Einsteiger Mixing-Tools: VSTs für EQ, Kompressor, Hall, Inspector

[gyn]

Auch muss man natürlich immer hören, wie die Bearbeitung im Kontext klingt.

Sehr wichtiger Hinweis! Wenn du die Spuren so einstellst, daß sie solo super klingen, bringt dir das im Endeffekt garnix. Die Spuren müssen im Mix funktionieren, deshalb immer, ausser natürlich für Feinarbeiten, im Songkontext mischen, vor allen Dingen hinhören, wo sich Frequenzen überlagern, wo was überdeckt wird, und da dann wieder gezielt eingreifen.

Das stimmt - das heisst aber auch nicht @TE, dass man nie Solo hören darf (was ja auch mal propagiert wird).

Ja, klar, hab ich ja auch geschrieben.

deshalb immer, ausser natürlich für Feinarbeiten, im Songkontext mischen.

 

[litoni]

Erstmal vielen Dank für die ausführlichen Antworten:
3. Spass macht es mir schon, ich hab nur nie genug Zeit. Und Zeit ist nunmal beim Mixen das A und O.

dieser Satz stimmt mich bedenklich ! Ehrlich gesagt ist das für mich ein fauler Kompromiss ! Meine Empfehlung, lass einfach einen Fachmann das Mixen erledigen, denn wenn du eh keine Zeit hast wird das NIE was !

 

[Kosaken-Kaffee]

Wie Muffy schon schrieb: Mit den OHREN mischen!

Damit kann ich aber die Regler nicht so gut bewegen.

 

[sensimilija]

also mixen musst du dir vorstellen wie ne frau.
Man weiß nie so genau wo der weg hinführt und ob das was man grad tut zieht oder nicht.
Wenn man die Frau lange kennt geht das dann schon einfacher ...

Allein wenn ich drüber nachdenke was ich dir empfehlen würde sind tausend sachen in meinem kopf die alle irgendwie wichtig sind weil am ende nicht 1 tipp dich zum ziel bringt sondern 100 oder 1000 kleine tipps.

Aber es gibt dennoch dinge die dir wirklich helfen können am anfang... so wie zb der frau die tür auf halten , was normalerweiße nicht nach hinten los geht.

1. Referenztrack ( 1ner reicht sonst kommst du nur durcheinander)
2. Die Summe aller Spuren dürfen auf dem Masterbus nicht über -4/-6 db gehen. Drehe dafür deine boxen oder kopfhörer lauter und dreh dein referentrack leiser, bis er ca die gleiche lautstärke hat.
3. Alle spuren zueinander Einpegeln. (ohne kompressor , eq oder sonstigen spass)
4. Hören und Probleme sicherstellen. Da würde ich persönlich den spass in 3 bereiche aufteilen
(Bass 20-150hz Mitten 150-2500hz Höhen 2500hz - 20000hz)
5. Jetzt kannst du anfangen mit Plugins.
5.1 z.b Sidechain auf den Bass damit die kick gut durch kommt.
5.2 Gewisse Frequenzen absenken die stören (ich bin nicht der freund von freq reindrehen, eher da wo 2 spuren kämpfen eine spure dünner machen.) immer im gesamtmix hören. am ende werden ja nicht einzelne spuren gehört sondern alle zusammen.
Und mal die finger weg lassen von irgendwelchen analyzern. und versuchen mit den ohren zu arbeiten. und natürlich nicht vergessen mit der referenz zu vergleichen.
5.3 Kompression nur da verwenden wo man das gefühl hat das zu viel Dynamik da ist.
6. Effekte wie Hall und Delay bei gewünschten spuren dazu drehen.Kein Hall und Delay auf unteren mitten und bassbereich.
7. Kreativität spielen lassen. oft ist weniger mehr. Also mal mit dem cuttermesser durchfahren und den ganzen spass ein bisschen dynamischer machen. mal die hihats weg, mal die kick weg, mal ne kurze pause usw....
8. Nicht den Selben Hall und delay für alle spuren benutzten. Manchmal macht es auch sinn z.b. bei vocals eher weniger hall und mehr delay zu benutzten. Zb einen Slap delay, der aber nicht gesyncht ist auf 1/16 sondern irgende ein Delay zwischen 70 und 180ms. Man könnte dann zb den output vom Slap Delay weiterleiten auf ne neue Spure und ein Slap Slap delay draus machen. wenn du das gut machst klingt das wie Hall nur cooler.
9. Merke dir: Die wichtigste Regel ist. wenn es gut klingt , klingt es gut. aus fertig. Auch wenn dir jemand sagt das muss anders gemacht werden. Wenn du den Sound hast der dir gefällt dann hast du alles richtig gemacht.
Ich habe mich schon oft ertappt nachdem ich feedback bekommen habe, oder ein roughmix jemand geschickt habe.
Und kleinigkeiten verbessert werden sollten. Ich plötzlich das ganze projekt neu aufroll und lehrbuchmäßig vor gehe, was dazu führt das es einfach nicht mehr fresh ist. Oft zieht man ein fader hoch oder klatscht ein plugin drauf und gut isses. Da liegt der Zauber drin.
10. Bounce den Spass raus und setzte auf den Master ein EQ und Ein Multibandkompressor. Der eq um kleinigkeiten auszubessern und der multi... um dem ganzen ne gewisse lautstärke zu geben. Beim kompressor kannste so weit runter gehen bis du merkst es klingt nicht mehr geil.

Und was ich nochmal betonen wollte. Reihenfolge Eq erster oder Kompressor... Gibts kein richtung und falsch.
Überleg einfach genau was der unterschied ist wenn du die reihenfolge änderst. oder höre es dir an was dir besser gefällt.
Bei meinem letzten projekt sah der channel für die lead vocal so aus:

Roh eingepegelt bei 6db.

EQ Fab : Low cut
Eq Api 560: 4db bei 1khz und 5db bei 8khu
leichtes autotune
rvox comp.
Renaisaance axx comp.
DeEsser
NoiseGate

SendFX.
-13 db Bus1:Hall lang
-18 db Bus2: H Delay, 1/4
-20db Bus3: Hall kurz
0 db Bus4: Harmonizer mit komp bis zum anschlag.
-5db bus5: Waves Maserati vx (hat irgendwas an sich was mir gefällt)

Insgesamt stell ich alle Plugins immer so ein das sich an der Lautstärke nichts ändert damit ich beim an und ausschalten hören kann was das plugin überhaupt macht.

Ich bin jetzt davon ausgegangen das das Sounddesign an sich steht. Falls irgendwas nicht so klingt wie man sich das vorstellt versuchen vor Schritt 4. das zu ändern.
Wichtig: Kompressor muss nicht auf jede spur!!! Musik lebt von dynamik. Ich habe wenn ich einen beat produziere fast kein Kompressor im einsatzt. Bevor ich an den Kompressor gehe versuche ich das ganze über gainstaging /automation zu regeln.

Und was man natürlich nicht vergssen darf ist das du deine Abhöre kennen solltest.

Bin gespannt was raus kommt, kannst mir gerne mal was schicken.

 

[FredTadge]

dieser Satz stimmt mich bedenklich ! Ehrlich gesagt ist das für mich ein fauler Kompromiss ! Meine Empfehlung, lass einfach einen Fachmann das Mixen erledigen, denn wenn du eh keine Zeit hast wird das NIE was !

Ihr habt ja alle absolut recht. Und so mache ich das auch. Aber ich will wenigstens, wenn ich ne Aufnahme im Proberaum mache, das halbwegs hörbar selbst abmischen. Nur für uns in der Band, nur zum Gegenhören.

Alles, was veröffentlicht wird, wird sowieso weggegeben. Das ist eh klar.

 

[muffy]

Aber ich will wenigstens, wenn ich ne Aufnahme im Proberaum mache, das halbwegs hörbar selbst abmischen. Nur für uns in der Band, nur zum Gegenhören.

Früher haben wir dazu einen Kasettenrekorder in die Mitte gestellt und auf die Rückseite gelegt. War völlig ausreichend.

Es ist in Deinem Fall denke ich eher eine Abwägungssache. Zu passablem Mixing gibt es keinen Shortcut, genausowenig wie zu Sweep-Picking. Da muss man durch, man muss die Zeit da investieren.

Zeit, die Dir für Songwriting, Üben und Proben ggf. abgeht. Klar, wenn Du genug Zeit übrig hast und da richtig Bock drauf hast - hau rin, klar. Aaabaa, vielleicht gibt es ja jemanden, der das für Euch / Dich regelmässig macht.

 

[FredTadge]

Zeit, die Dir für Songwriting, Üben und Proben ggf. abgeht. Klar, wenn Du genug Zeit übrig hast und da richtig Bock drauf hast - hau rin, klar. Aaabaa, vielleicht gibt es ja jemanden, der das für Euch / Dich regelmässig macht.

Ach ja, Zeit. Die ist immer das Problem und wird sie auch immer bleiben. Bei 10-12 Stunden Arbeit pro Tag (bin selbstständig) und Frau und Kind bleibt für die Musik halt nur der Rest... und das ist immer zu wenig

Aber an sich macht mir das Ganze ja Spaß, ich freue mich immer darauf, einmal pro Woche mit meinen Jungs im Proberaum Krach zu machen und ich freue mich auch drauf, die neuen Songideen zuhause mit allerlei Plugin-Gedöns zu vermischen. Gesunde Einstellung wäre wohl: Weniger Zeit also weniger Anspruch. Und wenn irgendwas veröffentlicht werden soll, brauchen wir wen anderes dazu.

 

[muffy]

Kannst ja einfach mal mit Tutorials und EZMix anfangen - vielleicht macht Dir das richtig Bock und willst tiefer einsteigen. Was mir beim Mixen von fremdem Zeug sehr geholfen hat: die Arrangements zu verstehen und zu beurteilen, da fehlt was, ah, das ist jetzt geil, weil da noch das kommt.

Kann also für Euer Songwriting u.U. auch hilfreich sein.

 

[Decapitator]

ja.. die Zeit ist da durchaus der wichtigste Faktor. Und damit verbunden die Erfahrung. Aber wie du selbst erkannt hast, halt auch den Anspruch. Ich konnte jetzt aus deinen Posts deine Erwartungshaltung an das Endergebnis euerer Proberaumaufnahmen nicht rauslesen. ich weiss auch nicht wie gut die qualittativ sind. Aber selbst das recording selber ist bereits eine Kunst für sich und erfordert entsprechendes Know-How und eben auch Erfahrung. Egal wie gut du dann mixen kannst, die Proberaumaufnahmen werden nie so klingen wie ein professionell produziertes Album. Da helfen auch alle "Zauberplugins" nichts. Im Grundsatz gilt auch hier: shit in, shit out.

Und ich habe auch keine Ahnung was du für eine Abhörsituation hast (diese ist nämlich sehr viel wichtiger als irgendwelche plugins). Bist du mit deinen Mixen bereits unzufireden wenn du sie über deine "Misch-Monitore" abhörst oder erst, wenn du diese dann über andere Medien hörst?

Aber klar.. Muffy hat da wirklich recht. Den Spagat zu finden zwischen songwriting, proben und dann auch noch Mixingerfahrungen zu sammeln ist fast unmöglich... vorallem wenn du 10 - 12 Stunden am Tag arbeitest und noch Familie hast. Das hat also nix mit allfälliger talentfreiheit deinerseits zu tun. Sondern schlicht und einfach an deiner Zeit.

Ich habe sogar Probleme damit den Spagat zu finden und das ohne Familie Deshalb habe ich meinen Job gekündigt und werde mich 6 Monate lang voll und ganz auf die Produktion unseres neuen Albums (songs, vorproduktion, produktion, etc.) zu konzentrieren und parallel auch noch meine Mixing-Skills zu verbessern. Das man sowas mit deiner Verantwortung nicht bringen kann ist völlig logisch.

P.S. Wer hat eigentlich mal erzählt, dass eine MB-Comp da ist um einen Mix lauter zu machen? Wenn.. dann setzt man den ein um die entsprechenden Frequenzen so zu komprimieren DAMIT man den Mix mit dem Limiter danach lauter machen kann... hab das hier schon ein paar Mal gelesen und mich gefragt, wie man auf sowas kommt...

 

[muffy]

Ich habe mit MBKs, die man über das komplette Material legt, zB Crossover bei 300 und 3000 (unterstellt wir haben ein 3-Band Setup) immer den Eindruck gehabt, ohne wäre besser. Bzw. ein einfacher SBK.

IDR nimmt man auch eher nur 1-2 Bänder, etwa Hi und Loshelf oder irgend einen Abschnitt in der Mitte.

 

[Decapitator]

Absolut Muffy.. ich habe auf der Summe eigentlich noch praktisch nie ein MBK eingesetzt. Ich bin sogar der meinung, wenn man das muss, ist es besser nochmal den Mix anzupassen. MBK's brauch ich selten bis gar nie... ausser man hat nur ne 2 Mono-Drum Spuren wie in dem Pure Mix-Song..

 

[sensimilija]

Was spricht gegen einen mbk.?

 

[Cruba]

- EQ: Da benutze ich fast ausschließlich ReaEQ, das ist der Standard-EQ von Reaper
- Kompressor: Meist benutze ich den Blockfish oder den Classic Kompressor von Kjaerhus. Auf der Summe nutze ich auch mal den Classic Master Limiter.
- Hall: Kjaerhus Classic Reverb

Da biste aber echt "uralt" unterwegs... Vielleicht hilft ja ne Auffrischung im Bereich Free und vielleicht ist bei Dir auch Weniger mehr, also nicht wundern, wenn da keine 1000 coolen Knöpfe dran sind...

EQ
http://vst4free.com/free_vst.php?plugin=Luftikus&id=1500
http://vst4free.com/free_vst.php?plugin=basiQ&id=1283

Kompressor
http://distorqueaudio.com/plugins/vitamin-c.html
http://vst4free.com/free_vst.php?plugin=Rough_Rider&id=607
http://vst4free.com/free_vst.php?plugin=OTT&id=1224

Vitamin für alles, Roughrider iss halt etwas "bösartig" und OTT ist ein Multiband

Reverb
http://vst4free.com/free_vst.php?plugin=OrilRiver&id=2538

Am Ende jage ich die fertig exportierte Wav durch diesen Jungen... Vielleicht hilft auch das Dir...

http://vst4free.com/free_vst.php?plugin=MHORSE_P3_mkII&id=2197

Terry macht insgesamt saugute, inspirierende Plugs...

http://www.terrywest.nl/equalizers.html
http://www.terrywest.nl/compressors.html
http://www.terrywest.nl/utils.html