Braucht man als Musiker musikalisches Gehör für Texte?

  • Ersteller artname
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mich erstaunt das du @artname so viel Ernsthaftigkeit in diese Sache legen kannst ;-)
Tu ich nicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wie oft soll ich das noch schreiben?

Ich lese aber einen Musik-Text nicht wie ein Gedicht. Für mich stehen Rhythmus und Sound im Vordergrund! Es gibt tatsächlich sprachliche Tricks, die fast automatisch Musik machen. So wie jeder Komponist automatisch bestimmt Phrasen oder Motive innerlich hört, bevor er letztlich anfängt, zu komponieren.

So wie eben viele Rapper eine Zeile vom Endreim zum Zeilenanfang texten. Viele Rapper strukturierten Texte wie ich: mindestens origineller End-Reim, eventuell Doppel-Reim und davor eventuell noch Reimkette, dazu eventuell noch Assonanzen. So dass im besten Fall die ganze Zeile eher wie ein Kinderlied (lala-data-fata-ma) klingt. Danach beginnt erst Feilen an Doppeldeutigkeiten. Zuerst steht der Flow… und Flow ist mE nicht Interpretation, sondern vor allen Musik der Sprache!
 
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Welchen Schaden nimmt denn ein Text, wenn er sich erst auf eine und dann auf zwei Silben reimt?

bzw das sich ohne erkennbares Schema abwechselt.


Man braucht aus meiner Sicht in der Musik viel Vorhersehbares und etwas weniger Unvorhersehbares. Beides.

Wenn der Text rhythmisch etwas chaotischer ist, dann muss eben die Musik linear und berechenbar sein, an dieser Stelle.
 
und warum beziehst du dich immer wieder darauf?
Weil ich ansonsten ein anderes Beispiel hätte suchen, begründen und erklären müssen. Graham s Text enthielt mE von vornherein einige handwerkliche Probleme. Auf dem Lösungsweg hätte sich mE die Aussage allmählich zu einer raffinierten Variante entwickelt!

@Graham kommentiert mE witzig, dann kann der mE auch witziger schreiben! Davon bin ich eigentlich überzeugt!

Und weil ich mich wiedermal schwarz ärgern könnte, wie schnell hier einige TextEntwürfe lächerlich gemacht werden! Ich bin nicht für bierernst, sondern für eine Mindestrespekt, wie den Musiker erhalten, die im Feedbackforum etwas vorstellen!
 
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Weil ich ansonsten ein anderes Beispiel suchen, begründen und erklären muss. Graham s Text enthielt mE von vornherein einige handwerkliche Probleme. Auf dem Lösungsweg hätte sich mE die Aussage allmählich zu einer raffinierten Variante entwickelt!

@Graham kommentiert mE witzig, dann kann der mE auch witziger schreiben! Davon bin ich eigentlich überzeugt!
ok, dann verstehe ich dich eben nicht, hat man schon mal, und bin somit raus ;-)
 
Welchen Schaden nimmt denn ein Text, wenn er sich erst auf eine und dann auf zwei Silben reimt?
Muss sich ein Text überhaupt reimen? Ich denke nicht zwingend (Alanis Morisette). Oder bezieht sich das Statement des TE nur auf Deutsche Texte?
 
Muss sich ein Text überhaupt reimen? Ich denke nicht zwingend (Alanis Morisette). Oder bezieht sich das Statement des TE nur auf Deutsche Texte?
Muss sich nicht reimen! - aber Reime gehören zur Geschichte populärer Lieder. Reime fördern mE den sprachlichen Klang, die Merkbarkeit und laut Psychologen sogar die Glaubwürdigkeit einer Aussage!

Ich schreibe zu 95% deutsch, aber eben auch Nachdichtungen und meine, dass Reime in der Pop-Musik die Regel sind. Gegenfrage: Wer von Euch benutzt reimlose Songs?
 
Aber falls du nicht so gern ernsthaft schreibst
Doch natürlich, auch. Nur fehlt mir dafür oft einfach die Zeit oder die Muße. Die einfachen Sachen sind (leider) eine gute Ersatzbefriedigung. Wenn ich nämlich im Flow bin, frustriert es mich, wenn ich aufhören muss. Das möchte ich vermeiden. Alternative wäre, sich garnicht mit Musik zu beschäftigen und sich selbst einzuschränken. Mir kann beides gefallen. Stumpf und ernsthaft. Den Switch bei mir kann ich gut bedienen und empfinde dadurch eine größere Offenheit gegenüber der Kunst im Allgemeinen.
Ich kann für meinen teils schrägen Humor ja auch nichts.
Nie würde ich mir zb. diesen Layla Song kaufen, auch nicht anhören, wenn es nicht sein muss. Es kann aber durchaus Spaß machen, mit anderen oder alleine so etwas auf die Beine zu stellen. Mir hat zb. dieser BSC echt viel Freude bereitet. Die Welt dreht (mal wieder) völlig durch und sich künstlerisch einfach mal gehen zu lassen mit nur wirklich wenigen Tabus. Befreiend. Da ist das letzte woran ich denke, irgendwelche "Regeln und Gesetze" des Songwritings bzw. Textens zu beachten.
Wenn man jetzt zb. die Hörerschaft gewisser Musik Genres in den Mittelpunkt stellt, darf man sich die Frage stellen, ob da irgendein Hahn nach männlichen oder weiblichen Formulierungen kräht.
Ich kann es nicht beurteilen, gehe aber davon aus, dass du Recht hast mit dem, was du so aus dem Nähkästchen preisgibst. (Ich lese es trotzdem gern)
Kritisieren und analysieren kann ja trotzdem stattfinden. Ich störe mich nur daran, dass mit dem Finger auf etwas gezeigt wird bzw. nicht zugelassen wird, weil es unter den eigenen Ansprüchen derjenigen zu sein scheint, die drauf zeigen.
Etwas mehr Offenheit und weniger Fingerzeig, wäre doch im Sinne der künstlerischen Freiheit, oder ?

p.s. und Texte rauszuhauen im Texteforum bedeutet ja nicht, dass sie fertig sein müssen. Soll sogar fertige Texte geben, die während der Vertonung angepasst werden, weil es sonst nicht zur Musik passt.
 
Wie oft habe ich mich schon auf "Band sucht Sänger:in" gemeldet und feststellen müssen, dass es sehr vielen Musikern schlicht egal ist, was ich Texte.
Hauptsache es gibt irgendeinen Text, der zur Stilistik passt und fertig.
Ich werde kaum gefragt, über was für Themen ich den eigentlich so schreibe, geschweige denn wie die Form meiner Texte aussieht.
Wichtiger ist immer, dass die Stimme klanglich ins "wir wollen spielen, was wir selbst gerne hören" Bild passt.
Interesse an den Texten zeigen eigentlich nur Leute, die selbst mal versucht haben, den ein oder anderen Text zu schreiben.
Für jeden anderen sind sie halt nur "Beiwerk" und geben sich mit einer groben Zusammenfassung des Themas zufrieden und das wars.
Die Form haben viele gar nicht erst auf dem Schirm, schätze ich. Ist halt so.
Außerdem, einige hören ja auch gar nicht auf die Texte, wenn sie Musik hören. Gibt es auch. Nicht wahr?
Danke, @Brunhilde , für User, die obige Erfahrung gemacht haben, wünsche ich mir eine tiefere Beschäftigung mit Texten, als es hier oft der Fall ist!

Warum ist der Tonfall im Feedback-Forum so viel sachlicher als hier? Weil die meisten Angst haben, sie können ansonsten genauso uninteressiert abgewatscht werden, falls sie weniger bierernst kritisieren?

Oder bemerkt ihr gar nicht, dass dort „bierernste„ Feedbacks abgegeben werden?

Vielleicht aber traf @Turquoise hier im Beitrag #2 den Nagel auf den Kopf, der mMn schrieb , dass heute Musikmachen ein Referenz- Kampf gegen die Möglichkeiten der digitalen Technik ist und insofern „vorsichtiger“ macht als der Kampf gegen das menschliche Gehirn, welches dann und wann mal ein kleines Textlein absondert.,.? Eine Meinung, die ich extrem interessant finde!!!!
 
Gleichzeitig wunderte ich mich, dass keinem Feedbacker die scheinbar willkürlich gewählten Reimgeschlechter der Strophen aufgefallen war.

Dabei ist es doch normal, dass die Form der Strophen eines Liedes weitgehend identisch ist, da ja die Strophen-Melodie stets die Gleiche bleibt. Bei @Graham s Text sieht das so aus:

1.
...Ischen…Xx weiblich
…mischen…Xx weiblich
..drehst… X männlich
…stehst…X männlich
..@Graham nutz bis auf in den Zeilen 3 und 4 gleichartige Zeilenenden..käm der Text bei mir zum Vertonen auf den Schreibtisch, würde ich versuchen diese Teile besonders zu betonen..man könnte in der ersten Strophe auch die ersten beiden Zeilen auf ‚männlich‘ trimmen, indem man die Endung apostrophiert, also „Isch‘n“ und „misch‘n“ draus macht..

..ein echtes Hindernis seh ich nicht..

m.
 
Warum ist der Tonfall im Feedback-Forum so viel sachlicher als hier? Weil die meisten Angst haben, sie können ansonsten genauso uninteressiert abgewatscht werden, falls sie weniger bierernst kritisieren?

Oder bemerkt ihr gar nicht, dass dort „bierernste„ Feedbacks abgegeben werden?
Aktion->Reaktion. Wenn ein langjähriger User im Feedback-Bereich ein Spaßlied mit 5-Minuten-Schrott-Mix reinstellt, gibt es genauso entsprechende Spaßreaktionen wie auf Grahams Text. Einfach mal alles etwas lockerer sehen, nicht so verkopft rangehen. Wir sind hier nicht in einer Hochschulprüfung. Dieses Forum dient v.a. der Freizeitunterhaltung und da darf durchaus mal Spaß sein. Anders kann man diese Welt doch eh kaum ertragen.
 
Herzlichen Dank, @stereolli, für deine interessante
Doch natürlich, auch. Nur fehlt mir dafür oft einfach die Zeit oder die Muße. Die einfachen Sachen sind (leider) eine gute Ersatzbefriedigung. Wenn ich nämlich im Flow bin, frustriert es mich, wenn ich aufhören muss. Das möchte ich vermeiden.
Das kenne ich. Ich veröffentliche hier selten Fertiges. Ich bringe meinen Einfall nur zu einem vorläufigen Ende. Dann bin ich sehr gespannt auf die Reactions. Da ich aber noch weiß, wo ich wirklich einen Einfall hatte, und wo nur geschickt, aber einfallslos einige Brücken gebaut habe, bringe ich (wie du) erstmal nur den Einfall zu Ende!
Ich kann für meinen teils schrägen Humor ja auch nichts.
Deinen Humor ist mir nicht unsympathisch! ;)
Die Welt dreht (mal wieder) völlig durch und sich künstlerisch einfach mal gehen zu lassen mit nur wirklich wenigen Tabus.
Sehe ich auch so!
Die Welt dreht (mal wieder) völlig durch und sich künstlerisch einfach mal gehen zu lassen mit nur wirklich wenigen Tabus. Befreiend. Da ist das letzte woran ich denke, irgendwelche "Regeln und Gesetze" des Songwritings bzw. Textens zu beachten.

Wir reden hier ja momentan von meinen Regeln. Von meinen Erfahrungen. Auf die der Anderen wäre ich ja gespannt!
Wenn man jetzt zb. die Hörerschaft gewisser Musik Genres in den Mittelpunkt stellt, darf man sich die Frage stellen, ob da irgendein Hahn nach männlichen oder weiblichen Formulierungen kräht.
Lass uns einige Beispiele nennen und dann vergleichen wir mal
Ich störe mich nur daran, dass mit dem Finger auf etwas gezeigt wird bzw. nicht zugelassen wird, weil es unter den eigenen Ansprüchen derjenigen zu sein scheint, die drauf zeigen.
für mich trifft zu, dass meine Ansprüche aus meinen Erfahrungen resultieren. Für n Dich nicht? ;)

Etwas mehr Offenheit und weniger Fingerzeig, wäre doch im Sinne der künstlerischen Freiheit, oder ?
Bitte nicht vergessen, dass ich Eingangs eine Frage und keine Forderung gestellt habe…;)
..@Graham nutz bis auf in den Zeilen 3 und 4 gleichartige Zeilenenden..käm der Text bei mir zum Vertonen auf den Schreibtisch, würde ich versuchen diese Teile besonders zu betonen..man könnte in der ersten Strophe auch die erbeiden Zeilen auf ‚männlich‘ trimmen, indem man die Endung apostrophiert, also „Isch‘n“ und „misch‘n“ draus macht..

..ein echtes Hindernis seh ich nicht..

m.
Lieber @mWermut , ein schwieriges Hindernis sehe ich auch nicht. Allerdings auch keinen Grund für eine Abweichung von der Kongruenz! Du weist doch, wie gern ich bewusst Stolpersteine einbaue! Allerdings ungern aus Versehen oder weil mir einfach nichts Besseres einfällt.
 
Wenn ein langjähriger User im Feedback-Bereich ein Spaßlied mit 5-Minuten-Schrott-Mix reinstellt, gibt es genauso entsprechende Spaßreaktionen wie auf Grahams Text.
Hm… würdest du mir mal solche Fäden hier verlinken? Ich habe dort oft den Eindruck, dass ein Doktor dem anderen seine Rezepte zur Genesung von dessen kränkelnder Nummer vorschlägt!
 
Hm… würdest du mir mal solche Fäden hier verlinken? Ich habe dort oft den Eindruck, dass ein Doktor dem anderen seine Rezepte zur Genesung von dessen kränkelnder Nummer vorschlägt!
Schau Dir z.B. mal den Ballermann Contest Thread an. Reinste Blödelei inkl. der Beiträge und der Reaktionen.
 
Also dieser Thread hier ist das beste Beispiel dafür, warum ich in diesem Unterforum (fast) nie etwas schreibe, obwohl mich das Thema eigentlich interessiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Reime sind reine Unterhaltung, genauso wie ein Gedicht. Oder eben das ganze Lied als Hit z.B.
Ich müsste nicht reimen um ein Lied zu singen. Ich müsste auch nicht reimen um eine Geschichte zu erzählen. Aber mit dem Reim
wird da erst richtig zum Genialen Song oder Gedicht usw. Außer diesem Reimgeschlecht gibt es ja noch andere Sachen, die wie ich finde auch sehr sehr wichtig sind. Sprachbilder und Metaphern.
 
Aber gerade da [Endreime] sehe ich beim betreffenden Text einfach exakt gar kein Problem.
Lieber @Sascha Franck, im Einzelfall ist natürlich immer alles möglich! Aber ja doch! Ausnahmen bestätigen aber nicht umsonst die Regel. Erst die gekonnte, phantasievolle Umspielung der Regel zeichnet mE Meisterschaft aus!

Nimm ein musikalisches Motiv. Es bekommt seinen Reiz erst dann, wenn es immer wieder in der ursprünglichen Form auftaucht. Es prägt sich ein und erregt erst in seiner stabilen, unzerstörbaren Form Erstaunen und zunehmend Begeisterung!

Ein weiteres Argument. Die längere Suche nach der passfähigen Variante (identische Form + ständig erweiterter Inhalt) vertieft automatisch die Gedanken und Inhalte der Ideen! Obwohl ich für meine Entwürfe selten länger als 4-5 Stunden brauche, gehe ich hunderte Varianten in dieser Zeit durch, bis ich den Kompromiss zwischen festen Kern (Thema) und seiner erweiterten Umgebung gefunden habe.

Würde ich die Endreime lascher behandeln, bräuchte ich für jeden Text kaum mehr als 15 Minuten. Und wo würde ich garantiert landen? …. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit beim billigen Klischee! Selbst Kinder landen scheinbar immer leichter zuerst beim Klischee. Weil
sie immer mehr Erfahrungen im gestrickten Netz statt in der chaotischen Natur sammeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber mit dem Reim
wird da erst richtig zum Genialen Song oder Gedicht usw. Außer diesem Reimgeschlecht gibt es ja noch andere Sachen, die wie ich finde auch sehr sehr wichtig sind. Sprachbilder und Metaphern.
Das Reim“geschlecht„ ist nur eine Seite das Zaubers der Reime. Und natürlich gehören direkte und indirekte Sprachbilder, oder eben auch die Syntax und Morphologie dazu.

Aber eine Vermutung habe ich… dass Musiker besonders gute Voraussetzungen mitbringen, poetisch zu schreiben, wenn sie das Texten als Arbeit akzeptieren!
 

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