Braucht man als Musiker musikalisches Gehör für Texte?

  • Ersteller artname
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Vielleicht hat Graham einfach nur einen Witz gemacht? Vielleicht muss man nicht alles bis ins Kleinste mittels Deutschlehrermethodik aus der 8. Klasse Gymnasium ernst nehmen und ziselieren? Helge Schneider hat wahrscheinlich auch unpassende Reime und muss daher maximal unmusikalisch sein. Wie man sowas überhaupt ernst nehmen kann, ist mir schleierhaft.
 
Vielleicht hat Graham einfach nur einen Witz gemacht? Vielleicht muss man nicht alles bis ins Kleinste mittels Deutschlehrermethodik aus der 8. Klasse Gymnasium ernst nehmen und ziselieren? Helge Schneider hat wahrscheinlich auch unpassende Reime und muss daher maximal unmusikalisch sein. Wie man sowas überhaupt ernst nehmen kann, ist mir schleierhaft.
Eben!

Dit meynte ick mit "angemessen".
 
Wenn man von Liebe dichtet, muss man erstmal richtig kuscheln können.
 
Wie oft habe ich mich schon auf "Band sucht Sänger:in" gemeldet und feststellen müssen, dass es sehr vielen Musikern schlicht egal ist, was ich Texte.
Hauptsache es gibt irgendeinen Text, der zur Stilistik passt und fertig.
Ich werde kaum gefragt, über was für Themen ich den eigentlich so schreibe, geschweige denn wie die Form meiner Texte aussieht.
Wichtiger ist immer, dass die Stimme klanglich ins "wir wollen spielen, was wir selbst gerne hören" Bild passt.
Interesse an den Texten zeigen eigentlich nur Leute, die selbst mal versucht haben, den ein oder anderen Text zu schreiben.
Für jeden anderen sind sie halt nur "Beiwerk" und geben sich mit einer groben Zusammenfassung des Themas zufrieden und das wars.
Die Form haben viele gar nicht erst auf dem Schirm, schätze ich. Ist halt so.
Außerdem, einige hören ja auch gar nicht auf die Texte, wenn sie Musik hören. Gibt es auch. Nicht wahr?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Brunhilde

Sind deine Texte auf Deutsch?
 
der Mob übernimmt das Zepter
ist das wohl nicht eher andersherum, wenn eine Minderheit darüber entscheidet, was textlich "durchgewunken" wird und was nicht ?
Ich habe zumindest noch niemanden gesehen, der sich zb. über Texte von artname beschwert hat, weil sie technisch wahrscheinlich (kann ich nicht beurteilen) total ausgeklügelt sind und eine andere Liga an Lesern oder Zuhörern bedienen.
Mir persönlich, der absolut schlecht im Texten ist, sind diese Texte zu hoch gestochen.
Klingt hier ja fast schon so, als dürfe man keinen Fussball spielen, wenn man ne Niete ist.

Vielleicht den Textbereich in Pros und Pöbel unterteilen ?
 
@Sascha Frank: nenn mal Beispiel für Männliche und weibliche Reime.

Mich nervten unter anderem die unsachlichen Feedbacks zu @Grahams „Aus dem Alltag eine FOH-Mischers“ Gleichzeitig wunderte ich mich, dass keinem Feedbacker die scheinbar willkürlich gewählten Reimgeschlechter der Strophen aufgefallen war.

Dabei ist es doch normal, dass die Form der Strophen eines Liedes weitgehend identisch ist, da ja die Strophen-Melodie stets die Gleiche bleibt. Bei @Graham s Text sieht das so aus:

1.
...Ischen…Xx weiblich
…mischen…Xx weiblich
..drehst… X männlich
…stehst…X männlich

2.
…Tiefpass,..Xx weiblich
…triefnass….Xx
…Rädchen?… Xx
…Mädchen…Xx

3.

…Ih Kju…xX…männlich
…nur zu…xX… männlich
…Klang steht…Xx…weiblich
…lang geht? Xx

4.

…Brummer…Xx
…nummer…Xx
…lingen…Xx
…bringen… Xx

Und daran orientiert sich meine Kritik. Wenn Musiker über Musik-Texte urteilen, dann sollte doch u.a. das rhythmische und klangliche Potential des Textes eine Rolle spielen. Oder?

Mir persönlich ist eher der Inhalt egal! Ich sehe mich nicht als Moralist! Aber für eine jeweils identische Vertonung der einzelnen Strophen sehen ich hier jedenfalls große Probleme!

Diese fehlende Kongruenz würde jeder bemerken , der mal schnell einen Liedtext auf seine Sangbarkeit checkt! So einen Schnelltest als „bierernst“ zu verspotten, nenne ich schlicht dümmlich, vor allem mit einem vergleichenden Blick auf die Argumente im Feedback-Forum.

gruss
 
Zuletzt bearbeitet:
Denke, dass ein musikalisches Gehör für Texte auf keinen Fall schadet…
 
Und daran orientiert sich meine Kritik. Wenn Musiker über Musik-Texte urteilen, dann sollte doch u.a. das rhythmische und klangliche Potential des Textes eine Rolle spielen. Oder?

Aber reimtechnisch wie rhythmisch ist doch die Nummer von Graham so richtig gar kein Problem, trotz dezent unterschiedlicher Metrik einiger Zeilen. Das macht man doch durch Pausen, Dehnungen und Co. in Nullkommanix wett. Dass sich die Sache womöglich nicht im klassischen Sinne singen lässt, die Strophen also melodisch wie rhythmisch voneiander abweichen könnten - wen schert's? Mich jedenfalls nicht (und nebenbei: Ich finde den Text per se mindestens albern, aber das wurde ja bereits ausgiebig diskutiert - ich will lediglich sagen, dass ich hier nicht den Inhalt oder wasauchimmer zu verteidigen gedenke).
Ist halt so Ruck-Zuck-Reimerei, Kram, den ich mir auch manchmal beim Singen mit Kids aus dem Ärmel schüttele. Aber keinesfalls rhythmisch problematisch.
 
Klingt hier ja fast schon so, als dürfe man keinen Fussball spielen, wenn man ne Niete ist.
Das ist mir zu billig und spekulativ argumentiert.

Ich schreibe relativ authentisch… und das würde ich jedem anderen auch empfehlen! Ich schreib auch sehr ordinäre Texte und Dir wiederum traue ich natürlich auch zu, dass du mich textlich sehr berühren könntest. Ernsthaft. Aber falls du nicht so gern ernsthaft schreibst… ich betrachte das sehr neugierig als menschliche Vielfalt!

Nur würde ich immer erst sachlich kritisieren, bevor ich mich mit einem Scherz wieder vom Acker mach. Bitte prüft doch einfach, ob ihr Texte genauso sachlich und nett begutachtet wie ihr Musik begutachtet im Feedback-Forum… :)
 
ich habe den betreffenden Text zu keinem Zeitpunkt auch nur eine Sekunde lang ernst genommen, ebenso war der gesamte Faden so gut wie reine Comedy, mich erstaunt das du @artname so viel Ernsthaftigkeit in diese Sache legen kannst ;-)
 
Aber reimtechnisch wie rhythmisch ist doch die Nummer von Graham so richtig gar kein Problem, trotz dezent unterschiedlicher Metrik einiger Zeilen.
Ich schrieb extra NICHT über die Zeilen-Metrik. Da hat Hip-Hop neue Freiheiten geschaffen. Allerdings weniger bei den Endreimen! Was ja auch Sinn macht, da die meisten Rapper vom Entstein rückwärts zum Zeilenanfang texten.

Zwar muss ich aus meinen Erfahrungen berichten, dass Musiker nicht bereit sind, ihre Melodie zu Gunsten eines nachträglichen Textes zu ändern, aber das ist hier nicht mein Thema. Fakt ist, dass professionelle Interpreten gern um kongruente Endreime ringen, weil diese angeblich (und bei mir tatsächlich) die Merkbarkeit eines Songtexted erhöhen!
 
ich habe den betreffenden Text zu keinem Zeitpunkt auch nur eine Sekunde lang ernst genommen, ebenso war der gesamte Faden so gut wie reine Comedy, mich erstaunt das du @artname so viel Ernsthaftigkeit in diese Sache legen kannst

Naja, es geht ihm ja um Reim- und Rhythmusstruktur. Darüber kann man sich auch bei einem albernen Text unterhalten. Finde ich persönlich übrigens auch nicht uninteressant, da ich eben manchmal mit Kids Quatschreimereien veranstalte.
 
Naja, es geht ihm ja um Reim- und Rhythmusstruktur. Darüber kann man sich auch bei einem albernen Text unterhalten. Finde ich persönlich übrigens auch nicht uninteressant, da ich eben manchmal mit Kids Quatschreimereien veranstalte.
natürlich, so habe ich es auch nicht gemeint, mir geht es nur darum den Graham Text mal ruhig links liegen zu lassen, mehr hat er mMn auch gerade hier nicht beizusteuern, und gerne über die Frage des TE an sich zu diskutieren

aber ungeachtet dessen bezieht sich artname zum widerholten male auf Grahams Text und da ist es nicht zu weit hergeholt die Albernheit eben dieses Textes mal näher zu beleuchten, und wie ich uU gar zu der Überzeugung zu gelangen, das Graham an alles andere dachte, wohl aber nicht an Reim- und Rhythmusstruktur :)
 
mir geht es nur darum den Graham Text mal ruhig links liegen zu lassen, mehr hat er mMn auch gerade hier nicht beizusteuern, und gerne über die Frage des TE an sich zu diskutieren

Tja, aber TE und Graham-Text-Zitierender sind nun mal ein und dieselbe Person.
 

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