Ja komm, ich bin auch nicht blöd, also bitte, ja.
mazze schrieb:
@HipHopMacher:
Was ist denn das für ein Argument, dass die Attackzeiten bei HSO viel kürzer sind als bei den anderen Klassik-Libraries?
Hm, viel kürzer?
Habe ich das geschrieben?
Lies mal, was ich geschrieben habe.
Es geht um praxistaugliche Programmierung,
die sich an den Bedürfnissen einer breiten Masse
von Musikern orientiert, die eben nicht erst ewig
suchen wollen, sondern Musik machen möchten.
Das hat doch nichts mit Qualität zu tun,
Hm. Qualität?
Wo schrieb ich über Qualität?
sondern schlichtweg mit der Art und Weise, welche Spielweise imitiert werden soll. Und jede Library, die sich eine solche nennen will, hat immer auch Spielweisen mit kurzen Attacks wie Staccato oder aber "Anschweller", wo wegen mir ein Crescendo simuliert wird.
Ja, sollte man denken, ist aber meistens nicht so.
Wenn ich ein Crescendo suche, finde ich mit Sicherheit
genau eines, was entweder zu lang oder zu kurz ist.
Und wenn ich in einer Library einen Sound mit schnellem
Attack suche und es ist einfach keiner vorhanden?
Was dann?
So sieht doch die Praxis aus.
Ich spreche hier von den Unmengen an
falsch programmierten Orchesterlibrarys,
die teilweise alle an dem selben Problem knabbern:
Die Attackphasen aller Instrumente sind versaut
und grundsätzlich praxisfern gestaltet.
Entweder hört man einen penetranten Anstrich oder
die Noten leiern sich alle so langsam hoch.
Dazwischen gibt es nichts.
Warum?
Weil irgendwelche dummen Flachzangen das programmiert haben.
(bestimmt alle von der SAE)
Und komm mir jetzt nicht mit sowas wie "Ja, dann musst Du eben ein anderes [g=7]Patch[/g] laden, wo die Attackphase ausgeprägter erklingt!"
Das ist ja nett gemeint, aber genau das wollen die meisten User nicht.
Sie möchten einen Orchesterklang "spielen". Mit dem Keyboard.
Eine Tatsache die bis jetzt nur von wenigen Herstellern begriffen wurde.
Garritan geht da den richtigen Weg mit "Stradivari" und "Gofriller".
Und Steinberg hat sich eben auch was einfallen lassen.
Ich kenne ja schon die Halion String Edition.
Das ist praktisch der Vorläufer von HSO.
Bei HSO spielt man die Noten.
Man muss zwischen Legato und Staccato
nicht erst umständlich umschalten.
Ich weiss nicht, ob Dir das jemals passiert ist, wenn Du
ein Streicher-Sample mit dem keyboard spielen wolltest
und Du drückst und da kommt nichts?
Und davon rede ich.
"Anschweller"-Sounds gibt es massenhaft.
Praxistaugliche "spielbare" Orchesterklänge gibt es nur wenige.
Hör Dir mal den Anstrich bei den anderen Schrott-Librarys an.
Und dann hör Dir den mal bei HSO an.
Dass weisst Du was ich meine.
Bei anderen Libraries sucht man Klänge.
Bei HSO spielt man seine Musik.
Qualität?
Was soll das sein?
Ich rede von der Qualität der Programmierung.
Ich habe schon mit sehr vielen Musikern gesprochen und viele bemängeln diese Unart bei der Programmierung: ewig lange Attackphasen und viel zuwenige praxisorientierte Klänge.
Was soll ich mit irgendeinem 6 Sekunden langen anschwellenden Ton, wenn ich das genausogut mit irgendeinem Controller gemalt bekomme?
Der Grundklang von HSO ist recht universell und bietet noch Spielraum für Veränderungen und Anpassungen an den Song.
Bei East West ist schon alles vollkommen mit Raumklang versaut.
Wie ein Hallgerät, das noch ewig nachklingt.
Für irgendwelche "grossen" Orchesterwerke mag das ja gut passen. aber was soll ich denn bitte mit dem Klang einer 100 Meter langen Konzerthalle, wenn ich Popmusik mache?
Bei andern Libraries ist man an deren Raumklang gebunden.
Bei HSO kann man selber noch was gestalten.
Wenn ich es trocken haben will, dann geht das.
Bei EWQLSOGE werde ich nur von dämlich dahinwabernden,
nicht enden wollenden "Nachhallfahnen" belästigt.
Mag ja sein, das der eine oder andere Musiker diese
Poser-Klänge von EWQLSOGE ganz toll findet.
Ich finde sie praxisfern.
Und keine Angst, ich weiss, wie man Multisamples mappt.
Ein Grossteil der Orchesterklänge, die ich benutze, habe ich mir
selber gemappt. Weil es eben nur Schrott zu kaufen gibt muss man
eigentlich alles selber machen. Aber glücklicherweise muss man es nur einmal machen.
Ich nehme seit Jahren immer dasselbe Cello. Und dieselbe Oboe.
Da kommt VSL, EWQL und HSO nicht mit.
Und wenn man in das völlig chaotische Mapping bei VSL oder EWQL selbst eingreifen möchte kann man sich gleich erschiessen. Das folgt keinen logischen Prinzipien.
Bis man das kapiert hat, was womit gruppiert ist, hat
man es schon selber von Grund auf aufgebaut.
Zusammenfassung:
HSO ist gut für den Musiker, der
nach brauchbaren Klängen sucht.