Ich habe für eine Weile anlässlich einer Musical-Produktion mal mit 'nem Laptop meine Sounds gemacht. Mal abgesehen davon, dass es seinerzeit noch nicht so superbe Ampsims gab (habe in erster Linie Guitar Rig benutzt, das war da wohl bei Version 3), war das recht schick, allerdings hatte ich auch das passende Rig Control und sowohl eine weitere MIDI-Leiste wie auch einen MIDI-Knopfcontroller (Behringer BCR2000). Hat lange gedauert, das passend zu konfigurieren, aber dann war's an sich geil, zumal ich keine allzu tragenden Zerrsounds brauchte (an sich nur für Leads, und die gehen mMn schon seit vielen Jahren auch per Simulation gut).
So weit, so gut - das war aber eine sehr "behütete" Umgebung und ich hatte ausreichend Platz, das Zeug zu platzieren, ferner war es gut geschützt (in 'nem Orchestergraben rennen seltener volltrunkene Honks rum).
Wie wichtig das ist, habe ich gemerkt, als ich mal auf die Idee kam, den Kram für einen normalen Clubgig zu benutzen. Da stellte sich sofort die Frage: "Wohin mit dem blöden Laptop und dem Interface?". Anders als Keyboarder oder Drummer hat man eben nicht seine kleine Trutzburg, in der man so'n Teil irgendwie unterbringen kann. Stand dann auf so'nem kleinen Klapptisch, den ich mitgenommen hatte, neben dem BCR. Soweit war dann auch erstmal alles ok, aber ich hatte permanent Schiss, dass mir jemand das USB-Kabel rausreißt oder eben doch Flüssigkeiten durch die Luft segeln. Absolut ungeil.
Wenn ich das heute nochmal machen würde, dann würde ich entweder einen Desktop (bspw. einen Mac Mini) in ein Rack/Case packen und den möglichst per Tablet steuern oder einen Convertible-Laptop anschaffen, bei dem dann eben die Tastatur aus dem Weg ist, sodass man den auch an einem Tabletständer montieren könnte, bspw. neben dem Tablet, welches ich ohnehin als InEarMix-Controller oder Notenlieferant nutze. Alles andere ist mMn für Gitarristen ziemlich scheiße, um ehrlich zu sein.
Vor allem aber sind die Alternativen mittlerweile halt sehr komfortabel. Ich habe meine komplette Sounderzeugung seit ein paar Jahren im Pedalboardcase, das steht sowieso vor mir, zur Verstärkung benötige ich lediglich einen ausreichenden Fullrange-Monitor (den ich meistens mitbringe, aber oftmals reichen auch die vor Ort aus) oder InEars. So'n Pedalboard übersteht 'ne zünftige Bierdusche auch nicht wirklich, aber das habe ich immerhin permanent im Blick und es ist schon deutlich robuster als ein Laptop, den ein einziger Tropfen Flüssigkeit an der falschen Stelle eben komplett killen kann.
Mit Plugins und einer ausgeklügelten Kontrolle wäre ich zwar flexibler (und soundmäßig womöglich auch noch glücklicher), aber es reicht mir so vollkommen aus - und ich habe meinen kompletten Kram einfach in 2 Minuten am Start.