Analoges einpegeln

[Danjo]

Hallo liebe Musikfreunde

Ich hab da mal so einige Fragen an euch wo ich mir total unsicher bin.

Meine Kette:

Mein U87ai geht in mein Channelstrip von UAD La610mk2, von dort aus geht es dann in mein Apollo interface und dan in meine DAW (Cubase 10)

Beim einpegeln der Vocals habe ich in der DAW ständig auf der Summe darauf geachtet das ich so bei -15 bis - 10 DB Lande.

Ist das so richtig? Oder sollte ich den VU Meter meines Channelstrip im Auge behalten oder doch lieber die Mixconsole vom Interface?
Sind die minus 10 DB für Analoge Hardware ausreichend pegel?

Sagen wir ich bin bei den Vocals durschnittlich bei -15Db in der Summe

Wenn ihr später im Mixing Prozess seit, verstärkt ihr das Signal nochmal mit Pregain?


Dann hab ich noch ein weitere Sache

Wenn ich zb Samples nutze oder selber Vst Instrumente einspiele versuche ich diese entweder zu verstärken oder mit dem Pre gain runter zu Schrauben so das ich im Durchschnitt bei jedem einzelnen Kanal in der Summe bei -10 DB Lande

Die Kick und der Bass ist danach aber nicht mehr so Druckvoll

Meistens ist zb ein Kick Sample kurz vor der 0Db Grenze. (Deshalb schraub ich mit dem Pre Gain auf -10 DB in der summe runter, da sonst meine Summe direkt Clippen würde)

Allerdings sind die Drums dann nicht mehr so druckvoll und ich habe das Gefühl das sich der Sound verändert, wobei das Sample ohne die Pre Gain Reduzierung echt Power hat und sich super anhört.

Was mache ich falsch?

Ich danke euch jetzt schonmal für eure Antworten

 

[moon-dog]

Beim einpegeln der Vocals habe ich in der DAW ständig auf der Summe darauf geachtet das ich so bei -15 bis - 10 DB Lande.

Ist das so richtig? Oder sollte ich den VU Meter meines Channelstrip im Auge behalten oder doch lieber die Mixconsole vom Interface?
Sind die minus 10 DB für Analoge Hardware ausreichend pegel?

Beides. Zuerst den Channelstrip richtig einpegeln und dann danach darauf achten, dass das Signal im Interface vernünftig ankommt.

 

[adrachin]

Beim einpegeln der Vocals habe ich in der DAW ständig auf der Summe darauf geachtet das ich so bei -15 bis - 10 DB Lande

Was da in der DAW ankommt, ist erst mal nicht von Interesse.

Das UAD Teil ist ein Röhren Verstärker vermutlich noch mit Übertragern im Ein- und Ausgang. Die gehen in die Sättigung und erzeugen Obertöne, wenn sie über Nominalpegel angesteuert werden.

Um Dir ein Bild zu machen über die Pegelverhältnisse routest Du ein Generator Signal auf einen Ausgang und gehst mit dem dann in den Eingang vom UAD Teil. Dann drehst Du da am Pegelsteller bis das V Meter 0 anzeigt. Und liest dann ab, was in der DAW wieder ankommt. Das ist der Nominalpegel des UAD. Idealer Weise deckt sich das mit de3m, was im Datenblatt des UAD steht.

Die Kick und der Bass ist danach aber nicht mehr so Druckvoll

Mach halt die Abhöre lauter. Einfach den Pegel in den Spuren um -10 runterziehen ändert Null Komma gar nichts am Sound.... (;

 

[rocking.xmas.man]

Was mache ich falsch?

du hörst zu leise ab!
mindestens diese 10db, runden wir auf 12.

Solang du beim Mixing bist, kannst du ruhig davon ausgehen dass alles was du anfasst noch 12db leiser sein kann, als wenn du über YouTube irgendwas anhörst - am besten du nutzt als Softwareout für deinen Rechner einen anderen Kanal innerhalb der Apollo-Console, der permanent auf -12db steht.

Dann kannst du in einer Lautstärke abhören, die fürs Mixing passt und mit der du auch keine Kopfschmerzen beim normalen Betrieb bekommst. Wenn du beim Recording immer noch das Gefühl hast, das Playback leiser machen zu müssen, dann gib noch 6db mehr Abhörpegel dazu, die du entsprechend wie vorher kompensierst.

 

[Danjo]

Mach halt die Abhöre lauter. Einfach den Pegel in den Spuren um -10 runterziehen ändert Null Komma gar nichts am Sound.... (;

Zählt das auch wenn ich den Clip Gain runter ziehe oder das ganze über den Pregain mach?

Das ist doch nicht das gleiche als wenn ich nur den Fader und somit dir Lautstärke runter drehe.

Ich mach das ganze nämlich immer über den Clip gain oder dem Pregain damit meine Fader weiterhin oben sind und der Pegelabstand nicht zu groß wird.

Wenn ich nun die Vocals recorde und beispielsweise bei -6 DB in der DAW Lande, kann ich also mit dem Pregain in der DAW soweit runtergehen das ich wieder bei -15DB in der Summe Lande und keinen Qualitätsverlust habe ?

 

[Danjo]

am besten du nutzt als Softwareout für deinen Rechner einen anderen Kanal innerhalb der Apollo-Console, der permanent auf -12db steht.

Dann kannst du in einer Lautstärke abhören, die fürs Mixing passt und mit der du auch keine Kopfschmerzen beim normalen Betrieb bekommst. Wenn du beim Recording immer noch das Gefühl hast, das Playback leiser machen zu müssen, dann gib noch 6db mehr Abhörpegel dazu, die du entsprechend wie vorher kompensierst.

Das versteh ich nicht ganz, könntest du mir das nochmal ausführlicher erklären?

 

[suboptional]

Zählt das auch wenn ich den Clip Gain runter ziehe oder das ganze über den Pregain mach?

Das ist doch nicht das gleiche als wenn ich nur den Fader und somit dir Lautstärke runter drehe.

Grundsätzlich ist digitaler gain digitaler gain, egal wo er ansetzt (evtl. nachfolgende Effekte jetzt mal aussen vor gelassen).

Allerdings sind die Drums dann nicht mehr so druckvoll und ich habe das Gefühl das sich der Sound verändert, wobei das Sample ohne die Pre Gain Reduzierung echt Power hat und sich super anhört.

Ist normal dass uns da unsere Ohren betrügen mit 'leiser = schlechter'.
Wenn du das wie schon geschrieben mit Lautermachen der Abhöre ausgleichst sollte es keinen hörbaren Unterschied mehr geben.

 

[adrachin]

Wenn du das wie schon geschrieben mit Lautermachen der Abhöre ausgleichst sollte es keinen hörbaren Unterschied mehr geben

Versuch macht klug. Also einfach mal Kick und Snare auf 0 dB Sitze pegeln. Dann egal an welchem Gain Regler auch immer -10 dB runter. Und dann am Master Out wieder 10 dB rauf. Und dann lauschen. Ergebnis kannst Du uns dann ja mitteilen.... (;

 

[Entone]

Zählt das auch wenn ich den Clip Gain runter ziehe oder das ganze über den Pregain mach?

Das ist doch nicht das gleiche als wenn ich nur den Fader und somit dir Lautstärke runter drehe.

Der Volume-Fader sitzt hinter den Inserteffekten, der Clipgain davor. Wenn Du den Clipgain leiser machst, gehst Du auch leiser in Effekte rein, was v.a. für Dynamikeffekte relevant ist.

Wenn ich nun die Vocals recorde und beispielsweise bei -6 DB in der DAW Lande, kann ich also mit dem Pregain in der DAW soweit runtergehen das ich wieder bei -15DB in der Summe Lande und keinen Qualitätsverlust habe ?

Was ist denn an - 6 dbfs (ich nehme an als Peak) so schlimm, dass Du unbedingt auf - 15 dbfs reduzieren musst?

 

[rocking.xmas.man]

Das versteh ich nicht ganz, könntest du mir das nochmal ausführlicher erklären?

wenn du das Gefühl hast, das deine Aufnahme zu leise ist, obwohl sie auf einem VU Meter gut um 0dbVU herum zappelt und eben insbesondere dein Instrumental, bei dem schon einzelne Elemente an der 0dbFS Grenze kratzen gefühlt an Kraft verliert wenn du es ausreichend leiser machst, dass es zur Aufnahme passt, dann ist technisch eigentlich alles in Ordnung, nur sind die Beobachtungen drum herum unzutreffend, denn:

Eine Aufnahme auf 0dbVU eingepegelt ist laut genug - zu leise aufnehmen geht mit 24bit kaum, das Umgebungsrauschen das durchs Mikro kommt ist in fast allen Fällen ohnehin höher, als jedes Rauschen vom Wandler oder vom Preamp wenn der 'zu leise' eingestellt ist.
Samples in Vollaussteuerung sind eine ganz blöde Angewohnheit vieler Library Anbieter - sind tontechnischer Unsinn.

Der Gedanke dass Ziel-Lautheit und Abhörlautstärke Hand in Hand gehen ist sehr gängig. Und auch total nachvollziehbar - du möchtest doch letztlich möglichst viel Vertrauen in deine Ohren haben können statt auf irgendwelche Meterings oder Analyser schauen zu müssen. Sowohl Dolby und die AES als auch die EBU haben z.B. Norm-Abhörpegel festgelegt zu denen man arbeiten soll, die beziehen sich allerdings immer auch auf verschiedene übliche Digitale Pegel.
Das eigentliche Ziel ist, dass du immer das gleiche Gefühl an deinen Ohren hast was die Lautstärke angeht. Wenn du z.B. von Spotify (die App!) einen aktuellen Track anhörst und deine Abhöre so laut stellst, dass das was da kommt kurz unter der Schwelle ist, wo es dir unangenehm wird von der Lautstärke her - dann weißt du, dass das deine Abhörlautstärke sein kann, wenn du deine gemixten Tracks am Ende Laut machen willst - wenn es sich dann nämlich 'richtig' anfühlt, dann bist du etwa bei den -14LUFS integrated die die Spotify App ausgibt. -14LUFS ist aber eine Ecke lauter, als man normalerweise mischt - das ist eher eine Mastering End-Lautheit. Mixe können am Ende gern bei zwischen -18 und -22LUFS integrated liegen, also kannst du deine Abhöre 8db lauter drehen, und wieder gilt: wenn es sich 'richtig' anfühlt (nämlich in etwa genauso laut, wie vorher beim leiseren Hören Spotify) dann bist du bei guten -22LUFS. Der Effekt ist, dass du zwischen deinem Arbeitslevel - deiner durchschnittlichen Lautheit und Vollaussteuerung viel mehr Dynamik zur Verfügung hast, nämlich ganze 22db statt nur 14. Ist auch sinnvoll - beim Track fertig, bzw. laut machen möchtest du ja potentiell aus viel Dynamik weniger machen. Beim Mischen möchtest du aus ganz viel Dynamik eine dramaturgisch schöne Dynamik machen. Und Aufnehmen könntest du eigentlich noch leisere Signale, für die du noch lauter Abhören könntest, damit das was du als ganz normal und gut funktionierend - als 'richtig' im Raum wahrnimmst noch leiser ist - nicht -22LUFs, sondern vielleicht sogar nur -30LUFS. Da hast du definitiv genügend Headroom für alle Peaks die irgendwo mal herkommen sogar inklusive Unterschieden zwischen leise singen und laut singen.

 

[TheEar]

Hallo liebe Musikfreunde

Ich hab da mal so einige Fragen an euch wo ich mir total unsicher bin.

Meine Kette:

Mein U87ai geht in mein Channelstrip von UAD La610mk2, von dort aus geht es dann in mein Apollo interface und dan in meine DAW (Cubase 10)

Beim einpegeln der Vocals habe ich in der DAW ständig auf der Summe darauf geachtet das ich so bei -15 bis - 10 DB Lande.

Ist das so richtig? Oder sollte ich den VU Meter meines Channelstrip im Auge behalten oder doch lieber die Mixconsole vom Interface?
Sind die minus 10 DB für Analoge Hardware ausreichend pegel?

Sagen wir ich bin bei den Vocals durschnittlich bei -15Db in der Summe

Wenn ihr später im Mixing Prozess seit, verstärkt ihr das Signal nochmal mit Pregain?


Dann hab ich noch ein weitere Sache

Wenn ich zb Samples nutze oder selber Vst Instrumente einspiele versuche ich diese entweder zu verstärken oder mit dem Pre gain runter zu Schrauben so das ich im Durchschnitt bei jedem einzelnen Kanal in der Summe bei -10 DB Lande

Die Kick und der Bass ist danach aber nicht mehr so Druckvoll

Meistens ist zb ein Kick Sample kurz vor der 0Db Grenze. (Deshalb schraub ich mit dem Pre Gain auf -10 DB in der summe runter, da sonst meine Summe direkt Clippen würde)

Allerdings sind die Drums dann nicht mehr so druckvoll und ich habe das Gefühl das sich der Sound verändert, wobei das Sample ohne die Pre Gain Reduzierung echt Power hat und sich super anhört.

Was mache ich falsch?

Ich danke euch jetzt schonmal für eure Antworten

Also, mal ab von der Frage... (die ja beantwortet wurde bzw. diskutiert wird)

Respekt! Diese Ausstattung ist was ganz feines Manchmal finde ich es überraschend, welche Fragen man hat, wenn man solche Ausstattung besitzt. (Klar, ist kein direkter Zusammenhang - aber irgendwie ein indirekter)
Fragen darf jeder erstmal alles, versteht mich nicht falsch! Ist eher so, dass ich beeindruckt bin. U87 -> LA610 -> Apollo ... teures Zeuch. Hätte ich gerne (Zum Glück mache ich mit meinem Zeug auch ganz gute Aufnahmen)

 

[Danjo]

Was ist denn an - 6 dbfs (ich nehme an als Peak) so schlimm, dass Du unbedingt auf - 15 dbfs reduzieren musst?

Ansonsten Clip ich doch im Stereo out sobald ein paar weitere Elemente dazukommen zb. Kick, Snare,Bass,Gitarre, Vocal Dopplungen usw?

 

[adrachin]

Das kannst Du am Eingang vom Stereo Out korrigieren. Genauso am Eingang von Subgruppen, Klippen tut da auch nichts. Zumindest nicht im Audio. 32 Bit Floating Point intern kann man nicht mehr Übersteuern.

 

[Entone]

Ansonsten Clip ich doch im Stereo out sobald ein paar weitere Elemente dazukommen zb. Kick, Snare,Bass,Gitarre, Vocal Dopplungen usw?

Würde ich mal ausprobieren. Wenn der Peak pro Spur wirklich nicht höher als - 6 dbfs ist, muss das nicht so sein, v.a. nicht bei dynamischen rohen Aufnahmen.

 

[Danjo]

Das kannst Du am Eingang vom Stereo Out korrigieren. Genauso am Eingang von Subgruppen, Klippen tut da auch nichts. Zumindest nicht im Audio. 32 Bit Floating Point intern kann man nicht mehr Übersteuern.

Das ist wahrscheinlich mein Problem.. eigentlich hört sich der Mix bei mir so sehr gut an,
Die sendpegel sind auch gesetzt usw

Die Kick, Snare, Bass, vocals, alles ist sehr gut zu hören und hat seinen eigenen Bereich im Frequenzspektrum.

Aber mein Stereo Out Clippt

Wie Regel ich das denn am Eingang vom Stereo Out?

Oder in den Subgruppen?

Meinst du damit den Pregain in der Subgruppe oder im Stereo Out runter zu drehen?

 

[Entone]

Wie Regel ich das denn am Eingang vom Stereo Out?

Je nach DAW gibt es entweder direkt einen Gain/Volumeregler vor dem ersten Inserteffekt auf der Summe oder Du insertierst als erstes Plugin ein Gain/Volumeeffekt, das nichts anderes macht, als die Lautstärke auf ein gesundes Maß zu senken. Bei Reaper heißt das z.B. Volume Adjustment, bei anderen DAWs ggf. etwas anders.

Meinst du damit den Pregain in der Subgruppe oder im Stereo Out runter zu drehen?

Das klingt doch vernünftig.

 

[Danjo]

Je nach DAW gibt es entweder direkt einen Gain/Volumeregler vor dem ersten Inserteffekt auf der Summe oder Du insertierst als erstes Plugin ein Gain/Volumeeffekt, das nichts anderes macht, als die Lautstärke auf ein gesundes Maß zu senken. Bei Reaper heißt das z.B. Volume Adjustment, bei anderen DAWs ggf. etwas anders.

Das klingt doch vernünftig.

Das probier ich mal aus

Meistens hab ich nämlich meinen Rough Mix erstellt und dann alle einzelnen Kanäle ausgewählt und im Mixer die ganzen Fader so runtergedreht das ich wieder bei -10Db Lande

Dabei haben sich aber meine Sendkanäle beeinträchtigt da mein Pegelverhältniss nicht mehr übereinstimmte

 

[Entone]

Dabei haben sich aber meine Sendkanäle beeinträchtigt da mein Pegelverhältniss nicht mehr übereinstimmte

Dann die Send-Kanäle ggf. auch Post Fader schalten.

 

[LKW-Fahrer]

Mein U87ai geht in mein Channelstrip von UAD La610mk2, von dort aus geht es dann in mein Apollo interface und dan in meine DAW (Cubase 10)

Was mache ich falsch?

Vielleicht mehr in Grundlagenwissen investieren als in ultra teueres Equipment?
Ist wesentlich billiger und bringt mehr.

 

[psinnovation]

Ist natürlich eine harte Botschaft, aber stimmt leider…