Die Leiden eines Hobby-Musikers

[digi]

Und ja, außer den Vocals ist alles virtuell und nichts selbst eingespielt. .

Ja, ich bin jetzt erst 1,5 Jahre dabei, allerdings teilweise intensiv bis exzessiv, weil ich sehr viel Zeit habe (die meisten anderen bräuchten für diesen Aufwand doppelt so lange). Es geht mir darum zu lernen, wo meine grundlegenden Fehler liegen könnten. Und ich bezweifle, dass ich in 3-5 Jahren wirklich wesentlich weiter bin. Wenn es an meinem Gehör liegen sollte, glaube ich nicht, dass es sich in dieser Zeit noch so sehr verbessern wird. Ich könnte natürlich auch noch eine Ausbildung zum Toningenieur machen, aber das wollte ich eigentlich umgehen...

@GlobalZone: Da liegst du ganz sicher falsch. Es hapert nicht am Musikmachen (noch nicht einmal an den Kenntnissen über Musiktheorie), sondern am Mixing, evtl auch etwas am Mastering.

Fertige Sample sind meist ziemlich ausgereizt. Da muss man dann schon sehr vorsichtig mit EQ, Kompression usw sein.
Das Gehör kann man speziell trainieren. Es gibt z.B. Frequenzerkennungs Tests. Schon mal ein bisschen damit geübt?

Wenn Du Dir die Ausbildung ersparen möchtest, kannst Du A noch lange Videos gucken, oder ganz schnell das Angebot von @SilentWarrior annehmen. Dir muss quasi einer über die Schulter gucken und sehen, wo Fehlerquellen sind. Wenn ich nicht pleite wäre, würde ich für so ein Angebot sogar auch was springen lassen. Auch sonst mal in Studios fragen, ob Du mal eine privat Stunde bekommst.

 

[gelöschtes mitg 0915]

Da liegst du ganz sicher falsch. Es hapert nicht am Musikmachen (noch nicht einmal an den Kenntnissen über Musiktheorie), sondern am Mixing, evtl auch etwas am Mastering.

Es fehlt Praxis. Die Erfahrung aus dem Vergleich wie es klingen soll und was ich dafür machen muss.
Die Erfahrung zu wissen worauf man hören muss.

Das geht nur über Praxis, Gehörbildung, Erfahrung.

Wenn du meinst das ist nicht so, kannst du natürlich weiter im Nebeln umherstochern und dir Youtube Videos anschauen,
in denen in vielen Fällen Müll erzählt wird.

Anhand deines Beispiels würde ich das Musikmachen in die Rechnung mit einbeziehen.

 

[Superblock]

[Und jetzt tönt es nach einem programmierten Instrument.

Das tönt imho schon etwas billig aber für Schlager mag das aureichen.

Hm, ich würde es vielleicht als "Happy-Pop" bezeichnen, aber meinetwegen können wir uns auch auf Schlager einigen. Anyway. Nur die meisten Schlager klingen viel besser - und zwar nicht weil das Instrument "unnatürlich" klingt, sondern weil der Klang irgendwie besser ist (ich versuchte es weiter vorn als "klarer und definierter" zu bezeichnen). Würde ich die Gitarre hier gegen einen Serum-Synth tauschen, wäre ich dennoch nicht am Industrie-Standard dran.

 

[Superblock]

Das Gehör kann man speziell trainieren. Es gibt z.B. Frequenzerkennungs Tests. Schon mal ein bisschen damit geübt?

Wenn Du Dir die Ausbildung ersparen möchtest, kannst Du A noch lange Videos gucken, oder ganz schnell das Angebot von @SilentWarrior annehmen. Dir muss quasi einer über die Schulter gucken und sehen, wo Fehlerquellen sind. Wenn ich nicht pleite wäre, würde ich für so ein Angebot sogar auch was springen lassen. Auch sonst mal in Studios fragen, ob Du mal eine privat Stunde bekommst.

Frequenzerkennungstest habe ich gegoogelt - da finde ich nichts. Hast du einen Link?
SilentWarrior habe ich schon angeschrieben...

 

[Superblock]

Es fehlt Praxis. Die Erfahrung aus dem Vergleich wie es klingen soll und was ich dafür machen muss. Die Erfahrung zu wissen worauf man hören muss.

Das geht nur über Praxis, Gehörbildung, Erfahrung.

Wenn du meinst das ist nicht so, kannst du natürlich weiter im Nebeln umherstochern und dir Youtube Videos anschauen,
in denen in vielen Fällen Müll erzählt wird.

Anhand deines Beispiels würde ich das Musikmachen in die Rechnung mit einbeziehen.

Ja, bei Praxis, Gehörbildung und Erfahrung gebe ich dir recht. Ich wollte aber das Rad möglichst nicht neu erfinden und vielleicht einen schnelleren Weg finden.
Und ja, es gibt auch viele Youtuber, die da Müll erzählen, keine Frage. Aber bei Leuten wie Warren Huart, Mark Daniel Nelson, Joe Gilder, Austin Hull glaube ich das eher nicht.

 

[Graham]

Also.

Wir stellen fest, Du bist kein Wunderkind, das nach ein paar Monaten mit den Top-Leuten aus der Industrie mithalten kann.

Schade, aber wenig überraschend.

Mach weiter, dann siehst Du schon, wie lange es dauert. Die Dauer hängt unmittelbar vom Talent ab.

Arbeitsmoral scheinst Du zu haben, das ist und bleibt immer noch Erfolgsfaktor Nr 1.

Wichtiger als Talent und Geschmack. Wirklich etwas reissen wird man aber wohl nur mit allen dreien.


Bist Du der Ansicht, Dein Schnipsel grooved?

 

[Superblock]

@Graham: Vielen Dank für deinen Hinweis, es geht mir aber zunächst nicht darum, ob es grooved, sondern um den Klang / Sound - eine Baustelle nach der anderen bitte. Danke!

 

[synthpark]

@Graham: Vielen Dank für deinen Hinweis, es geht mir aber zunächst nicht darum, ob es grooved, sondern um den Klang / Sound - eine Baustelle nach der anderen bitte. Danke!

Ja, aber beim Mischen muss der Groove Faktor IMHO sofort berücksichtig werden, sonst kann man es gleich lassen, die Levels zu setzen und den Compressor richtig einzustellen.

Egal: in deinem File klingt mir die Clap etwas zu auffällig und das Crashbecken auch, habs aber nur durch einen Laptop gehört. Aber ohne Vocal schwer zu sagen.

 

[RudeRudi]

 

[SteKrae]

Du arbeitest ja viel mit VSTi, Loops und Samples. Diese sind in der Regel schon umfangreich (vor-) bearbeitet. Wenn ich Deinen Eingangspost durchlese und Dein Soundbeispiel höre, gehst Du dann hin und arbeitest "nach Plan" EQ, Compression, Gruppen- und Summenbearbeitung, etc. ab. Das ist im Ergebnis dann doppelt bis dreifach gemoppelt. Da ist dann jegliche Dynamik, "Luftigkeit", etc. raus. Dein Mix atmet nicht, ist zu dicht. Es fehlt auch schon den Grundspuren an Leben.

Die Kunst des Mischens besteht am Ende darin, nur dort etwas zu tun wo es notwendig ist. Das hat was mit Hören und viel Erfahrung zu tun.

Hast Du Dir mal originale Spuren einer professionellen Produktion angehört? Wie da z.B. ein Schlagzeug, ein Bass, eine Gitarre klingt?

 

[hanselmann]

also ich glaaaube....das mit den ears & taste ist ein wahres Wort. Das bedingt u.a. meiner Meinung nach auch das hören von viel viel Musik, insbesondere in den Genres die man darstellen möchte. (was sich natürlich auch ändert im Laufe der Zeit...)

Der ehrliche Vergleich mit den Besten ist schonmal gut. All die angesprochenen Tricks auszuprobieren auch grundsätzlich, aber das gehört für mich quasi zum erweiterten lernen / permanente Weiterbildung, man muß halt nur aufpassen sich nicht zu verzetteln und das experimentieren gezielt und in kleinen Schritten ausprobieren.

Die "Tricks" sollten aber nicht überhand nehmen, es braucht eine solide Basis für einen guten Mix und eine Vorstellung, in welche Richtung es gehen soll, das bestimmt dann auf Basis der Ausgangslage / tracks die weiteren Maßnahmen. Und alles was nicht gebraucht wird - braucht man nicht.
Was im nächsten Track aber ganz anders sein kann.
Hören ist der Knackpunkt sage ich mal, wissend das ich die Weisheit nicht mit Löffeln genossen habe und selber noch lange nicht am Ziel bin.
Viel Glück - und vor allem Spaß - auf der weiteren Reise!

 

[Entone]

Ich vergleiche meine Pop/Rock-Produktionen auch stets mit professionellen Produktionen und kann mit gutem Gewissen sagen, dass es da mittlerweile qualitativ keine Unterschiede mehr gibt. Oft finde ich meine Produktionen sogar qualitativ hochstehender als Referenzproduktionen So muss das.

Früher hat man hie und da etwas "semiprofessionelles" gehört. Nun ist das alles perfektioniert und meine Musik hat die gleichen kleinsten Makel, die man auch bei professionellen Stücken nur hört, wenn man selbst Musiker ist und präzise genau hinhört.

Ich schreibe die Songs, recorde alle Instrumente und übergebe die Spuren so roh wie möglich einem sehr guten Mischer, das Resultat davon einem sehr guten Masterer.

Hast Du etwas zum Anhören (gerne auch per PN)?

 

[Superblock]

Du arbeitest ja viel mit VSTi, Loops und Samples. Diese sind in der Regel schon umfangreich (vor-) bearbeitet. Wenn ich Deinen Eingangspost durchlese und Dein Soundbeispiel höre, gehst Du dann hin und arbeitest "nach Plan" EQ, Compression, Gruppen- und Summenbearbeitung, etc. ab. Das ist im Ergebnis dann doppelt bis dreifach gemoppelt. Da ist dann jegliche Dynamik, "Luftigkeit", etc. raus. Dein Mix atmet nicht, ist zu dicht. Es fehlt auch schon den Grundspuren an Leben.

Die Kunst des Mischens besteht am Ende darin, nur dort etwas zu tun wo es notwendig ist. Das hat was mit Hören und viel Erfahrung zu tun.

Okay, ich wollte nun in meinem Eingangspost nicht alles exakt präzisieren, sonst hätte ich hier wohl 10 Seiten geschrieben.

Ich habe auch schon gelernt, dass ich an guten Samples und Loops (z.B. an der Drum-Loop von Mugent oder z.B. Serum) nichts mehr machen muss mit EQ, Comps usw., mal abgesehen von LC/HC. Das Processing betrifft hier also im wesentlichen den Bass, die Gitarre (damit sie sich nicht mit Bass und Vocals in die Quere kommt), von den Drums die Hihats sowie Snare, und zum allergrößten Teil die Vocals. Daher sehe ich hier erstmal keine großen Fehler in Richtung "doppelt und dreifach gemoppelt". - Soll ich hier vielelicht mal die einzelnen Stems hochladen (Drums, Bass, Gitarre, Pad...)?

 

[Superblock]

Ich schreibe die Songs, recorde alle Instrumente und übergebe die Spuren so roh wie möglich einem sehr guten Mischer, das Resultat davon einem sehr guten Masterer.

Naja, wenn er seine Werke einem sehr guten Mischer und einem sehr guten Masterer überlässt, dann sollte das Resultat auch sehr gut sein. Ich möchte es allerdings gern selbst lernen - nicht nur aus Kostengründen...

 

[Entone]

Dennoch sind sie leider immer noch weit vom Industrie-Standard entfernt. Warum?

Warum bist Du wohl als Hobbymusiker, der die ganze Produktion von vorne bis hinten alleine macht, nicht so gut, wie Profis, bei denen auf Ebene der Komposition/Arrangement, Aufnahme, Produktion, Mixing und Mastering viele verschiedene Leute arbeiten, die das ganze beruflich machen, also viele viele Stunden Erfahrung haben?

Hier gibt es einige ambitionierte Hobbyleute, die durchaus gut sind, aber eben nicht an die Besten in der Industrie herankommen. Das hat zum einen mit fehlendem Know-How aufgrund fehlender Erfahrung zu tun. Ich hab als Hobbyist nach der Arbeit oft keine Lust mehr auf Musik. Denn wenn man das richtig macht, ist es anstrengend. Dann bleiben nur die Wochenenden und selbst da hab ich oft keinen Bock, stundenlang Musik zu machen. Klar, über die Jahre sammelt man viel Erfahrung, thereotisch wie praktisch. Aber das ist doch verglichen mit jmd., der es fulltime macht, ein Witz.

Oft hab ich bei einigen Leuten (mich eingeschlossen) das Gefühl, dass die Abhörumgebung nicht ideal ist. Man kann nur das produzieren, was man hört. Und wenn man Probleme nicht hört, wird kein ideales Produkt durch Stochern im Nebel herauskommen.

 

[Kosaken-Kaffee]

Ich habe auch schon gelernt, dass ich an guten Samples und Loops (z.B. an der Drum-Loop von Mugent oder z.B. Serum) nichts mehr machen muss mit EQ, Comps usw., mal abgesehen von LC/HC.

Das hast du falsch gelernt. Du musst abhängig vom anderen Soundmaterial höchstwahrscheinlich sehr wohl etwas ändern, damit der Gesamtsound passt.

 

[Entone]

Ich möchte es allerdings gern selbst lernen - nicht nur aus Kostengründen...

Ich habe ebei Deiner Liste in bisschen das Gefühl, dass Du zu verkopft und schematisch vorgehst. Locut auf alles? Kann man machen. Aber frag Dich mal, ob man es auch muss. Auch die Sache mit den 2 Drumsets und viele andere Dinge: Das sind so Sachen, die bei irgendwelchen Youtubern in bestimmten Situationen funktionieren. In anderen Situationen funktionieren sie nicht. Es gibt elementares Grundwissen und es gibt Spezialsituationen, die nach speziellen Maßnahmen verlangen. Das muss man unterscheiden.

 

[Graham]

@Graham: Vielen Dank für deinen Hinweis, es geht mir aber zunächst nicht darum, ob es grooved, sondern um den Klang / Sound - eine Baustelle nach der anderen bitte. Danke!

Es ging darum, herauszufinden, ob Du ein Gefühl für Musik hast.

Das ist Baustelle Nr 1.

 

[TheSarge]

ich habe vom Mixing nicht wirklich Praxis-Erfahrung, stehe dazu, aber ich merke mir Tips und wenn die öfters kommen und auch noch von unterschiedlichen Leuten, dann speicher ich sie unter "an den Punkt mal in Ruhe rangehen" ab
soll heissen:
du benutzt Mugent (weil die toll sein sollen), du benutzt Serum-Presets weil sie toll klingen, du benutzt dies und das an vorgefertigten Sachen weil´s dir vom Klang oder den Personen dahinter gut gefällt - erstmal okay, ich bin auch Preset-Junkie
aber ich habe, besonders hier, gelernt, daß ich bei den ganzen Presets wenn ich sie einbauen will die internen Effekte ausschalte und das nachher im Mixing selbst angehen soll - nur geht das schwer mit Samples & Loops aus diesen Mugent&Co-Buden

aber jetzt hilft dir ja der Kollege @SilentWarrior und da kommt sicherlich mehr bei rum, als die 1,5 Jahre YT-schauen (und lass doch die Fliesen usw. hier mal weg)


und zum Schluss noch ein lieb gemeinter Hinweis (den ich früher sinngemäß nie hören wollte) :
es gibt auch heute noch Gründe, warum manch einer ein Superman in Sachen Mixing/Mastering ist, aber noch nie nen Song geschweige Hit gemacht hat
und das meinte auch @GlobalZone mit seinem Hinweis

 

[sts]

es geht mir aber zunächst nicht darum, ob es grooved, sondern um den Klang / Sound - eine Baustelle nach der anderen bitte.

Weiß nicht, ob es hier schon gesagt wurde, aber ich selbst halte es für einen großen Fehler, Sound und musikalische Substanz getrennt und nacheinander zu behandeln. Beides gehört untrennbar zusammen.