Dynamik bei Elektro/Techno

[neu]

Ein Freund mischt gerade mein Elektrozeug (mit Gesang und Gitarre, etwas songähnlich) und meinte zu mir, dass ihm aufgefallen sei, dass die Tracks seinem Gefühl nach zu wenig Dynamik hätten. Er würde Dinge verändern, wie zB die Lautstärke in den "Strophen" etwas reduzieren und eventuell auch die Frequenzen etwas beschneiden, um größere Unterschiede zu den Refrains zu haben.

Ist das bei elektronischer Musik (zB Techno) eurer Meinung nach "notwendig" bzw. üblich bzw. macht das hier wer auch so?

(Abgesehen davon ändert sich bei den Songs schon die Dynamik im Bezug auf das Dazukommen von Hintergrundhihats, Synths oder Kick- bzw. Bassgelayere in den heftigeren Parts.)

 

[AndreasH]

Ist das bei elektronischer Musik (zB Techno) eurer Meinung nach "notwendig" bzw. üblich bzw. macht das hier wer auch so?

Kommt ganz auf den Song an
Wenn es Strophen und Refrain gibt, wär das, glaub ich, net ganz verkehrt.
Wegen der Songdynamik würd ich jetzt vielleicht keine Frequenzen beschneiden, aber ok.

Lass doch mal hören

 

[TheMarkus]

mit Gesang und Gitarre, etwas songähnlich

Ist das bei elektronischer Musik (zB Techno) eurer Meinung nach "notwendig" bzw. üblich

Ja kommt drauf an, wie du deine Musik selbst siehst, mehr zu Song oder mehr zu ein einziges Brett....

Bei Strophe und Refrain-Schema erwarte ich schon irgendwo eine Steigerung (Lautstärke leicht anheben oder mehr Instrumente, verkürzte Akkordwechsel, ne neue Hihat rein etc., also den bekannten Krimskrams)...

Manchmal ist auch die Strophe fett und der Refrain eher fürs Luftholen angelegt, das wird dann vielleicht nicht grad die Single sein, aber gibts auch..

 

[TonyPizza]

Longterm Dynamics

... mal so als Stichwort

 

[synthpark]

Das hat er doch als Mischer selbst unter Kontrolle.

 

[neu]

Lomgterm Dynamics ... ich werde mal nachgucken was das ist.
@synthpark Jup, hat er und will er ja auch machen. Ist nur für mich die Frage, ob das bei elektronischem Zeugs so üblich ist. Außerdem kann ich das ja auch schon bei zukünftigen Sachen im Vorfeld beachten und zB die STrophen etwas reduzieren von der Lautstärke.

 

[synthpark]

Lomgterm Dynamics ... ich werde mal nachgucken was das ist.
@synthpark Jup, hat er und will er ja auch machen. Ist nur für mich die Frage, ob das bei elektronischem Zeugs so üblich ist. Außerdem kann ich das ja auch schon bei zukünftigen Sachen im Vorfeld beachten und zB die STrophen etwas reduzieren von der Lautstärke.

üblich oder nicht, egal.

Wenn man die Drums produziert, kann man solche Entscheidungen nach hinten verschieben. Wenn man mit Livepult und Drumcomputer zu tun hat, dann ist Konstanz ein Mittel gegen Konrollverlust .

Wenn der Limiter am Ende des Mischens reinkommt, kann es passieren, dass die Kick stellenweise zu laut oder leise kommt, weil jedes Element Energie schlaucht. Das kann man zu Beginn gar nicht einschätzen. Oder die ballert gleich zu Beginn heftig rein, wenn sonst kaum was spielt (Intro). Also wenn der Limiter ein wenig over the top arbeitet.

 

[SilentWarrior]

Es ist vereinfacht gesagt folgendes:

Dein Song zieht noch keine Wurst vom Teller, dem Mischer fehlt da die Würze.

Wenn alles ok wäre, dann würde er einfach mischen.

Ich kann aber auch falsch liegen.

 

[neu]

@synthpark Wenn ich dich richtig verstehe bedeutet es, dass ich nicht unbedingt im Songschreibprozess zB in den Strophenparts irgendwie an den db-Zahlen rumdrehen muss, sondern das ruhig am Ende in der Mische machen kann? Ein paar Sachen, wie zB eine Kick in der Strophe, die etwas "dünner" ist und im Refrain eine, die "breiter" ist (gleiches beim Bass) habe ich ja schon beachtet, damit es zB zu Beginn des Refrains mehr Schub gibt (das gibt ja auch schon Dynamikunterschiede).

@SilentWarrior Keine Ahnung, kann das nicht so einschätzen. Die Person ist nicht so im Elektrobereich heimisch, sondern eher im Postrock. Entweder ist mein Zeugs zu unwürzig, oder die Hörgewohnheiten sind verschieden. Live hat es bisher eigentlich immer ziemlich gut funktioniert, aber das bedeutet ja evtl. auch nichts, weil da noch andere Faktoren eine Rolle spielen, die dann evtl. die Wurst vom Teller ziehen

 

[SilentWarrior]

Es ist halt schwer etwas zu schreiben, da man das Stück nicht kennt. Reine Spekulation meinerseits.

 

[Audiotic]

Ein Soundbeispiel wäre mal gut.

Ich glaube, dass der Ansatz Dynamik erst im Mix/Master des fertigen Tracks zu erzeugen in 95% der Fälle verkehrt ist! Auf jeden Fall die Art von Dynamik von der ich glaube das du sprichst.

Dynamik kommt durch Energiewechsel in der Musik an sich. Parts mit viel Energie (zB schnellen Hihats, schrillen Höhen, schnellen Vocals etc.) im Kontrast zu parts mit eher weniger Energie (zB langsamer aber prominenter Bass, gemäßigte Vocal etc.) und den Übergängen und Breaks dazwischen.

Die Dynamik im Mix (hohe Dynamik vs. hohe Kompression) kann das zwar unterstreichen, aber nicht erzeugen.