Beste Schalldämmung: Glaswolle vs. Steinwolle vs. Hanf vs. WAS DENN NUN?

"Das eine Schallschutzwand aus mehreren Schichten besteht, z.B.
1. Holz/MDF/Rigips für die Aussenteile
2. Eine Lage Steinwolle oder ähnlichem
3. Zwei lagen Folie
4. Noppenschaum oder ähnliches auf der Innenwand
5. Mir wurde noch zu einer Schwerfolie geraten die den Trittschall zusätzlich dämmt. "

@Holgmann
ich bin mir nicht sicher, ob du da nicht was flasch verstanden hast. So ein Sandwich wie du es beschreibst macht nicht viel Sinn.

Nur Holz bringt nicht soviel Masse, das kann man aber aus optische Gründen als ausserste Schicht anbringen. Ansonsten halt Gipskarton ohne Ende :)
Die Steinwolle ist da drin, im den Hohlraum im Masse-Feder-Masse System zu bedämpfen, das die 2 Aussenschalen und die Luft dazwischen bilden.
Also Resonanzen vorzbeugen.
Die 2 Lagen Folien sind für nichts...oder ich versteh dich falsch.
Noppenschaum wär dann schon wieder für die (innen)Raumakustik. Muss jetzt nichts mit der Bauakustik (Schalldämmung) zu tun haben.

Wir reden hier von Wänden und Schwerfolie würde zusätzliche Masse bringen und im Sandwich mit dem Rigips eventuell Resonazen der Wandkonstruktion dämpfen, aber mit Trittschall hat das nichts zu tun.

Aber man kanns ja immer teuer und kompliziert machen, ohne einen akustischen Gewinn zu erzielen :)
Mein befreundeter Akustiker hat mir da die Augen geöffnet.
 
Entkopplung ist das Stichwort.

Mehrere Schichten haben mehr Entkopplungsmöglichkeiten, das ist der Hintergrund.

Das ist eine sehr komplexe Angelegenheit die einiges an Hintergrund- und/oder Fachwissen bedingt..

Sicher mehr als man in solch einem Thread übersichtlich erklären kann..

Nur soviel vorweg:

jede Verbindung zum Untergrund sollte abfedernd und absorbierend ausgeführt werden, alle Hohlräume sollten gefüllt sein, Übergänge zum Boden oder zur Decke entkoppelt durch Profile (Alu) welche rückseitig mit Schaumbänder den Anschluss bilden...

Oder aber einen Riesenwürfel aus Beton giessen .. BTW eine absolut sichere Sache in Sachen Schallschutz nach aussen (Wanddicke sicher nicht unter 50 cm..)

Gruss Holgi
 
wolkenbruch schrieb:
och zu einer Schwerfolie geraten die den Trittschall zusätzlich dämmt. "

@Holgmann
ich bin mir nicht sicher, ob du da nicht was flasch verstanden hast. So ein Sandwich wie du es beschreibst macht nicht viel Sinn.

Das ist ja grad des...

Ich bin selbst grad an der Planung eines Schalldichten Raums beteiligt.

Da fiel z.B. Gipskarton sofort raus, weil es viel zu leicht ist! Als sehr gut hat sich MDF erwiesen.

Die Idee dabei ist: Je schwerer die Konstruktion, desto schwerer ist sie in Schwingungen zu versetzen.. Trittschall = Schwingungen.

Da einer der beteiligten schon ein paar Studios mitgeplant und gebaut hat, glaub ich ihm das einfach mal ;)


Nur Steinwolle würd zwar für eine Angenehme Raumathmosphäre sorgen, aber wenn Steinwolle allein Schalldämmende Eigenschaften hätte, würden wir hier nicht so viele Threads über Gesangskabinen finden.
Denn im Normalfall sollte zumindest das Dach eines Hauses genug Steinwolle enthalten, um mehrere Gesangskabinen damit zu füllen... ;)
 
Um zu Dämmen - also nach außen dicht zu machen ist Masse am Besten. Ob man da jetzt ne Massivbetonwand hinstellt oder so nen Trockenbau mit Sand auffüllt ist egal. Aber ner gewissen Masse kommt nichts mehr nach außen, da die Schallenergie die Wand nicht mehr anregen kann und schlicht reflektiert wird.

Für die Schalldämpfung ist es natürlich schlecht wenn reflektiert wird, denn gerade das will man ja vermeiden. Also muss etwas her was die Energie aufnehmen bzw umwandeln kann. Wie üblich wenn man etwas Bremsen will benutzt man Reibung und wandelt die Bewegungsenergie in Wärme um.

Da taugt dann Dämmwolle, Schaumstoff etc.

Durch Sandwichbauweise lässt sich eine Wirkung erzielen, die der gleichen Wirkung einer einzelnen Komponente dieses Sandwiches entspricht. Allerdings bei geriingere Wandstärke für das Sandwich.


Jetzt ist es natürlich so, dass wenn [g=107]Schall[/g] gedämpft wird auf der anderen Seite weniger ankommt. So gesehen alsoa uch eine dämmende Wirkung vorhanden ist.

Bei 40kg/m^3 (für Hanf und Schafswolle) ist die Dämpfung gut und das Material noch nicht so dicht, dass schon gedämmt (also auch reflektiert) wird.


Die Beste Lösung für dieses Problem wäre eine Dämmung mit Masse, also Steinwand etc. Da aber ausdrücklich nach Dämmwolle gefragt wurde, empfiehlt es sich den [g=107]Schall[/g] zu dämpfen (Da Wolle immer deutlich leichter als Stein ist und somit Masse nicht in Frage kommt) und da kommt es dann eben wieder auf den Strömungswiderstand (u.A.) an der für natürliche Dämmstoffe bei den besagten 40kg/m^3 am Besten ist. Und da gilt eben auch wieder, dass größer nicht unbedingt besser sein muss. So hat ein dünnes Holzbrett sicherlich nen höheren Strömungswiderstand als Schaumstoff.

Eigtl wichtig wäre also ne Angabe über die Absorption von Energie und das bekommste eben nur aus Messungsergebnissen (Herstellerseiten) und dann auch nur Frequenzabhängig.
 
@BenS
"So hat ein dünnes Holzbrett sicherlich nen höheren Strömungswiderstand als Schaumstoff."
Sofern das Brett Luftundurchlässig ist, wie ein Brett normalerweise eben ist, kannst du da doch nicht im Ernst von Strömungswiderstand sprechen????

@ holgi und holgmann
Zum entkoppeln braucht mann kein Sandwich in der Wand.
Ich baue jetzt zB grade mein Studio auf Sylomer. Die Gipskartonwände stehen dann auf den elastisch gelagerten Betonböden. Für was soll ich da etwas entkoppeln.
Und auch bei normalen Vorsatzschalen muss ich das nicht beachten, es sei denn, ich will die Vorsatzschale direkt an die andere Wand kleben. Dann kann man das mit zB Schaumstoff machen um das Ganze zu entkoppeln.
Gut illustriert ist das in den Büchern von Philip Newell. Bei dem ist alles nur extrem teuer zu bauen. Du kaumst auch viel billiger sehr, sehr weit.
 
Irgendwie hab ich das Gefühl mein Thread-Thema ist ein bischen verloren gegangen...

Finale Frage: WAS stopf ich hinter die Platte die das Fenster verschließt um eine optimale Dämmung zu erreichen?
 
Akustikfilz..zB Isover Piano oder Rockwool Trennwandfilz etc.
Es gibt viel Möglichkeiten. URSA fällt mir noch ein, .....
 
Wir haben für unser Studio zuerst das TP 1 akustik von ISOVER genommen dat kostet dummerweise 17 € der 5 er Pack in 10cm Stärke
später mussten wir, wer häts gedacht , noch was nachkaufen und haben beim Bauhaus dann PROBAU gesehen. Das ist exakt das gleiche Zeug. hat die gleiche ISO norm die gleichen Dämpfungswerte etc... kostet aber nur 12.45 € der 5er Pack 10cm
SInd damit super gefahren nur das so als Tipp am Rande falls du Dich für die Glaswolle entscheiden solltes.

Was viel wichtiger ist als die Frage ob Hanf oder Glaswolle ist das es absolut luftdicht ist !!
Das ist der entscheidende Faktor.

Als wir die Schallschutzscheibe zwischen Regie und Aufnahme eingebaut haben ( -36 db ) hat die erst dann richtig gewirkt als wir die Lücken mit Acryl abgedichtet hatten. Obwohl wir die Scheibe gerade so in den Rahmen gedrückt bekommen hatten kam arschviel über den 1 bis 2 milimeterbreiten Spalt rechts und Links rein.

Daher Luftidcht wichtig hehehe

beste Grüße

Paddy
 
Nur noch mal zum klarstellen:

wenn ich entkoppeln schreibe meine ich nicht zwingend eine "entkoppelte Montage", ein Raum-im-Raum oder Wand-vor-Wand Konzept ist selbstverständlich ideal, gesetz den Fall das der Zwischenraum nicht den Restschall" der evtl. durchkommt auf ein schwingungsfreudiges Medium überträgt, zB eine lieblos hingestellte Gipskartonkonstruktion.

Nur WENN aus Platzgründen zB AUF eine Wand montiert wird, dann ENTKOPPELN.

Mehr meinte ich nicht.
 
So, im Anhang ein paar Skizzen. Bitte um Rückmeldung, ob wir das dann gemeinschaftlich so verabschieden können oder ob´s Verbesserungsvorschläge gibt.

fenster1NEU.jpg: So sieht das ganze aus

fenster_gedämmtNEU.jpg: von vorne mit Dämmbauteil

fenster_draufsicht.jpg: Aufbau von der Seite
 

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Schöne Bilder, hast dir Mühe gegeben.

Ich finde die Ideen gut, was evtl. noch was bringt (obwohl sicher nur im Promil-Bereich) ist die Flügelmuttern mit Kunststoffunterlegescheiben von der MDF Platte entkoppeln.

Gruss Holgi
 
Genau so habe ich es gemeint!
Die Dämmung würde ich auf der Platte befestigen, zwecks problemlosem
Lüften...
 
@holgi: Das mit den Flügelmuttern hatte ich mir auch schon überlegt, werde auch die Löcher in der Platte innen mit Gummi auskleben. Außerdem habe ich noch vergessen, dass alle Fensterrahmen von innen und außen mit Silikon/Dichtungsband abgedichtet werden.

@j-soundation: Wie befestige ich die Dämmung am besten? Wir hatten so eine ähnliche Konstruktion in unserem letzten Raum, da haben wir die Steinwolle in Folie gepackt und auf die Platte getackert, das reißt halt nur irgendwann aus, wenn man die Folie immerwieder an den Kanten der Vertiefung vorbeizieht...

Edit: Was schätzt ihr denn, wieviel bei dieser Konstruktion und normalem Proberaumlärm noch außen ankommt?
 
Du kannst die Steinwolle in Folie einpacken und dann in die Öffnung stopfen, schön straff natürlich.
 
d.h. ich befestige die nicht auf der Platte, wär natürlich schöner, weil man dann das komplette Bauteil rausnehmen kann
 
Ich habe in meinem Raum eine exakt zugeschnittene Schaumstoffmatte auf
die Holzplatte geklebt. Auf die Raumseite dann noch Noppenschaumstoff und
zwei Griffe auf die Platte schrauben. Lässt sich prima handhaben...
 
Hallo,


ist OT, aber das

...und da kommt es dann eben wieder auf den Strömungswiderstand (u.A.) an der für natürliche Dämmstoffe bei den besagten 40kg/m^3 am Besten ist....

kann man so nicht stehen lassen, da pauschal falsch.
Da ich jetzt keine Lust habe, das nochmal niederzuschreiben, da es mehr als drei Zeilen werden würden, verlinke ich für alle, die Interesse an dem Thema haben.

http://www.casakustik.de/forum/index.php/topic,115.msg1585.html#msg1585


Grundsätzlich lässt sich grob festhalten, dass ein Mehr an Masse eine bessere Schalldämmung bedeutet. Für nachträgliche Vorsatzschalen hat sich Gips ethabliert, da schwerer als das hier auch schon als "bessere" Variante MDF oder Spanplatte. Gips: ca 1000 kg/m³, Spanplatten: ca 800 kg/m³.
Das Thema ist aber (wie die meisten anderen auch) nicht in drei Worte gefasst, da es sich bei den zu verwendenen Materialien durchaus auch nach dem zu dämmenden Frequenzspektrum richtet.


Grüsse Andy
 
Entschuldigen Sie bitte, aber weiss jemand von Ihnen,
wieviel der spezifische Strömungswiederstand von Basotect beträgt?

mit freundlichen Grüßen
 
Hallo,

sehr nett! dankeschön :)
 

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