdrum, Bass, Snare, Toms, Gitarren, Gesang
- Während des Shapings schalte ich immer gleich andere Spuren dazu, um zu hören, wie sie zusammen klingen und schnipple dann störende Frequenzen raus. Dabei checke ich immer wieder auch den Inspector um zu gucken, ob ich irgendwelche Frequenzen überbetont habe.
- Am Ende setze ich einen leichten Hall je nach Gefühl auf alle Gruppen: Drums, Gitarren, Gesang
- Dann drehe ich in der Summe den Classic Master Limiter so hoch, dass es auch an den lautesten Stellen nicht wippt. Gegebenenfalls müssen dann noch ein paar EQ-Einstellungen oder Lautstärkeverhältnisse verändert werden.

Ich freue mich auf Anregungen zu den VSTs und meinen Workflow.

 

[jet2]

erste frage: haste win oder mac?
mit den reaper plugs kannste schon ne menge machen....

als master-limiter empfehle ich dir limiter no6 (der ist kostenlos und sieht mit dem standard-interface scheisse aus, aber ist verdammt gut)
einen allgemeinen hall über drums würde ich, wenn überhaupt, nur mit großer vorsicht einsetzen

mix- und master-tutorials für anfänger mit reaper gibts auf youtube wie sand am meer...
ebenso empfehlungen für vst plugs.

ich weiß ja nicht, welchen style du produzieren willst, aber auf youtube du findest viele infos

top 5 free and commercial mixing plugs (für metal, aber auch für andere styles):

 

[Kosaken-Kaffee]

Für EQ wird gerne der von Fabfilter empfohlen.
Als Kompressor gibt es Nachbauten analoger Geräte von Waves, bspw. vom 1176. Im NI Bundle sollte hier auch ein guter zu finden sein.
Hall: Da soll der Valhalla gute Dienste leisten.
Analyser: Guck dir hierzu mal die Seite von Voxengo an.

Es werden sich zu den Effekten sicher noch andere melden.

Dein Workflow hört sich vernünftig an.

 

[Signalschwarz]

durch den Kauf von NI Komplete letztes Jahr auf einmal so viele tolle neue Tools habe, dachte ich, vielleicht bringt ja eine Neuauswahl von Mixing-VSTs

Also, was meint ihr, was es für Alternativen dazu gibt, möglichst einfach zu bedienen und möglichst günstig, darf aber zur Not auch nen bißchen was kosten.

Irgendwie wird, zumindest für mich, nicht klar, ob Du jetzt wirklich was aus dem Komplete-Bundle empfohlen haben möchtest oder ob es andere Empfehlungen sein sollen.

Das Problem, welches ich sehe, ist, dass Du dich wohl selbst für untalentiert hältst und es dir auch keinen Spaß zu machen scheint, Du aber dennoch meinst es machen zu müssen. Warum suchst Du nicht jemanden, der eure Aufnahmen mischt oder dir zeigt, wie man gute Resultate erzielt?

Wenn Du derzeitig schon nicht wirklich motiviert bist, dann werden dich, meiner Meinung nach, neue Werkzeuge aka Plugins, doch nur vor neue Hürden stellen. Vielleicht sind die Plugins der Signature-Series' von Waves was für dich oder auch dieses Neutron von iZotope. Ich kenne keines von denen, aber sie versprechen ja einfache Bedienung und gute Ergebnisse, also quasi Wunder - wobei ich nicht an Wunder glaube.

 

[oliveramberg]

EZMix von Toontrack könnte was für Dich sein: https://www.toontrack.com/ezmix-line/
Wenn Du nicht zwingend tief in die Materie eintauchen magst, erzielst Du damit schon mal durchaus leckere Ergebnisse.
Ebenso ist Neutron von iZotope mehr als nur brauchbar: https://www.izotope.com/en/products/mix/neutron.html

 

[Ethersis]

dieses Neutron von iZotope

Daran hab ich auch gedacht als ich das hier gelesen habe:

...an meiner Faulheit

EZMix von Toontrack

Könnte auch was sein, bietet dir aber wenig Möglichkeit dich weiterzuentwickeln (in dem Sinne von Parameter verfeinern).
Manches klingt aber ganz gut. Die FX-Ketten benutzte ich manchmal recht gerne wenn ich Musik machen will und nicht erst zig Plugs einstellen möchte. Die Amp sims sind auch ziemlich gut wenn man der Typ für presets ist.

 

[gyn]

oder auch dieses Neutron von iZotope. Ich kenne keines von denen, aber sie versprechen ja einfache Bedienung und gute Ergebnisse, also quasi Wunder - wobei ich nicht an Wunder glaube.

Hör bloß auf, ich bin auch darauf reingefallen, Neutron ist der letzte Scheixx, vor allem der / die Compressor/en. Die Vorschläge, die Neutron macht, sind wahrlich nicht zielführend, ich halte mittlerweile gar nix mehr von diesem Plugin. Das einzig nützliche, was es bietet, ist MMn die Masking-Funktion, aber die ist auch nicht zwingend notwendig im Mix. Das kann man alles mit anderden EQ's und / oder Analyzern genau so gut machen.

Was ich vollumfänglich empfehen kann, sind alle Plugins von Toneboosters, die sind für das, was sie bieten. geschenkt, gerade der Reverb 4 oder der Equalizer 4 sind fantastisch und kosten nur ein paar Euronen. Desweiteren sind die Compressoren von Klanghelm sehr gut und kosten ebenfalls nur ein paar Euros, schau dir das alles mal an bzw bei Toneboosters kannst du auch testen.

 

[gyn]

EZMix von Toontrack könnte was für Dich sein: https://www.toontrack.com/ezmix-line/
Wenn Du nicht zwingend tief in die Materie eintauchen magst, erzielst Du damit schon mal durchaus leckere Ergebnisse.

EZmix habe ich auch exzessiv probiert und eingesetzt, ist vom Sound wirklich richtig gut, aber mich stört einfach, daß ich nicht weiss oder sehe, was passiert.

 

[FredTadge]

Erstmal vielen Dank für die ausführlichen Antworten:
1. Ich arbeite mit Reaper auf Windows.
2. Dass es unzählige Empfehlungen gibt, weiß ich. Ich habe nur weder Zeit noch Lust alle möglichen Plugins durchzuprobieren. Daher benutze ich o.g. Aber was sind eure für nen Anfänger? Die YT-Videos schaue ich mir mal an...
3. Spass macht es mir schon, ich hab nur nie genug Zeit. Und Zeit ist nunmal beim Mixen das A und O.

EZMix und Neutron klingen schonmal sehr interessant. Die werde ich mir bei Gelegenheit mal ansehen.

 

[Signalschwarz]

Aber was sind eure für nen Anfänger?

Wie ist denn deine Vorstellung von einem Plugin, das sich für einen Anfänger empfiehlt?

 

[muffy]

EZMix und Neutron klingen schonmal sehr interessant. Die werde ich mir bei Gelegenheit mal ansehen.

Dir muss aber dabei bewusst sein, dass das erstmal "Stützräder" sind oder Driving Assistants. Du kannst die zum Einstieg ja mal demoen, aber Plugins "you'll actually use" und die auch dauerhaft sinnvoll sind, könnten zum Start Fabfilter Eq, Kompressor, Limiter und Reverb sein. Einen soliden (Stereo-) Delay sollte Reaper wohl haben.

Die Dinger zeigen Dir, was du tust und sind super flexibel. Du kannst ja zweigleisig fahren - für schnelle, motivierende Ergebnisse die Helferlein, für den Long-Run die genannten FF Allrounder (oder andere whaatever) und sich das Thema halbwegs systematisch draufschaffen.

Wenn Du Videos schaust - sei sensibel dafür, dass viele einem Plugins unterschieben wollen. Und sei v.a. sensibel und kritisch, wenn du bei Graham C. bist. Wirklich ernst gemeint.

 

[clemenserwe]

Dir muss aber dabei bewusst sein, dass das erstmal "Stützräder" sind oder Driving Assistants.

So isses.
In vielen DAW's gibt's ja vorbereitete Channelstrip-Presets.
Man sieht nicht selten Mixe, bei denen diese Presets gar nicht greifen können, z.B. weil der Signalpegel so niedrig ist, dass der Kompressor nicht greift. Da müsste der Threshold niedriger oder Input-Gain höher und niemand merkts.

Damit sind wir bei dem Punkt - Automatik gibt's nicht. Stützräder ja.

Aus meinem Komplete-Bundle nutze ich verblüffend wenig zum Mixen.
Am Anfang fand ich den Reverb (RC24/RC48) toll - der ist auch gut, aber inzwischen habe ich auch Alternativen in der DAW und über die netten Herren von Focusrite.
Mit dem Transient Maker kann man sehr stark und effektiv arbeiten - auch gut brauchbar.

Aber sowohl Comps als auch EQ's habe ich nie wirklich mit den DAW-Varianten verglichen.

 

[musikertimo]

Hallo,
also wenn es schnell gehen soll probiere auf jedenfall EZMix von Toontrack. Natürlich kann man da nicht großartig eingreifen und selber Hand anlegen, aber das ist auch nicht der Sinn dahinter. Ich nutze das sehr gerne auf dem Masterkanal um dem ganzen am Ende noch das bisschen "Bums" zu verleihen. Aber auch auf den einzelnen Spuren kann man ohne langes schrauben schnell sehr gute Ergebnisse erzielen.

Timo

 

[FredTadge]

Wie ist denn deine Vorstellung von einem Plugin, das sich für einen Anfänger empfiehlt?

Bei EQ und Kompressor möglichst wenig Färbung, bei Reverb gute Presets und bei Frequenz-Analyser möglichst wenige Einstellungen und übersichtliche Darstellung.

Dir muss aber dabei bewusst sein, dass das erstmal "Stützräder" sind oder Driving Assistants. Du kannst die zum Einstieg ja mal demoen, aber Plugins "you'll actually use" und die auch dauerhaft sinnvoll sind, könnten zum Start Fabfilter Eq, Kompressor, Limiter und Reverb sein. Einen soliden (Stereo-) Delay sollte Reaper wohl haben.

Hmm... also Stützräder brauche ich eigentlich nicht. Ich kann schon Fahrradfahren. Das heisst, ich weiß, was ein Kompressor, ein EQ und ein Hall machen. Ich habe nur häufig Probleme, diese songdienlich einzusetzen.

Mein größtes Problem ist, dass ich die Signale mit Kompressor und EQ erstmal so shape, dass sie für meine (frischen) Ohren gut klingen. Wenn ich dann einen Blick auf den FrequenzAnalyser richte, sehe ich meist, dass das Signal nicht so aussieht, wie ich es mir vorgestellt habe. Es sind also riesige Überbetonungen in den Tiefen oder Höhen oder auch Löcher, wo keine sein sollten. Also justiere ich nach und mache meist das Signal wieder sehr flach, dann klingt es scheiße, sieht aber gut aus.

Grundsätzlich ist es meist so, dass sich die Aufnahmen aus dem Proberaum schon ohne Eingriff von Effekten für meine Ohren recht gut anhören. Es ist eigentlich schon dann so, dass man alles gut hören kann und durch Raummikros selbst der Hall schon ganz gut klingt (außer bei den Vocals). Allerdings ist es dann meist noch sehr leise, RMS über den ganzen Song meist so -20 bis -18dB. Also versuche ich natürlich alles irgendwie immer lautzuprügeln. Damit schieße ich fast immer über das Ziel hinaus und lande bei -8dB. Es wippt dann zwar nicht, klingt aber total nichtssagend.

Aber das ist alles OT. Vermutlich fehlt mir einfach die stetige Erfahrung. Ich denke, ich werde weitersomachen, dass ich echte Veröffentlichungen einfach extern machen lasse und dann immer mal wieder Songs aus dem Proberaum mit meinen angestammten VSTs mische um etwas mehr Erfahrung zu sammeln. Was ich selber weiß, was ich definitiv zu wenig mache, ist, Referenzsongs gegenzuhören. Das muss ich definitiv ändern.

Zu euren Tipps: Die Waves Signature und EZMix sind glaube ich nicht was ich suche, da ist zu wenig echte Mix-Arbeit gefragt. Ich will nicht einfach nur auf nen Knopf drücken. Die Fabfilter-Dinger sehen gut aus aber sind mir ehrlich gesagt zu teuer.

Was ich vollumfänglich empfehen kann, sind alle Plugins von Toneboosters, die sind für das, was sie bieten. geschenkt, gerade der Reverb 4 oder der Equalizer 4 sind fantastisch und kosten nur ein paar Euronen. Desweiteren sind die Compressoren von Klanghelm sehr gut und kosten ebenfalls nur ein paar Euros, schau dir das alles mal an bzw bei Toneboosters kannst du auch testen.

Die Dinger sehen sehr gut aus und sind auch preislich im Rahmen. Die schaue ich mir mal an...

 

[muffy]

Mein größtes Problem ist, dass ich die Signale mit Kompressor und EQ erstmal so shape, dass sie für meine (frischen) Ohren gut klingen. Wenn ich dann einen Blick auf den FrequenzAnalyser richte, sehe ich meist, dass das Signal nicht so aussieht, wie ich es mir vorgestellt habe. Es sind also riesige Überbetonungen in den Tiefen oder Höhen oder auch Löcher, wo keine sein sollten. Also justiere ich nach und mache meist das Signal wieder sehr flach, dann klingt es scheiße, sieht aber gut aus.

Jetzt mal ohne Witz: seit wann mischt man denn mit den Augen und seit wann ist das Ziel, eine lineare Kurve (auf Einzeltracks?) hinzubekommen? Wenn das der Ansatz ist, ist es doch kein Wunder, dass es komplett verbogen klingt. Auch muss man natürlich immer hören, wie die Bearbeitung im Kontext klingt.

Grundsätzlich ist es meist so, dass sich die Aufnahmen aus dem Proberaum schon ohne Eingriff von Effekten für meine Ohren recht gut anhören.

Dann sollte die Mixentscheidung sein, diese auch weitestgehend so zu lassen.


Mixing ist nicht, einen riesigen Plugin-Aufriss zu starten, sondern eine gute Balance von allen Instrumenten, gestaffelt nach deren Wichtigkeit im Songkontext zu schaffen, d.h. vornehmlich Leveln. Wenn dann zB die Kick nicht richtig wumst, kann man den Bass bei der Kick im Kontext anheben. Wenn die Vocals inkonsistent sind, kann man sie etwas komprimieren.

Wenn diese Schritte ausreichen - super. Ein Song ist gemixt.

 

[FredTadge]

Mixing ist nicht, einen riesigen Plugin-Aufriss zu starten, sondern eine gute Balance von allen Instrumenten, gestaffelt nach deren Wichtigkeit im Songkontext zu schaffen, d.h. vornehmlich Leveln. Wenn dann zB die Kick nicht richtig wumst, kann man den Bass bei der Kick im Kontext anheben. Wenn die Vocals inkonsistent sind, kann man sie etwas komprimieren.

Wenn diese Schritte ausreichen - super. Ein Song ist gemixt.

Du hast absolut recht. Vermutlich ist das eines meiner größten Probleme. Mein guter Vorsatz lautet jetzt: Bei unseren nächsten Proben wird mitgeschnitten und dann mische ich das möglichst minimalistisch und haue es hier ins Feedback-Forum. Das ist die einzige Möglichkeit, wie ich besser werde.

 

[muffy]

Das und natürlich auch viel sonstige Praxis bekommen. Ich habe vor ca. 3 Jahren angefangen, fremdes Material zu mischen, da ich mein eigenes Zeug verbessern wollte. Seitdem hatte ich kaum noch eine Gitarre in der Hand, weil es mich ab einem Punkt total gepackt hat. Am Anfang habe ich bestimmt 2-3 Songs pro Woche gemischt, egal was ich in die Finger bekam, nach den ersten 1, 1,5 Jahren vielleicht 1-2 Songs pro Woche, seit längerem eher 1. Macht so 200, 250? Songs?

Der Legende nach wird man ab 1000 so langsam gut, ab 10k kann man mitreden.

 

[gyn]

Auch muss man natürlich immer hören, wie die Bearbeitung im Kontext klingt.

Sehr wichtiger Hinweis! Wenn du die Spuren so einstellst, daß sie solo super klingen, bringt dir das im Endeffekt garnix. Die Spuren müssen im Mix funktionieren, deshalb immer, ausser natürlich für Feinarbeiten, im Songkontext mischen, vor allen Dingen hinhören, wo sich Frequenzen überlagern, wo was überdeckt wird, und da dann wieder gezielt eingreifen.

 

[muffy]

Auch muss man natürlich immer hören, wie die Bearbeitung im Kontext klingt.

Sehr wichtiger Hinweis! Wenn du die Spuren so einstellst, daß sie solo super klingen, bringt dir das im Endeffekt garnix. Die Spuren müssen im Mix funktionieren, deshalb immer, ausser natürlich für Feinarbeiten, im Songkontext mischen, vor allen Dingen hinhören, wo sich Frequenzen überlagern, wo was überdeckt wird, und da dann wieder gezielt eingreifen.

Das stimmt - das heisst aber auch nicht @TE, dass man nie Solo hören darf (was ja auch mal propagiert wird). Zum Trainieren lohnt es sich schon, mit einem Eq wie dem FabF mal durch Einzelsignale zu sweepen, wie sich zB eine Kick bei welchem Frequenzabschnitt so anhört. Dadurch kann man ein Gehör dafür entwicklen, wo die Probleme liegen könnten - oder was in den meisten Fällen gut kommt.

 

[Glutamatjunkie]

Und habt ihr Tipps für den Workflow für einen Anfänger? Ich mache es meist so:
- Einzelspuren erstmal ohne Effekte auf richtige Lautstärkeverhältnisse bringen.
- Jede Spur einzeln (erst Kompressor, dann EQ) erstmal shapen, so dass sie gut für mich klingt. Reihenfolge:
Overheads, Bassdrum, Bass, Snare, Toms, Gitarren, Gesang
- Während des Shapings schalte ich immer gleich andere Spuren dazu, um zu hören, wie sie zusammen klingen und schnipple dann störende Frequenzen raus. Dabei checke ich immer wieder auch den Inspector um zu gucken, ob ich irgendwelche Frequenzen überbetont habe.
- Am Ende setze ich einen leichten Hall je nach Gefühl auf alle Gruppen: Drums, Gitarren, Gesang
- Dann drehe ich in der Summe den Classic Master Limiter so hoch, dass es auch an den lautesten Stellen nicht wippt. Gegebenenfalls müssen dann noch ein paar EQ-Einstellungen oder Lautstärkeverhältnisse verändert werden.

Als Anfänger:
Drums mit Glyn Johns Technik aufnehmen
Gitarren mit SM57 aufnehmen (Rhythm L/R uns Solo)
Bass mit DI und einem Großmembraner oder SM57
Vocals...
Das ist eine recht übersichtliche Geschichte von etwa 10 Spuren.
Finger weg vom Hall! Nur auf die Vocalspuren etwas Delay (zB L:8tel und R:dotted)
Auf alle Spuren erst EQ und dann Comp.
KH ala Sony MDR 7506, gute abhöre 6 - 7" Basstreiber
Wie Muffy schon schrieb: Mit den OHREN mischen!