Braucht man wirklich kostenpflichtige VST Plugins?

[verflixte13]

als kleiner Nebeneffekt hat wohl niemand was dagegen, denk ich.

… es ist ja keine geheimniskrämerei ->

Limiter No 6
TDR Nova Dyn EQ

 

[MountainKing]

Ich sehe es ähnlich wie die meisten hier:

- Gute Sounds aus Klangerzeugern (Libraries unterschiedlichster Couleur) kosten in der Regel etwas, inbesondere bei Natursounds.
- Bei den Effektplugins wird man dagegen sehr häufig schon ein Plugin finden, das die Qualität der Bezahlplugins erreichen kann.
- Dann gibt es noch das, was ich "Tools" nenne, also Helferlein verschiedenster Art. Also sowas wie Slate Trigger oder Addictive Trigger oder Melodyne bzw. sonstigen Tonhöhenkorrektur-Plugins bzw. Alignment-Tools uswusf. Es mag einem noch mehr einfallen. Hier geht es (neben der Qualität) vor allem um "Convenience". Zumeist sind die Bezahl-Tools eben viel einfacher undvor allem komfortabler zu bedienen, dabei in der Regel zeitsparend einsetzbar. Das ist mir finanziell durchaus etwas wert.


Generell finde ich, dass in der (bewussten?) Reduktion der Möglichkeiten eine gesteigerte Kreativität bzw. zumindest Produktivität liegt.

 

[Amerikaner]

ich hab da ein Beispiel. Jahrelang habe ich den Obxd (Freeware) benutzt. Den OP-X (kostenpflichtig) fand ich immer geil, den Preis aber nicht. Der war dann mal im Angebot und ich hab ihn gekauft. Und ja, der klingt besser und hat paar ganz geile Zusatzfeatures und seitdem nutze ich den Obxd kaum noch,

ABER

wenn ich den Obxd mal schön in einen Mix gepflanzt habe und der sich mit den anderen Instrumenten verzahnt hat und da dann noch Effekte drauf sind und ein Raum und Buseffekte und und und ..., dann macht das nicht mehr so einen Unterschied, ob jetzt OP-X oder Obxd.

Oder der Mjuc. Der kann noch färben und Punch Einstellungen usw und ich bilde mir ein, dass der irgendwas seidig weiches ansich hat,
ABER
im kompletten Mix ist mir das dann Latte, weil in Reihe geschaltet, Sättigung hier und da usw.

 

[verflixte13]

Generell finde ich, dass in der (bewussten?) Reduktion der Möglichkeiten eine gesteigerte Kreativität bzw. zumindest Produktivität liegt.

... den satz würde ich ja gerne unterschreiben! … aber ->

dem einen sind die unendlich vielen möglichkeiten DIE GROßE FARBPALETTE,
um seine kreativität grenzenlos auszuleben und dem anderen ist es ein
undurchdringlicher/unübersehbarer dschungel, der die eigene kreativität lähmt.

insofern, da können wir auch bei diesem thema keine allgemeingültige
formel finden …

LG

 

[MountainKing]

OK, dann so: ich meine für mich gefunden zu haben, dass dies bei mir so ist. Vielleicht ist dieser Gedanke ja auch für den einen oder anderen nachhvollziehbar.

 

[verflixte13]

Oder der Mjuc. Der kann noch färben und Punch Einstellungen usw und ich bilde mir ein, dass der irgendwas seidig weiches ansich hat,

… das „seidige“, das hat der MJUC ja auch.
aber auch hier kann es oftmals der „seide“ zuviel sein.

z.b.: gerade bei den vox, da hängen viele oftmals zwischen ->
hart/fisselig und völlig verhangen/bedeckt in der mischung.

und da kann es, je nach fall, der ein oder der andere comp
in die „bessere“ richtung drücken.

bei „hart/fisselig“ … würde ich den MJUC antesten …
bei verhangen/bedeckt eher einen schnellen 1176er
(oftmals am liebsten den „silberspecht“ von UAD)

oder aber -> ich versuche an den punkt zu kommen,
bei dem schon beim tracking die vox „abholbereit“ auf den spuren liegen.

dann braucht es keine „seide“ und auch keinen „entmuffer“ mehr,
sondern, nur noch eine neutrale kompression … und diese,
die kann ich bei den free-plugins finden.

*will sagen … ich kann eigentlich nichts sagen …
das außerhalb meiner DAW/arbeitsbereich für einen anderen
irgendeine gültigkeit haben könnte …

also sehe ich das ganze hier nur als „ein beispiel zu geben“,
wie ich damit umgehe …

LG

 

[Nachtschicht]

es gibt unglaublich viele unglaublich gute freeware, und auch die meisten daws haben heutzutage sehr gute tools an bord.

insofern sind 3rd party plugs ein schöner luxus, aber brauchen im sinne von "es ginge keinesfalls ohne" tut man sie zumindest im regelfall nicht wirklich.

 

[Gast92251]

Für das TAL Dub und Dub II finde ich bis heute keine zufriedenstellende Alternative, noch nicht mal bei den Kauf-Plugins. Ich mag es, wie diese alten Plugins den Sound anwürzen, schönes dirty Resofilter, welches sich so herrlich aufschaukeln und auch zerren kann, auch schöne Presets als Grundgerüst sind dabei - selbst das neuere TAL Dub X (kaufpflichtig) kommt leider nicht mehr an diesen schönen Sound heran, trotz mehr Möglichkeiten und wohl (leider) sauberem, weil exakterem Filter...

 

[holgi]

Ich brauche nur nen DrumsVST und ein BassgittenVST als Bezahlware, den ganzen Rest der Nachbearbeitung meiner Gitarren- und Gesangsaufnahmen könnte ich mit den Bormitteln von Cubase wuppen, mache ich aber nicht, ein paar Bezahlwaren habe ich dann doch noch dabei, ohne es zu bereuen mir diese angeschafft zu haben bleibe ich jedoch dabei: es geht auch NUR mit Bordzeugs.

 

[recording-man]

Also ich kann mich noch an Zeiten erinnern wo man seine Bandmaschine, Konsole, diverse Outboards oder ein Portastudio mit Kassetten hatte und da musste man auch mit einem EQ (und zwar der Konsolen / Portastudio interne) und dem was man an Gear hatte klar kommen und kam zu guten bis sehr guten Ergebnissen.
Braucht's wirklich tausende Plugins?
Ich arbeite hauptsächlich mit den DAW internen und ein paar Freeware Plugs. Das einzige was ich an bezahl Plugs hier hab sind die Toneboosters Teile. Da nutz ich hauptsächlich den Delay und die Tape Emu's. Und ich zumindest mir reicht das (naja ich hab wahrscheinlich auch andere Soundvorstellungen. Was ich mach klingt meist nach 70iger und 80iger Hardrock/Heavy Metal).

 

[verflixte13]

Ich brauche nur nen DrumsVST und ein BassgittenVST als Bezahlware,

… ich habe gerade nachgezählt … und bei uns liegen sage und schreibe ->
4 unterschiedliche VSTdrums auf der festplatte … und ich habe bis heute
noch mit keinem eine echte freundschaft geschlossen …

auch beim e-bass habe ich noch kein plugin gefunden, das mir
ein rundherum gutes gefühl vermitteln würde … (von gitarren-emus
ganz zu schweigen.)

aber, als bass-freeware würde ich dir dennoch mal dieses in deinen
garten werfen, vielleicht funzt es ja bei dir zufriedenstellend? ->

https://www.tseaudio.com/software/tseBOD

LG

 

[holgi]

aber, als bass-freeware würde ich dir dennoch mal dieses in deinen
garten werfen, vielleicht funzt es ja bei dir zufriedenstellend? ->

https://www.tseaudio.com/software/tseBOD

Nene, ich mache den Bass via Trilian, aber den BOD habe ich noch genutzt als ich via Bassgitte herum dilettiert habe, der ist zugegeben sehr geil.

 

[Kassette]

Ich bin überhaupt kein Freund von unüberschaubar vielen verschiedenen Plugins, auch desselben Tools (EQ, Comp...).
Ich habe lieber wenige ausgesuchte Dinge, die ich bewußt gewählt und falls nötig auch bezahlt habe.
Das ist mir meist auch der Haupthinderungsgrund bezüglich freeware...irgendwie geht das immer mit dem Anhäufen von Zeug einher, was ich weder wirklich brauche noch jemals benutzen werde. Also weniger ein prinzipieller Vorbehalt gegen freeware sondern eher ein organisatorischer. Die Zeit, die ich am Rechner verbringe, möchte ich produktiv nutzen und nicht ewig Zeug zusammensuchen, vergleichen usw.
So viel Zeit habe ich einfach nicht. Wenn da genug für hobbymäßiges Musikmachen und zusätzlich für Bezahlaufträge bleiben soll, müssen die Sachen greifbar, bekannt, bestens dokumentiert usw. sein.
Ich finde an Plugin-Spielereien nicht viel Kreatives außer dem reinen Spielspaß.
Aber prinzipiell ist freeware in Ordnung, der Gedanke dahinter sowieso.
Trotzdem, wenn jemand Arbeit und Mühe in eine Sache gesteckt hat, ist es mir wichtig, das auch entsprechend zu würdigen, also darf es auch etwas kosten. Wenn ich mit Naturalien bezahlen könnte, auch gut, würde ich machen.

Letztlich möchte ich ja auch angemessen entlohnt werden für meine Arbeit.

 

[Kuno]

Bei kreativen Geschichten bzw. auch einfach Hobbies stellt sich für mich gar nicht die Frage, ob ich da was brauche. Da ist die Frage eher, was ich will, und ob ich bereit bin, den dafür abgerufenen Preis zu zahlen.

Ein paar Bezahl-Plugins sind für mich durch nichts zu ersetzen.
Die Korg Wavestation zum Beispiel.
"Brauche" ich die, um gut klingende Musik zu machen?
Ganz sicher nicht. Aber das Teil ist nicht teuer, und ich habe unheimlich viel Spaß damit.

Habe aber auch jede Menge Freeware und Plugins aus der DAW unter meinen Favorites.

 

[sas]

Aber prinzipiell ist freeware in Ordnung, der Gedanke dahinter sowieso.
Trotzdem, wenn jemand Arbeit und Mühe in eine Sache gesteckt hat, ist es mir wichtig, das auch entsprechend zu würdigen, also darf es auch etwas kosten.

Es wird aber auch niemand davon abgehalten, bei Freeware was zu spenden. Stichwort Donation, oft in Form eines Button.
Gibt es ja schon mal öfters bei den frei verfügbaren Plugins, um den Entwickler zu unterstützen.

 

[chrisspeed]

Was ich aber noch nicht gefunden habe, ist ein kostenloses Reverb, welches mich zufrieden stellt. Da sind meine Lieblinge immer noch der Revelation und Reverence. (Cubase).

Ansonsten stimme ich zu, dass es zu jeden kostenpflichtigen VST mit Sicherheit eine kostenlose Alternative gibt. Außer die Sachen sind Samplebasiert, dann wird es auch schwierig.

 

[synthpark]

Hm da macht sich Uhe ernsthaft Gedanken, wie man Analogsynths realistisch modelliert, und dann ists doch egal? Naja ...

 

[BlueSynth]

Bei u-he zahlt man nur für den hohen CPU Verbrauch

 

[stoman]

Für Spezialwerkzeuge wie izotope RX oder Melodyne gibt es keine Freeware-Alternativen (und ohne diese Werkzeuge wäre so manches Werk verloren).

Gute Hall-Plugins gibt es im Freewarebereich ebenfalls nicht. Die eine oder andere DAW hat hier aber ausreichend gute Bordplugins zu bieten (wenn man weiß, wie man damit eine akzeptable Kette aufbaut).

Werkzeuge wie RevoicePro sind, sofern die DAW über gute Pitch- und Timestretching-Algorithmen verfügt und Zeit (und Mühe) keine Rolle spielt, theoretisch verzichtbar.

Neutrale Kompressoren, EQs und Delays hat jede DAW in guter Qualität an Bord, und der Freeware-Sektor ist ebenfalls voll davon. Und auch, wenn's färben soll (Buzzword: Vintage Emulation), gibt es mehr als genug Alternativen im freien Bereich bzw. gleich im Lieferumfang der DAW. Hier entscheidet letztlich der persönliche Geschmack, denn natürlich klingen keine zwei davon gleich.

Ansonsten sind die meisten Werkzeuge der Bequemlichkeit und/oder dem Spaß geschuldet.

Eigentlich ist es wie mit der Entscheidung, ein Fahrrad oder ein Auto zu kaufen/benutzen. Von A nach B kommt man mit beiden "Werkzeugen", aber mit einem geht's schneller, das andere ist "authentischer"; das eine ist bequem, das andere erfordert noch Eigeninitiative, das eine ist teuer, das andere preiswert, usw. ...

 

[musicdevil]

Solche VSTis sind samplebasiert - und davon sprach ich ganz sicherlich nicht...
Und es sollte klar sein, dass Charaterschweine wie MS20 & Co. kaum bis eher nicht mit Freeware gecloned werden können!
Aber darum geht es auch nicht - es geht mir z.B. um den NI Stuff, aber auch Arturia (Oberheim, Jupiter uetc.) kann man sehr wohl mit Freeware klanglich ähnlich erreichen. ok, DU als Wenigschrauber ggf. ja nicht... mag sein..

"Charakterschweine", genau von diesen virtuellen Klangerzeugern rede ich ja auch (neben den Sample basierten).
Wenn sich ein Hersteller wie Korg, Roland usw. ran setzt und seine eigenen Hardwaresynths emuliert, sollte man meinen, dass diese mehr dem Vorbild entsprechen, als wenn da nen Freeware-Entwickler, vielleicht noch auf Synthedit Basis...
Denen liegen originale Schaltpläne usw. vor und öfter sind sogar die ursprünglichen Entwickler des Synths am "Nachbau" beteiligt.
Will die Freeware Entwickler nicht schlecht machen, meine nur, dass die sicher oft gar nicht DIE Möglichkeiten haben.
Gibt natürlich auch löbliche Ausnahmen wie halt zb. den genannten Dexed, Synth1...

Für mich zeichnet sich eine gute Emulation eines Synths auch aus, wenn die Presets der Hardware geladen und authentisch wiedergegeben werden können. Dass es ne Menge Ersatz für zb. Sylenth1, Spire, Dune, auch Nexus usw. im Freewarebereich gibt, sage und denke ich ja auch. Nur halt bei relativ realistischen Emulationen siehts da nicht ganz so prall aus.