Cubase 7.5.20 "stottert" neuerdings

[Jimmy_punk]

Gude,
seit vorgestern habe ich ein Problem, dem ich nicht auf die Schliche komme: Cubase stottert fast immer wenn es bedient wird.

Das Setup:
Rechner ist ein Core2Duo mit 2 GHz, 4 GB Ram, SSD - kein HighEnd aber bisher konnte ich vernünftig damit Musik machen (analoges Material recorden und mischen, kein VSTi). Am Rechner angeschlossen sind ein Korg nanoKontrol und eine BCF2000, Interface ein UR22.

Das Problem:
Cubase stottert wenn es bedient wird. Genauer: wähle ich eine Spur bei laufender Wiedergabe aus, so wird die Wiedergabe kurz (ca 500ms) unterbrochen und die Overload LED der VST Performance Anzeige leuchtet. Im Betrieb erreichen die Balken "average Load" und "real-time peak" aber höchst selten die 50 %. Wähle ich jetzt eine andere Spur aus, oder mache eine sonstige Bedienungs-Aktion, so tritt das gleiche Problem wieder auf. Wenn ich aber einmal beispielsweise einen EQ ausgewählt habe, so kann ich den einstellen ohne Aussetzer.
Dieses Verhalten ist unabhängig vom Umfang der Projekte, getestet habe ich mit 60 Audio-Spuren, aber auch mal Testweise eine Projekt mit nur einer Stereo-Spur gemacht: kein Unterschied. Das Verhalten ist auch unabhängig von der Puffergröße des Interface-Treibers: sowohl bei 128 Samples, als auch bei 512 (standard zum recorden bei mir) oder bei 2048 Samples (Standard zum mischen) tritt der Fehler auf.
Wenn ich einen Song ohne Bedienung nur laufen lasse, treten ca alle 10 - 15 sekunden die beschriebenen Aussetzer auf. Ein Neustart des Rechners bringt keine Änderungen.
DPC-Latenzen habe ich auch schon gecheckt, immer wenn mein Rechner am Display eine Änderung darstellt, geht die Latenz auf ca 1 - 5 ms hoch. Das war aber auch vorher schon so und hat die Wiedergabe nicht gestört.

Einzige Änderung am System:
Vorgestern habe ich Cubase eine Weile lang bei ausgeschaltetem BCF2000 benutzt (bewusst, durfte keinen Lärm durch Fader machen) und dann irgendwann eingeschaltet. Nach dem Einschalten habe ich Cubase geschlossen und wieder geöffnet. Danach wollte ich eine Automation schreiben, allerdings ist die Spur nach jeder Bedienung deselektiert worden. Ich habe das Projekt unter neuem Namen gespeichert und Cubase geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt trat das oben beschriebene Verhalten aber noch nicht auf, sondern erst beim Nächsten Benutzen von Cubase.

Hat jemand von euch ne Idee? Ich bin mit meinem Latein am Ende und würde als nächstes mal alle Einstellungen zurücksetzen und schrecke dann auch vor einer Neuinstallation nicht zurück. Aber das wär blöde...

Grüße und dank fürs lesen!
Henrik

 

[sounds4all]

hi,

was für nen ASIO treiber nutzt du?
Oft liegt dieses "Verschlucken" darin begründet, dass ASIO und Rechner nicht optimal aufeinander abgetimmt sind > Denn Dem doch so sein sollte, schraub die Latenzzeit nach oben > längere Latenz = weniger ruckeln, Buffer Blocks, sind ebenfalls daran beteiligt > Buffer hoch = Latenz höher, aber bessere Audiosicherheit - btw... 4 GB sind bei 50 Spuren Cubase schon ein erheblich zu wenig , - noch n Klassiker: wieviele Prozesse laufen noch zusätzlich im Hintergrund??? Wir hatten mal den Fall, daß der Rechner mit Cubase ständig abgekackt war, weil bei Windows 7 32 BIT, Sage und Schreibe 78 Prozesse mi Hintergrund aktiv waren - Nachdem diese auf Hertz und Nieren überprüft wurden, stellte sich heraus, daß etliche davon völlig überflüssig sind ich sage nur.... Toolbars und so ne Schei@e...

- vill Erfolch bei der Aufräumaktion -

 

[Nachtschicht]

das klingt ziemlich exakt so als hättest du den "latenzausgleich einschränken" knopf gedrückt (kleine uhr oben links im arrangerfenster). das führt zumindest bis 6.5 genau zu dem verhalten dass du beschreibst, also nervige denkpause beim wechsel von einer spur zur nächsten unabhängig ob man 5 oder 500 spuren am laufen hat.

allerdings...wird dessen einstellung mit dem projekt abgespeichert? und müsste dann ja auch im default drin sein...hm...nicht ganz einleuchtend.

aber man weiss ja nie. kannst ja mal gucken.

 

[Jimmy_punk]

Gude,
und Danke für eure Antworten.

@sounds4all: ich glaube, dass ich sogut wie alles was du angesprochen hast, schon mit meinem ersten Post abgehandelt habe:
- es ist ein reiner musikrechner: kein Anti-Vir, keine Firewall, keine unnötigen Prozesse.
- es hat schonmal funktioniert, d.h. es war plötzlich kaputt. und ein projekt mit 50 spuren ist genau so kaputt wie eines mit einer Spur.
- Puffergrößen sind alle getestet und für gleich-schlecht befunden worden.

@Nachtschicht: daran habe ich noch nicht gedacht und wenn das so ist, ist es mir versehentlich passiert. Die Funktion ist aktiviert, wenn der Button orange leuchtet, richtig?
Ich hab inzwischen noch ein Symptom beobachten können: die Latenz einer Intrumentenspur ist immer gleich groß (wenn ich sie mit dem Keyboard spiele). Zwischen 64 Samples / Puffer und 2048 Samples / Puffer ändert sich nix vom Spielgefühl her. Spricht das für den Latenzausgleich?

Bzgl. der Speicherbarkeit der Funktion und deinen Fragen dazu: gibts hierfür evtl. ne Einstellung in der globalen Konfiguration, die ich versehentlich gesetzt haben könnte?
Ich schaue heute Abend mal nach und werde berichten!

Grüße!
Henrik

 

[ModulationMatrix]

ASIO Guard an/aus?

 

[Jimmy_punk]

ASIO Guard an/aus?

ergibt keine spürbare Änderung.

"latenzausgleich einschränken"

ergibt keine spürbare Änderung.

Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass es mit der Grafikkarte (Geforce 8400 - hat immer ihren Dienst getan) bzw. deren Treiber zu tun hat, denn:
gestern hatte ich einen Aussetzer ohne äusserliche Bedienung, als ein Kanal in einem Projekt per Automation gemutet wurde und deshalb eine Änderung der Darstellung auf dem Display notwendig wurde.
Grafikkarte hat aber einen eigenen Interrupt (afaik - war da nicht mal was mit shared Interrupts, die zwar unterschiedliche Nummern haben, aber auf den gleichen IRQ gemapt werden?)

Ich bin ratlos.
Henrik

 

[Nachtschicht]

Ich hab inzwischen noch ein Symptom beobachten können: die Latenz einer Intrumentenspur ist immer gleich groß (wenn ich sie mit dem Keyboard spiele). Zwischen 64 Samples / Puffer und 2048 Samples / Puffer ändert sich nix vom Spielgefühl her. Spricht das für den Latenzausgleich?

what? das ist ja sehr seltsam. eigentlich ja technisch unmöglich...da würde ich jetzt tippen dass es vielleicht irgendeine ganz abstruse erklärung ist.

z.b. hat ein kollege mal erfolglos immer wieder an seinem RME control panel rumgeschraubt und auch immer dieselbe latenz gehabt egal ob 32 oder 2389473084734 samples puffer.
dann stellte sich heraus, dass er zwar immer am RME panel rumgeschraubt hat, im host selber allerdings gar nicht die RME als asio-karte ausgewählt war sondern der generische windows treiber - der dann zwar audio an die RME weiterreichte, aber eben mit der ihm eigenen latenz.

wäre jetzt bei dir die einzige erklärung, die mir einfällt. dass vielleicht gar nicht der korrekte asio-treiber ausgewählt ist (oder z.b. der host mal seine preferences verloren hat und dementsprechend seitdem ins default-setup mit generischem treiber bootet), und dass der systemsound dann eben die restliche von dir beschriebene trägheit verursacht.

aber jetzt wirklich ein *sehr* blinder schuss ins blaue...

 

[PlanNine]

Die Frage die sich immer wieder stellt ist. Was ist passiert zwischen dem Zeitpunkt wo es Funktioniert hat und wo es nicht mehr funktioniert hat. Was war vor dem nächsten benutzen.
Es kann da sein. Windows Update. Update anderer Software. Virenscanner Update. Neue Software installiert.
Die letzte Hoffnung ist oftmals ein Reboot und komplett Stromlos machen. Beim Laptop Akku raus.
Das ist oftmals angesagt wenn beim Latency Mon die Werte für die SMI.s hochgehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/System_Management_Mode#Echtzeit
Auch Biosroutinen haben mal aussetzer.

Ich hatte mal plötzlich Audioaussetzer. Ich hatte zwei Tage vorher ein Komplettes Systemabbild gemacht und da nichts neues auf dem rechner war habe ich Kurzerhand das Systemabbild aufgespielt.
Das gleiche wie vorher. Reboot und Stromlos machen hat geholfen.
Also einfach mal die Systemwiederherstellung bemühen. Dauert nicht lange und kann rückgängig gemacht werden.

Das der Performance Meter hochgeht hatte ich beim Wechseln auf Spuren mit dem Groove Agent One.

Das der Treiber gewechselt wurde ist nicht selten.

 

[Jimmy_punk]

Hi und danke für die Antworten.

dass vielleicht gar nicht der korrekte asio-treiber ausgewählt ist (oder z.b. der host mal seine preferences verloren hat und dementsprechend seitdem ins default-setup mit generischem treiber bootet)

hab ich auch schon dran gedacht, im Cubase sehe ich vom UR22 aber nur den ASIO-Treiber und der ist auch gesetzt (auch wechseln zum systemtreiber und zurück bringt keine Änderung).

Es kann da sein. Windows Update. Update anderer Software. Virenscanner Update. Neue Software installiert.

Hab nix installiert. und Updates gibts auch keine, weils ein isolierter Musik-PC ist.

Auch Biosroutinen haben mal aussetzer.

Das habe ich tatsächlich beobachten können, dass der Start des Rechners vor Erscheinen des BIOS-Screens ewig dauert, normal waren so ca 2-3 sekunden. Vlt liegt hier der Hase im Pfeffer. Ich mach mal nen BIOS-Update (oder Down-Date, geht ja beim Asus Mainboard netterweise ziemlich gut) und schaue ob sich hier was verändert hat.
Die Maschine ist immerhin inzwischen 6 oder 7 Jahre alt (glaube ich), da können auch scon mal Elkos eintrocknen und somit komisches Verhalten verursachen...

Viele Grüße!
ein etwas motivierterer Henrik

 

[Jimmy_punk]

sooo, ein Abschlussbericht:
nach Wochen der Forschung, des Grübelns und des dann-doch-nichts-tuns, habe ich am Freitag mal den Mainboard-Speaker aktiviert und siehe da: es redet mit mir. "Beeeeeep, bip bip bip." Heisst soviel wie "ich bin ein AMI-BIOS und möchte dir freundlich mitteilen dass die Grafikkarte beim Power-On-Self-Test negativ aufgefallen ist." Aha.
In der Folge hab ich mir am Samstag ne neue Grafikkarte organisiert und damit rennt die Kiste wieder. Es kann soooo einfach sein.
Dass in der Folge der eLicenser als "defekt" erkannt wird und repariert werden muss ist eine unschöne Randerscheinung, weil für diese "Reparatur" eine funtionierende Internet Verbindung nötig ist. Und das ohne Virenscanner etc. Ich hoffe dass ich mir dabei keine Software-Krankheiten eingefangen habe...

Grüße und danke für die Beteiligung!
Henrik