bestes USB mikrofon?

[Nachtschicht]

`nabend die herren,


wollte mal fragen ob mir jemand einen tip geben kann, ob es irgendein USB mikro gibt das wirklich was taugt. im netz finde ich fast nur consumerprodukte deren tests auf youtube & co mich nicht so recht überzeugen (was aber auch daran liegen kann, dass sie fast nur unter podcast bedingungen getestet werden, also irgendwelche nerds aufm schreibtisch reinquatschen, schwer da gesangsqualität zu beurteilen

von audio technica gabs ein 2020, das war schon etwas besser. mich würde aber interessieren obs da noch in "höheren" regionen was gibt. anwendung ist gesangsaufnahme die auch für VÖs verwertbar ist (ich muss viel remote aufnehmen, wird immer mehr, und plane jetzt gerade da mit VST studio connect und USB mikrofon auf der performerseite möglichst simples setup an den start zu bringen).

preis ist also bisschen zweitrangig, wenns ein u87 als USB gäbe würde ich das nehmen gibts aber wohl nicht. kann mir auch vorstellen dass bei grossmembran die USB-stromzufuhr für phantomspeisung bisschen ein problem sein kann, insofern, kann auch ein dynamisches handmikrofon sein (wir haben unterwegs öfters mal ein neumann kms104 benutzt, hat mir eigentlich ziemlich gut gefallen).

snob-attitude hab ich dabei aber auch nicht, gut gelungene china-gesangsklassiker-kopien nehm ich im zweifel auch - eben wenn die gut gelungen sind, da gibts ja solche und solche.

jegliche erfahrungen gerne in meine richtung danke

 

[Steffi_Weigelt]

Es gibt Neumänner mit AES/EBU aber mit USB??? Nee, so etwas wirst du oberhalb Einsteigerniveau nicht finden!!
Und das völlig zurecht!!

 

[Nachtschicht]

und "völlig zurecht" - weil...?

weil nicht genug saft für phantom power? wie gesagt, dynamisch kann ja auch ganz schön klingen.
und das KMS104 hat mit so nem shure-XLR-to-USB teil auch genug power bekommen, damit nehme ich ziemlich häufig auf, will nur ne one-plug-lösung für die künstler finden, beim shure gibts zuviele drehregler die man falsch einstellen kann

hab grad ne session probiert mit nem...äh...(copypaste) SE Electronics SE 2200a USB.
schonmal ganz schön gut muss ich sagen. und VST connect ist einfach nur...wow.

 

[stefangeidel]

[ref=[URL]https://recording.de/Community/Forum/Recording_und_Studiotechnik/Recording_und_Mikrofonieruauf[/URL] youtube & co [...] gesangsqualität zu beurteilen

Da liegt ja schon der Denkfehler...

USB Mics sind dazu gemacht möglichst mobil zu sein ohne groß Rücksicht auf Qualität zu nehmen. Selbst wenn du nen Neumänner vorne dran hättest, würde die ein Billig-Wandler den Sound wieder zerstören...

Das hat schon nen Grund, wieso man extra Preamps und extra Wandler kaufen kann...

Für Podcasts und Einstiegssänger meinetwegen USB... Für alle anderen: Einzelteile

 

[Nachtschicht]

"denkfehler"? mal langsam, man kann mit youtube videos in HD sehr wohl den charakter (oder mangel dessen) eines mikrophones beurteilen, da fällt einem kein zacken aus der krone. aber viele tests übersehen das natürlich (sag ja, lauter podcaster mit fragwürdigen prioritäten). das sind bitrates vergleichbar mit 192kbit aufwärts, da hören die meisten schon in akustisch optimierten regieräumen erwiesenermassen keinen unterschied mehr.

USB Mics sind dazu gemacht möglichst mobil zu sein ohne groß Rücksicht auf Qualität zu nehmen. Selbst wenn du nen Neumänner vorne dran hättest, würde die ein Billig-Wandler den Sound wieder zerstören...
Das hat schon nen Grund, wieso man extra Preamps und extra Wandler kaufen kann...
Für Podcasts und Einstiegssänger meinetwegen USB... Für alle anderen: Einzelteile

ausser "das wird halt so gemacht" kann ich da jetzt nicht wirklich eine begründung finden. eigentlich dann ne klare marktlücke - USB mic jenseits der consumerklasse. technisch gibt es (jenseits der im eingangspost erwähnten potentiellen problematik mit USB power vs phantomspeisung) eigentlich keinen grund, ne gute vorverstärkereinheit und wandlung hat ja doppelt und dreifach platz da drin, gerade wo doch die mode bei gesangsmikrofonen seit jeher "grösser ist besser" ist...

je nun, wenn ausser praktiziertem snobtum niemand ein beispiel einfällt, dann wirds wohl das SE 2200. eigentlich schon ziemlich gut, hätt mich nur interessiert obs da produkte gibt die ich übersehe.

 

[smehlsson]

hmm, die einschränkung, dass man ja im prinzip nur auf dieses eine mikro zurückgreifen kann, wäre mir der etwas kleinere aufwand nicht wert.

spricht denn wirklich etwas dagegen, sich 'ne kleine usb-soundkarte mit passablem preamp und phantomspeisung einzupacken?
die schlechtere flexibilität wäre für mich schon ein grund, nach anderen lösungen zu suchen.



aber ich bezweifle stark, dass ich im ernstfall unterschiede hören würde.
also so gesehen fallen mir eigentlich keine gründe außer den oben genannten ein.

 

[anthe]

[ref=[URL]https://recording.de/Community/Forum/Recording_und_Studiotechnik/Recording_und_Mikrofonieruauf[/URL] youtube & co [...] gesangsqualität zu beurteilen

Da liegt ja schon der Denkfehler...

USB Mics sind dazu gemacht möglichst mobil zu sein ohne groß Rücksicht auf Qualität zu nehmen. Selbst wenn du nen Neumänner vorne dran hättest, würde die ein Billig-Wandler den Sound wieder zerstören...

Und wenn der Wandler schon drin wär ? Das TLm103D gibt s ja schon ein paar Jährchen ...

 

[Adebar]

Ja, es gibt ein paar Mikrofone mit Digitaluasgang. Aber die funktionieren nur in Verbindung mit entsprechenden Interfaces.

Allgemeines Problem, die Mikrofone müssen synchronisiert werden oder über einen asynchronen Sample Rate Konverter laufen.

Bei USB Mikrofonen gilt das Gleiche mit einem zusätzlichen Problem. Was machst Du, wenn Du 2 Mikrofone einsetzen möchtest? Funktionieren die dann über einen USB Hub? Wer übernimmt die Taktung? usw., usw

Dazu kommt. Eine gute Kapsel ist auch noch in 30 oder 50 Jahren gut. Was machst Du in 30 jahren mit einem USB Mikrofon? Nichts mehr. Vermutlich gibt es schon nach 10 Jahren keine USB Schnittstellt mehr, an die Du ein heute gekauftes USB Mikrofon betreiben kannst.

Für den Homerecorder, der mal auf die Schnelle akustische akustische Schwingungen in den Computer bringen will, ok. Für den Profi kein Thema wegen der genannten Probleme.

Doch selbst für den Homerecorder ist es eher eine zweifelhafte Investition.

 

[Nachtschicht]

naja, aber das ist ja nicht die ganze geschichte.

- wie gesagt, neumann mikro mit interner wandlung gibts schon
- wordclock entfällt als thema, weil die meisten USB mics dann schlicht ein komplettes audiointerface sind (kopfhörerausgang im mic selbst usw)
- mehrere mikrofone, nein, natürlich gehts bei einem USB mikrofon darum, eine schnell "aufgebaute" (nämlich überhaupt nicht mehr aufzubauende sondern einfach nur einzusteckende) single channel recordinglösung zu haben. in dem moment wo es um multimikrofonie geht gehts ja sowieso im einen gänzlich anderen anwendungsfall
- auch "dann hat man nur ein mic" spielt nicht wirklich ne rolle. es geht ja hier darum, einem künstler ein mic mit in den koffer zu packen. der hat EINE stimme, und da passt dann eine charakteristik und das reicht ja für unterwegs dicke. den nehme ich in wahrheit doch auch im studio nach anfänglichen experimenten immer mit demselben mic auf...und natürlich wärs albern, künstlern die viel auf reisen sind aus tontechnischer ehrpusseligkeit heraus eine mikrofonsammlung in den koffer packen zu wollen. da ist schon die idee die, dass eines reichen sollte (ob nun mit USB oder ohne).
- verfallsdatum der USB schnittstelle, klar absolut richtig. aber einige USB mics haben auch nen XLR ausgang. dann verfällt eben irgendwann der nur schnittstellenteil. das ist aber bei *allem* digitalen equipment so, wieviele leute arbeiten heute noch mit der ADAT schnittstelle - die hätte man ob der überlegung "die wird es eines tages nicht mehr geben" niemals kaufen dürfen. streng genommen dürfte man *überhaupt keine* digitale verbindungstechnik kaufen wenn man das so betrachtet.

aber in wahrheit ists doch einfach so, man nimmt ne schnittstelle die halbwegs etabliert ist (und da steht USB ja nun so scheisse nicht da), hofft auf hinreichende haltbarkeit und dann amortisiert sich das teil in dem zeitraum gefälligst. wir reden ja immer noch nur über ein einzelnes mikrofon

aber ich merk schon...unerforschtes land. naja, dann wirds halt das SE, war eigentlich wirklich nicht schlecht.

 

[Nachtschicht]

und ich führe mal noch ein argument ins feld: hier gehts um den aufbau einer remote recording lösung. ich will mit einer sängerin (naja, in wahrheit 3) die ständig auf reisen ist ein setup finden, das dazu führt dass wir eine "wir können jederzeit vocals aufnehmen, egal wo du gerade bist, egal wo ich gerade bin" situation haben.

da gehts vor allem um niedrige hemmschwellen, wir machen das beide auch nicht erst seit vorgestern und da ist der leeres-blatt effekt nicht von pappe. und da ist insofern eine niedrige hemmschwelle tausendmal wichtiger als das letzte quäntchen tontechnischer seligsprechung...denn am ende des tages ist die performance als solche ja tausendmal mehr wert als ein extra luftiges höhenband, es ist viel wichtiger dass man ein setup hat, bei dem man auch wirklich ohne verzögerung aus den puschen kommt und eine inspiration direkt aufnehmen kann.

wenn ich der ein audiointerface mit kabelsalat hinstelle, das kann ich sofort vergessen. das wird nix. also ist ein USB mic doch die logische wahl. ich hab sogar mal überlegt ihr einfach ein kleines windows ultranotebook mitzugeben, das schon in der tasche komplett verkabelt rumliegt und das sie nur zum singen benutzt, aufklappen, das teil bootet direkt in die VST connect app und los gehts.

aber dann müsste sie wissen wie sie mit dem windowsnotebook online kommt, da hakts dann wieder. und wenn man eine lösung mit USB mic findet, da ist auch der aufwand wirklich gering genug. vielleicht schau ich auch nochmal obs nicht vielleicht auch ein handmikro gibt, da wäre die angelegenheit nochmal ne spur intuitiver (so ne grossmembran muss man ja erstmal irgendwo hinstellen), aber da siehts leider ganz duster aus.

bisher machen wir das mit nem shure XLR-to-USB "adapter" (in wahrheit ein kleines audiointerface in XLR-steckerform). das ist auch schon ganz gut so, aber da sind dummerweise sehr viele leicht verstellbare nerd-knöpfchen am gerät (u.a. ein sehr leicht aus versehen drückbarer phantomspeisungs switch), das nervt irgendwie noch. und wenn das teil am handmikro hängt isses auch gelinde gesagt nur noch so mittelhandlich.

da geht noch was

 

[DaVogi]

wieso baust du das shure ding nicht in ein kleines gehäuse und machst draus ne black box? oder du klebst nen streifen schwarzes isolierband um den 48V knopf...

edit: hochwertiges usb mikro ist in der tat eine marktlücke. aber ich verstehe den pragmatischen ansatz...

 

[Nachtschicht]

na wenn ich ihr ne blackbox hinstelle könnte ich ihr auch ein audiointerface hinstellen.

ziel muss wirklich sein, mikro einstecken und los gehts. sonst krieg ich madame nicht rum

 

[sts]

am ende des tages ist die performance als solche ja tausendmal mehr wert als ein extra luftiges höhenband, es ist viel wichtiger dass man ein setup hat, bei dem man auch wirklich ohne verzögerung aus den puschen kommt und eine inspiration direkt aufnehmen kann.

Wie wahr. Bei allem Technik-Gewusel ist irgendeine Lösung, bei der man nur auf den großen REC-Knopf drücken muss, um etwas ohne großen Aufwand einzufangen, wirklich Gold wert (meine größten Hits sind nicht entstanden, weil ich nach Kabeln gesucht habe - aber das führt hier zu weit). Hört sich für mich alles danach an, als würde die Lösung mit dem SE 2200 hier völlig ihren Zweck erfüllen.

 

[Adebar]

und ich führe mal noch ein argument ins feld: hier gehts um den aufbau einer remote recording lösung. ich will mit einer sängerin (naja, in wahrheit 3) die ständig auf reisen ist ein setup finden, das dazu führt dass wir eine "wir können jederzeit vocals aufnehmen, egal wo du gerade bist, egal wo ich gerade bin" situation haben.

da gehts vor allem um niedrige hemmschwellen, wir machen das beide auch nicht erst seit vorgestern und da ist der leeres-blatt effekt nicht von pappe. und da ist insofern eine niedrige hemmschwelle tausendmal wichtiger als das letzte quäntchen tontechnischer seligsprechung...denn am ende des tages ist die performance als solche ja tausendmal mehr wert als ein extra luftiges höhenband, es ist viel wichtiger dass man ein setup hat, bei dem man auch wirklich ohne verzögerung aus den puschen kommt und eine inspiration direkt aufnehmen kann.

Dann müsste ich bei einem USB Micro doch trotzdem noch einen Computer auspacken (wenn unterwegs), einschalten, USB-Micro dran, Audiosoftware hochfahren, ...

Warum dann nicht für ""wir können jederzeit vocals aufnehmen, egal wo du gerade bist" Situationen einen Fieldrecorder nehmen? Der ist viel schneller Betriebsbereit als ein Laptop mit USB Mikrofon. Die Dinger gibt es auch mit mehreren Spuren, falls Overdubbing angesagt sein soll.
Dieser Tascam nur mal als Beispiel:
http://www.tascam.eu/de/dr-680.html
Da kannst du dann auch jedes Mikro dranhängen

Die ganz radikale Lösung wäre dann so was. Mikro in die Hand nehmen, auf den roten Knopf drücken und los singen.
http://yellowtec.com/index.php?id=ixm-lp

 

[Nachtschicht]

...dürfte sich aber kaum für eine remote recording session eignen

 

[Adebar]

Kann sein und wir drehen uns im Kreis. Die Entscheidung, welche Technik eingesetzt wird, ist natürlich Sache des TE. Seine Anforderung ist, vor Ort schnell und unkomplizert Aufnahmen zu machen. Wenn ich dabei die Vorzüge einer DAW nutzen möchte (oder brauche), fallen Fieldrecorder aus.
Ich sehe in einem USB Audio Interface nur Vorteile gegenüber einem USB Mikro. Es ist ein Kästchen mehr, das nicht groß sein muss, aber mir viel mehr Flexibilität gibt in
- mehr Mikrofonauswahl
- auch mal 2 oder mehr Mikrofone gleichzeitig, wenn dazu spontan was passt.
- latenzärmeres Monitoring (können heute auch günstige Interfaces) als mit USB-Mikro.

Wenn natürlich ein Kästchen mehr und ein Kabel mehr als bei Verwendung eines USB Mikros ein Ausschlusskriterium ist, dann muss man halt die Kröte schlucken und auf die genannten Vorteile verzichten.

 

[DaVogi]

Nachtschicht ist ja der suchende... und da es um einen speziellen Anwendungsfall geht: (siehe https://recording.de/Community/Forum/Sequencer/Cubase_und_Nuendo/172395/thread.html ) bringt ein field recorder mit all seien vorzügen halt leider nichts.

 

[Adebar]

Nachtschicht ist ja der suchende

uuh sorry, da hab ich gepennt. Danke für den Hinweis

ja, vom Field Recorder sind wir eh weg. Alles Andere zu den Vor- und Nachteielen USB Mikro vs USB Interface bleibt.

Bin gespannt auf Deine Entscheidung, Nachtschicht. Lass uns wissen, wie Du es machen wirst.

 

[karumba]

dsa SE2200 tut es für den zweck sicher. hier gabs einen vergleich zum tlm49 (preamp weiss ich nichtmehr) & das geht schon grob in die richtung:
https://recording.de/Community/Foru...d_Mikrofonierung/153938/Post_1598993.html#P_1

ist wird zumindest nicht zwischen hit & flop entscheiden

 

[Nachtschicht]

haben nochmal bisschen shootout gemacht. das SE scheitert leider an zu saft und kraftlosem kopfhörerausgang, der selbst mit nem lauten hd25 nicht annähernd die pegel schafft, die so manche performer erwarten

insofern kommando zurück: das shure x2U mit dem neumann 105er (oder 104? ich und mikrofonnamen ey...) hat dem SE dann doch ziemlich böse den popo versohlt. werden wir doch dabei bleiben. bisschen mehr knöpfe, dafür aber mit dem 105er auch ein handmikrofon...beim SE hätte man nämlich sonst auch noch immer nen popschutz gebraucht (ohne isses bei plosivlauten ziemlich heftig in die knie gegangen), und dann wirds auch wieder zu hakelig im setup bzw verlässt die "ausm koffer raus, einstecken und los" zone, die so wichtig ist. und das shure ist halt doch ne runde sache.

klanglich war das SE aber schon ok, wärs nur darum gegangen hätt ichs durchaus genommen. ist schon krass was man heutzutage für mikros fürs kleine geld bekommt, da kriegt man mit bisschen processing ja fast jede noch so billige gurke auf VÖ-niveau...davon konnte "früher" echt noch keine rede sein.