Beim Mastern EQ nur auf einen Kanal in der Endsumme?

[Plexiglas]

Ich hab mal folgende Frage:
Ergibt beim Mastering auf der Endsumme eines Songs eigentlich folgender "Trick" einen Sinn:
EQ rein, nur auf den linken Kanal, Höhen rein (ca. +2DB), Bass raus (ca. -2DB) , den rechten Kanal unverändert lassen?

Also gibt es beim prof. Mastering zufällig eine solche Technik / Fallanwendung oder wird sowas eher nicht (nur in Ausnahmefällen?) gemacht?

Und falls nein womit kann es zusammenhängen wenn sich eine solche Kanalimbalance (insgesamt dürfte 1 Kanal nun 0,7-1DB lauter sein als der Andere) bei einem Track plötzlich deutlich angenehmer, transparenter und plastischer anhört als 2 ausgeglichene Kanäle mit ausgewogenem Stereoklang? Liegt das eher an den Ohren (Track schon 6000X gehört?) der Abhöre oder kann das o.g tatsächlich einen Sinn ergeben?

 

[suboptional]

Kannst mal Audio hochladen? Ansonsten wird's glaub eher schwer was dazu zu sagen.
Ich würde auf jeden Fall auch mal mit Kopfhörern checken, vllt. spielt ja wirklich die Abhöre oder der Raum einen Streich.

 

[SilentWarrior]

@Plexiglas

Ich mache ähnliches aber eher mit Bell Filtern wie z.B. links 350Hz anheben und rechts 700Hz anheben oder weiter oben 8000hz und 9000hz.
Aber halt dynamisch und nicht statisch.

Dadurch entsteht mehr Breite und oftmals klingt es angenehmer.

Man muss aber die richtigen Frequenzen suchen.

Aber nur eine Seite? Nein, das mache ich nicht.

 

[muffy]

Rechts und links unterschiedlich zu Eqen kann durchaus Sinn machen, vielleicht für meinen Geschmack nicht unbedingt auf der Summe, aber wenn man z.B. Stereotracks hat wie eine Fläche oder Stereopaare wie L/R gepannte Rhythmusgitarren, kann unterschiedlicheq Eqing wie von Silent Warrior beschrieben in der Tat zu Eindrücken wie mehr Weite, Offenheit etc. führen, ohne dass man z.B. ein Verbreiterungstool bemühen müsste.

Und wenn man sagt "unterschiedlich", dann kann der Unterschied auch darin bestehen, eben nur einen Kanal zu bearbeiten und den anderen zu lassen.

Auf der Summe würde ich aber unter ca. 140-120 alles schön lassen, das ist ja oft gut, wenns da unne Mono ist.

 

[LM18]

...
Also gibt es beim prof. Mastering zufällig eine solche Technik / Fallanwendung oder wird sowas eher nicht (nur in Ausnahmefällen?) gemacht?
...

Standardfolklore ist es nicht.

Aber erlaubt ist praktisch alles, was das gewollte künstlerische oder kommerzielle Ergebnis nicht negativ beeinträchtigt.
Analoge Mastering-EQs arbeiten ja logischerweise auch nicht phasenstarr zu einander und laufen ganz zart auseinander.

Aber was Phasengang und Frequenzgangfluktuationen angeht, muss man sich auch vor Augen halten was am Abhörort passiert, wenn man nur leicht den Kopf bewegt.
Das ist jeden mm und jede Sekunde sowieso anders und weitaus fundamentaler, als das hineinbacken von etwas chorussing oder Pegel/Frequenzgangversätze in das Master.

Da mag man schon eine Belebung auf dieser Basis hinzudichten können.

Kann man alles machen...

 

[Glutamatjunkie]

Ich würde auch nicht so agieren, denn eine Bassabsenkung hat eine Höhenanhebung zur Folge. Bei deinem Vorgehen entstehen dann einseitig 4db Unterschied, da bekommt jeder Mastering Ing Schnappatmung.

 

[Entone]

Ergibt beim Mastering auf der Endsumme eines Songs eigentlich folgender "Trick" einen Sinn:
EQ rein, nur auf den linken Kanal, Höhen rein (ca. +2DB), Bass raus (ca. -2DB) , den rechten Kanal unverändert lassen?

nein

 

[Joost]

@Plexiglas Vielleicht meintest Du folgendes: Ab 200 Herz einen Highpass Filter im MS Modus auf den Seitenkanal schalten. Das monoisiert den Bereich bis 200 Herz und Du hast dann weniger Korrelationsprobleme.
Der Entwickler von Airwindows hatte dafür mal Plugins gebaut:

https://www.airwindows.com/sidepass/
Eigentlich nur ein Schieberegler von 0 - 1 (1 wäre Mono)

https://www.airwindows.com/tovinyl/
Erweitertes Sidepass u.A. mit Frequenzauswahl

Und das Gegenstück zu Sidepass - Sidedull

https://www.airwindows.com/sidedull/

 

[pwrusr]

Könnte es sein, dass dein Master einfach nur ein Stereofile ist?

Gerade ältere Titel, könnte ja sein, wenn schon 6000x gehört, waren da sehr eigenwillig
in der Stereoverteilung oder kommt es aus einer analogen Zeit, wo dem Produzenten
einfach nen Fehler unterlaufen ist und es wollte keiner merken? Könnt ja sein