Dubstep: EQ und Kompressor

[Riffneck]

Hey Leute

Hat einer von euch Lust mal eine Reihe von Frequenzen und Einstellungen aufzuschreiben?

Und zwar:

Allgemeine EQ Frequenzbereiche für Kick, Snare, Hats, Toms, Subbass, Whobbles, Leads, usw.

und

Allgemeine Kompressor Einstellungen für die gleichen Sachen.


Grüße

 

[MH-Guitar]

http://www.bws-tonstudio.ch/kompressor.htm

und

http://www.bws-tonstudio.ch/frameset.htm

und

http://www.bws-tonstudio.ch/frameset.htm


Wenn du aber nach ner Patentlösung suchst, muss ich dich enttäuschen. Jede Snare, jede Sängerin und jede Gitarre klingt anders, nimmt einen anderen Aufgabenbereich innerhalb eines Arrangements wahr, und muss dementsprechend anders behandelt werden. Vom Unterschied zwischen z.B. einer Metal-Bassdrum und einer Country-Bassdrum mal ganz zu schweigen.

Grüße,
Michael


EDIT:
Huch, hab das "Dubstep" überlesen, sorry! Hoffe es hilft trotzdem was weiter.

 

[Realist]

Hat einer von euch Lust mal eine Reihe von Frequenzen und Einstellungen aufzuschreiben?

Wie MH schon über mir geschrieben hat gibt es da kein Patentrezept.
Selbst im Dubstep nicht.

 

[Riffneck]

Ich hab gerade das Problem, dass

wenn ich z.B. eine Bassline und die Kick zusammen abspiele verzerrt es, obwohl ich die richtigen Frequenzbereiche abgeschnitten habe.
Das Problem is setze ich die Laustärke bzw. den Boost im EQ runter verliert es an Kraft und klingt nicht mehr, aber wenn ich den Boost zu hoch einstelle wird es matschig.

 

[Marc1610]

Wie bei Einzelspuren die man zusammen fügt muss der Pegel stimmen, so auch bei jeder
Frequenz-Betonung oder Effekt zuschaltung.
Wenn du einen Kompressor mit zu kurzen Regelzeiten dazu nimmst vorallem bei Basslastigen Instrumenten zerrt es auch ganz schnell.

Ansonsten gilt, kack Fundament kack insgesammt Sound, wenn man sich an Mist richtet kann auch nur Mist raus kommen.

 

[Realist]

Gerade in elektronischen Richtungen ist es wichtig im Bassbereich die richtigen Sounds zu verwenden ohne das sich diese beissen.Oft werden die Sounds so arrangiert, dass sie sich abwechseln.Wenn man es plump macht hat man diesen berühmten UmTaUmTa-Takt.
Hat aber mit Dubstep weniger zu tun.
Eine fette Bassdrum und eine fette Bassline gleichzeitig wird m.M. nach schwierig.
Abhilfe kann Sidechaining schaffen.

 

[Riffneck]

Wie sieht es mit Panning aus?
Theoretisch könnte ich es auch dadurch umgehen oder?

 

[EC2]

Glaub mir, du willst dein tieffrequentes Zeug NUR im Center haben. Bassfrequenzen haben - außer für künstlerische Zwecke, oder man befindet sich im Jahr 1964, hat nur vier Spuren und nimmt Jimi Hendrix oder die Beatles auf - in anderen Panoramen nix verloren. Insbesondere bei Tanzmusik (also z.B. Dubstep, EDM, etc. blabla), da diese irgendwann auch mal auf Vinyl gepresst werden soll. Schiebst du deine Bassfrequenzen durch das Panorama springt dir die Nadel von der Platte - buchstäblich.

EDIT: Volle Zustimmung für @Realist. Der Sound macht die Musik. Dubstep wird weniger durch den generischen Einsatz von Halftime-Beats rund um 140 BPM und Wobbles bestimmt als man denkt. Das wichtigste Feature, das Könner von Noobs im Dubstep unterscheidet ist ein gelungenes Sounddesign, und das fängt man wohl am besten Im Bassbereich an. Also: üben, üben, nochmal üben - und immer schön hinhören

 

[Riffneck]

Ich bin ein kompletter Neuling in dieser Musikrichtung bzw. überhaupt im elektronischen Bereich.
Deswegen ist es am Anfang schon etwas schwierig , was, wie, wohin und wann und warum.
Man hat zwar Ideen, aber weiß im Endeffekt noch nicht genau wie man diese umsetzen soll.

 

[EC2]

Die wichtigste Grundlege zum Panning lautet, und ich denke dass mir da die meisten Foristen zustimmen werden, dass der Bassbereich in die Mitte gehört. Typischerweise gilt dies für Vocals und Snare/Clap/Snap auch. Alles andere ist deiner künstlerischen Intuition überlassen, sprich: erlaubt ist was gefällt. Vor allem was DIR gefällt, schließlich bist du der Künstler. Hör dir einfach ein paar Sache aus dem Stil an und du wirst schnell merken was funktioniert und was nicht. Allerdings schadet es auch nicht, ab und an den einen oder anderen Glaubenssatz über Bord zu schmeissen und neue Wege zu gehen. Wenn es gefällt und funktioniert... Viel Erfolg!

 

[Riffneck]

Danke !

Hab jetzt schon öfters gelesen, dass viele das Problem haben "Mein Track klingt irgendwie total Kraftlos".
Es ist zwar Geschmackssache, aber man könnte in diesem Fall ja die Rhythmus-Sachen (nicht die Bassline oder Kicks) etwas breiter machen oder?

 

[Tmny]

Manchmal funktioniert Verzerrung im richtigen Frequenzbereich der Kick bei mir ganz gut. Dabei wird die Kick dichter/fetter und beißt sich dann of nicht so sehr mit der Bassline.
Wenn man aber die Chance hat im Arrangement was zu ändern, (Kick austauschen/layern, ander Basssound) dann ist das natürlich vorzuziehen.

Wie gut funktioniert parallel Kompression bei el. Musik, kann da wer was dazu sagen?

 

[Fobicafa]

Parallel Kompression hab ich schonma gerne auf Drums und Snares, knüppelt dann halt ordenlicher, finde ich.

Ansonsten mache ich es auch immer mit Sidechain bei Drum und Subbass/Synth.

 

[echoRausch]

Danke !

Hab jetzt schon öfters gelesen, dass viele das Problem haben "Mein Track klingt irgendwie total Kraftlos".
Es ist zwar Geschmackssache, aber man könnte in diesem Fall ja die Rhythmus-Sachen (nicht die Bassline oder Kicks) etwas breiter machen oder?

Also ich denk nicht, dass man durch "breiter" machen Kraft gewinnt. Wenn's kraftlos klingt, dann weil es eben wohl auch kraftlos ist. Das passiert meist durch doch irgendwie falsch gewählte Sounds oder die Idee ist eben doch auch einfach nicht so gut, oft funktioniert auch der Groove (Drums/Bass) schlichtweg nicht.

Parallele Kompression funktioniert zum Teil sehr gut, aber es ist Irrglaube, dass es ein Wundermittel ist. Man kann damit schon schön andicken, aber das ist wie so oft auch Geschmackssache.

Shit in - shit out ist eigentlich die einzige wirklich allgemein gültige Regel.

 

[EC2]

Wenn ich elektronisches Zeugs mache, dann ist das Arrangement immer recht "barock", bin eher nicht so der reduzierte oder minimalistische Typ. Ich mische daher auch gerne Parallelkompression und Sidechainin - Brutalinski!

Das Anzerren der Kick hört sich interessant an, muss ich mal ausprobieren. Dürfte allerdings schwierig werden, das Kind im Bereich zwischen 60 und 120 Hz dabei nicht mit dem Bade auszuschütten. Da macht es dann wohl Sinn, die Kick nach Spektren in mehrere Spuren aufzuteilen und separat zu bearbeiten. Da sind wir also wieder beim Thema "Layern": Die meisten Dubstepper, die ich kenne, arbeiten gerne so mit vier bis sechs Kickdrums und 2 bis acht Bass-Sounds, die dann gerne zu einem fetten Sound verschmolzen bzw. geschichtet werden.

 

[EC2]

Danke !

Hab jetzt schon öfters gelesen, dass viele das Problem haben "Mein Track klingt irgendwie total Kraftlos".
Es ist zwar Geschmackssache, aber man könnte in diesem Fall ja die Rhythmus-Sachen (nicht die Bassline oder Kicks) etwas breiter machen oder?

Ein guter Mixing bzw. Mastering Engineer wird, natürlich je nach Ausgangsmaterial, eher versuchen die Stereobreite deiner Rythmusgruppe und deines Basses noch weiter zu minimieren, um mehr (gefühlten) Punch zu erzeugen. Natürlich gilt das, was @echoRausch schrieb: garbage in - garbage out.

 

[echoRausch]

Wenn ich elektronisches Zeugs mache, dann ist das Arrangement immer recht "barock", bin eher nicht so der reduzierte oder minimalistische Typ. Ich mische daher auch gerne Parallelkompression und Sidechainin - Brutalinski!

Das Anzerren der Kick hört sich interessant an, muss ich mal ausprobieren. Dürfte allerdings schwierig werden, das Kind im Bereich zwischen 60 und 120 Hz dabei nicht mit dem Bade auszuschütten. Da macht es dann wohl Sinn, die Kick nach Spektren in mehrere Spuren aufzuteilen und separat zu bearbeiten. Da sind wir also wieder beim Thema "Layern": Die meisten Dubstepper, die ich kenne, arbeiten gerne so mit vier bis sechs Kickdrums und 2 bis acht Bass-Sounds, die dann gerne zu einem fetten Sound verschmolzen bzw. geschichtet werden.

Also hier würde ich dringend zur Vorsicht raten. Lieber 1-2 Stunden mehr Zeit investieren und 1 (= eine einzige) Bassdrum suche, die man vielleicht auch ein klein wenig flexibel handhaben kann.

Man kann zwar schon mit so vielen Layern arbeiten, aber es versaut einem irgendwie total die Kontrolle und den Überblick.

Dazu kommt, dass die meisten zu Hause wirklich sehr bescheidene Abhörsituationen haben, vor allem im Bassbereich. Da dann mit so einer Masse an Sounds tatsächlich zielführende Entscheidungen treffen zu wollen, ist eher schwer.

Könnte mir auch gut vorstellen, dass so ein Mulm schnell zu kraftlosem Sound führt.

Deswegen noch die zweite allgemein gültige Regel: keep it simple.

 

[Tmny]

Das Anzerren der Kick hört sich interessant an, muss ich mal ausprobieren. Dürfte allerdings schwierig werden, das Kind im Bereich zwischen 60 und 120 Hz dabei nicht mit dem Bade auszuschütten. Da macht es dann wohl Sinn, die Kick nach Spektren in mehrere Spuren aufzuteilen und separat zu bearbeiten. Da sind wir also wieder beim Thema "Layern":

Ja genau, der Bassbereich ist was Verzerrung angeht recht empflindlich. Für mehr Druck liegt die bei mir meisten irgendwo zwischen 40 und 800 HZ. Natürlich als Sendeffekt nur sachte zumischen.

 

[echoRausch]

Also 40-800 Hz kann man dann wohl auch gleich auf 20-20000 Hz erweitern... Kommt eben auf den Sound an - muss man probieren.

 

[Tmny]

Also 40-800 Hz kann man dann wohl auch gleich auf 20-20000 Hz erweitern...

Das würd ich jetzt nicht behaupten, zwischen 800 und 20 000Hz ist ja doch noch einiges los^^