Drum Sample Layering...

[tylerhb]

Schöner Thread bislang ohne das gleich das Gebashe losgeht.

Gibt es eigentlich noch andere Replacer außer Drumagog, wo man direkt VSTis laden kann? Der Umweg, den MIDI Ausgang der Replacer in eine MIDI Spur umzuleiten und von dort aus VSTis anzusprechen führt bei mir sehr oft zu Versatz von Original und Sample. Die internen Sounds der Replacer finde ich meist doof und alles in einzelne WAV Files zu exportieren ist echt umständlich.

 

[NuckChorris]

ich vermute mal, dass ein grund, warum in einem mixcontest der verzicht auf triggering und sample replacement letztlich einfach ein sportlicher ist. da geht es ja auch nicht um kommerzielle produkte, sondern dann eben eher darum zu kucken, wer mit welchen methoden am meisten aus den vorliegenden spuren "rausholen" kann. und sonst wirds halt schnell zu einem "wer hat das beste sample gefunden" contest

Man nimmt ja heutzutage gerne auch mal - dir muss man das ja eh nicht verklickern - direkt in der Session Samples bzw Hits/Shots aus dem abgenommenen Kit auf und packt die mit in die Stems. Insbesondere bei Toms immer super, wenn man sich nicht mit dem obligatorischen China Crash auf der nächsten 1 abplagen muss.

Ich verstehe und unterstütze den Punkt der Egalisierung der Ausgangsbedingungen, finde ich wirklich super. Aber wo will man da aufhören? Dann darf der eine sein tolles Plugin X nicht nutzen, der andere jenes nicht. Wenn es nur um Chancengleichheit geht kann man das imho auch anders lösen.

 

[Nachtschicht]

ich vermute mal, dass ein grund, warum in einem mixcontest der verzicht auf triggering und sample replacement letztlich einfach ein sportlicher ist. da geht es ja auch nicht um kommerzielle produkte, sondern dann eben eher darum zu kucken, wer mit welchen methoden am meisten aus den vorliegenden spuren "rausholen" kann. und sonst wirds halt schnell zu einem "wer hat das beste sample gefunden" contest

Man nimmt ja heutzutage gerne auch mal - dir muss man das ja eh nicht verklickern - direkt in der Session Samples bzw Hits/Shots aus dem abgenommenen Kit auf und packt die mit in die Stems. Insbesondere bei Toms immer super, wenn man sich nicht mit dem obligatorischen China Crash auf der nächsten 1 abplagen muss.

Ich verstehe und unterstütze den Punkt der Egalisierung der Ausgangsbedingungen, finde ich wirklich super. Aber wo will man da aufhören? Dann darf der eine sein tolles Plugin X nicht nutzen, der andere jenes nicht. Wenn es nur um Chancengleichheit geht kann man das imho auch anders lösen.

ich nehme an diesen contests ja nicht teil, insofern steht mir eigentlich auch keine meinung zu. aber auf einer fachlichen ebene finde ich die trennlinie da eigentlich relativ klar: samples no, audio processing aller art yes. passt doch?

ausserdem, ist das denn bei allen mixing contests immer die regel oder manchmal auch nicht? (da sieht man mal, wie kompetent ich bei dem thema mitreden kann...)

 

[leary]

ich finde, dass wir die diskussion rund um song-contests schon lange ausgiebig diskutiert haben. das vorgehen war klar: der ausrichter bestimmt die regeln. alle anderen können mitmachen oder es sein lassen.

lasst uns doch back to topic kommen.

 

[SilentWarrior]

Gibt es eigentlich noch andere Replacer außer Drumagog, wo man direkt VSTis laden kann?

Bitwig kann das von Haus aus, aber es müsste sicherlich etwas als VST geben, aber wahrscheinlich eher eine unbekannte Softwareschmiede.

 

[Gel Mitglieder 86341]

Es muss nicht immer zwingend getriggert werden, manchmal hat man doch super Drumspuren wo sich alles rauskitzeln lässt zum Song passt und sich gut durchsetzt bzw als Fundament absolut ausreichend und brauchbar ist.
Nur sinkt die Moral gute Aufnahmen machen zu wollen, mal die ausgelassen denen die Möglichkeiten dazu fehlen.

Ein Drumset ist ein Instrument, klar versuche ich da soviel wie möglich rauszuholen, sollte es sich wie oben erwähnt nicht 100 % eignen muss man Trigger nutzen aber auch dann darauf achten die Drums nicht 100 % auszutauschen sondern mehr dazu mischen so das die Trigger nur das ausgleichen was der Drum oder Snare fehlt bzw so mehr Durchsetzung zu erreichen.

Grundsätzlich stur triggern ist Quatscht weil man möchte ja auch die Perfomance / Charakter erhalten und im besten Fall unterstützen ohne das Lücken enstehen da kann man ja gleich Dosen Drums nutzen und selbst da sind manche zu blöde es zu nutzen vor allem auch was OverHeads, Roomspur angeht..

Es hat nicht immer damit zu tun das einem die Tools fehlen, es ist auch schon mal eine Herausforderung dann ein denken wenn die nicht 100% abliefern warum soll ich das tun kommt auch vor, da ist jeder anders gestrickt.
Das nicht Kommerzielle denken kommt auch noch dazu.

Ich trigger erst wenn das Drumset es nicht hergibt, genauso mache ich es auch bei der Kompression Nutzung, setzt sich ein Instrument gut und passend durch wozu noch komprimieren, sättigen oder sonst was, man lässt es wie ist.
Je weniger man machen muss um so besser ist der Song insgesamt gemacht.

 

[Sascha Franck]

Gibt es eigentlich noch andere Replacer außer Drumagog, wo man direkt VSTis laden kann? Der Umweg, den MIDI Ausgang der Replacer in eine MIDI Spur umzuleiten und von dort aus VSTis anzusprechen führt bei mir sehr oft zu Versatz von Original und Sample. Die internen Sounds der Replacer finde ich meist doof und alles in einzelne WAV Files zu exportieren ist echt umständlich.

Hilft dir vermutlich nicht weiter, ist auch nicht wirklich VST, aber in Logic kann man bereits im Dialog für die Replacing Einstellungen einen EXS Patch vorwählen, sodass man das Resultat in Echtzeit vorhören kann. Geht ziemlich gut.

 

[Nachtschicht]

Ich Wandel einfach nicht in samples um sondern in midi. Dann kann ich noch 73636 mal die samples ändern wenn ich möchte, vor allem aber kann ich bequem editieren (z. B. Velocity Verläufe in drum fills bisschen mit dem Stift nachziehen dass es so klingt wie ich möchte).

Meine persönliche Philosophie ist eigentlich immer die, dass ich versuche möglichst viel Natur zu verwenden, weswegen meine replacements tendenziell eher so dumpfe, statische impact Sachen sind, die für sich alleine komplett beknackt klingen, aber eben dem kit genau das gehen was mir fehlt.

Allerdings habe ich den Luxus, oft ganz grandiose drumrecordings zu bekommen. Da kann ich das mit dem replacement dann auch überspringen. Immer eine Freude, wenn das eine Option ist. Aber wenn die Aufnahme mal nicht so optimal ist, oder (das häufigere Problem) nicht optimal zum arrangement passt, dann muss man da auch nicht ehrpusselig sein.

Nervig wirds für mich, wenn der Mix danach klingt dass der Mischer letztlich schon auf halber Strecke jegliche Ambition aufgegeben hat, das ganze natürlich klingen zu lassen, und man sofort merkt dass man nur noch samples hört.

Dann kann ich auch gleich bfd, addictive % Co alleine nehmen. Find ich dann eher witzlos.

 

[Sascha Franck]

Ich bin ja übrigens ein großer Freund davon, per IR Plugin einen anderen Sound dem Original beizumischen (klingt auch vollkommen anders als ein gelayerter Sound). So kann man bspw. für eine zu dünn klingende Snare ein Tom in den IR Loader seines Vertrauens laden und die Snare da durchjagen, da bekommt die Snare dann ein wenig die Resonanz des Toms übergestülpt (kann man natürlich, so der IR Loader es zulässt, noch in Hüllkurve und Tonhöhe beeinflussen). Der Vorteil dieser Methode ist, dass man das Original-Timing zu 100% behält (so es denn gewünscht ist), was bei replaceten Geschichten nicht immer so einfach ist, zumal auch Ghost Notes oft weg-replaced werden. Auch die Dynamik bleibt originalgetreu erhalten.

 

[Beeble]

Ich verwende Samples auch nur wenn es unbedingt erwünscht ist und die Aufnahme es nicht hergibt einen vernünftigen Sound zu produzieren. Das geht als Midi mit cubase über die Hitpoints ja fast von alleine.

Bei meinen eigenen Sachen oder Drumaufnahmen wo ich das sagen habe passiert sowas auch nicht.
Wenn man drauf achtet das richtige Instrument zu wählen, die richtigen und gut gestimmte Felle verwendet und auch die Beckenwahl passt
und einen Drummer hat der balanced spielt ist es sogar kontraproduktiv.
Wenn das nicht gegeben ist, sollte man das vor der Aufnahme korigieren!
Man zerstört das ganze Spiel, die Dynamik und den Sound.

Die Leute die ich kennen die sowas machen spielen kein Schlagzeug und sehen es auch nicht als ein einziges Instrument, sondern als eine Ansammlung verschiedener Trommeln die anders klingen sollen als sie es tun.
Dann kann man den ganzen Rotz besser mit einem Midischlagzeug einspielen, dann ist es wenigstens direkt tot und man spart sich die Mühe der Aufnahme.
Dieses ganze getriggere bei schnellem Metall geht mir so auf den Zeiger das ich keine Lust habe sowas zu ertragen.

Dieser Beitrag war kein bashing

 

[Gel Mitglieder 86341]

Bei meinen eigenen Sachen oder Drumaufnahmen wo ich das sagen habe passiert sowas auch nicht.
Wenn man drauf achtet das richtige Instrument zu wählen, die richtigen und gut gestimmte Felle verwendet und auch die Beckenwahl passt
und einen Drummer hat der balanced spielt ist es sogar kontraproduktiv.
Wenn das nicht gegeben ist, sollte man das vor der Aufnahme korigieren!
Man zerstört das ganze Spiel, die Dynamik und den Sound.

Auch findet man so zu seinem eigenen Sound praktisch ein Markenzeichen.
Für mich gibt es nichts feineres wenn ich das Fehl am Ohr höre in einem Song ich mag das, sowas hört man aber viel zu selten..

Dieses ganze getriggere bei schnellem Metall geht mir so auf den Zeiger das ich keine Lust habe sowas zu ertragen.

Finde ich auch aber das ist da so nun mal.
5 Finger Death Punch ist das Non plus Ultra imo, das ist mega da kann sogar Nickel Back einpacken.

Der geilste Song von 5 Finger Death Punch ist der hier.

 

[SOS]

es gibt ja eine weite range zwischen leicht dazuschieben und komplett ersetzen, wobei letzteres eher selten ist. dennoch wird oft von den "verweigerern" von letzterem ausgegangen und als gegenargument verwendet à la samples = tot

mit dieser technik, richtig angewandt, zerstört man nicht die performance, man unterstützt sie! also das gegenteil, von dem was oft mit dieser technik verbunden wird und auch das gegenteil, wie das leider halt einige praktizieren...

hmm, es täte wohl wirklich mal ein bisschen aufklärung gut.

 

[electrisizer]

mache auch midis aus dem audiokram... kann man viel besser nacheditieren als mit slate o.ä. cubase macht das eigentlich recht ordentlich.

hat jmd. mal mit drumtriggern am echten kit aufgenommen, also gleich ne midi datei mitgeschnitten? wie ist exakt das timing von solchen spuren?

BTW aus geschmacklicher sicht finde ich totquantisiert schlimmer/unnatürlicher als sample layering

 

[Beeble]

es gibt ja eine weite range zwischen leicht dazuschieben und komplett ersetzen, wobei letzteres eher selten ist. dennoch wird oft von den "verweigerern" von letzterem ausgegangen und als gegenargument verwendet à la samples = tot

Das ist die Kunst und stark Abhängig vom Genre.
Beim Metal gibt es keine Dynamik und dort ist es unauffälliger und auch gewollt das jeder Schlag gleich klingt.
Hat man Musik die von der Spieldynamik (das ist nicht nur Lautstärke) lebt, erfordert es mehr Feingefühl Samples zur Unterstützung einzusetzen. Immer abhängig von der Musik.
Bei gut recordeten Drums die schon so klingen wie es gewollt ist, ist der Einsatz von Samples unnötig.
Ich rede hier ausschliesslich von Sampleunterstützung.
Wenn replacement nötig ist, sollte man die Musiker oder den Tontechniker wechseln oder gleich Midi eintrommeln.

 

[Beeble]

hat jmd. mal mit drumtriggern am echten kit aufgenommen, also gleich ne midi datei mitgeschnitten? wie ist exakt das timing von solchen spuren?

Das timing passt, aber alles andere nicht.
Die Dynamik ist nicht synchron, kann sie ja auch nicht.
Wenn man die Midis braucht um irgend was damit zu synchen ist das ok.
Wenn man aber ausschliesslich aus den Midis Drumsampler antriggern will ist es besser direkt ein edrum zu nehmen.
Genauer ist aber meiner Meinung nach aus den Audios Midis zu erstellen wenn es um Sampleunterstützung geht.
Cubase ist da sehr genau.

 

[tylerhb]

hat jmd. mal mit drumtriggern am echten kit aufgenommen, also gleich ne midi datei mitgeschnitten?

Trigger Signale nehme ich oft zusätzlich auf, aber nicht als MIDI, sondern einfach als Audio Spuren. Damit lassen sich perfekt Gates steuern o.ä. Und wenn man hinterher doch MIDI braucht, kann man die Trigger Spuren einfach zurück in ein Drum Modul senden und behält die Vorteile der Crosstalk Verminderung durch die integrierte Logik.

 

[muffy]

Das ist die Kunst und stark Abhängig vom Genre.
Beim Metal gibt es keine Dynamik und dort ist es unauffälliger und auch gewollt das jeder Schlag gleich klingt.
Hat man Musik die von der Spieldynamik (das ist nicht nur Lautstärke) lebt, erfordert es mehr Feingefühl Samples zur Unterstützung einzusetzen. Immer abhängig von der Musik.
Bei gut recordeten Drums die schon so klingen wie es gewollt ist, ist der Einsatz von Samples unnötig.
Ich rede hier ausschliesslich von Sampleunterstützung.
Wenn replacement nötig ist, sollte man die Musiker oder den Tontechniker wechseln oder gleich Midi eintrommeln.

Naja, es würde sich ja kaum jemand anmassen, einem Steve Gadd oder Vinnie Colaiuta irgendwelche Pantera Samples unterzuschieben. Auf der anderen Seite sind "Drums larger than life" schlicht Realität bei Rock, Metal und "sogar" Country / Country Rock.

Aber ich glaube wir schweifen tendenziell immer etwas ab vom "wie" zu sonstigen philosophischen Erörterungen.

 

[andy_g]

Ich blende meistens nur die Tracks und auch nur dann wenn es eine Verbesserung bringt. Gute Aufnahmen eher nicht. Ich mache das mit dem SPL DrumXChanger. Auch ausgewählte "gute" Snareschläge aus dem Recording Track kann man damit komfortabel blenden...

 

[NuckChorris]

Schöner Reminder, den DrumXChanger habe ich hier auch noch auf Platte. Ist exakt Null mal zum Einsatz gekommen bislang. Ich mache das auch immer über MIDI, aber vielleicht sollte ich dem Tool noch mal ne Chance geben.

 

[andy_g]

Und hier ein Beispiel vom letzten MM Mix wie ich das anwende. Bei der Kick ist relativ viel vom Sample gemischt, die Klang einfach im Original nicht so gut, bei der Snare sehr wenig. Der Rest vom Sound ist klassische Bearbeitung EQ, Kompression, Verzerrung (Kick GW Tone Centric). Ich meine das ist doch echt nicht so schwierig anzuwenden?