Ahoi - habe mir ja vor einiger Zeit einen neuen Rechner geleistet und bin hier noch einen Erfahrungsbericht schuldig
Im Bild, ist zu sehen, was ich verbaut habe. Als Gehäuse wurde es ein
BeQuiet! Pure Base 500 Black ->
https://geizhals.de/be-quiet-pure-base-500-schwarz-bg034-a2126864.html Die 2 Original-Lüfter wurden gegen zwei Noctuas getauscht - in der Retro: das hätten wir uns sparen können, aber dazu später mehr.
Warum diese Komponenten?
Hier beschränke ich mich im Wesentlichen auf die Prozessorwahl (AMD vs INTEL), viele weitere Komponenten sind dann einfach Zwangsläufigkeiten. Die schnelle "Platte" mit ausreichend Platz ist klar; Zukunftssicherheit rulez. Der neueste schnelle Speicher musste dann aus technischen Gründen her, und um eine Grafikkarte sollte ich mir aufgrund der verbauten on-Board Grafik keinen Kopf machen müssen.
Der Prozessor: in Summe waren Tests und Erfahrungswerte ausschlaggebend. AMD ist für eine Audio Workstation aus meiner Sicht im Moment das Maß der Dinge - nicht nur in Sachen Performance auch in Sachen Zukunftssicherheit/Nachhaltigkeit und ROI.
Gegen INTEL sprachen imho die im Vergleich zu AMD extrem hohe Stromaufnahme (noch ' dickeres Netzteil) und das daraus folgende mangelhafte Wärmemanagement, "schlechtere" Cores und schlechteres Kernel-Management (Sch... auf Eure Performance Cores), die daraus folgendes schlechtere Lastverteilung in einer DAW (hier Cubase 12 / Nuendo) und dann ist da noch der Sockel. Bei INTEL gibt es GARANTIERT wieder mal einen neuen Sockel, und in kürzester Zeit sind Upgrademöglichkeiten in Sachen Prozessor sind dann nicht mehr möglich - da lobe ich mir AMD, deren Sockel zwar nicht ewig der selbe bleibt, aber schon die eine oder andere Prozessorgeneration übersteht. Das garantiert eine spätere Upgrademöglichkeit des Prozessors, ohne gleich wieder alles anfassen zu müssen.
Zusammenbau:
Smooth, bis auf die Unterbringung des Monster-Kühlers und den eher mäßigen Kabelmanagementmöglichkeiten des Gehäuses. Das war schon alles wat eng da drinne. Ansonsten: alle Kabel da, die es so braucht, ausreichend Doku für den Erbauer, alle Teile OK. Check
Betrieb:
Büchse angeschlossen, angeschaltet, läuft. Ich habe noch nie so schnell Windows installiert - die M2 SSD macht Spaß - aber das ganze ist schon gut hörbar. Der Gehäuselüfter werkelt und das teils offene Gehäuse stellt dem nicht wirklich was entgegen.
UEFI Lüfterkurve verändert - besser.
Dann alles neu installieren, um währenddessen festzustellen, dass die on-Board Grafikkarte amtlich zickt. Keine Ahnung, ob das ein Treiberproblem war oder die kleine mit dem Anschluss eines Widescreen Monitors (3440 * 1440) am DP Port nicht klar kam...
Egal - so geht das nicht!!
2060 Super GraKa aus dem anderen Rechner geschraubt, flott eingebaut und das Zicken hat ein Ende. Leider auch der gerade erst erreichte leisere Geräuschpegel. Mal sehen, wann es neue Treiber gibt, und ob ich dann die 2060 wieder ausbauen kann. Vielleicht ja unter Windows 11 - ich bleibe erst mal 10 treu.
Performance & Workflow:
Die Festplatte ist Mörderflott, aber was ist einigermaßen erstaunlich finde: die Startzeit/Ladezeit von Cubase/-projekten ändert sich im Vergleich zu meinem Altsystem nur marginal - da hätte ich deutlich mehr erwartet, aber hier scheint Cubase der Flaschenhals zu sein. Das betrifft aus meiner Sicht auch den Mixdown/Exportprozess - vielleicht täusche ich mich da auch total - aber auch hier habe ich den Eindruck, dass ich durch die neue Hardware nicht viel an Zeit gewinne.
Arragements und Mixes, die mein Altsystem bis an den Rand des Kollaps getrieben haben (trotzdem alle Spuren frozen waren und keine Echtzeitberechnungen stattfinden mussten) laufen jetzt einfach smooth aktiv/un-frozen und der Prozessor dümpelt bei 11% Gesamtlast herum (Buffer 256).
Der Mix an dem ich derzeit arbeite ist ca. 50 Kanalzüge breit, und ich habe mit VSTs wahrlich nicht gespart. Im Hintergrund werkelt noch der Browser mit ein paar Tabs, ein Bitdefender AV und ansonsten bin ich noch immer dabei das System zu optimieren (hier noch ein Prozess der weg kann...testen.....und da noch einer, der gekillt werden kann und nur manuell gestartet wird).
Die Cubase Audio Performance dabei:
Der Prozessor / die Kerne so.....:
Anders schaut es aus, wenn ich den 50 OEKSOUND Soothe's (die je einer auf jeder Spur hängen) sage, es soll mit 4-fach Oversampliung und Ultra Qality arbeiten. Dann gibt es Aussetzer (bei 256 Buffer). Sobald ich auf 1-fach und Quality High umstelle läufts wieder rund.
Fazit:
Alles in allem bin ich absolut, super zufrieden - allerdings, was auch immer macht, dass die on-board Grafikkarte nicht zufriedenstellend funzt: DAS geht mir gewaltig auf den Sack. Nicht wegen der Grafikkarte, die war eh da, aber die Soundkulisse einer quirlenden 2060 Super im Studio, darauf will ich verzichten können. Deshalb hatte ich ja extra diesen Prozessor ausgewählt.
Wie gesagt: vielleicht später mal ein Treiberupdate.
Ansonsten: Top System, auch wenn der Rechner teuer war. Ich bin wieder gut ausgestattet in der Gegenwart, und für die Zukunft dank der erwarteten Sockelpolitik von AMD ebenfalls safe.
Ich habe noch nicht versucht das Dings an die Grenzen oder darüber zu schubsen. Werde das aber in den nächsten Tagen vielleicht mal versuchen. Dazu eine Frage: Welche ASIO Einstellungen nutzt Ihr, um Eure Benchmarks in Sachen DAW zu erstellen (Buffer Size 256, 512, 1024, others)? Ich gehe mal von 1024 aus, oder?
