Anleitung: FG Korrektur mit 2 Host's

Sogyra

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Wie bereits am Titel erkennbar, möchte ich euch einen Tip geben, wie man mit 2 ASIO-Host's(Sequenzern) den Frequenzgang der Abhöre glätten kann, ohne den Frequenzgang der Produktion zu beeinflußen. Positiver Nebeneffekt für die Geldbörse: man erspart man sich einen teuren externen Hardware-Equalizer. Je nachdem welchen Software-Eq man einsetzt, bewegt man sich zudem qualitativ auf höchster Ebene.

Prinipiell machen ja Raumkorrektur-Geräte wie beispielsweise ein KRK Ergo nichts anderes als ein Eq, nur sind die Geräte mit vielen Filtern ausgestattet. Der Nachteil dabei ist, das man in die Arbeitsweise des Gerätes nicht wirklich eingreifen kann. Dabei verstärkt das Gerät teilweise so stark die Frequenzen, sodaß vom Verstärker der Boxen sehr viel Leistung abverlangt wird. Da ist also höchste Vorsicht beim anheben der Lautstärke geboten!
Generell sollte man mit einem Eq nur vorsichtig eingreifen, und auch nur da, wo es die Gruppenlaufzeiten zulassen. Das setzt jedoch eine akustische Behandlung zumindest in Standartausführung voraus.

Also gut, nun zum konkreten Teil: Was brauch ich alles?

Zuerst sollte man eine Multi-Client fähige Recordingkarte besitzen(Beispiel RME HDSP o.ä.), und 2 ASIO-Hosts installieren.
In meinem Beispiel ist das Cubase 5 als Hauptsequenzer, und SX3 quasi als Mega-Equalizer :)
Geroutet wird über TotalMix vom Fireface 800(RME).

Eine erfolgreiche Installation von 2 ASIO-Hosts und dem Mixer der Recording-Karte wird vorausgesetzt. Auch ist es von Vorteil, Kenntnisse über die Sequenzer und der Recording-Software zu besitzen.

Anleitung:
Nach dem starten von ASIO-Host1(Master), muß man zunächst die gewünschten Ein-und Ausgänge einstellen. Dannach das Programm des Mixers für die Recording-Karte starten, die Ein-und Ausgänge richtig zuordnen, und gegebenenfalls entsprechend beschriften.
Dannach den ASIO-Host2(Slave) starten, und dort ebenfalls die entsprechenden Ein-und Ausgangskanäle konfigurieren. Dabei bitte nicht vergessen: den ASIO-Treiber der Recording-karte bei BEIDEN Sequenzern auswählen.
Auch zu beachten ist, das man nicht die gleichen Ein-und Ausgänge verwendet, um einen störungsfreien Signalfluß zu bekommen.

Nach erfolgreicher Konfiguration der beiden Host's, muß man im Mixer vom Host2 die beiden Monitorschalter aktivieren, um das Eingangssignal vom Host1 direkt weiter zu routen. Andernfalls sieht man zwar das vom Host1 ankommende Signal...hört aber nichts.
Wie am Bild zu sehn, hab ich 2 Monokanäle jeweils hart Links und Rechts gepannt. Man kann aber natürlich auch einen Stereokanal verwenden. Weiters macht es Sinn, mit mindestens einen Gruppenkanal zu arbeiten. Ein Beispielhaftes Routing ist am Bild "Teil3-100" anhand der roten Pfeile ersichtlich.
Nach erfolgreichem einrichten, ist man nun in der Lage das gesammte Ausgangssignal von Host1 im Host2 zu modifizieren, ohne das im Produktionsablauf vom Host1 das Signal verändert wird.

Nachtrag: dank @rolanded gibt es einen wertvollen Tip eines Gratis-Sequenzer's, mit dem sich das Vorhaben ebenfalls realisieren läßt: http://www.hermannseib.com/vsthost.htm
Nur fragt mich bitte nicht nach den Einstellungen des Sequenzers, ich arbeite mit Cubase5 und SX3.

Viel Spaß :)


Bild 1:

Teil1-100.jpg



Bild 2:

Teil2-100.jpg



Bild 3:

Teil3-100.jpg



Bild 4:

Teil4-100.jpg


Alle Bilder durch anklicken in 100%iger Auflösung vergrößerbar.
 
Gute Anleitung. :)

Aber du hast doch Cubase 5. Warum nutzt du nicht den Control Room? Da kannst du für jeden Ausgang einen einzelnen Kanal erstellen welchen du verschiedenen Monitorpaare zuweisen kannst.

Jeden einzelnen Kanal kannst du mit EQ usw. voll packen.

Beim Mixdown wird ja das Signal vom Stereo Out von Cubase genommen welches noch vor dem Control Room Mixer abgegriffen wird.

Der Control Room Mixer von Cubase ist wie nen externer Monitorcontroller.

Gruss dave
 
über den Control Room von Cubase 5 würden "nur" die Cubase 5 Signale bearbeitet.
Benutzt man einen weiteren VSTHost/Sequenzer können auch die Signale vom Windows Media Player, iTunes (beliebiger Player) bearbeitet werden.

Nur so können auch REW-Messungen mit Filter gemacht werden um die Ergebnisse auswerten zu können.

LG
 
Ahh ok, ich dachte es ginge nur um Signale von Cubase.

Ja dann macht das natürlich Sinn und ist auch ne sehr gute Lösung.

lg dave
 
Jo, das läßt sich auch während dem messen mit REW realisieren. Man muß nur entsprechend routen.

Von REW in TotalMix, und von dort in den 2. Sequenzer. Herrlich!

Ein paar Nachteile hat das Setup jedoch schon auch. Erstens wird mehr RAM verbraten. Wie das mit anderen Sequenzern aussieht, muß ich noch testen. Aber Cubase in seiner Ursprungsform schluckt schon gern satte 100MB.
Weiters spielt das Thema Latenz eine Rolle. Wenn (wie zuvor beschrieben) 2 Monokanäle Verwendung finden, dann müßen für jeden Monokanal die gleiche Anzahl an PlugIns geladen werden. Also nicht für den linken 5 und fürn rechten 6. Ansonsten fangen euch die Ohren zu flackern an gg
Bei einem Stereokanal tritt das Problem zwar auch auf, allerdings wird der Effekt unhörbar, da beide Kanäle gleichzeitig versorgt werden.
Ich bevorzuge lieber die beiden Monokanäle, da ich so beide Boxen separat Eq'n kann.

Messungen haben gezeigt: für diese Anwendung sind Phasenlineare EQ's den herkömmlichen vorzuziehn.
 
Ich habe heute mal nen bisschen mit Cubase und meinem Saffire pro 24 herumprobiert.

Bei mir gibts im Saffire Mixer 2 Kanäle die Loopback heissen.

Wenn ich bei denen DAW 1 und DAW 2 einstelle und dann im Cubase unter Verbindungen --> Eingangskanäle Loopback 1 u. 2 einstelle, dann liegen alle Signale "Mediaplayer, Warnsounds und auch die Ausgangs und Testsignale von REW" am Eingang von Cubase an.

Man muss nur noch den Eingangskanal aktivieren und alle Sounds vom PC oder Mac werden durch Cubase geroutet und einem stehen alle Möglichkeiten offen die Signale mit EQ's usw. zu bearbeiten.

Sollte denk ich auch mit deiner RME funktionieren und du brauchst nur eine DAW.

Ich hatte es anfangs nur für die REW Messungen verwendet, damit ich Messen kann, dann schnell mit nem EQ den Ausgangskanal bearbeiten, dann wieder Messen, nen bisschen nach justieren und immer so weiter.

Und als ich den Mediaplayer geöffnet hatte und was abspielte merkte ich das das Signal dann ebenfalls in Cubase anliegt und nicht sofort über die Monitore wiedergegeben wird.

Das ganze setzt aber voraus, das alle Ausgänge vom Interface wo Monitor dranhängen, der DAW zugewiesen sein müssen.

Gruss Dave
 
Schön zu lesen, das zumindest der theoretische Teil Anklang findet.

In der Praxis sieht es meistens eh anders aus, weil jeder ein anderes Setup hat.

Ich für meinen Teil suche jetzt noch einen guten phasen-linearen parametrischen Equalizer-dann bin ich zufrieden.
Ein Traum würde für mich in Erfüllung gehn, wenn @Bootsy ein entsprechendes PlugIn aus dem Ärmel schütteln könnte :)
 
es muss nicht unbedingt ein phasen-linerarer EQ sein ...

LG
 
Naja...als ich mit dem Cambridge EQ (UAD) ein paar Frequenzen gedrückt habe, haben sich in der Spektro-dingsbumms-Grafik ziemlich viele rote Bereiche gebildet. Der Frequenzgang wurde zwar deutlich linearer, aber zu lasten der Phasenlage. Dieser Unterschied ist für mich hörbar, und gefällt mir eher weniger.
 
Mit den Cubase Studio EQs habe ich meine 3 Hauptraummoden und die Hauptabhören über den Control Room aktiv behandelt.
Der Cubase Studio EQ ist recht Phasenlinear.
Mit einem 2.Wavedevice(2.Soundkarte) habe ich einen Externen Eingang im Control Room hinzugefügt um dort das Windowsstandardausgabegerät durch den Control Room zu schleifen.
Der Vorteil: durch meine BCR 2000 Anpassung kann ich mit einem Knopf die Behandlung Bypassen..
Durch einen anderen Knopf kann ich die Hauptabhöre Fullrange laufen lassen und den Sub gleichzeitig muten.

Da das ganze nur die Ausgabe zu den Monitoren beeinflust, bleibt natürlich der gerenderte Mixdown unbehandelt.
 
Sogyra schrieb in #9:
Naja...als ich mit dem Cambridge EQ (UAD) ein paar Frequenzen gedrückt habe, haben sich in der Spektro-dingsbumms-Grafik ziemlich viele rote Bereiche gebildet.
von welchem Spektro-Grafik mit roten Bereiche sprichst Du da?

LG
 
@Beatback: das klingt auch sehr durchdacht wie ich finde.
smil41.gif



@rolanded: ich spreche von diesen Ergebnissen:

Messung OHNE Equalizer:

lino.jpg



MIT Equalizer(wenn zugegebenermaßen auch mehrere Instanzen):

lieq.jpg



Jeweils die linke Box gemessen.
Werd' kommendes Wochenende noch andere Eq's antesten.
 
es ist wohl klar dass die zweite Messung lauter ist und deswegen mehr rot zu sehen ist.

LG
 
danke für die anleitung! habe es im akustik sticky verlinkt unter DIY.
 
Ich hab zu danken
smil47edd9c07daa2.gif



@rolanded: ja, es ist richtig, das die zweite Aufname unterm Strich lauter geworden ist. Nach den vielen Reduktionen wurde das Gesammtsignal selbstverständlich immer leiser, und irgendwo hab ich dann im Plugin das Gesammtsignal erhöht. Dabei hab ich wohl das messen vergessen. Beim nächsten Mal achte ich da aber drauf.

Es wird wohl das beste sein, wenn ich mir bei den kommenden Messungen mehr Zeit nehme. Anbei wirds auch eine Messdatei geben, um den A/B-Unterschied zu verdeutlichen. Bis dann :)
 
nur um es mal erwähnt zu haben, es gibt auch mini hosts. um einen eq einzuschleifen reicht das meiner meinung nach völlig aus. vorteil ist das es kostenlos wäre. in verbidung mit einem kostenlosen plugin hätte man die absolute lowbuget variante.
 
Sprichst du von dem Mini-Host, dessen Link bereits @rolanded gepostet hat?

Du hast schon Recht, es wird sicher noch mehrere Möglichkeiten geben. Ich hab nur eine davon beschrieben, da ich persönlich mit Cubase am besten klarkomme, und beide Versionen bereits ziemlich gut kenne.

Wenns noch mehr Möglichkeiten gibt, dann her mit den Infos :)
 
interessant, danke für den Hinweis!

LG
 
Ich denke derzeit ernsthaft über einen Einsatz eines zweiten Rechners nach, da ich auf dem jetzigen Rechner die akustuischen Dropouts(Knackser) nicht in den Griff bekomme, sobal beide Cubaseversionen(C5+SX3) gleichzeitig laufen.

Mit diesem Gratis-Mini-Host werd ich ganz und gar nicht warm :(
 

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