C-Moll in D-Dur wandeln

[Birrkuta]

Moin,

folgendes Problem, der Song ist in C-Moll, soll aber fröhlicher Klingen. Ich habe mir D-Dur ausgesucht. Die Noten liegen alle in Midi vor.
Ist folgendes vorgehen richtig?
Schritt 1:
D# G# und A# in D G A transponieren
Schritt 2:
C und F in C# und F# transponieren

Jedoch gibt es Akkorde die nicht im Heptatonischem Raster sind. Was passiert mit diesen Noten? Wenn ich oben ganannte vorgehensweise Anwende klingt es schief. zB. das H bei der C-Moll Tonleiter.
Hab die Noten gerade nicht vorliegen, die Infos muss ich dann nachreichen.
Gibt es eine Allgemeingültige vorgenehensweise oder hängt es zu stark vom Akkord ab.
Gruß
Niels

 

[synthpark]

Schritt 1:
D# G# und A# in D G A transponieren
Schritt 2:
C und F in C# und F# transponieren

D#, G#, A# in F#, H, C#

C,D, F, G in D,E,G,A

 

[Locis]

Dann als Ergänzung zu Synthpark: Das H wird auch zu C# sollte zufällig ein A in C-Moll vorhanden sein, so wird das zu H... Viel Glück

 

[Birrkuta]

Danke

 

[Andaraginga]

@Birrkuta:
Wenn du transponierst, kannst du auch einfach beide Tonleitern aufschreiben und dann die Töne auf den einzelnen Stufen jeweils miteinander ersetzen (siehe Screenshot).

Bei der Sache mit dem H in der c-Moll-Tonleiter hab ich weder die Frage noch die Antwort verstanden.

Du hast einen H-Dur-Akkord in deiner c-Moll-Tonleiter und willst wissen, was damit zu tun ist, korrekt?

Und die Antwort lautet, dass daraus ein Cis-Moll/Dur-Akkord wird!?

@Locis: Warum? Weil man da auch einfach zwei Halbtonschritte nach oben geht so wie zwischen C und D?

 

[Locis]

Ich ging nicht von Akkorden aus, sondern von Einzeltönen (Melodietönen). Ein H-Dur Akkord in der Tonart C-Moll ist schon ungewöhnlich, der Ton H hingegen kommt in C-Moll als Leitton durchaus auch häufig vor. Es wäre dann die siebte Stufe und müßte genau wie das B zu Cis in D-Dur werden.

 

[jet2]

Ich ging nicht von Akkorden aus, sondern von Einzeltönen (Melodietönen). Ein H-Dur Akkord in der Tonart C-Moll ist schon ungewöhnlich, der Ton H hingegen kommt in C-Moll als Leitton durchaus auch häufig vor. Es wäre dann die siebte Stufe und müßte genau wie das B zu Cis in D-Dur werden.

h-dur und c-moll zusammen klingt ein wenig diminished...

 

[Musikarchitekt]

Von Dur nach Moll bzw. umgekehrt zu transponieren funktioniert eigentlich nicht. Jedoch könnte man durch Modulation von c-Moll nach D-Dur kommen. Ein Ansatz z. B. wäre, den Variantklang von c-Moll, also C-Dur zu bilden. Spielt man den C-Dur-Akkord direkt nach dem c-Moll-Akkord, klingt das i. d. R. nicht "verkehrt". Man könnte auch einfach die Durdominante nehmen, was G-Dur wäre. Dann bewegt man sich kurz in C-Dur, um dann mit dem D-Dur-Akkord (in C-Dur die Doppeldominante) nach D-Dur zu kommen. Im Grunde gibt es unzählige Möglichkeiten. Damit eine Akkordfolge "gut" klingt, müssen u. U. auch andere Elemente wie Dynamik, Instrumentierung, FX und vor allem Rhythmus angepasst sein.

Ein Beispiel für eine Modulation von c-Moll nach D-Dur wäre dieses hier:
Cm Bb Ab Gmaj Fmaj Gmaj Dmaj

Aber wie gesagt, viele Wege führen nach Rom und ich befürchte, das ist alles eine Frage der Kreativität.

Grüße

 

[synthpark]

Von Dur nach Moll bzw. umgekehrt zu transponieren funktioniert eigentlich nicht.

und woran scheitert das?

 

[Musikarchitekt]

@synthpark
Soweit ich weiß, sind die Intervalle das Problem. Hat man eine Dur-Kadenz, dann bedeutet das, dass diese mit einem Dur-Akkord anfängt. Transponiert man nun die Akkordfolge einige Halbtonschritte herauf bzw. herab, dann ist man immer noch in Dur. Selbst, wenn die Dur-Kadenz mit einem Moll-Akkord beginnt (was aber ungewöhnlich wäre), so wären die Intervallverhältnisse immer noch die selben.

 

[Andaraginga]

Ich ging nicht von Akkorden aus, sondern von Einzeltönen (Melodietönen). Ein H-Dur Akkord in der Tonart C-Moll ist schon ungewöhnlich, der Ton H hingegen kommt in C-Moll als Leitton durchaus auch häufig vor. Es wäre dann die siebte Stufe und müßte genau wie das B zu Cis in D-Dur werden.

Das Thema hatten wir ja neulich schon mal: Natürliches Moll und Harmonisches Moll.
Die c-Moll-Tonleiter von mir wär Natürliches Moll. Wenn ich die 7. Stufe erhöhe, also H statt B nehme, wär es Harmonisches Moll.

Wenn der TE eine Melodie in c-Moll hat, in der sowohl A# (also B) als auch H vorkommen, dann wär das ja eine Kombination beider Varianten.
Kommt sowas in der Praxis durchaus mal vor?

 

[synthpark]

@synthpark
Soweit ich weiß, sind die Intervalle das Problem. Hat man eine Dur-Kadenz, dann bedeutet das, dass diese mit einem Dur-Akkord anfängt. Transponiert man nun die Akkordfolge einige Halbtonschritte herauf bzw. herab, dann ist man immer noch in Dur. Selbst, wenn die Dur-Kadenz mit einem Moll-Akkord beginnt (was aber ungewöhnlich wäre), so wären die Intervallverhältnisse immer noch die selben.

aber in Post 2 und 5 sieht man doch, dass nicht schnurrstracks transponiert wird, sondern vielmehr stufenweise unter Berücksichtigung der Tonleiter.

Schwierigre sind eher die leiterfremden Töne. Eine Mollsubdominante bei einer Durtonart muss zu einer Dursubdominante bei der transponierten Molltonart werden, also harmonisch komplementär gedacht.

 

[Froschkapitaen]

Wenn der TE eine Melodie in c-Moll hat, in der sowohl A# (also B) als auch H vorkommen, dann wär das ja eine Kombination beider Varianten.
Kommt sowas in der Praxis durchaus mal vor?

Ja.

 

[Musikarchitekt]

@synthpark
Die Methode, die Andaraginga angeführt hat, würde sich aber mit der Stufenlehre beißen. So würde z. B. der Akkord, der in c-Moll die Dominantparallele ist (Bb-Dur), zu einem verminderten (und damit funktionslosen) Akkord werden. Das Bb (also verminderte H) wird zu einem Cis, das D wird zu einem E und das F wird zu einem G. Die Intervallverhältnisse ändern sich also. Das ist kein Transponieren. Das ist letztendlich auf die verschiedenen Intervallabstände in der Dur- und Molltonleiter zurückzuführen. Die Durtonleiter hat zwischen dem 3. und 4. Ton sowie zwischen dem 7. und 8. Ton einen Halbtonschritt, die Molltonleiter hingegen zwischen dem 2. und 3. Ton sowie zwischen dem 5. und 6. Ton.

Grüße

 

[synthpark]

Ich bin der Meinung, die meisten Probleme solcher Art verschwinden durch Anwendung von Melodisch Moll . Dann taucht der verminderte Akkord sowohl bei der Dur wie auch bei der Mollvariante auf.

Aber selbst wenn nicht:

Eine Akkordfolge wie c moll - B Dur - g moll - c moll

oder aber D Dur - C#/E/G (vermindert) - A Dur - D Dur

macht ja 100% Sinn, so funktionslos ist die Sache nicht (der Verminderte fungiert als Dominante ohne Grundton, als Überleitung zur "echten" Dominante.) Es zählt nur, ob es im Fluß gut klingt.

Gruß

 

[BVBFan]

Ich denke auch, das wenn dein Song dir nicht fröhlich genug ist, solltest du eher mit Modi von C-Moll experimentieren oder es mit einer Modulation versuchen. Versuch einfach, die Akkorde die dir nicht gefallen, zu ersetzen. Optionstöne sind hier auch eine interessante Variante. Ein C-Moll 7 klingt zum Beispiel gleich viel weniger traurig.

 

[Birrkuta]

Mir scheint auch das einige Akkorde nicht so einfach zu ändern sind. Ich hab es jetzt so arrangiert das am Anfang des Songs die Umwandung in Dur geglückt ist. Danach kam eine Phase mit "Magie". Das was ich zuerst falsch geändert habe klingt "gut anders". Danach folgt der Rest des Songs wieder in Moll, da die Dur Geschichte sich in diesem Teil nicht richtig anfühlt. Außerdem verbinge ich nun schon bald 8 Stunden damit aus Moll Dur zu machen.
Nun ist auch mal gut.
Vielen Dank für die Rege beteiligung!

 

[Andaraginga]

Weil es mich interessiert hat, was bei rauskommt, hab ich jetzt einfach mal ein Lied von Dur nach Moll übertragen, so als ob man es transponieren würde.

Hier ist das wohl bekannteste deutsche Lied aller Zeiten in einer C-Dur/c-Moll-Wechselversion:

http://soundcloud.com/sukuste/ame04b

 

[Ran]

Ganz großes Kino. Daumen hoch

 

[clemenserwe]

Man kann es auch mollig machen, wenn man sich bei den Harmonien auf die Parallelen konzentriert und das ganze noch mit ein paar Verminderten verschwurbelt. ...

Quick'n Dirty eingespielt - Sustainpedal ist schon im Bühnenkoffer.