Cubase 5 (PC) - Frage zu "key editor" feature

[alba63]

Hallo, ich fange gerade seit Jahren wieder mit Musik an, und verwende meine alte, vor ca. 10J gekaufte Version von [g=539]Cubase[/g]: VST5.1.

Natürlich bin ich recht neugierig, mir aufgrund der viel besseren Audio- Funktionalität die neueste Version [g=539]Cubase[/g] 5 zuzulegen, aber es gibt einige lieb gewonnene Features, auf die ich ungern verzichten will, von denen ich aber weiß, dass sie in den ersten Versionen von SX nicht mehr enthalten waren - unverständlicherweise.

Das Nr. 1 Feature, das ich ständig benutze:

Wenn ich in meinem gewohnten Editor, dem Key- Editor, eine bestimmte Notenfolge (auch drum) programmiere und editiere, mache ich das in der Regel über 1-2 Takte, ziehe dann per Maus für diese 2 Takte den Part- [g=415]Loop[/g] (oder heißt er "editor cycle"?) oben auf der Zeitleiste auf und lasse dann [g=539]Cubase[/g] - Vorsicht, jetzt kommts:

Per "wiederholen"- Befehl den Inhalt dieses cycle- Loops bis zum Ende des Parts (der 4 oder 8 Takte lang ist) wiederholen.

Dieser "Wiederholen"- Befehl ist in einem Drop- down- Menü links oben über dem Editorfeld. Bei SX 2 und ich auch SX3 war dieser Befehl verschwunden.
Da elektronische Musik von Wiederholung lebt, ein äußerst praktischer Befehl, der ungemein Zeit spart.

Wie kann ich das ohne diesen Befehl machen? Noten markieren und per drag and drop verschieben - klappt aber nur, wenn die erste Note exakt timing- genau auf die Zählzeit kommt. Ist sie (zB per swing) um ein paar ticks verschoben, krieg ich die Notenfolge nie per drag and drop an die richtige Stelle. Control + K setzt die Notenfolge exakt ans hintere Ende der markierten Notenfolge, was meist unmusikalisch ist.
Drag and drop dauert an sich deutlich länger, man muss das je nachdem , wie viele Noten man schon hat, 1-2mal wiederholen, um den part vollzubekommen. Das dauert in der Praxis 5x solang wie den beschriebenen "Wiederholen"- Befehl zu aktivieren. Über Wochen und Monate gerechnet kommen da viele Stunden Gefriemel zusammen.

Meine Frage also: Ist dieser aus Atari- Zeiten stammende Befehl inzwischen wieder aufgetaucht, oder wurde er dauerhaft vergessen?

Natürlich gilt: Falls jemand eine Methode weiß, den Part schnell mit einer Wiederholung der ersten beiden Takte zu füllen, lass ich mich gerne belehren.

Ein zweites Feature, das leider bei SX2 nicht mehr dabei war, ist das Verlassen des Editors MIT Verwerfen aller Änderungen via Esc. Soweit ich mich erinnere, ging das bei SX nicht mehr, man musste erst umständlich alle einzelnen Arbeitsschritte per Undo rückgaängig machen. Wenn ich in einem Part 42 Details verändert habe, verwerfe ich bei [g=77]VST[/g]- 5.1. alle per Esc. Muss ich also bei den neuen Versionen 42 Schritte zurückgehen bzw. wie weiß ich genau, dass ich wieder bei der alten Version angelangt bin?

Sorry, war etwas lang, aber ich will einfach wissen, ob ein genauso schnelles und intuitives Arbeiten mit der neuen Version möglich ist, wie ich es seit Atari- zeiten gewöhnt bin.

Schöne Grüße und danke fürs Lesen.

Bernhard

 

[djstern]

Du kannst die [g=32]Midi[/g] Noten bequem mit der funktion "relativ am Raster verschieben" oder so (sitz grad nich vorm [g=539]Cubase[/g]) verschieben so dass sie eben nicht genau auf die 1 snappen sondern um den versatz der vorherigen 1 (korrigiert mich wenn ich falsch liege oder mich einfach nur umständlich ausdrücke, bin mir aber sicher weil vor kurzem erst gemacht aber gerade sehr weit weg von meinem Studio und kann daher nicht schnell mal probieren...)

An zweiteres kann ich mich auch noch vage erinnern aber ich glaube das ist für immer verschwunden... Als workarround könntest du den zu editierenden Part immer (muss man sich halt angewöhnen, makro+shortcut bzw. strg+D wenn Platz) duplizieren und im Bedarfsfall auf die vorherige "Sicherungskopie" zurückgreifen...

 

[alba63]

Danke schon mal für deine Antwort, wenn ich das richtig verstehe, geht es dennoch nur mit Maus und drag and drop, aber nicht mehr per Tastenbefehl, und dadurch jeweils nur für eine Kopie? Immerhin gibt es das Verschieben relativ zum Raster, besser als nichts.

Was mir wichtig ist, ist, dass solche Alltags- Funktionen praktisch ohne Konzentrationsaufwand, halb im Schlaf gehen. Insofern verstehe ich nicht, weshalb man so komplett einfache Funktionen wie das Beschriebene oder auch das Verwerfen aller Veränderungen im Editor per Esc. nicht mehr in [g=539]Cubase[/g] drin hat.

Das was du für das Zurücknehmen der Veränderungen per Makro oder Kopie beschreibst, ist ein umständlicher Workaround. Es wäre in beiden Fällen für die Programmierer vermutlich eine Kinderaufgabe, eine entsprechende Funktion wieder zu implementieren: [g=539]Cubase[/g] müsste sich nur "merken", bei welchem Stand der undo- Kette man den Editor geöffnet hat, und bei Verlassen per Esc. dann kurz fragen (oder einstellbar auch ohne Frage), ob man Änderungen übernehmen oder zu diesem Punkt zurückkehren will. Denn bereits wenn man mit einer "Sicherheitskopie" des unveränderten Parts arbeitet, besteht das Problem, dass diese dann ein "Unikum" ist, hingegen alle abhängigen (Ghost/ Alias- oder wie sie jetzt heißen) Parts schon verändert sind. Gibts denn sowas wie "snapshots", die man vor einem umständlichen Editiervorgang mal per Tastendruck herstellen kann und zu denen man dann nach verworfener Arbeit ebenso schnell wieder zurückkehren kann? Bei Photoshop (Bildbearbeitung) geht sowas und ich nutze es dort auch oft.

Selbst erbastelte "Workarounds" sind meist zeitaufwändig, wohingegen das Rumeditieren an einem Part mit anschließender Erkenntnis, dass es vorher doch besser war, ein alltägliches Ereignis ist. Das einfache Verwerfen per Esc. dauert exakt 0,3sek, alles andere eine halbe bis eine Minute.

Für das Kopieren eines Taktes bis Part- Ende gilt dasselbe. Ich kann mich erinnern, dass ich 2002 oder 2003 wegen dieses Features (das mit dem Wiederholen) nicht auf SX umgestiegen bin. War eh egal, da ich dann Jahre lang nicht mehr Musik gemacht habe, nun aber interessiert es mich.

Ich kann ja vorerst alles wunderbar mit [g=77]VST[/g] 5.1. machen, aber es gibt halt Beschränkungen bei [g=77]VST[/g]- Instrumenten, beim Mixer usw usw.

Gruß
bernhard

 

[HipHopMacher]

Drücke einfach so oft STRG + Z, bis alle
Veränderungen rückgängig gemacht sind.

 

[alba63]

Wenn du an einem Part bei der [g=21]Velocity[/g] der Noten, der Notenfolge (z.B. bei komplexen Arpeggios) 10min lang herumeditierst, können das locker 50 oder mehr Veränderungen sein. Soll ich also 50x Strg + Z drücken oder in einer Liste von undo's mich durch Hunderte von Einträgen wühlen?

Wenn ich nur einen Schritt zu weit gehe, mache ich vielleicht das Löschen eines Parts rückgängig, oder greife in das erwünschte Editieren eines anderen Parts ein.

Kommt mir unnötig umständlich vor, v.a. dauert es 10x-20x so lang wie 1x Esc drücken oder einen Snapshot aufrufen, den ich vor Beginn der Änderungen gemacht habe - gibt es sowas?

Meine Absicht ist hier übrigens keinesfalls das Rummeckern um des Meckerns willen, ich würde gerne die interessanten Features der neuen [g=539]Cubase[/g]- Version nutzen.

Aber es ärgert mich, wenn zeitsparende und absolut einfache und bewährte Funktionen rausgeschmissen wurden, die ich bei jeder Musik- Session -zig mal verwende. Beide Features dürften programmiertechnisch ein Leichtes sein, umso mehr als sie in älteren Versionen ja bereits enthalten waren.

Genauso störend finde ich es - wenn ich hier keinen Fehler mache - dass es von [g=539]Cubase[/g] 5 offenbar keine Demo gibt, mit der man mal für 1 Woche - wegen mir ohne "Speichern Funktion" - arbeiten kann.
Gerade weil ich aber die genannten Zweifel habe, stört mich das erheblich.

Mag sein, dass man sich an die neue Bedienung schnell gewöhnt, aber ohne Demo werde ich das kaum herausfinden, und ich geb nicht viel Geld aus, wenn ich nicht sicher sein kann.

Gruß
bernhard

 

[starcorp]

na ja, eine "sapshot" funktion wäre: speichern unter.
jan

 

[djstern]

Bzw. Strg+Alt+S (Inkremental speichern)

 

[alba63]

> Bzw. Strg+Alt+S (Inkremental speichern)

Das kenne ich noch nicht - wird da in einer separaten Datei die "Differenz" zur letzten gespeicherten Version gesichert?
Und wie kehre ich zur letzten gespeicherten davor zurück? Doch hoffentlich nicht durch komplettes Neu- Öffnen des Songs? Gibts da eine einfache Tastenkombination?

WIe gesagt, im Vergleich zu Verlassen des Editors mittels "Esc" ist das alles sehr umständlich... Solches Verwerfen der Änderungen im Editor mache ich in einer "Session" 10-20x, wenn ich jedesmal speichern und danach wieder neu aufrufen muss, würde ich das als äußerst umständlich empfinden...

Gruß
Bernhard

 

[alba63]

Zitat meines ersten Postings:

"Das Nr. 1 Feature, das ich ständig benutze:
Wenn ich in meinem gewohnten Editor, dem Key- Editor, eine bestimmte Notenfolge (auch drum) programmiere und editiere, mache ich das in der Regel über 1-2 Takte, ziehe dann per Maus für diese 2 Takte den Part- [g=415]Loop[/g] (oder heißt er "editor cycle"?) oben auf der Zeitleiste auf und lasse dann [g=539]Cubase[/g] Per "wiederholen"- Befehl den Inhalt dieses cycle- Loops bis zum Ende des Parts (der 4 oder 8 Takte lang ist) wiederholen.

Dieser "Wiederholen"- Befehl ist in einem Drop- down- Menü links oben über dem Editorfeld. Bei SX 2 und ich auch SX3 war dieser Befehl verschwunden.
Da elektronische Musik von Wiederholung lebt, ein äußerst praktischer Befehl, der ungemein Zeit spart. " (Zitat Ende)


Nachdem hier mehr oder weniger umständliche Workarounds genannt wurden, habe ich mir gestern die Bedienungsanleitung von "[g=539]Cubase[/g] 5" runtergeladen, und habe auf Seite 373 folgende Erklärung gefunden:

"[g=415]Loop[/g] wiederholen:
Wenn Sie diesen Befehl wählen, werden die Events in der
Spur-[g=415]Loop[/g] bis zum Ende des Parts wiederholt. Dabei wer-
den die Noten, die zuvor nur mehrfach wiedergegeben wur-
den, zu echten Noten auf der [g=32]MIDI[/g]-Spur. Events desselben
Parts, die auf den [g=415]Loop[/g]-Bereich folgen, werden bei Anwen-
den dieser Funktion ersetzt. Weitere Informationen zu Spur-
Loops finden Sie unter »Die Spur-[g=415]Loop[/g]« auf Seite 383."

Mit anderen Worten: Exakt das von mir gesuchte Feature ist wieder drin. Ich hab auch gleich einen Kumpel hier angerufen, der noch SX3 verwendet (und mir schon öfters versichert hat, dass das Feature nicht mehr drin ist), und nach exakter Beschreibung, wo es zu finden sein könnte (nicht wie früher in einem offenen drop- down- Menü im Editorfenster, sondern im [g=32]Midi[/g] Menü oben in der Leiste), hat er es - zu seiner eigenen Überraschung - auch schon in SX3 gefunden.

Fazit: Die wenigsten Anwender kennen die [g=32]Midi[/g]- Funktionalität von [g=539]Cubase[/g] richtig gut.

Wenn ich nun noch einen praktischen Workaround für
a) das Verwerfen der Editions- Schritte im Key- Editor in einem Tastendruck (so wie früher per Esc- Taste) finde, ist meine Bereitschaft, mir Version 5 zu kaufen, praktisch 100%.

Gruß
Bernhard